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a n a p e s t

oktober 2018

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Harry || Es ist immer noch glühend warm trotz der Tatsache, dass sich das Jahr so langsam zum Ende hinneigt. Florida weiß, wie man den kalten Monaten mit gleißendem Sonnenschein und leichten Sommerbrisen entgegentritt. Auch heute macht der Bundestaat keine Ausnahme, weswegen ich mich eilig aus meinem Pullover schäle, sobald wir den Tourbus verlassen.

Während wir in dem Luxushotel einchecken, das etwas abseits von Fort Lauerdale liegt, merke ich Pauls stechende Blicke in meinem Rücken. Es sind bereits mehrere Wochen seit meiner Flucht in Boston vergangen, aber das hindert meinen Bodyguard nicht daran, mir immer noch mit Misstrauen zu begegnen.

Dabei bin ich seit Clares und meinem Abenteuer in Harvard der Engel in Person gewesen. Ich bin jeden Morgen pünktlich beim Frühstück aufgetaucht, selbst zu Uhrzeiten, zu denen ich mich eigentlich einfach wieder umgedreht und weitergeschlafen hätte. Jede Konzertvorbereitung habe ich mit einer solchen Ernsthaftigkeit hinter mich gebracht, dass ich Liam Konkurrenz machen könnte. Louis dagegen würde mich vor Lachen nicht einmal mehr wiedererkennen.

Ansonsten halte ich mich die Tage über immer dort auf, wo es mir erlaubt ist und habe keinen einzigen, weiteren Ausflug mit einem meiner Bandmitglieder unternommen, der nicht genehmigt wurde.

Dennoch vertraut mir Paul noch nicht wieder ganz und hat stetig einen seiner Mitarbeiter auf mich angesetzt. Es wundert mich, dass ich überhaupt noch alleine auf die Toilette gehen darf.

Mittlerweile nervt es unheimlich, aber ich lasse das Prozedere ohne Murren über mich entgehen, denn nach dem heutigen Abend haben wir ein paar freie Tage und ich habe meinen Manager Jeffrey mit Engelszungen dazu überreden können, dass ich mich abseilen darf. Er hat zugestimmt, solange ich mich vorbildlich benehme und den Funken Freiheit will ich nicht riskieren.

Also schlucke ich meinen Ärger herunter und mache gute Miene zum bösen Spiel.

Auch jetzt begleitet mich Micky bis zu meiner Zimmertür und wartet geduldig, bis ich eingetreten bin, bevor er mir einen strengen Blick zuwirft.

„Keine Flucht, Harry."

„Natürlich", entgegne ich augenverdrehend. „Das ist eine einmalige Sache gewesen, ihr könnt euren Beschützerinstinkt wieder runterfahren."

Wenn ich ehrlich bin, bin ich durchaus schon öfter geflüchtet, nur mit dem Unterschied, dass ich bis zu dem Tag in Boston meistens nicht aufgeflogen bin. Schon zu Zeiten von One Direction habe ich mich einige Male davongestohlen, meistens gemeinsam mit Louis oder Niall. Auch Ally hat mich auf diese Abenteuer begleitet, wenn sie mich auf Tour besuchte.

Ich habe mich immer ganz gut durchmogeln können, solange ich meine Tattoos abdecke. Je mehr es werden, desto schwerer ist es jedoch, in der Menge zu verschwinden, wie ich mit der Zeit feststellen musste. Einer der Gründe, warum unser Ire grundsätzlich in Panik ausbricht, wenn wir ihm androhen, ihm eine Tätowierung zu verpassen. Denn Niall liebt es, unerkannt durch die Länder zu streifen und die Umgebung in sich aufzusaugen. Selbst die Reise während seines Gap Years hat ihn nicht zufriedenstellen können. Stattdessen ist er bloß mit noch mehr Fernweh und einem gebrochenen Herzen wieder in Großbritannien gelandet.

„Wir machen uns bloß Sorgen um dich, Harry", meint Mickey mit deutlich sanfterer Stimme. „Du bist momentan irgendwie nicht du selbst."

Ich runzele die Stirn. „Ach ja?"

Der Schrank mit den knallroten Haaren, die so gar nicht zu seinem restlichen, bedrohlichen Aussehen passen, nickt leicht. „Du hast andauernd dieses Stirnrunzeln und bist manchmal in irgendeiner anderen Welt entschwunden. Kann es sein, dass du Kate vermisst?"

