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5 | alliteration

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a l l i t e r a t i o n

april 2018

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Harry || Als Ally wütenden Schrittes von meinem Tisch verschwindet, überlege ich einen Augenblick, ob ich wirklich gehen soll. Doch zwei Mädchen im Alter von Louis Schwester tuscheln mittlerweile und sehen immer wieder aufgeregt zu mir herüber. Die Entscheidung wird mir somit abgenommen.

Anscheinend reicht nicht einmal ein unauffälliger Kapuzenpullover und das Paar Converse-Schuhe, das ich mir von Louis geklaut habe, aus, um mich vor der Welt zu verstecken.

Privatsphäre ist schon seit langer Zeit Mangelware in meinem Leben. Meistens stört mich das nicht, denn ich habe den Fans im Gegenzug unendlich viel zu verdanken und ich mache sie gerne glücklich. Ohne sie wäre ich heute nicht dort, wo ich bin. Ohne sie könnte ich nicht das tun, was ich liebe.

Aber manchmal wünsche ich mir einfach, dass ich genauso wie jeder andere Junge in meinem Alter unerkannt durch die Straßen laufen könnte. Dass ich Fehler machen könnte, ohne dass diese direkt um die Welt gehen. Dass ich einfach behandelt werden würde wie jeder andere.

Heute ist wieder einer dieser Tage und Allys Anwesenheit hat dieses Gefühl nur noch bestärkt. Sie hat es nur selten zugegeben, aber ich weiß, wie sehr es sie während unserer Beziehung belastet hat, dass ich eben nicht normal bin. Einfach mal ins Kino zu gehen war meistens keine Option. Mit Shoppen, Eis essen oder anderen alltäglichen Situationen sah es ähnlich aus.

Die Mädchen an dem Tisch in meiner Nähe fangen mittlerweile laut darüber an zu diskutieren, ob sie zu mir herübergehen sollen und ich entscheide, dass es Zeit ist, zu gehen. Als ich an ihnen vorbeigehe, schenke ich ihnen ein Lächeln, um ihnen zumindest etwas zurückzugeben. Doch das Lächeln wirkt wahrscheinlich sehr gezwungen und als ich an Ally vorbeigehe, da verschwindet es gänzlich.

Die blonden Haare hängen ihr über die Schultern und ich kann die Anspannung in ihren Schultern erkennen, als ich an ihr vorbeigehe. Dennoch tut sie so, als würde sie mich nicht einmal bemerken.

„Auf Wiedersehen, Al", murmele ich leise und verschwinde dann nach draußen. Es ist ziemlich warm für einen englischen Frühling und dennoch fühle ich mich, als würde ich durch Eiseskälte laufen. Dabei befinden sich die Eissplitter nicht an den Dächern Londons, sondern in meinem Herzen.

Es ist erstaunlich, wie sehr man einen Menschen vermissen kann, den man einmal geliebt hat. Nicht so erstaunlich ist es wahrscheinlich, dass ich den Menschen vermisse, der mich besser verstanden hat als ich mich selbst. Doch Ally ist immer schon zu gut für mich gewesen.

Ich ziehe mir die Kapuze tiefer in die Stirn, während ich zu meinem Auto eile, welches ich im Parkverbot abgestellt habe, weil ich nirgendwo anders in der Nähe einen freien Platz gefunden habe. Ich habe nicht auf meine Verkleidung vertraut, weswegen ich die Öffentlichkeit so gut es geht meiden wollte.

Glücklicherweise steht mein Audi immer noch dort und ist keinem Abschleppunternehmen zum Opfer gefallen. Denn dann hätte ich jetzt ein wirkliches Problem gehabt. Der Promibonus zieht zwar meistens, aber wenn es um Verkehrsdelikte geht, dann bin selbst ich machtlos. Außerdem wäre ich wahrscheinlich morgen in jeglichen Zeitschriften zu sehen, worauf ich getrost verzichten kann.

Die Presse überschlägt sich ohnehin schon seit einer Weile über meine Verlobung, was mir mittlerweile wirklich auf die Nerven geht.

