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43 | intertextuality

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i n t e r t e x t u a l i t y

mai 2019

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Harry || „Ich sollte dich nach Hause bringen", flüstere ich schließlich, als Allys Arme längst von Gänsehaut überzogen sind und einzig die Straßenlaternen noch gegen die Dunkelheit der Welt ankämpfen.

Vorsichtig löse ich unsere Umarmung, um ihr mein Jackett über die Schultern legen zu können. Sofort wickelt Ally sich darin ein und zieht den Stoff fester um sich.

„Wie war das letzte Konzert eigentlich, Harry? Das habe ich dich noch gar nicht gefragt."

Gemeinsam laufen wir durch die Straße, bis wir mein Auto erreichen. Ich öffne ihr die Beifahrertür, bevor ich ebenfalls einsteige.

„Wirklich toll. Die Fans haben eine Choreografie gebastelt. Ich wünschte, du wärst dabei gewesen."

Ich reiche ihr mein Handy, damit sie die Fotos sehen kann, während ich die Heizung aufdrehe und dann das Auto zum Leben erwecke.

„Das sieht wirklich schön aus", lächelt sie, während sie die Bilder betrachtet. „Ich wünschte, ich hätte es ebenfalls live sehen können."

„Es kommen noch weitere Touren und nächstes Mal nehme ich dich wirklich mit, Al."

Meine Finger umklammern das Lenkrad, während ich den Wagen durch die Straßen Londons steuere, die selbst zu so später Stunde immer noch nicht verlassen sind. Um von der Wohnung meines Vaters zu ihrer zu kommen, müssen wir uns einen Weg durch den Großstadtdschungel der Innenstadt bahnen, aber das stört mich nicht, weil ich so noch ein wenig mehr Zeit mit Ally verbringen kann.

„Das, was mein Dad über Hochzeiten gesagt hat, ist übrigens Schwachsinn", unterbreche ich schließlich das angenehme Schweigen, weil die Worte meines Vaters nicht aus meinem Kopf verschwinden wollen. Immer und immer wieder haken sie sich in meinen Gedanken fest.

Verwirrt sieht Ally zu mir herüber. „Warum erzählst du mir das?"

„Ich will nur, dass du das weißt. Ich glaube schon, dass verheiratet sein toll ist."

Grinsend stupst sie mich an. „Das weiß ich bereits, Harry. Ich kenne dich manchmal besser als du dich selbst, schon vergessen?"

Ich lache leicht, während die Wahrheit ihrer Worte mein Herz wärmer werden lässt. Sie durchschaut selbst die Teile von mir, die ich selbst nie ganz verstehe. „Ich weiß. Und das ist wundervoll."

Obwohl die Sitzheizung das Auto schnell in eine angenehme Wärme taucht, lässt Ally meine Anzugsjacke nicht los, sondern kuschelt sich bloß weiter in den Stoff. Sie sieht süß aus, wie sie beinahe darin versinkt.

„Al? Darf ich dich was fragen?"

„Sicherlich", entgegnet sie ohne zu Zögern.

„Es ist aber sehr persönlich", gebe ich zu.

Sie verdreht die Augen, während sie neugierig zu mir herübersieht. „Es ist nicht so, als würden wir uns nie über Persönliches unterhalten. Frag einfach."

Ich beiße mir auf die Unterlippe. „Wenn wir uns damals nicht getrennt hätten, wenn ich diesen Fehler nicht gemacht hätte, glaubst du, dass wir dann bereits verheiratet wären?"

Ich wage es nicht, sie anzusehen, während sie über meine Worte nachdenkt. Ich bekomme keine direkte Antwort und das weiß ich zu schätzen, denn es zeigt mir, dass ihre Gedanken gerade wirbeln und die Optionen abwägen.

„Ich weiß es nicht, Harry. Wer kann schon sagen, ob wir nicht trotzdem irgendwo falsch abgebogen wären? Das Leben hat so unendlich viele Möglichkeiten. Vielleicht hätten wir geheiratet irgendwann, vielleicht würden wir heute kein Wort mehr miteinanderreden. Wer weiß das schon?"

Ich starre geradeaus auf die Straße, während meine Gedanken fliegen. Immer wieder rasen sie in Richtung des Rings, den ich bereits gekauft und nie verwendet habe. Vielleicht ist es Selbstmord, aber ich kann die Frage nicht länger zurückhalten. Viel zu viele schlaflose Nächte habe ich deshalb bereits gehabt.

Ich versuche, möglichst beiläufig zu klingen. „Wenn ich dir damals einen Antrag gemacht hätte, hättest du Ja gesagt?"