„Vielleicht", murmele ich. Doch das ist eine Lüge. Ich erwische mich immer öfter dabei, wie ich mich beinahe darüber freue, dass meine Verlobte sich auf der anderen Seite der Welt befindet. Es ist entspannend. Stattdessen schweifen meine Gedanken immer wieder in Richtungen, in die ich gar nicht denken sollte.

Mickey schenkt mir ein mitleidiges Lächeln. „Kate kommt dich sicherlich bald besuchen."

„Vielleicht", meine ich bloß erneut und verschwinde dann ins Schlafzimmer, um das Mitleid in seinen Augen nicht mehr sehen zu müssen. Ich habe ohnehin schon genügend Gewissensbisse.

Die mit Holz veredelte Zimmertür fällt mit einem Knall hinter Mickey zu, als er geht und sperrt mich alleine in einem Raum ein, den andere wohl als Traum empfinden würden.

Die Suite, in der ich heute untergebracht bin, weist nicht nur ein riesiges Schlafzimmer, sondern auch einen Wohnessbereich und gleich zwei Bäder auf. Alles ist in luxuriösem Marmor gehalten und die großen gläsernen Fenster erinnern mich an mein Haus in London. Auch dort kann man aus jedem Raum hinaus in die Freiheit blicken und nachts den Sternenhimmel genießen, sollte er sich denn einmal über der Hauptstadt Englands zeigen. Eine wahre Seltenheit, aber Ally ist dennoch nie müde gewesen, ihn zu suchen.

Meine Exfreundin würde dieses Hotelzimmer lieben, während Kate über meine Gedanken nur müde lächeln würde. Meine Verlobte hat sich noch nie viel aus den Lichtern der Nacht gemacht. Dafür ist sie viel zu pragmatisch. Ihr Herz lässt sich nur durch Leidenschaft und Abenteuer höher zum Schlagen bringen. Einer der Gründe, warum ich Angst habe, dass Kate mir irgendwann einmal überdrüssig werden wird. Denn irgendwann werde ich ihr nicht mehr das Abenteuer bieten können, nachdem sie sich jede Sekunde sehnt.

Meine Füße kicken die Schuhe durch den Flur der Suite und dann tapse ich auf Socken über den teuren Boden, der sich kühl unter meinen Sohlen anfühlt. Wie überall in den Vereinigten Staaten hat auch dieses Hotel ebenfalls nicht mit einer Klimaeinrichtung gespart, die einen denken lassen könnte, dass man sich in der Antarktis befindet.

Seufzend drehe ich die Anlage aus und gehe dann wieder in das Schlafzimmer hinüber, das ebenfalls in hellen Farben gehalten ist. Einzig die dunkelgrauen Vorhänge vor den Fenstern durchbrechen das Konzept und wirken trotz ihrer Unauffälligkeit beinahe erdrückend. Sie passen zu der Stimmung in meinem Herzen.

Ich ziehe die Vorhänge soweit es geht auf, bevor ich um mein Gepäck herumlaufe, das ich nicht einmal anrühre. Es macht keinen Sinn, den Koffer auszupacken, wenn ich direkt nach dem Konzert nach Hause aufbrechen werde.

Auf dem metallenen Schreibtisch in der Ecke des Zimmers, der immerhin noch doppelt so groß ist wie der, den ich in meinem Kinderzimmer meines Elternhauses habe, thront eine Obstschale, aus der ich mir einen Apfel klaue. Hungrig beiße ich ein Stück ab und genieße den süßen Geschmack, der sich einen Moment später in meinem Mund ausbreitet. Ein weiterer Bissen folgt und ich gehe erneut um meinen Koffer herum in Richtung des Betts, das eindeutig das Hauptaugenmerk des Raums ist. So riesig und beeindruckend wie es aussieht, könnte es ohne Umstände eine ganze Familie beherbergen.

Als ich mich auf die Matratze fallen lasse um die zwei Stunden zu vertrödeln, bis ich zur Konzerthalle aufbrechen muss, sehe ich, dass ich einen entgangenen Anruf von Kate habe.

Kurz überlege ich, ihn einfach zu ignorieren, weil ich keine Energie verschwenden will, doch dann meldet sich mein schlechtes Gewissen wieder und ich rufe meine Verlobte zurück.

„Hey, Harry. Schön, dass du anrufst", begrüßt sie mich lächelnd.