Louis wohnt am anderen Ende der Stadt, abseits von dem Gedränge der Touristengegenden, weswegen ich eine Weile brauche, bis ich mein Auto schließlich in seine Einfahrt steuere. Das große Anwesen wirkt wie immer einschüchternd auf mich, doch mein bester Freund fühlt sich hier augenscheinlich wohl und ich lächele leicht, als ich das Dreirad sehe, was auf der Gartenfläche vor der Haustür liegt. Seitdem Freddie zu Besuch gewesen ist, hat sich anscheinend keiner verpflichtet gefühlt, es wieder wegzuräumen. Doch das Kinderspielzeug gibt dem Haus etwas Wohnliches.

Ich parke den Audi vor Louis Garagen und der Motor gibt ein lautes Brummen ab, bevor er erlischt. Kate würde jetzt die Augen verdrehen und kommentieren, dass diese Brummbrummautos vollkommen überbewertet seien. Aber die Fahrzeuge sind der wenige Luxus, den ich mir von meinem Geld gönne, da kann sie gegen eine Wand reden.

Als ich gerade klingeln will, wird die Haustür schwungvoll aufgerissen und Eleanor stapft schnaubend an mir vorbei.

„Du kannst mich mal, Louis", ruft sie ins Haus, bevor sie wütend an mir vorbeistapft und die Haustür knallend ins Schloss fallen lässt.

„Guten Abend, Eleanor", begrüße ich sie.

Louis Freundin bleibt ruckartig stehen, als sie meine Anwesenheit bemerkt. „Hey, Harry. Tut mir leid, ich hab dich nicht gesehen."

„Ist alles okay mit dir?", erkundige ich mich vorsichtig, denn ihre Wangen sind vor Wut gerötet.

Eleanor schließt mir die Haustür wieder auf. „Dein bester Freund ist ein Idiot", kommentiert sie mit verschränkten Armen.

„Was hat er getan?"

„Es geht eher darum, was er nicht getan hat", entgegnet Eleanor seufzend und verschwindet dann zu ihrem Auto, wo sie die Reisetasche mit mehr Kraft als nötig in den Kofferraum wirft. Sekundenspäter braust sie so schnell davon, dass ich befürchte, dass sie das Eingangstor mitnimmt.

Kopfschüttelnd sehe ich ihr einen Moment lang hinterher, während ich immer noch versuche, das Erlebte zu verarbeiten und betrete dann das Haus.

„Lou? Bist du da?", rufe ich, bevor ich die Converse ausziehe und die Kapuzenjacke loswerde. Hier werde ich mich nicht mehr verstecken brauchen und ich bin froh, dass ich endlich der Hitze der Winterkleidung entkommen kann, denn London wartet mit einem seiner schönen Tage auf.

„Im Wohnzimmer!" Die Stimme meines besten Freundes klingt seltsam angespannt.

Ich bringe die paar Meter hinter mich, die mich von ihm trennen, wobei ich wieder einmal einen Hindernislauf bewältigen muss. Hätten Louis und Eleanor keine Haushaltshilfe, dann wären sie schon vor Jahren in ihrem Chaos ertrunken. Selbst jetzt sieht es wieder aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen, obwohl die Haushälterin letzte Woche erst vorbeigekommen ist.

Im Wohnzimmer angekommen, setze ich mich auf den Sessel, den ich schon vor Jahren für mich beansprucht habe und mustere Louis, der es sich auf der Couch gemütlich gemacht hat. Er begrüßt mich mit einem Lächeln auf den Lippen, doch es erreicht seine Augen nicht ganz. Stattdessen wirkt er furchtbar angespannt.

„Was ist mit deiner Freundin los? Sie ist gerade wütend an mir vorbeigestapft", erkundige ich mich und nehme mir einen Schluck aus der Wasserflasche, die auf dem Couchtisch thront. Louis stört es nicht, wir haben uns auf Tour ohnehin immer alles miteinander geteilt. Kleidung, Getränke, Essen. Nur Niall hat sich manchmal angestellt, wenn jemand etwas von seinem Teller geklaut hat.

Mein bester Freund presst die Lippen aufeinander, bis er schließlich laut aufseufzt. „Frag erst gar nicht. El dreht momentan völlig durch. Es gibt keinen Tag, an dem sie mir keine Vorwürfe macht."

Ich beuge mich nach vorne, um ihn besser ansehen zu können. „Willst du darüber reden?"

Louis schüttelt mit verkniffenem Gesichtsausdruck den Kopf. „Da gibt es nichts zu reden. El ist völlig durchgeknallt und wirft mir vor, dass ich gar nicht mehr anwesend sei. Dass ich meinen Sohn vernachlässige." Er schnaubt laut. „Man könnte meinen, sie wäre Freddies Mum, so sehr wie sie sich einzumischen versucht. Aber sie hat nichts mitzureden."

