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p h r a s e

dezember 2018

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Harry || Wie genau Ally und ich es von dem ernsten Gespräch hin zum gemütlichen Sitzen auf der Couch im Wohnzimmer geschafft haben, ist mir nicht einmal bewusst. Doch mit ihr ist es immer schon möglich gewesen, alle Gefühlswelten zu durchleben. Wir stritten uns, diskutierten und endeten am Ende des Tages dennoch wieder auf der gleichen Seite, einfach, weil wir ohneeinander nicht konnten.

Nun haben wir gelernt, ohne den anderen zu leben, aber dennoch bin ich froh darüber, dass wir nach Diskussionen dennoch erneut in gemütliches Schweigen sinken können.

„Noch einen Keks?" Fragend sieht Ally mich an und hält mir einen der fertig gebackenen Kekse entgegen. Dieser hier stammt garantiert aus meiner Hand, denn er ist seltsam verformt, was ihn jedoch nicht schlechter schmecken lässt.

Vielleicht ist es mit Keksen ein wenig so wie mit den Menschen. Man muss sie so akzeptieren, wie sie sind, um das Beste von ihnen erhalten zu können. Mit all ihren Macken und Fehlern, um die wunderschönen Seiten ebenfalls erleben zu dürfen.

„Ja, bitte", antworte ich und strecke meine Hand aus, in der Absicht, ihr den Keks aus der Hand zu nehmen.

Doch sie schüttelt bloß grinsend den Kopf. „Mund auf."

Ich folge ihrer Anweisung und fange den Keks, den sie mir zuwirft, schließlich zwischen meinen Zähnen auf.

„Danke, Al."

Ich drücke die rote Nase des Rentiers auf ihrem Sweatshirt, das daraufhin anfängt zu blinken. Als wäre ihr Oberteil nicht schon schlimm genug, komplementiert nun eine alte Jogginghose von mir das Outfit, weil Ally darauf bestanden hat, dass sie für einen gemütlichen Weihnachtstag keinesfalls in richtiger Jeans auf dem Sofa sitzen könnte.

Außerdem hat sie mich dazu gedrängt, ebenfalls einen der grausamen Weihnachtspullover anzuziehen, weil das ihrer Meinung einfach zu den Festtagen gehört. Ich habe nur aus Spaß protestiert, denn eigentlich liebe ich es, mit ihr in hässlichen Outfits auf dem Sofa zu gammeln.

„Willst du auch eine Decke?", frage ich schließlich, nachdem wir uns noch eine Weile mit den Weihnachtsplätzchen den Magen vollgestopft haben.

Ally nickt und ich hole uns zwei Decken, in die wir uns einkuscheln. Ihre ist so fest gewickelt, dass sie mich an einen Weihnachtsburrito erinnert. Sie sieht so unschuldig aus mit ihren zerzausten Haaren und dem seligen Lächeln im Gesicht, dass ich automatisch ebenfalls Lächeln muss. Ich habe gar keine andere Wahl, so viel Macht hat sie über mich.

Mittlerweile ist es dunkel draußen und die vielen Kerzen sind zum größten Teil abgebrannt, weswegen nur noch das brennende Karminfeuer das Wohnzimmer beleuchtet.

Durch das flackernde Licht fühlt sich alles viel weniger real an, als wären wir in eine Parallelwelt gerutscht, in der das Leben so viel wunderbarer ist. Doch das hier ist die Wirklichkeit, in der ich tatsächlich neben Ally auf dem Sofa in meinem Elternhaus sitzen darf. Ich koste jeden einzelnen Augenblick aufs Äußerste aus, aus Angst, dass sie mein Leben viel zu schnell wieder verlässt und mich in die Dunkelheit stürzt.

„Ich habe dir einmal versprochen, deinen liebsten Weihnachtsfilm mit dir zu schauen, aber irgendwie haben wir auch dies nie geschafft. Was wohl eher an mir liegt", gebe ich zu.