Stirnrunzelnd sieht sie zu mir herüber, während sie den weiteren Sinn hinter meinen Worten hoffentlich nicht zu greifen vermag. Es reicht, wenn einer von uns beiden sich deswegen quält. Ich weiß nicht einmal, was genau ich hören will. Beide Optionen sind nicht gerade rosig, aber zumindest hätte ich endlich Gewissheit.

„Ist das wichtig, Harry?"

Seufzend drücke ich das Gaspedal durch und übertrete die Geschwindigkeitsbegrenzung. Die Nacht rauscht an uns vorbei, immer schneller, während die Zeit für einen Moment lang rückwärts läuft. „Nein, wahrscheinlich ist es nicht wichtig. Es ändert ohnehin nichts."

Stirnrunzelnd sieht sie zu mir herüber. Ich starre immer noch nach vorne, realisiere ihren brennenden Blick aber dennoch. Ich bemerke alles, was mit ihr zu tun hat. Als würde mich etwas immer wieder zu ihr ziehen, ohne dass ich mich dagegen wehren kann.

„Habe ich dir schon berichtet, dass wir Mitch und Sarah letzte Woche dazu gebracht haben, in einem Zimmer schlafen zu müssen?", lenke ich unsere Unterhaltung eilig in eine andere Richtung, bevor Ally etwas herausfindet, was lieber für immer im Dunkeln versteckt bleiben sollte.

„Hat es funktioniert?"

„Nein, nicht wirklich. Sie haben kein Wort miteinander geredet und Mitch hat auf dem Boden geschlafen", gebe ich zu. „Aber Clare und ich haben das Gefühl, dass wir langsam Fortschritte erzielen."

Ihre Finger drehen den Knopf meines Radios. Ein Anblick, der mir so vertraut ist, dass ich ihn mir immer wieder vor Augen rufen kann. Es ist das Bild, das in meinen Gedanken immer mit Ally verknüpft sein wird.

„Was sagt Adam zu eurem Verkupplungsplan?", will sie wissen.

Ich biege in eine Straße ab, die uns endlich aus dem hektischen Teil Londons herausbringt, den man Samstagsabends unter allen Umständen meiden sollte, wenn man kann.

„Er schüttelt mittlerweile nur noch den Kopf und weigert sich uns zu helfen, nachdem er bei seinem letzten Einsatz voller roter Farbe vollgespritzt wurde."

Wir hätten die Farbeimertaktik, in der eigentlich Mitch hätte getroffen und Sarah ihm hätte zu Hilfe eilen sollen, wirklich lieber gelassen, denn letztendlich ist es eine riesen Sauerei gewesen.

„Das kann man ihm nicht verdenken." Lachend kuschelt Ally sich enger in mein Jackett. „Warum seid ihr eigentlich so versessen darauf, Mitch und Sarah zu verkuppeln?"

Seufzend fahre ich mir durch die Haare, die mittlerweile wieder so lang sind, dass sie mir andauernd vor die Augen fallen. Ich muss sie dringend einmal wieder schneiden lassen, aber in den letzten Wochen habe ich keine freie Minute gehabt.

„Weil sie einen wahnsinnig machen können mit ihren Zickereien", beschwere ich mich grinsend. „Außerdem hat ein bisschen Liebe nie geschadet. Es kann nie genug Liebe in der Welt geben."

„Das sieht dein Vater anders", kommentiert Ally trocken, was mich zum Lachen bringt.

„Wie gut, dass Dad das nicht zu entscheiden hat."

Gekonnt steuere ich meinen Audi in eine freie Parklücke, die nicht weit von ihrem Apartment entfernt ist und stelle den Motor aus.

Kur schweigen wir, während die Worte in meinem Inneren an Kraft gewinnen.

„Al? Darf ich vielleicht heute hier bleiben?" Ich beiße mir auf die Unterlippe, während ich sie unsicher mustere.

„Das halte ich für keine gute Idee, Harry."

Sie lässt den Anschnallgurt mit einem Knall wieder in seine Halterung gleiten, der meine Welt durcheinanderwirbelt.

„Bitte. Ich will heute Nacht einfach nicht alleine sein. Ich schlafe auch auf dem Sofa, falls das das Problem ist."

Die Stille erdrückt uns immer weiter, schnürt mir die Luft ab und lässt mich verzweifelt nach Atem ringen, bis Ally schließlich zögerlich nickt.

„In Ordnung", murmelt sie. „Wir sind schließlich Freunde, oder?"

„Freunde", entgegne ich zustimmend. Das Wort schmeckt bitter auf meiner Zunge, doch es ist besser als nichts.