„Sie mag Freddie", erinnere ich ihn. Dann beiße ich mir auf die Unterlippe, während ich überlege, ob ich weiter reden sollte oder nicht. Solche Gespräche mit Louis sind immer eine schmale Gradwanderung. Ein falsches Wort und er kann platzen wie eine Bombe. Genauso impulsiv. „Sei froh, dass Eleanor sich so liebevoll um Freddie kümmert. Das ist sicher nicht einfach für sie. Du hast mit ihr Schluss gemacht, weil sie Kinder wollte und du noch nicht. Und ein paar Wochen später war Briana schwanger."

Louis verschränkt die Arme. „Das war keine Absicht!"

Ich hebe abhebend die Hände in die Höhe. „Da sage ich auch gar nicht", versichere ich ihm eilig. „Aber versuch, El ein bisschen zu verstehen. Sei vielleicht öfter zuhause und nicht andauernd unterwegs. Hör ihr zu, wenn sie mit dir über Freddie reden will."

„Jetzt fang du nicht auch noch damit an. Eine durchgeknallte Person reicht mir für heute", beschwert Louis sich lautstark und haut frustriert gegen eines seiner Sofakissen. Dabei erwischt er ebenfalls sein Bein und verzieht das Gesicht.

Ich beschließe, ihn für heute genug gereizt zu haben. Wenn Louis nicht einsichtig sein will, dann kann man ebenso gut gegen eine Wand reden und solange er nicht einsieht, dass seine Beziehung mit Eleanor schon seit Wochen den Bach heruntergeht, kann ich ihm auch nicht helfen. Sobald mein bester Freund jedoch die Erkenntnis bekommt, werde ich ihn auffangen.

„Ist Freddie wieder gut in Los Angeles angekommen?", wechsele ich das Thema und nehme ein Schluck Wasser aus der Flasche, denn die Hitze ist heute wirklich kaum auszuhalten.

„Natürlich, ich bin ja kein Rabenvater. Auch wenn mir das anscheinend alle vorwerfen", erwidert Louis pikiert. „Ich habe ihn persönlich am Flughafen abgeliefert."

„Ich habe nie behauptet, dass du kein guter Vater bist, Lou", beruhige ich ihn. „Ich weiß, wie sehr du Freddie liebst."

Louis seufzt und vergräbt das Gesicht in seinen Händen. „Ich weiß, aber die Frauen in meinem Leben liegen mir andauernd damit in den Ohren." Er verdreht die Augen. „Mach doch mal mehr mit deinem Sohn, blabla. Du interessierst dich doch nicht wirklich für ihn, er hat seine ersten Zähne bekommen und du hast nichts davon mitgekriegt genauso wenig wie von seinen ersten Schritten, blabla. Dabei interessiere ich mich sehr wohl für Freddie. Ich weiß genau, dass seine Lieblingsspeise Vanilleeis ist und er bald in den Kindergarten geht."

Ich grinse, denn er trifft den Tonfall, den Eleanor vorhin angeschlagen hat, viel zu genau.

„Warum geht Freddie bald in den Kindergarten? Er ist doch noch nicht einmal drei", frage ich meinen besten Freund dann.

Louis zuckt mit den Achseln. „Briana will wieder anfangen zu arbeiten. Als wenn das gut für Freddie wäre. Aber mir immer schön Vorwürfe machen", empört er sich und seufzt. „Krieg bloß nie Kinder, Harry. Dann drehen die Frauen völlig durch."

Er sieht mich so miserabel an, dass ich trotz Mitleid lachen muss. Doch Louis platzt nicht, stattdessen zucken seine Mundwinkel nun nach oben und ich bin froh, ihn endlich wieder Lächeln zu sehen.

„Du kennst Kate doch", meine ich dann. „Kinder bedeuten Verpflichtungen und kein Abenteuer mehr. Also wird das in nächster Zeit nicht passieren."

Mein bester Freund mustert mich nachdenklich. „Aber ihr habt zumindest mal darüber geredet? Ich meine, immerhin ist Kate auch nicht mehr die Jüngste."