Ally sieht mich neugierig an und ich strecke ihr grinsend die Fernbedienung für den DVD-Player entgegen. Sie drückt auf Start und die Bilder des Films beginnen über den Bildschirm des Fernsehers zu flackern. Er ist so alt, dass die Qualität längst nicht mehr die beste ist, aber das Mädchen neben mir liebt den Film, weswegen ich gar nicht anders kann, als ihn ebenfalls zu genießen. Denn solange Ally glücklich ist, bin ich es auch.

Alleine das aufgeregte Flackern in ihren Augen bringt mein Herz schneller zum Schlagen. Als wäre ihr Glück alles, was ich im Leben brauche.

„Außerdem habe ich dir versprochen, den Film mit dir zu sehen, ohne mich auch nur einmal über zu viel Kitsch, zu viel Drama oder sonst irgendetwas zu beschweren", meine ich.

„Meinst du, dass schaffst du?", fragt Ally mich lachend.

Ich stimme in ihr Lachen ein. „Ich werde mein Bestes geben. Du wirst überrascht sein, wie hartnäckig ich sein kann, wenn ich wirklich will."

Sie stupst mich an. „Keine Sorge, Harry. Das weiß ich bereits. Spätestens seitdem Louis dich in Monopoly geschlagen hat und du geschworen hast, eine Woche nicht mit ihm zu reden. Ganze sieben Tage lang durfte ich mir sein Gejammer anhören."

„Er hat ja auch einfach geschummelt. Das geht nicht", empöre ich mich, während ich an die Situation zurückdenke.

Lachend verschluckt Ally sich neben mir an ihrem Tee, der mittlerweile sicherlich bereits kalt geworden ist. „Weißt du, was ich immer schon an dir bewundert habe? Wenn du dir einmal etwas in den Kopf setzt, dann kämpfst du solange, bis du es erreichst."

Ich lächele. „Nur damit du Beschied weißt, Al. Ich habe vor, in den nächsten Tagen einige Versprechen wieder gutzumachen. Widerstand ist zwecklos."

Ihre Mundwinkel zucken in die Höhe. „Was ist, wenn ich mich gar nicht dagegen wehren will?"

Ich weiß nicht, was genau mich mutig genug werden lässt, um mein Vorhaben zu wagen. Vielleicht ist es die Tatsache, dass wir bereits stundenlang miteinander verbracht haben und dennoch einander nicht eine Sekunde müde geworden sind. Vielleicht ist es das flackernde Kerzenlicht und das trügerische Gefühl, dass endlich alles einmal wieder bergauf geht für mich.

Auf jeden Fall finde ich ein Stück Mut in mir, das mich meine Muskeln bewegen lässt.

Ich lege meinen Arm über Allys Schulter, vorsichtig, damit sie mich jederzeit aufhalten kann, falls es ihr nicht passt. Doch anstatt mich wegzustoßen, kuschelt sie sich an meine Seite und ich wage es kaum, mich zu bewegen, damit der Moment niemals enden wird.

Ihre Nähe kann ganze Kriege beenden und den Kampf meines Herzens entscheiden, das nun ganz verloren ist.

Im Wohnzimmer ist es so still, dass ich meinen eigenen Herzschlag so laut wie Kanoneneinschläge pochen hören kann. Ich hoffe, dass Ally mein rasendes Herz nicht ebenfalls bemerkt, denn ansonsten komme ich in Erklärungsnot.

Während des Films kann ich mich gar nicht auf die Bewegtbilder konzentrieren, viel zu abgelenkt bin ich von Allys Nähe. Es ist Jahre her seitdem sie mir das letzte Mal so nahe gewesen ist und ich habe solche Angst, dass ich es durch eine unbedachte Bewegung zerstören kann, sodass ich versuche, ganz still zu halten. Nach einer Weile schläft mein Arm ein, aber das nehme ich nur zu gerne in Kauf, denn während jeder Sekunde heilt mein Herz auf die trügerischste Weise ein Stückchen mehr.