Wir steigen aus und Ally wartet geduldig, bis ich den Wagen abgeschlossen habe. Dann folge ich ihr zur Haustür, die sie leise aufsperrt, um die Nachbarn im Haus daneben nicht zu wecken.

„Die Kids haben einen leichten Schlaf", berichtet sie mir flüsternd.

Ich wohne bereits so lange abseits von allen, dass ich über die kleine Normalität wie diese eine Ewigkeit nicht mehr nachgedacht habe. Dieser Ausflug in ein normales Leben ist erfrischend.

Leise folge ich ihr in die Wohnung, woraufhin Ally die Tür hinter uns schließt und wir unsere Schuhe ausziehen. Ich grinse leicht, als ich sehe, dass sie unter ihrem Abendkleid tatsächlich Sandalen und keine High Heels getragen hat.

Dann jedoch senkt sich die Stille über uns wie eine Warnung, dass wir gerade eine Grenze überschreiten, dessen rote Farbe wir ernster nehmen sollten. Ich springe dennoch herüber auf die andere Seite, zu Ally, immer wieder werde ich bei ihr landen.

„Ich nehme an, dass du kein Shirt zum Schlafen dabei hast?", fragt sie mich schließlich.

„Nein, habe ich nicht", gebe ich leise zu.

Sie nickt bloß und verschwindet dann in ihrem Zimmer, nachdem sie mir zu verstehen gegeben hat, hier zu warten. Die Ruhe der Nacht umschwirrt mich, hüllt mich ein und lässt mich schläfrig werden, während meine Finger nachdenklich über die angemalten Rosenranken streichen, mit denen ihre Mitbewohnerin Helen sich auf dem Türrahmen verewigt hat. Ich könnte das Licht anschalten, doch ich kann ohnehin blind durch diese Wohnung gehen, habe ich doch unendlich viele Nächte in diesen beengten Quadratmetern verbracht, die mir immer vorkamen wie ein Wunderland. Eine Auszeit von der Wirklichkeit mit dem Mädchen meiner Träume.

„Hier." Ally hält mir ein T-Shirt entgegnen, als sie wieder in den Flur tritt.

Das Mondlicht beleuchtet den Raum nur schwach, doch dennoch kommt mir das Kleidungsstück irgendwie bekannt vor.

Stirnrunzelnd lasse ich den Stoff durch meine Finger gleiten. „Ist das meins?"

„Kann sein, dass du es irgendwann mal hier vergessen hast", sagt sie so betont beiläufig, dass ich merke, dass es ihr peinlich ist.

Ich grinse. „Und du hast es nie weggeworfen?"

„Es ist gemütlich, okay? Können wir jetzt bitte schlafen gehen?"

Meine Füße tragen mich in Richtung Wohnzimmer, bis Allys sanfte Berührung auf meinem Rücken mich stehen bleiben lässt.

„Wo willst du hin, Harry?"

Verwirrt sehe ich sie an. „Zum Sofa?"

„Ich lasse dich sicherlich nicht auf dem Sofa schlafen. Da passt du nicht einmal ganz drauf", entgegnet Ally entschlossen. „Du kannst Hels Zimmer haben."

„Ist das für sie in Ordnung?", frage ich.

Trotz des nur spärlich beleuchteten Raums entgeht mir Allys offensichtliches Augenverdrehen nicht. „Natürlich ist es das."

„Dann gute Nacht, Al", murmele ich lächelnd.

„Gute Nacht, Harry", entgegnet sie und wendet sich dann ab, um in ihrem Zimmer zu verschwinden.

In dem weißen Mondlicht wirkt sie wie ein Gespenst, das aus allen Körperzeilen dunkel blutet, wenn man die Umrisse ihres roten Kleides in Bewegung erlebt. Einen Augenblick lang starre ich ihr nach, selbst als die Tür bereits hinter ihr ins Schloss gefallen ist. Dann verschwinde ich ebenfalls.

In Helens Zimmer brauche ich einen Moment, bis ich den Lichtschalter finde. Neugierig sehe ich mich in dem Raum um, wobei ich mir kurz wie ein Eindringling vorkomme. Doch meine Neugierde siegt schließlich über die Verlegenheit. Ich kann mich nicht erinnern, je hier gewesen zu sein, auch wenn ich den Rest der Wohnung auswendig kenne.

Helens Raum ist ähnlich geschnitten wie Allys und auch den leichten Hang zur Unordnung haben sie gemeinsam, wenn man die bloß halbgeschlossene Kleiderschranktür analysiert, aus der die Kleidung herausquirlt. Alles in diesem Zimmer ist bunt und farbenfroh, wie ein kleines Märchenland. Dennoch hat es Stil und ich fühle mich zwischen all den selbstgemalten Bildern und gebastelten Kunstwerken, die man ohne weiteres im Museum aufstellen könnte, direkt wohl.

