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Es ist mittlerweile später Nachmittag und ein Bodyguard hat mich zu der Wohnung von Ylvi und Niklas gebracht. 

"Apollonia, du mußt nicht darüber reden, wenn du nicht willst" nachdenklich blickt Ylvi in die Teetasse vor sich auf dem Tisch. 

Ich zucke die Schultern und lasse den Blick  durch das Esszimmer der großen Penthousewohnung  schweifen. 

Hier lebt sie also zusammen mit dem Leadgitarristen und Sänger von Fame and Death. Vor ein paar Monaten wäre ich bei dem Gedanken, jemals in der Wohnung eines Rockstars zu sitzen und mit seiner Frau zusammen Tee zu trinken, vollkommen ausgerastet. 

Aber vor ein paar Monaten war ich auch noch die kleine naive Apollonia- Philomena Greco. Ein Mädchen, das glaubte ihr Leben durch einen  Akt der Rebellion in eine andere Richtung lenken zu können. Doch der Plan war nur dazu gemacht,  von vornherein zu Scheitern. Und jetzt sitze ich hier, verwaist und mit gebrochenem Herzen, am Tag vor der Beerdigung meines Vaters. Wie gerne würde ich mich einfach nur jemandem anvertrauen. Jemandem, der nichts mit der Familie zu tun hat.

"Apollonia?" Ylvi lehnt sich vor und sucht meinen Blick. Ihr ebenholzfarbenes Haar betont die hellen Augen, die mich nun forschend mustern.

"Ja. Ich weiß. Ich muß nicht darüber reden." Wieder ein Schulterzucken. Mann, wie müde ich den ganzen Tag schon bin. Eigentlich will ich nur noch ins Bett  und mir die Decke über den Kopf ziehen.

Nachdenklich kaue ich auf meiner Unterlippe herum. Wäre es gefährlich für Ylvi , die Wahrheit zu kennen? Ich will sie nicht da mit reinziehen. Aber Raffael ist tot. Er kann meinen Freunden nichts mehr antun.

" Aber manchmal hilft es , wenn man sich dazu überwindet," unterbricht Ylvi meinen Gedankenstrom, als hätte ich jedes Wort davon laut ausgesprochen.

"Ja, das kann sein," entgegne ich geistesabwesend und nehme einen Schluck von dem Kamillentee, den sie mir gekocht hat.

Schmerzhaft breitet sich die heiße Flüssigkeit in meinem angegriffenen Magen aus. 

Das Gefühl dort hat sich in den letzten Tagen verändert. Die sporadischen Anfälle heftiger Übelkeit haben sich in eine bohrende Dauerübelkeit verwandelt.

"Sicher ist es schwer," meint Ylvi, "nach dem Tod deines Vaters...ich meine..." nervös streicht sie sich das Haar nach hinten.

"Morgen wird er beerdigt," erkläre ich. Es hat etwas gedauert, bis man seinen Leichnam freigegeben hat. Wegen der Obduktion." 

"Ich weiß es klingt blöd, aber das tut mir alles sehr Leid, Apollonia." Über den Tisch hinweg tastet Ylvi nach meiner Hand.

Die Wohnungstür öffnet sich, um danach mit einem leisen Klicken ins Schloss zu fallen.

"....ist gut, Jason...ich komm klar. Wir sehen uns morgen." 

"Okay, Nick. Grüß Ylvi."

Die Tür klickt nochmals. Ein leises Seufzen , dann plumpst zweimal in kurzer Abfolge etwas Schweres zu Boden. 

Schritte nähern sich. 

"Oh, Hey!"

Im Eingang zum Esszimmer steht Niklas und lächelt mir zu, während er das Kinn in meine Richtung hebt.

"Apollonia, richtig?"

Ohne eine Antwort abzuwarten, geht er zu Ylvi und beugt sich zu ihr herunter, um sie zu küssen. "Ich habe dich vermisst," raunt er und streicht mit der Nasenspitze ihre Wange entlang. Sie dreht sich zur Seite und nimmt sein Gesicht liebevoll in die Hände.