Die Bilder flackern über den Fernseher, der verglichen mit dem meiner Wohnung kein Hightechgerät ist und mich aufgrund seines Alters immer an meine Kindheit erinnert. Damals ist alles so viel leichter gewesen, aber andererseits kannte ich da Ally auch noch nicht, weswegen ich mir diese Zeiten nicht mehr zurückwünsche.

Vorsichtig streiche ich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht, die sich dorthin verirrt hat. Sie löst ihre Augen nicht von ihrem liebsten Weihnachtsfilm, jedoch legt sich ein Lächeln auf ihre Lippen und das ist mir Dank genug.

„Du siehst ja gar nicht richtig hin, Hazza", beschwert sie sich schließlich flüsternd, nachdem sie mir einen prüfenden Seitenblick zugeworfen hat.

Mein Herz klopft wie verrückt, weil der Spitzname wie selbstverständlich aus ihr herausgeschossen kommt. Morgen schon wieder wird er nicht einmal ihre Lippen berühren dürfen, aber heute, in unserem eigenen kleinen Winterwunderland ist alles möglich. Als wären wir in unserer eigenen Realität, nur wir beide. In einer Wirklichkeit, in der alles gut ist und nie Fehler gemacht wurden. In einer Wirklichkeit, in der sie mittlerweile wirklich meinen Ring am Finger tragen würde.

In ein paar Stunden wird diese Parallelwelt wieder in die Weiten des Universums verschwinden, in die Welten, die möglich gewesen wären und nun für immer erloschen sind. Aber bis dahin werde ich jede einzelne Sekunde mit Ally in meinen Armen bis aufs Äußerste auskosten.

„Bist du müde?", murmele ich schließlich, als mir auffällt, dass ihre Augen immer kleiner werden. Anstatt den Film anzusehen, liegt mein Blick die ganze Zeit auf ihr und beobachtet ihre Reaktionen. Das ist so viel besser als alles, was der Fernseher zu bieten hat.

Ally schüttelt stur den Kopf. „Bin ich nicht. Keine Sorge."

Doch es dauert keine weitere halbe Stunde mehr, bis sie schließlich einschläft. Vorsichtig strecke ich meine Hand nach der Fernbedienung aus und stelle den Ton ab, damit sie in Ruhe schlummern kann. Es ist eine traurige Tatsache, dass sie viel zu wenig Schlaf bekommt und Probleme hat, überhaupt in das Land der Träume zu versinken, weswegen ich mich nun so wenig wie möglich bewege, um sie nicht wieder aufzuwecken.

Ich bin ohnehin ganz zufrieden damit, einfach ihre Nähe zu genießen und die Minuten an uns vorbeifliegen zu lassen. Mein Leben ist in den letzten Monaten so hektisch gewesen, dass ich diese entspannte Abwechslung nur zu gerne willkommen heiße.

Ich liebe meine Fans und meinen Beruf, es ist wundervoll, durch die Welt touren zu können, aber manchmal brauche ich einfach einmal ein paar Tage für mich alleine. Die Woche bevor ich in meinen Weihnachtsurlaub aufgebrochen bin, habe ich andauernd mit Ermüdung und Erschöpfung zu kämpfen gehabt, sodass ich meinen Akku nun in meiner Heimat wieder auffüllen muss. Glücklicherweise ist das einfach, denn alleine meine Familie und Ally tragen dazu bei, dass es mir direkt wieder besser geht.

Während sie schläft, habe ich die wunderbare Gelegenheit, das Mädchen in meinen Armen anstarren zu dürfen, ohne dass es merkwürdig wird und ich koste es bis aufs Letzte aus.