Ich verschlucke mich an dem Wasser und funkele ihn an. „Sie ist 28, Lou! Du lässt es klingen, als wäre sie schon fast tot."

Louis zuckt mit den Achseln. „Nicht tot, aber wer weiß, wann ihre Menopause einsetzt."

Nun werde ich wirklich wütend, denn ich kann es nicht leiden, wenn andauernd alle darauf herumreiten, dass meine Verlobte älter ist als ich. Wenn ich die Frau wäre, würde das keinen interessieren. Aber bei unserer Beziehung stürzen sich alle auf den Altersunterschied, als gäbe es nichts Wichtigeres im Leben.

„Sei nicht so ein Arschloch, Lou. Du redest über meine Verlobte", erinnere ich ihn und presse meine Lippen aufeinander.

„Ach?" Louis zieht eine Augenbraue hoch und mustert mich scharf, woraufhin ich die Hände zu Fäusten balle. „Jetzt ist sie plötzlich deine Verlobte? Ich habe dich bis jetzt nie das Wort in den Mund nehmen hören, wenn dich keiner dazu gedrängt hat."

Frustriert schnappe ich mir eines der Sofakissen und werfe ihn damit ab. Es trifft Louis mitten in den Bauch, wie ich mit Genugtuung feststelle.

„Weißt du was? Ruf mich an, wenn du kein Idiot mehr bist", schlage ich ihm vor und erhebe mich, um zu gehen.

Louis umklammert mein Handgelenk und zieht mich wieder in den Sessel herunter. „Es tut mir leid, okay?", meint er leise. „Ich mache mir einfach nur Sorgen um dich, Haz."

Ich verdrehe die Augen, doch die Wut in meinem Bauch erlischt, als ich die Besorgnis in seinem Blick sehe. „Das brauchst du nicht, Lou. Es ist alles in Ordnung."

Er mustert mich noch einen Augenblick lang stumm, was mir unangenehm ist und nickt schließlich leicht. Dann schenkt er mir ein Lächeln. „Was machst du eigentlich hier?"

Meine Hände streichen ein paar Locken aus meiner Stirn. „Ich brauche deine Hilfe", komme ich auf den Grund zu sprechen, aus dem ich bei meinem besten Freund aufgekreuzt bin. Denn so langsam weiß ich alleine nicht mehr weiter.

Louis schnaubt. „Erst versicherst du mir, ich soll mir keine Sorgen machen? Und dann sagst du im nächsten Satz, dass du meine Hilfe brauchst? Das soll mal einer verstehen."

Grinsend stupse ich ihn an. „Darf ich meinen besten Freund nicht um Hilfe bitten?"

„Doch. Immer", versichert er mir mit einem Lächeln im Gesicht und mustert mich dann neugierig. „Was hast du angestellt, Harry? Wobei kann ich dir helfen?"

Beleidigt sehe ich ihn an. „Wie kommst du darauf, dass ich etwas angestellt habe?", beschwere ich mich.

Louis zieht bloß grinsend eine Augenbraue hoch.

Meine Lungen holen einmal tief Luft. „Ich war bei Ally", gebe ich zu.

Mein bester Freund starrt mich mit aufgerissenen Augen an. „Du hast sie seit eurer Trennung nicht mehr gesehen oder irre ich mich da?"
Stumm schüttele ich den Kopf, denn er hat Recht. Jahrelang habe ich darauf geachtet, Ally nicht über den Weg zu laufen. Auf einigen Partys ist dies nicht vermeidbar gewesen, aber auch dort sind wir uns gekonnt ausgewichen.

„Warum bist du bei ihr gewesen?", fragt Louis mich.

„Weil ich einiges wieder gut machen muss", erkläre ich seufzend.

Louis steht auf und holt mit einer Seelenruhe zwei Bierflaschen aus dem Kühlschrank. Dann drückt er mir eine davon in der Hand, als würden wir dieses Gespräch nicht ohne Alkohol führen können. Geduldig öffnet mein bester Freund seine Flasche und nimmt einen tiefen Schluck, bevor ein paar Worte über seine Lippen kommen.

„Hältst du das für eine gute Idee, Harry?"

„Bier vor acht Uhr zu trinken?", erwidere ich.

Louis verdreht die Augen. „Komm schon, Harry. Weich nicht aus", fordert er mich auf und mir wird wieder einmal schmerzlich bewusst, wie gut er mich wirklich kennt. „Hältst du es für eine gute Idee, wieder in Allys Leben aufzutauchen? Die Trennung ist für euch beide nicht einfach gewesen und du hast wochenlang abends deswegen geheult."