Ein Stich fährt mitten durch mein Herz und ich reibe mir die schmerzende Brust. Die Haut brennt noch immer  von Marthas Kaffeeangriff heute morgen. Den Fleck habe ich mit einer Strickjacke verdeckt, die ich zum Glück in Sonnys Hogwarts- Rucksack dabei hatte.

Unten von der Strasse dringen einzelne Rufe heran. Niklas verdreht die Augen. Seufzend geht er zum Fenster und drückt einen Schalter, woraufhin die Jalousien sich ein Stück verdunkeln.

"Ist das so okay für euch?" Ich nicke hastig. Seine Hand wandert durch das kinnlange Haar. Einzelne Silberringe blitzen an seinen Fingern, darunter ein Totenkopf und eine Schlange.

"Ich lasse euch dann mal allein." Wieder geht er zu Ylvi und küsst ihre Wange. Die Geste hat etwas so vertrautes, dass ich mir vorkomme wie ein Eindringling. Verlegen wende ich den Blick ab.

Bevor er an mir vorbeigeht bleibt er stehen." Das neulich, in der Pizzeria..." mit einer Hand reibt er sich das Kinn und sieht zu Boden, "...das... "

"Niklas," mahnt Ylvi sanft. "Lass uns bitte ein anderes Mal darüber reden Schatz, ja? "

"Natürlich." Er blickt sich nochmal zu Ylvi um und verlässt den Raum.

"Puh!" bringe ich hervor. Trotz meiner Probleme und des Kummers, der in jeder Faser meines Körpers nistet, hat mein Herzschlag sich in Anwesenheit  des Rockstars beträchtlich beschleunigt.

Aber wahrscheinlich liegt das nur daran, dass er auf den Abend in der Pizzeria angespielt hat, was mich augenblicklich an Sonny denken lies. Die ganze Zeit frage ich mich, was heute Morgen mit ihm los war, als er Martha mit dem Kaffe attackiert hat. Wahrscheinlich war es ein bescheuerter Zufall und ich habe einfach zu viel hinein interpretiert. Ich meine, warum sollte er mich rächen, wo er mich doch die ganze Zeit über nur verarscht hat? 

" Niklas ist erst vor ein paar Wochen von seiner Tour zurückgekommen, in Europa," erklärt Ylvi und blickt ihrem Ehemann nach, der irgendwo im hinteren Teil der Wohnung verschwunden ist. "Ein riesiger Ozean zwischen uns." Die letzen Worte enden in einem Seufzer.

"Das muß schwierig gewesen sein," entgegne ich.

"Ja. Das war es. Aber nun ist er wieder hier. Und er hat versprochen, das er den Rest des Jahres hier in Hazelwood bleibt." Ein Lächeln zupft an ihren Mundwinkeln.

" Das freut mich." Ich schaffe es, ebenfalls ein Lächeln hinzubekommen. Wenigstens eine, die glücklich verliebt ist. Sie hat den Mann, den sie liebt für immer an ihrer Seite. Der innige Moment zwischen den beiden vorhin hat gezeigt, dass wahre Liebe wirklich existiert. Aber nicht jeder hat das Glück sie teilen zu dürfen. Manche lieben allein, unerwidert und merken es erst, wenn ihr Herz unwiderruflich zerbrochen ist.

"Apollonia. Es gibt einen Grund, warum ich mit dir sprechen wollte", gibt Ylvi unvermittelt zu. Augenblicklich spüre ich das vertraute Ziehen im Magen. Auf einmal wird der Geruch des Kamillentees mir unerträglich und ich schiebe die Tasse beiseite.

" Ich kenne das," Ylvis Lächeln verblasst kaum merklich. Sekundenlang verharrt ihr Blick auf meinem Bauch.

"Hm?" Fragend hebe ich den Kopf. 

"Schon gut." Sie holt tief Luft, bevor sie weiter spricht. Ihre Finger nesteln am Faden des Teebeutels herum. "Bitte halte mich jetzt nicht für verrückt, okay?" 

 Ich nicke vorsichtig. "Okay."

"Aber ich muß mit dir über etwas Wichtiges reden." Mit einem Hitzegefühl in den Wangen entgegne ich ihren Blick. Ich ahne längst, worauf sie hinaus will.