Es hat Monate gegeben, da habe ich ihr Gesicht jeden Morgen nach dem Aufwachen bewundern dürfen, doch dann folgten die Monate, in denen ich sie für Wochen nicht einmal eine Sekunde live gesehen habe. Es ist furchtbar gewesen, für beide von uns, und wir haben darunter gelitten, dennoch wussten wir immer beide, dass es uns ohne den anderen nur noch schlechter gehen würde. Zumindest glaubte ich das einmal.

Vielleicht bin ich in Allys Leben aber auch nur als ein Windhauch bestimmt gewesen, der ihr Leben eine Zeit lang durchwirbelte, bevor der Sturm dann weiterzog und sie in Frieden zurückließ. Sie ist auf jeden Fall der Tornado meines Lebens, dessen Auswirkungen ich nie vergessen werde.

„Weißt du eigentlich, was du mir antust, Al?", flüstere ich, als ich mir wirklich sicher bin, dass sie mich nicht hören kann.

Eine Stunde später, als das Feuer des Karmins längst nur noch eine jämmerliche Abbildung dessen ist, was es einmal gewesen ist, und der Mond sich bereits an den Himmel geschraubt hat, höre ich, wie sich ein Schlüssel in der Haustür dreht. Ally schläft immer noch tief und fest in meinen Armen, wobei ihr Gesicht durch das Nachtgestirn beleuchtet wird, das sie blasser aussehen lässt, als sie ohnehin schon ist.

Einige Sekunden später kommen die weiblichen Mitglieder meiner Familie ins Wohnzimmer gestürmt, während ein deutlich geschaffter Michael ihnen gähnend folgt.

„Sei froh, dass du nicht mit warst, H. Großmutter ist völlig –" Gemma bricht mitten im Satz ab und sieht neugierig zu dem Mädchen, das sich immer noch in meine Arme kuschelt. „Schläft sie?", flüstert meine Schwester dann.

Ally regt sich leicht und öffnet dann gähnend die Augen. „Jetzt nicht mehr, Gem."

„Hey, Schlafmütze", flüstere ich Ally lächelnd ins Ohr.

Sie läuft leicht rot an, als sie sieht, dass sie ihre Hände während des Schlafens in meinen Pullover gekrallt hat, als wäre ich ihre Rettung und ihr Halt in dieser düsteren Welt.

Sofort lässt sie mich los, als hätte sie sich verbrannt und ich balle unter meiner Decke die Hand zur Faust, um den Schmerz in meiner Brust kompensieren zu können, ohne dass sie mir meine Enttäuschung ansieht.

Michael lässt sich völlig geschafft neben mich aufs Sofa fallen, wodurch Ally nur noch enger an mich gepresst wird, weswegen ich ihm beschämender Weise dankbar bin.

Erst jetzt wird mir bewusst, wie sehr mein Rücken aufgrund der verdrehten Sitzhaltung schmerzt, weil ich Ally bloß nicht aufwecken und weiter in meinen Armen halten wollte. Doch trotzdem bewege ich mich keinen Zentimeter, denn ich will das Gefühl ihrer Nähe nicht verlieren. Nie mehr werde ich das freiwillig zerstören, einmal ist bereits genug gewesen.

„Eure Großmutter ist eine Hexe, Harry", beschwert sich Micheal lautstark und sieht dann panisch zu meiner Mutter herüber, die jedoch mit einem Grinsen auf den Lippen zustimmend nickt.

Gemma kommt mit einer Kanne Tee zurück ins Wohnzimmer und verteilt den Inhalt großzügig an uns fünf.

Ich liebe es, mit ihnen allen hier zu sitzen und einfach nur Weihnachten zu genießen. Robin hätte es ebenfalls geliebt und in diesem Moment vermisse ich ihn schmerzlicher als in den letzten Tagen ohnehin schon. Er ist das fehlende Puzzleteil dieser Familie, das für immer verloren bleiben wird.