Sofort legt sich ebenfalls ein Lächeln auf meine Lippen, denn es tut immer gut, ihre helle Stimme zu hören. Sie hat etwas Vertrautes an sich. „Hey, Katie. Hast du Zeit zu telefonieren?"

„Sicherlich doch. Moment, ich stehle mich eben vom Set davon." Ich kann ihr Grinsen förmlich vor meinen Augen sehen. „Warum rufst du an, H?"

Ich runzele meine Stirn. „Darf ich jetzt nicht einfach mal mehr mit meiner Verlobten telefonieren wollen?"

„Warum musst du eigentlich immer alles gleich als Angriff werten?", erwidert Kate ebenfalls verstimmt.

„Weil du immer alles gleich als Angriff laufen lässt. Glaubst du, ich höre deine unterschwelligen Anschuldigungen nicht, Katie?"

„Was soll das denn bitte heißen?" Sie klingt kurz angebunden.

Die gute Stimmung ist dahin und stattdessen begeben wir uns wieder auf den Pfad, den wir schon seit Monaten beschreiten. Wir streiten uns, mal wieder, und mittlerweile frage ich mich, ob wir überhaupt noch etwas anderes können.

„Du weißt genau, was ich meine."

Ich verdrehe die Augen und lasse mich seufzend auf mein Bett zurückfallen, bis mein Kopf in den Kissen versinkt. Doch auch der Komfort kann mich nicht trösten.
„Nein, weiß ich nicht, H", entgegnet Kate unwirsch. „Vielleicht würde es helfen, wenn du einmal in deinem Leben einfach mal das sagst, was du wirklich denkst. Denn ich habe es satt, immer versuchen zu müssen, zwischen den Zeilen zu lesen!"

Ich schnaube. „Jetzt tu nicht so, als wärest du nicht die Königin darin, etwas hinter Zeilen zu verstecken. Denkst du, ich habe nicht gemerkt, dass du andauernd Anspielungen gemacht hast?"

„Ich habe keine Ahnung, worüber du redest, H."

Ihr leiser, gleichmäßiger Atem dringt in mein Ohr und das ist der Moment, in dem mir der Kragen platzt.

„Du hast mir andauernd davon erzählt, welche deiner Freundinnen jetzt schon wieder heiratet und wie wunderschön doch Hochzeitskleider wären. Und das du ja auch nicht jünger wirst. Dein ganzer Pinterestfeed ist voll von Hochzeitsdekoration und du hast immer diesen traumhaften Ausdruck in den Augen, wenn du darüber redest." Ich hole kurz Luft. „Du hast sogar ein Shooting im Hochzeitskleid gemacht."

„Das Shooting war Teil meines Jobs, H!"

Meine Stimme wird lauter. „Aber du hast es gerne gemacht! Du liebst es! Weißt du, wie schlimm es ist, sich andauernd unter Druck gesetzt zu fühlen, weil die eigene Freundin heiraten will? Was glaubst du, warum ich dir diesen beschissenen Antrag gemacht habe?"

Einen Augenblick lang ist es totenstill zwischen uns.

„Ich muss ja wirklich furchtbar sein, Harry. Für was für ein Monster hältst du mich eigentlich? Ich habe dich nicht dazu gezwungen, mir einen Antrag zu machen", entgegnet Kate schließlich mit tonloser Stimme und reißt uns damit in den Windsturm, der kein Ende zu finden scheint.

„Vielleicht hätte ich den Antrag auch wirklich lieber gelassen", murmele ich und presse meine Augen zusammen.

„Vielleicht hättest du das lieber, denn es scheint für dich ja nichts Schlimmeres zu geben, als mich heiraten zu müssen", flüstert sie und ich kann hören, wie sie nur mit Mühe die Tränen unterdrückt.

Sofort fühle ich mich schuldig und versuche, etwas zu retten, was ich ohnehin schon viel zu sehr zerstört habe. „Bitte lass uns aufhören zu streiten, Katie."

Sie ignoriert meine Bitte gekonnt. „Liegt es am Heiraten an sich? Oder liegt es daran, dass ich nicht das richtige Mädchen für dich bin?"

Meine Hände ballen sich zu Fäusten und frustriert schlage ich auf mein Kissen ein. „Katie, das ist doch vollkommener Schwachsinn!"