"Neulich ...am Telefon...ich meine, ich will nicht neugierig sein, oder so... aber ich hatte gerade deinen Anruf angenommen, da habe ich gehört wie du...ich weiß nicht."

 Unsicher weicht sie meinem Blick aus..."es klang fast, als hätte dich jemand überfallen oder so."

Ich hole ein paarmal tief Luft, um meinen aufgeregten Herzschlag zu beruhigen und all meinen Mut zu sammeln.

"Du bist nicht verrückt, Ylvi. Ich wurde wirklich überfallen..."

Und nach und nach erzähle ich ihr die ganze Geschichte von Raffaels Erpressung.

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"Lonia. Da bist du ja wieder!" Michele legt mir den Arm um die Schultern. "Du siehst müde aus, mein Kind." Sein besorgter Blick mustert mein Gesicht. Kaum zu glauben, das ich mal sowas wie Angst vor ihm hatte. "Enza hat dir höchstpersönlich einen heißen Kakao zubereitet." 

Der Katzenboss deutet auf seine Frau, die auf dem Sofa im Esszimmer sitzt und mich mit einem tröstlichen Lächeln erwartet. "Ich habe keinen Durst, aber danke Enza," seufze ich lakonisch. "Mein Bedarf an Heissgetränken ist für heute gedeckt."

"Hat sich der Bodyguard, der dich hergebracht hat, benommen? Erzähl, wie war die Fahrt mit dem fremden Kerl?" Erkundigt Michele sich mit einem schiefen Grinsen, das mich so sehr an Sonny erinnert, das ich den Blick abwenden muß. 

Väterlich legt er mir eine Hand auf die Schulter. "Wenn Carlo davon erfährt, wird er mich wahrscheinlich lynchen." Lacht er. Er winkt ab, als ich bei der Erwähnung des Namens spürbar zusammenzucke und räuspert sich verlegen. 

"Ähh..." stammle ich , "Ylvis Mann, Niklas hat mich gefahren." Ich hoffe, dass er das Thema Sonny nicht weiter vertiefen wird. Sonst schaffe ich es nicht, die Tränen zurückzuhalten, bis ich endlich einsam im Bett liege und mich unter der Decke verkriechen kann.

Micheles Augenbrauen wandern in die Höhe.

"Der Rockstar hat dich hergebracht?" Er scheint bereits genauestens über Sonnys alten Freund Bescheid zu wissen.

"Ja." 

"Ohne Bodyguard?" 

"Ja, er wollte es so." Überfordert streiche ich mir mit der Hand über das Gesicht. 

"Ich bin echt müde." Gebe ich zu und ziehe die Strickjacke enger um meine Schultern damit bloß keiner die verbrühte Haut zu Gesicht bekommt. Ich habe keine Lust, so spät am Abend eine weitere Szene zu erleben. Schliesslich wird der morgige Tag schlimm genug werden.

"Komm, Apollonia. Setz dich einen Moment. Du mußt unbedingt eine Kleinigkeit essen." Enza hat sich vom Sofa erhoben. Behutsam kommt sie auf mich zu und führt mich in die gemütliche Ecke.  Anscheinend hat sie mich zu ihrer Lieblingspatientin auserkoren. Dabei bin ich nichtmal krank. Wenn man von der  Dauerübelkeit und der bleiernen Müdigkeit mal absieht.

" Kann der Kakao weggenommen werden?" Naserümpfend deute ich auf den Beistelltisch mit der Tasse. "Natürlich. Enza nickt Alina zu, die die Tasse mit sich in die Küche nimmt." 

" Also, was möchtest du essen?"

Ich schlucke ein paarmal. "Ich bin satt, Enza ,Danke." Genervt hebe ich die Beine an, als die Nacktkatze mit dem Diamantenhalsband daran herumstreicht. Beleidigt springt sie auf einen Stuhl und rollt sich dort ein.

" Möchte Niklas nicht kurz zu uns kommen? " Michele wirft einen Blick Richtung Eingang, wo Big Tom gerade dabei ist, sich mit dem Rocker zu unterhalten.

