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Prompt-Aufgabe: Schreibe eine Geschichte, in der dein Charakter nach etwas oder jemandem sucht.
Bei dieser Aufgabe habe ich sogar zwei Prompts geschrieben. Sie gehören nicht zusammen und sind mit einer Trennlinie geteilt.
Da der erste ziemlich kurz gerade ist und mir die Idee zu dem zweiten kam, noch während ich den erste geschrieben hab, dachte ich mir, dass ich ihn auch aufschreibe.
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Panisch renne ich in der Wohnung hin und her, schaue in jedes Zimmer, in jeden Schrank, in jedes Schubfach. Irgendwo hatte ich es doch hingelegt und eigentlich war ich mir sicher es auf den Tisch in der Wohnstube abgelegt zu haben. Nur da ist es nicht. Also wo dann? Es kann doch nicht weg sein! Es darf nicht weg sein! Mein Bruder würde mich killen, wenn ich es verloren habe. Und dann gerade heute, wo es wichtig ist, dass er es bekommt.
"Scheiße, Scheiße, Scheiße!", fluche ich vor mich hin und suche verzweifelt weiter. Eigentlich habe ich gar keine Zeit mehr dafür. Ich muss los. Und mein Freund wartet auch schon unten am Auto auf mich. Sicherlich ungeduldig und sich fragend, wo ich bleibe.
Wieder reiße ich die Schublade in der Wohnstube auf, in der das kleine Schmuckkästchen die letzten Tage drin lag. Doch, wie schon die Male zuvor, sehe ich es nicht.
"Das kann nicht wahr sein.", jammere ich, mir ganz sicher, dass mein Bruder mir das nie verzeihen wird. Dabei habe ich ihm noch versprochen, dass ich es ganz sicher nicht verlegen werde. Ich wollte ihn an seinem wichtigen Tag schließlich nicht enttäuschen. Doch anscheinend, werde ich das wohl tun.
"Wo bleibst du denn?", höre ich auf einmal die Stimme meines festen Freundes hinter mir. Langsam drehe ich mich um, mein Gesicht sicher vor Verzweiflung verzogen und meine: "Ich kann es nicht finden."
"Was kannst du nicht finden?", erkundigt er sich, nicht verstehen, worauf ich hinaus will.
"Den Ring, das Schmuckkästchen, wo er drin ist. Es ist weg. Dabei bin ich mir sicher es auf den Tisch gelegt zu haben, bevor ich noch schnell auf Toilette gegangen bin. Doch als ich wieder in die Wohnstube kam um es zu holen, war es weg. Und ich kann es einfach nicht finden.", sprudelt es aus mir heraus, dabei höre ich selbst, wie verzweifelt ich klinge. Mein Freund jedoch sieht mich nur verständnislos an und meint verwirrt: "Ich hab dir doch noch gesagt, dass ich es mit runter nehme, bevor du auf Toilette bist. Kurz nachdem ich sagte, dass ich unten auf dich warte. Du hast mir doch noch ein 'Okay' zugerufen." Oh....
"Wirklich?", frage ich erleichtert, aber auch verwirrt. Kann ich mich daran doch nicht erinnern. "Anscheinend leide ich schon an Demenz.", bringe ich dann noch mit einem erleichterten Lachen heraus.
"Ja... Vielleicht. Wir sollten jetzt aber wirklich los, sonst kommen wir noch zu spät zur Trauung. Und dann wäre dein Bruder wirklich sauer." Noch bevor er die letzten Worte sagt, dreht er sich um und geht in Richtung Haustür. Was mich dazu veranlasst ihm schnell zu folgen.
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Suchend gleitet mein Blick durch den Raum, in dem ich mich gerade befinde. Ein Raum voller Menschen und auch andere Wesen, die wie Menschen aussehen, doch in Wahrheit der magischen Welt angehören. Einige von ihnen tanzen zu der Musik, die einen in den Ohren dröhnt und den Boden vibrieren lässt, Andere sitzen auf Hockern an der Bar und auf Stühlen und Bänken an den Tischen, die um die Tanzfläche herum verteilt stehen. Dabei haben nicht wenige von ihnen was zu trinken vor sich stehen oder halten ein Glas in der Hand, aus dem sie gerade einen Schluck nehmen. Trotz der Lautstärke unterhalten sich einige hier, wenn auch nur, indem sie sich anschreien, solange sie nicht über ein übernatürliches Gehör verfügen.
Während mein Blick also über die anwesenden Gäste dieses Clubs gleitet, von denen ich ebenfalls einer bin, schlägt mein Herz wie wild. So als wüsste es schon jetzt, was ich zu finden glaubte. Mir selber ist dies zur Zeit noch nicht bewusst. Ich verspüre nur diesen Drang in mir, es zu finden, weil es hier ist, zum greifen nah. Nur wo? Und wieso bin ich so nervös? Kann es etwa sein...?