„Ist es das?", flüstert sie so leise, dass ich sie kaum verstehen kann. Es klingt herzzerreißend.

„Lass uns nicht streiten, bitte", murmele ich leise und bemühe mich, die Wut aus meiner Stimme zu halten. „Ich bin sicher, dass das nur wieder die Entfernung ist, die uns einfach nicht gut tut."

Sie schnaubt. „Daran wird sich aber ebenfalls nichts ändern in den nächsten Jahren, oder?"

Ich bleibe stumm, denn wir kennen beide die Antwort auf ihre Frage. Keiner von uns beiden ist bereit dazu, seinen Job für den anderen aufzugeben und das ist in Ordnung so, denn niemand sollte solche Opfer bringen müssen. Aber langsam macht es mich einfach nur noch fertig.

„Nein, daran wird sich nichts ändern", entgegne ich schließlich doch, als ich merke, dass sie auf eine Antwort wartet.

„Was bedeutet das jetzt für uns? Dass wir die Hochzeit abblasen?", fragt Kate zögerlich. Ihre Stimme ist so emotionslos, dass ich weiß, dass sie jeden Moment anfangen wird zu weinen.

„Nein", versichere ich ihr eilig. „Es tut mir Leid, was ich gesagt habe, okay? Es ist momentan einfach nur alles nicht so leicht."

„Das ist es nie", flüstert sie. „Aber das ändert nichts daran, dass du die Worte gesagt hast."

„Ich habe es nicht so gemeint", entgegne ich sofort, bevor ich überhaupt darüber nachdenken kann. Wenn ich ehrlich bin, dann ist es nur eine leere Floskel und ich bin ein Arschloch.

„Ich muss jetzt auflegen. Die Drehpause ist vorbei", erwidert Kate tonlos und ich bin mir sicher, dass das nur eine Ausrede ist.

„Viel Spaß", wünsche ich ihr und frage dann deutlich zögerlicher: „Sehen wir uns bald?"

„Ich habe dir doch gesagt, dass du Weihnachten vorbeikommen kannst. Meine Familie würde sich sicherlich freuen."

„Und meine will, dass ich die Feiertage bei ihr verbringe", antworte ich. Außerdem will ich ebenfalls in England bleiben, aber das sage ich nicht, weil ich nicht schon wieder streiten will. Ich bin mittlerweile an dem Punkt angekommen, an dem ich einfach nicht mehr kann.

„Dann vielleicht Sylvester?", schlägt Kate vor.

„Vielleicht", murmele ich, doch sie hört mich nicht mehr, weil sie bereits aufgelegt hat.

Unser Anruf dauert dreizehn Minuten, was zehn mehr sind, als wir in den letzten beiden Wochen persönlich miteinander gesprochen haben. Es ist furchtbar frustrierend und mit einem säuerlichen Gesichtsausdruck werfe ich mein Handy neben mich, welches einmal auf der weichen Matratze nach oben springt und dann ruhig auf dem Untergrund liegen bleibt.

Die restliche Zeit, die mir bleibt, bis wir zur Konzerthalle aufbrechen müssen, verbringe ich damit, mit Ally zu telefonieren, die mir etwas von ihrer Jobsuche erzählt, und nebenbei durch das Fernsehprogramm zu zappen. Ihre Stimme ist jedoch sehr viel interessanter, weswegen ich nach einer Viertelstunde die flimmernden Bilder ganz vergesse.

Ich lache, als sie mir erzählt, dass Helen beim Streichen ihres Zimmers beinahe in ihren Farbeimer gefallen ist und erzähle ihr alles Mögliche, bloß meinen erneuten Streit mit Kate lasse ich aus.

Zwei Stunden später klopft Sarah an meiner Tür, die das Zimmer neben meinem bekommen hat und gemeinsam gehen wir in die Lobby herunter, wo der Großteil der Crew schon wartet. Es dauert nicht lange, bis auch der letzte von uns – wie immer Mitch –, auftaucht und wir brechen in verschiedenen schwarzen Vans auf in Richtung Konzertarena. Die Fenster der Wagen sind verspiegelt, worüber ich froh bin, denn ich schließe während der halben Stunde Fahrt die Augen und verschwinde in meine Gedanken, wo ich meinen Streit mit Kate immer wieder abspiele.

Es ist nicht fair von mir gewesen, ihr diese Wörter an den Kopf zu knallen, schon gar nicht am Telefon. Aber dennoch fühle ich mich seltsam erleichtert, weil ich sie endlich einmal ausgesprochen habe.