Während ich mich aus meinem Anzug quäle und mir das weiße Shirt mit Bandaufdruck überwerfe, lausche ich auf Geräusche, doch es ist vollkommen still. Behelfsmäßig fahre ich mir mit den Fingern durch die Haare, dann lösche ich das Licht und gehe zu dem Bett herüber, wobei ich aus Versehen eine Metallstatue zu Boden werfe. Der laute Knall lässt mich zusammenzucken und hastig versichere ich mich, dass ich nichts zerstört habe, bevor ich mich endgültig unter die Bettdecke kuschele.

Auch hier dringt das leichte Mondlicht durch das Fenster, denn kein Raum dieser Wohnung ist mit Verdunklungsvorhängen ausgestattet. Die ersten paar Übernachtungen hat es mich gestört, weil mein Zimmer nachts vollkommen dunkel ist, doch mit der Zeit habe ich Gefallen daran gefunden. Einzuschlafen während der Mond einem das Gefühl gibt, nicht alleine zu sein, ebenfalls Probleme zu haben, ganz abzuschalten, kann tröstlich sein.

Ich will gerade die Augen schließen, als ein leichtes Klopfen mich davon abhält. Erst glaube ich, dass ich es mir einbilde, doch dann ertönt das Geräusch erneut und Sekunden später wird die Zimmertür leise geöffnet.

Ally verschränkt die Arme über der Brust, während sie versucht, mich im Bett auszumachen.

„Harry? Schläfst du schon?" Ihre Stimme durchdringt flüsternd die Stille der Nacht.

Ich schlucke. „Nein, noch nicht."

Zögernd tritt sie ein und fährt sich durch die Haare, die bereits in alle Richtungen abstehen. Der Kontrast zu dem aufgemachten Abendkleid vor nicht einmal einer halben Stunde ist so stark, dass ich mir nur mit Mühe ein Lachen verkneifen kann. Dennoch ist sie immer noch wunderschön.

Ich kann hören, wie sie einmal tief Luft holt, bevor sie einen Schritt in meine Richtung macht. Das Mondlicht lässt die Hälfte ihres Gesichts in Schatten verschwinden, dennoch sehe ich, wie sie sich in die Wange beißt.

„Ist es für dich okay, wenn ich auch hier schlafe? Ich will mit meinen Gedanken nicht alleine sein", murmelt sie schließlich.

Mein Herz fühlt sich an, als würde es anfangen zu fliegen. „Sicherlich. Überhaupt gar kein Problem", sage ich hastig.

Ich hebe die Bettdecke an, damit sie sich zu mir legen kann und lasse sie dann wieder über uns beide fallen.

Mein Atem klingt viel zu laut, viel zu hektisch und schafft es dennoch nicht die Stille ganz zu vertreiben.

„Gute Nacht, Harry", flüstert sie, macht jedoch keine Anstalten, ihre Augen zu schließen.

Ich kann es ebenfalls nicht. Nicht wenn sie mir so nahe ist, dass ich jede einzelne ihrer Wimpern zählen könnte.

Zögerlich strecke ich eine Hand nach Allys aus und verschränke unsere Finger. Zentimeter trennen uns wie eine ganze Welt voneinander.

Mein Herz schreit, als sie mir ein kleines Lächeln schenkt.

Ich befinde mich im Himmel und der schlimmsten Hölle zugleich.

Wir berühren uns kaum. Bloß unsere verschränkten Finger sind wie eine Brücke zwischen uns und ich weiß nicht, ob bloß ein leichter Windstoß reicht, um sie einstürzen zu lassen oder sie selbst dem stärksten Unwetter trotzen könnte.

Es ist merkwürdig, einfach nur neben Ally zu liegen und ihrem unregelmäßigen Atem zu lauschen, wenn man bedenkt, dass wir das letzte Mal, als wir im gleichen Bett geschlafen haben, nicht die Finger voneinander lassen konnten. Es ist ebenfalls in diesem Haus gewesen, bloß einige Meter weiter in einem anderen Zimmer, einen Abend bevor ich wieder auf die Tour aufgebrochen bin, auf der ich letztendlich alles in Flammen aufgehen lassen habe.

Nie im Leben hätte ich gedacht, dass wir es irgendwann einmal wieder in dasselbe Bett schaffen würden und meine Gedanken sind alles andere als unschuldig, auch wenn ich verzweifelt versuche, an alles Schlimme der Welt zu denken, um sie zu vertreiben.