Ich seufze, während ich nachdenklich die Bierflasche in meiner Hand drehe. Bis jetzt habe ich noch keinen Schluck Alkohol getrunken, aber ich bin versucht, meine Gedanken zu ertränken.

„Ich weiß nicht, ob es eine gute Idee ist", gebe ich schließlich zu. „Aber ich weiß, dass ich Ally Versprechen gegeben habe, die ich nicht halten konnte. Ich weiß, wie sehr ihr Versprechen bedeuten, weswegen ich es wieder gut machen will." Ich stocke kurz. „Und ich weiß, dass ich meine beste Freundin vermisse. Ally hat mich auf eine Art verstanden, wie das bisher niemand anderes konnte", füge ich dann leise hinzu. Die Worte fliehen über meine Lippen, bevor ich sie aufhalten kann.

Louis nimmt einen großen Schluck Bier. „Was hält Kate davon?"

„Wieso ist das wichtig?", weiche ich aus. Denn wenn ich ehrlich bin, dann habe ich mit Kate noch nicht über mein Vorhaben geredet. Es hat sich nicht der richtige Moment ergeben und dann ist sie wieder nach Australien geflogen. Dieser Plan ist nichts, wovon ich ihr am Telefon erzählen sollte, weswegen sie noch nichts weiß. Aber ich werde Kate davon erzählen. Irgendwann, wenn sich der richtige Zeitpunkt ergibt.

„Weil ihr beiden verlobt seid?", redet Louis mir ins Gewissen. „Denkst du nicht, dass es Kate etwas angeht, wenn du dich wieder mit deiner Exfreundin triffst?"

Seine Worte treffen mich und ich verschränke bockig die Arme vor dem Körper, nachdem ich die Bierflasche unsanft auf dem Wohnzimmertisch abgestellt habe. „Du findest es doch nicht einmal gut, dass ich Kate heiraten werde. Das hast du mir mehr als deutlich gemacht, Lou!"

Mein bester Freund streitet die Wahrheit meiner Worte nicht ab, sondern übergeht sie einfach.

„Kate ist trotzdem deine Verlobte", sagt er bloß.

„Es ist ja nicht so, als würde ich Ally daten. Ich will einfach nur etwas wieder gut machen. Es wird ja wohl nicht verboten sein, seine beste Freundin wiederhaben zu wollen", argumentiere ich.

Ich zupfe Fäden aus dem Sofakissen, das mir am nächsten liegt, bis Louis mich mahnend ansieht und ich das Kissen wieder in Ruhe lasse.

„Außerdem hat Ally mich rausgeschmissen bei meinem ersten Besuch und will seitdem nichts von mir wissen", murmele ich und fahre mir durch die Haare.

Blaue Augen mustern mich. „Wundert dich das, Haz?"

„Was soll das denn heißen?"

„Du hast sie betrogen, Harry", meint Louis mit außergewöhnlich sanfter Stimme. Der ernsthafte Gesichtsausdruck passt so gar nicht zu ihm, dennoch ist er nun ein Meister dessen.

Ich kneife die Augen zusammen, um die Erinnerungen zu verdrängen. Mein Mund auf der des anderen Mädchens, Allys erschrockenes Keuchen, mein geweiteter Blick, als ich sie entdeckt habe. Der größte Fehler meines Lebens.

„Ich habe sie nicht betrogen", murmele ich sturr. „Ich hatte bloß einen schwachen Moment. Es war bloß ein Kuss. Ich war einsam und betrunken und Ally war nicht da, aber dieses Mädchen ist es gewesen. Es war ein Fehler, aber es konnte ja keiner ahnen, dass Ally genau diesen Tag wählen würde, um mich auf Tour zu überraschen."

Louis presst die Lippen aufeinander. „Das nennt sich betrogen, Harry", erinnert er mich schließlich, wobei er versucht, den Vorwurf nicht durch seine Worte schimmern zu lassen. Ich höre ihn dennoch. Außerdem weiß ich selbst am besten, was für ein Idiot ich gewesen bin. Das Mädchen meiner Träume durch einen dummen Fehler zu verlieren, hatte mir das Herz herausgerissen und ich hatte es selbst in Schuld.

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