Wir bringen den Soundcheck hinter uns, darauf folgt das Meet&Greet und schließlich das eigentliche Konzert, das ohne Zwischenfälle verläuft. Ich heiße die Hektik, die geladene Atmosphäre und die Musik willkommen, denn all dies ist eine hervorragende Ablenkung. Als ich die letzten Zeilen singe und schließlich von der Bühne renne, um es rechtzeitig vor dem Aufbruch der Fans in meinen Wagen zu schaffen, merke ich, wie ich mich endlich wieder wie ich selbst fühle.

Adam springt hinter mir in den Van und zieht die Türen hinter sich zu, woraufhin Micky, der uns zum Flughafen bringen wird, den Motor startet.

„Bereit für die Heimat?", fragt mein Bandkollege mich grinsend.

Ich lächele breit und merke erst jetzt, wie sehr ich mich wirklich auf London freue. „Sowas von bereit."

Ursprünglich habe ich die kurze Pause in Los Angeles verbringen wollen, aber dann habe ich mich doch anders entschieden, weswegen es nun in Richtung England geht. Ich bereue es kein Stück.

„Freust du dich auf deine Familie?", frage ich Adam, nachdem Micky uns am Flughafen herausgeworfen hat und wir bereits die Gangway zum Flugzeug entlanglaufen, das uns nach Hause bringen wird.

Das Lächeln meines Bandmitglieds ist so breit, dass es der Sonne Konkurrenz machen könnte. „Meine Kids werden mich wahrscheinlich in ihren Armen erdrücken, sobald ich durch die Haustür trete und es gibt nichts Besseres."

Wieder einmal meldet sich die Sehnsucht in meinem Herzen. Denn Adam hat bereits das, wovon ich schon seit langem träume. Aber Kinder stehen momentan nicht auf Kates Agenda und mittlerweile bin ich mir nicht einmal mehr sicher, ob sie das überhaupt je stehen werden. Denn Kinder bedeuten Verantwortung und ihr Herz schlägt für Abenteuer.

„Mister Styles, Mister Prendergast. Herzlich Willkommen auf dem heutigen Flug. Wenn Sie irgendetwas wünschen, dann zögern Sie bitte nicht, uns zu fragen", mit einem Lächeln begrüßt uns die Flugbegleiterin und geleitet uns zu unseren Sitzplätzen.

Abgesehen von mir und meinem Bandkollegen befindet sich nur ein weiterer Gast in der First Class. Der Businessmann in den Sechzigern widmet sich jedoch bereits dem Fernseher vor sich, sodass Adam und ich vollkommen ungestört Platz nehmen können. Die Gefahr, von Fans belagert zu werden, sinkt gegen Null und ich seufze erleichtert auf.

Bisher weiß niemand, dass ich mich wieder auf dem Rückweg nach Großbritannien befinde und ich gebe alles dafür, dass das auch so bleibt. Die meisten werden mich in Los Angeles vermuten und das werde ich mir zur Nutze machen.

Wir haben einen Nachtflug gebucht, weswegen ich die meiste Zeit dazu nutze, immer wieder ins Land der Träume zu gleiten und die Augen erst wieder richtig aufschlage, als das Flugzeug bereits wieder englischen Boden unter den Rädern hat.

Adam und ich werden durch die VIP-Area geleitet, in der es nicht lange dauert, bis wir unsere Koffer gebracht kriegen. Normalerweise habe ich kein Problem damit, gemeinsam mit den anderen Fluggästen auf die Gepäckstücke zu warten, aber ich beschwere mich auch nicht über den zusätzlichen Service, der uns heute entgegenkommt.

Gemeinsam verlassen wir die Sicherheitsarea und betreten die Ankunftshalle. Es dauert nicht lange, bis ein Schrei in unsere Richtung durchdringt und unwillkürlich ziehe ich mir meine Kapuze tiefer ins Gesicht, bis ich bemerke, dass der Schrei gar nicht mir gegolten hat, sondern Adams Namen beinhaltete.

Grinsend sehe ich dabei zu, wie seine Freundin sich in seine Arme wirft und er sie im Kreis dreht, bevor er sie stürmisch küsst. Ich sehe woanders hin, um den beiden ein wenig Privatsphäre zu geben und werde ein paar Augenblicke später ebenfalls von Emi umarmt.