Ich will Ally so verzweifelt küssen, dass es weh tut.

Mein Blick wandert über ihre hellen Haare, die im Mondlicht silbern schimmern und dann weiter über ihr wunderschönes Gesicht, das durch das Kissen leicht verdeckt wird. Trotz der späten Stunde leuchten ihre blauen Augen, als sie mich ebenfalls ansieht.

Vielleicht ist es die Dunkelheit der Nacht um uns, die Stille der Unendlichkeit, die mich den Mut fassen lässt. Vielleicht ist es auch einfach mein Herz, was nicht mehr länger ersticken kann, während die Luft zum Atmen nur Zentimeter von mir entfernt ist. Eigentlich ist der Grund auch egal, solange ich mich traue, meine Finger langsam über ihre Wange gleiten zu lassen.

Allys Augen folgen meiner Bewegung, während ihr Atem stockt und dann hastig weiterwandert. Ich kann nicht aufhören, ihre Lippen zu beobachten, die sich hastig heben und senken.

„Bitte sag mir, dass du gerade das gleiche denkst wie ich, Al. Ansonsten könnte es gleich nämlich echt peinlich werden", flüstere ich.

„An Waffeln?", scherzt sie leise.

Ich lache, während ich die Wahrheit doch in ihren Augen erkennen kann. Sie sprechen die Worte, die ihre Lippen nicht aus dem Käfig entlassen wollen.

Während ich mich leicht in ihre Richtung beuge, flehe ich mit allem was ich habe, dass ich gerade keinen Fehler mache. Ich bin ihr nun so nah, dass ich ihren Atem auf meinen Lippen spüren kann. Ich weiß nicht, wer von uns beiden lautstark nach Luft schnappt. Vielleicht bin ich es, vielleicht ist es Ally, vielleicht sind es auch wir beide.

Vorsichtig streichen meine Finger ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht, die ihre strahlendblauen Gewitteraugen versteckt, von denen ich nicht genug bekommen kann.

„Al, ich will dich gerade wirklich gerne küssen. Ist es okay, wenn ich –"

Ihre Lippen legen sich zögernd über meine und mit einem Mal sind alle Worte aus meinem Gedächtnis verschwunden. Ich kenne keine Sprache mehr, bloß ihren Namen, der immer und immer wieder durch meinen Kopf schießt, als wäre sie das einzige, was mich am Leben hält.

Wir küssen uns, sanft und langsam, als hätten wir alle Zeit der Welt.

Meine Lippen erkunden ihre, erforschen all die fremden Gegenden und jeden Zentimeter Haut, den der mir bekannter ist als alles andere im Leben. Ich werde nie das Gefühl ihrer Lippen auf meinen vergessen können, das mich jedes Mal wieder in den Himmel katapultiert.

Allys Finger fahren leicht durch meine Haare und ein Seufzen entfährt mir, was sie in den Kuss hineingrinsen lässt. Als meine Zunge einen Augenblick später in ihrem Mund verschwindet, ist sie es, die ein Stöhnen nicht unterdrücken kann und mein Herz fühlt sich an, als würde es jeden Moment aus meiner Brust springen.

Mein ganzes Leben lang könnte ich nichts anderes tun, als meine Lippen immer und immer wieder auf ihre zu legen.

Wir küssen uns, als wären wir einander die einzige Rettung und heute Nacht ist es auch so. In diesem kleinen Bett in London ist meine Welt perfekt.

Als wir uns später voneinander lösen, sind ihre Lippen ganz geschwollen. Vorsichtig lasse ich meinen Daumen darüber fahren, woraufhin sich ihre Mundwinkel zu einem Lächeln verziehen.

Meine Augen müssen ihr alles über mein Herz verraten, doch gerade ist mir das so egal, solange ich sie zumindest heute Nacht in meinen Armen halten darf.

Sanft ziehe ich sie näher an meine Brust und lächele, als sie ihren Kopf gegen mein T-Shirt legt.

„Gute Nacht, Al."

„Gute Nacht, Harry", flüstert sie.

Dann schlafe ich ein, mit klopfendem Herzen und verbotenen Träumen.

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Ihr Lieben,

Die Nacht endete dann doch noch etwas anders.

Glaubt ihr, dass die Küsse die richtige Entscheidung waren? Oder eher ein Fehler?

Außerdem: Hat euch etwas am letzten Kapitel gestört? Irgendwie kamen kaum Kommentare und es ist dann immer sehr schwer, eure Reaktionen einzuschätzen.

So langsam nähern wir uns wirklich dem Ende, 3 Kapitel bleiben noch.

Bis nächsten Dienstag!

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