„Ich soll dich lieb von deiner Großmutter grüßen, Schatz, und dir ausrichten, dass es Zeit wird, dass du dir einen ordentlichen Job suchst", richtet meine Mutter mir augenverdrehend aus.

Ich lache. „An was denkt sie denn da so?"

„Das Militär würde den Ansprüchen deiner Großmutter vermutlich genügen, so wie sie andauernd von den vergangenen Schlachten geschwärmt hat", schlägt Michael vor.

Wir verziehen alle das Gesicht, wenn wir an die ausführlichen Schlachtenerzählungen denken müssen, die wir bei jedem Besuch über uns ergehen lassen dürfen. Die Mutter meines Vaters erzählt immer so, als wäre sie bei allen Kriegen direkt an der Front gewesen, während sie in Wirklichkeit zuhause Marmelade hat einkochen lassen und ansonsten auch kaum leiden musste, da sie in eine reiche Familie eingeheiratet hat. Irgendwann ist dann das Geld jedoch ausgegangen, was sie selbst Jahrzehnte später immer noch wortreich beklagt. Bei dieser Oma sollte ich wohl froh sein, dass mein Vater sehr viel weniger schlimm ist.

„Vielleicht sollten wir Großmutter in einem Militärstrainingscamp anmelden, so hätten wir wenigstens Ruhe vor ihr", meint Gemma.

„Ich könnte ihr auch eine Stellung bei der Queen besorgen. Dann wäre Großmutter glücklich und wir wären sie los", schlage ich vor.

Ally stupst mich an. „Reichen deine Connections soweit?"

„Keine Ahnung. Aber einen Versuch ist es wert."

Sie zwinkert mir zu. „Dann handele bitte auch gleich einen Afternoon-Tea mit der Queen persönlich für meine Mum raus, damit ich ihr absolutes Lieblingskind werde."

„Will sie mich dann nicht mehr kastrieren?", erkundige ich mich lachend. „Dann ist es den Versuch nämlich direkt wert."

Ally verschluckt sich prustend an einem Schluck Tee. „Du solltest vorsichtshalber dennoch den Sicherheitsabstand einhalten, aber es wäre ein Anfang."

„Warum sollte dich Allys Mutter kastrieren wollen?" Verwirrt sieht Michael zwischen Ally und mir hin- und her, wobei mir bewusst wird, dass Gemma ihn anscheinend mir zuliebe nicht mit allen Details aus meiner Vergangenheit versorgt hat.

Ich räuspere mich unbehaglich, während ich verzweifelt nach Worten suche. Doch es gibt einfach keine passenden, wenn es darum geht, jemandem zu erklären, dass man seine Freundin betrogen hat. Keine Entschuldigung, keine Erklärung, keine Rechtfertigung ist dafür geeignet, am allerwenigsten, wenn das Mädchen, das man so sehr verletzt hat, gerade direkt neben einem sitzt. Meine Gedanken wirbeln, aber es wollen einfach keine Worte über meine Lippen kommen.

„Weil Harry ihre liebste Teekanne zerstört hat", eilt Ally mir schließlich zur Hilfe und ich glaube, dass ich sie selten so sehr geliebt habe wie in diesem Moment.

Sie könnte mich direkt über den Abgrund stürzen, stattdessen bildet sie nun meine Rettungsleine, obwohl ich derjenige bin, der ihre Vergangenheit vergiftet hat.

„Was hat Großmutter denn sonst noch so vom Besten gegeben?", frage ich eilig, um das Thema wieder in ungefährlichere Richtungen zu lenken.

Allys Kopf lehnt immer noch an meiner Schulter, während ihre Finger beruhigend über meine Handfläche streichen. Mein Körper steht in Flammen und Gemma wirft mir einen fragenden Blick zu, den ich jedoch gekonnt ignoriere. Ally und ich befinden uns immer noch in einem Wunderland, das morgen mit einem lauten Knall sein Ende finden wird. Doch das ist nichts, was ich meiner Schwester begreiflich machen kann.