Noch bevor ich den Gedanken ganz fassen kann, erblicke ich das, was ich suche. Oder besser gesagt wen. Ein junger Mann, der sich rhythmisch zu der Musik bewegt, mitten auf der Tanzfläche. Ich konnte ihn nur durch Zufall sehen, weil sich gerade die Menge lichtete, allerdings nur kurz, dann wird er von dieser wieder verdeckt. Doch jetzt, wo ich weiß, wo er ist, hält mich nichts mehr. Alles in mir drängt mich, mich ihm zu nähern. Ihn endlich in meinen Armen zu halten und zu dem Meinen zu machen. Also befinde ich mich nun auf der Tanzfläche, halte suchend nach ihm Ausschau, folge allerdings dabei meinen Instinkt, der mich Zielsicher zu ihm führen wird. Kurz darauf sehe ich ihn auch wieder, nicht weit von mir entfernt, allerdings jetzt auch nah genug, dass ich seine Aura spüren kann. Was mich in meiner Bewegung verwirrt stoppen lässt. Das kann doch nicht wahr sein? Ungläubig starre ich zu ihm, nicht fähig, mich weiter zu bewegen. Wieso passiert das ausgerechnet mir? Und wieso passiert so etwas überhaupt? Dieser junge Mann, ist kein Mensch, was mich nicht stört. Allerdings ist er auch kein Formwandler, wie ich. Was an sich auch nicht so schlimm ist. Nur warum muss er ausgerechnet einer von ihnen sein? Ein Kind der Nacht? Ein Vampir? Eine Bindung zwischen uns sollte nicht möglich sein. Sie wird nicht akzeptiert. Und dennoch...
Noch in meinen Gedanken gefangen, bemerke ich zu spät, dass er mich nun gesehen hat. Sein Blick liegt auf mir, verfängt sich mit dem Meinen und ich kann sehen, wie seine Augen sich vor Unglauben weiten, als auch ihm die Erkenntnis trifft. Verwirrung macht sich jetzt auch bei ihm breit, ist ihm doch genauso klar, wie mir, dass es keine Zukunft für uns gibt.
"Was jetzt?", höre ich ihn frage, leise, dennoch laut genug, dass meine Werwolfsohren die Worte vernehmen. Doch leider weiß ich darauf keine Antwort und somit zucke ich nur mit den Schultern, während ich beobachte, wie er sich einen Weg zu mir bahnt und dann knapp vor mir stehen bleibt. Dabei stelle ich fest, dass er knapp einen Kopf kleiner ist als ich, was ich ehrlich gesagt mag.
"Welche Position hast du in deinem Rudel?", erkundigt er sich neugierig und verwirrt mich erst mal damit. Warum will er das wissen? Fragend und schweigend erwidere ich seinen Blick, der offen und ehrlich interessiert ist, weswegen ich ihm dann doch nach einer Weile antworte: "Ziemlich weit unten. Wieso?"
"Dann würde dich niemand vermissen?" Wieder so eine Frage, die mich irritiert. Was soll das? Dennoch nicke ich zur Antwort mit dem Kopf, woraufhin ich nun etwas in seinen Augen aufblitzen sehen konnte. So etwas wie ... Abenteuerlust? Was genau heckt er aus? Lange muss ich mir darüber allerdings nicht den Kopf zerbrechen, da er schon kurze Zeit später meint: "Genau wie mich. Also was meinst du.... Wollen wir abhauen?"
"Abhauen?", wiederhole ich verwirrt und er nickt heftig und auch grinsend mit dem Kopf, bevor er erwidert: "Ja. Immerhin würde weder mein Clan noch dein Rudel unsere Beziehung akzeptieren. Und noch weniger würden sie uns vermissen. Also... Warum hauen wir nicht einfach ab? Versuchen woanders uns ein Leben aufzubauen." Ja... Warum eigentlich nicht?
"Okay. Hauen wir ab.", stimmt ich seinem Vorschlag zu, auch wenn dieser total verrückt ist. Ich meine... Wir kennen uns nicht mal. Auch wenn wir wohl Lebensgefährten zu sein scheinen.... Sind wir uns heute doch zum ersten Mal begegnet.
"Also. Wir zwei, gegen den Rest der Welt?", fragt er plötzlich und auch, wenn ich nicht weiß, wie er jetzt auf diesen Gedanken kommt, kann ich nicht anders, als Lachend zu erwidern: "Ja! Wir zwei, gegen den Rest der Welt!" Nun muss auch er lachen, schnappt sich dabei mein Handgelenk und zieht mich hinter sich raus aus diesem Club.
Wir verlassen noch in dieser Nacht die Stadt, in der Hoffnung irgendwo einen Ort zu finden, wo wir eine gemeinsame Zukunft haben können.
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