„Schön dich zu sehen", meint sie lächelnd und ich erwidere die Begrüßung.

„Sollen wir dich mitnehmen, Harry? Wir können dich bei dir rausschmeißen?", bietet Adam mir an, während wir zu Dritt in Richtung Ausgang schreiten.

Ich schüttele lächelnd den Kopf, weil ich weiß, wie sehr Adams Kinder auf ihren Vater warten. „Nein, Danke. Ich nehme mir ein Taxi."

„Bist du sicher?" Fragend sieht mein Bandkollege mich an.
„Ja, wir sehen uns dann zum Rückflug", antworte ich und verabschiede mich mit einer Umarmung von Adam und seiner Frau, bevor ich mich auf dem Weg zu den Taxiständen mache.

Bei den Wagen angekommen, reihe ich mich in die kurze Warteschlange ein und bemühe mich, niemanden direkt anzusehen. Meine Sonnenbrille hilft ebenfalls dabei, unerkannt zu werden, dennoch will ich das Glück nicht herausfordern und bin froh, als ich endlich im Inneren eines Wagens sitze.

„Wo soll es denn hingehen?" Der Fahrer, ein wuchtiger Kerl mit Schnurrbart und tätowierten Armen, dreht sich fragend zu mir um.

Erst will ich dem Taxifahrer meine eigene Adresse durchgeben, doch dann stehlen sich Worte über meine Lippen, ohne dass ich überhaupt bewusst darüber nachdenke. Ein Teil von mir ist überrascht, während ein anderer sich so zuhause fühlt wie schon seit langem nicht mehr. So oft bin ich schon mit Jetlag in London gelandet und habe diese Adresse durchgegeben, weil ich es nicht erwarten konnte, sie endlich wiederzusehen.

Es ist nur eine vierzigminütige Fahrt und dennoch dauert es viel zu lange, bis der Wagen endlich in der kleinen Straße in Shoreditch zum Stehen kommt.

„Vielen Dank", meine ich zu dem Fahrer und reiche ihm das Geld, bevor ich mich mit einem Winken von ihm verabschiede. Der wuchtige Mann tut es mir gleich und dann ist das Taxi auch schon wieder auf dem Weg Richtung Innenstadt. Zurück bleiben nur ich, mein Koffer und die Tasche, die ich mir über die Schulter hänge. Mein Handgepäck ist so schwer, dass sich der Ledergurt auch trotz meiner Jacke unangenehm in meine Schulter bohrt, doch das nehme ich nur am Rande wahr. Viel zu gute Laune habe ich, während ich die paar Meter gehe und dann die Klingel der Wohnung betätige, die ich schon unzählige Male gedrückt habe.

Kurz werde ich daran zurückerinnert, wie sehr mein Herz klopfte, als ich Anfang des Jahres schon einmal hier aufgekreuzt bin nach Jahren der Funkstille. Heute schlägt mein Herz ebenfalls viel zu schnell, allerdings ist dieses Mal nicht die Angst daran schuld.

Die Tür wird aufgerissen und mir ich habe ein Mädchen mit hellblonden Haaren und Gewitteraugen vor mir, die das Schönste sind, was ich je in meinem Leben gesehen habe.

„Harry? Was machst du hier?"

Ally starrt mich an, als könnte sie nicht ganz glauben, dass ich wirklich vor ihr stehe.

„Überraschung", grinse ich und ziehe sie in eine Umarmung.

Auch wenn wir uns jetzt schon seit Monaten nicht mehr gesehen haben, fühlt es sich so vertraut an, als wäre erst eine Stunde seit unserem letzten Treffen vergangen.

Während ich Ally in meinen Armen halte, schlägt mein Herz schneller und für einen Augenblick lang ist alles gut.








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Ihr Lieben,

Harry und Kate haben sich mal wieder gestritten, aber zumindest hat er endlich einmal seine Gedanken ausgesprochen. Meint ihr, dass das helfen wird?

In London ging es dann direkt zu Ally. Habt ihr Vermutungen, welches Versprechen er als nächstes gut machen wird? Welche Unternehmung folgt? Ich bin gespannt auf eure Ideen.

Übrigens wollte ich einfach mal Danke sagen für eure Votes und Kommentare. Das bedeutet mir jedes Mal unheimlich viel!

Bis zum nächsten Mal.

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