„Das Übliche. Das Wetter im Winter ist zu kalt, im Sommer ist es zu warm, Menschen sind ätzend, ihre Katze ist das beste Lebewesen überhaupt und Dad meldet sich viel zu wenig bei ihr", zählt Gemma an den Fingern ab.

„Ich mag Menschen wirklich, aber diese Frau ist eine absolute Ausnahme." Meine Mutter nimmt seufzend einen Schluck Tee. „Außerdem hasst sie mich."

„Mich auch, aber sie hasst alle Lebewesen", wirft Ally aufmunternd ein.

Meine Mutter grinst ihr zu. „Außer ihrer Katze natürlich."

„Dabei ist die ein echtes Monster", ergänzen Gemma und ich gleichzeitig.

Wir brechen alle in Gelächter aus, während Michael bloß überfordert zwischen uns allen sitzt. Sein verstörter Gesichtsausdruck macht das Ganze noch viel besser.

„Gibt es hier irgendwie ein Aufnahmeritual, das ich verpasst habe? Bestimmte Sätze, die ich auswendig lernen muss, um euch verstehen zu können?", fragt Gemmas Freund schließlich amüsiert in die Runde.

Ally zwinkert ihm zu und ich freue mich darüber, dass sie in Michaels Gegenwart langsam aufzutauen scheint. Normalerweise redet sie kaum, wenn sie jemanden nicht kennt, doch heute fängt ihre Schutzhülle an abzufallen. „Keine Sorge, verbringe einfach genügend Zeit mit ihnen und dann kommt dir alles alleine zugeflogen. Es ist erstaunlich einfach, du wirst sehen. Zur Not lästere über Großmutter, dann gewinnst du die drei immer für dich."

Ich lache lauthals und drücke sie an mich. „Ist es wirklich so einfach, in diese Familie aufgenommen zu werden?"

„Definitiv", flüstert Ally mir grinsend ins Ohr, was mir eine Gänsehaut beschert.

Ihr Atem ist wie Sonnenschein auf meiner Haut, von dem ich nicht einmal wusste, dass ich mich danach gesehnt habe, ihn aber nun mit allem umklammere, was ich zwischen meine Fingerspitzen kriegen kann. Ich bin süchtig nach diesem Mädchen und ich weiß nicht, ob das jemals aufhören wird.

„Aber keine Sorge, Harry. Es gibt wirklich Schlimmeres."

Während Ally sich immer noch in meine Arme kuschelt, Gemma mich mit eindeutigen Blicken aufzieht, die mir umso deutlicher machen, wie sehr ich bereits verloren bin und meine Mutter vollkommen ahnungslos ihren Tee trinkt, wird mir bewusst, wie sehr ich das hier vermisst habe.

Es ist Jahre her, seitdem ich mit den drei liebsten Frauen meines Lebens das letzte Mal zusammen in einem Raum gesessen habe. Ich bete, dass das nächste Mal nicht so lange auf sich warten wird.

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Ihr Lieben,

Es ist schon wieder Dienstag und es ist wirklich gruselig, wie schnell dieses Jahr dem Ende entgegeneilt. Ich komme kaum mit all den Vorbereitungen für Weihnachten und meinen Master nach.

War irgendwer schon einmal längere Zeit in Wien oder studiert sogar dort? Dann meldet euch bitte, denn ihr wärt mein Lebensretter! 🙈

Harry und Ally haben also noch ein paar weitere Kapitel Weihnachten, was zur Zeit auch hervorragend passt. Genießt die dramafreie Zeit, denn ein wenig was muss natürlich noch passieren und wer weiß, ob sich die Wege der beiden nicht doch noch trennen werden.

Was haltet ihr eigentlich von Harrys Großmutter und Gemma in dieser Geschichte?

Bis zum nächsten Mal.

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