"Ich werde mal nachsehen, "verkündet er schulterzuckend und verlässt das Zimmer.

" Guten Abend, Niklas" höre ich ihn rufen. 

Angestrengt versuche ich ein paar Fetzten des Gespräches aufzufangen. 

" Lange nicht gesehen. Habe ja neulich Carlo getroffen... müsste kurz mit ihnen reden....was mitgehört." 

Mist, Warum fängt mein Herz jetzt wieder an wie wild zu hämmern?

" Aber natürlich." Michele und Niklas betreten erneut das Zimmer und gehen geradewegs durch die Flügeltür in Micheles Audienzzimmer.

Niklas sieht kurz zu Boden und reibt sich den Hinterkopf. "Ich hoffe ich störe nicht allzu sehr," wendet er sich an Enza. "Aber es ist wirklich wichtig." Eine leichte Röte steigt dem Rockstar in die Wangen. Mir fällt auf, dass er es vermeidet mich anzusehen, bevor er in dem angrenzenden Raum verschwindet.

"Was er Michele wohl zu sagen hat?" Überlege ich . Enza streicht mir mit dem Handrücken über die Wange. "Mach dir keine Sorgen."  

"Du weißt, dass er ein Freund von Carlo ist, oder?" will sie mit ihrer sanften Stimme wissen.

Ich nicke. 

"Sie waren zusammen auf dem Internat , in der Schweiz." Zumindest hat Sonny mir das erzählt.

"Enza nickt. Michele hatte schon seit ein paar Wochen Kontakt zu ihm. Nach dem Abend in der Pizzeria hat Marcio ihm von Niklas erzählt. Mein älterer Sohn kann einfach nichts für sich behalten, weißt du? Ganz anders als Carlo, der sehr verschlossen ist."

Sie seufzt leise. "Irgendwann mußten sie sich ja über den Weg laufen. Carlo hat bisher bestimmte Orte einfach gemieden. Aber in letzter Zeit hat er viele seiner Zweifel und Ängste verloren. Dafür sind Neue hinzugekommen."

Ich lege die Stirn in Falten. "Sonny und Ängste?"

Sie betrachtet ihre schlanken Hände 

"Er hat Einige. Natürlich würde er das niemals zeigen. Am allerwenigsten dir. Er will immer so stark sein für dich."

"Ich bedeutete ihm nichts", krächze ich.

Als sie ihren Blick hebt, stehen Tränen in den hellen Augen. "Glaub mir Apollonia. Es gibt niemanden, der ihm mehr bedeutet als du." 

Meine Kehle fühlt sich an, als hätte ich eine Handvoll Reisszwecken geschluckt und mein Magen zieht sich krampfhaft zusammen.

"Sag mal Enza. Habt ihr irgendwo Vomex A Tabletten? Ich wollte mir längst welche in der Apotheke besorgen, aber ich bin nicht dazu gekommen. Und jetzt.." ich atme tief  durch. "Meine Übelkeit ist einfach nicht mehr zum Aushalten."

"Ich meine, ich hatte das ja schon immer,  aber in letzter Zeit..."

"Ich bin nicht sicher, ob du wirklich noch Tabletten nehmen solltest." Sie nimmt meine Hand in ihre. "Wann hattest du deine letzte Regel?" Bevor ich etwas auf diese peinliche Frage erwidern kann, öffnet sich die Tür des Audienzimmers und Niklas und ein völlig erbleichter Michele kommen heraus. Ohne uns weiter zu beachten, schreiten sie durch das Zimmer in den Flur. 

Sie  unterhalten sich noch einen Moment leise, bevor sie sich voneinander verabschieden und der Motor von Niklas' AMG aufbrummt um vom Hof zu rauschen. 

" Wirklich sehr höflich , nicht wahr?" seufzt Enza  und blickt den beiden stirnrunzelnd nach. "Naja, sie werden ihre Gründe haben. Bleibt nur zu hoffen, dass sie nicht irgendwas aushecken."

Ihre Worte erzeugen eine kaltes Kribbeln unter meiner Haut.

Zurück im Esszimmer sieht Michele mich sekundenlang nachdenklich an, bevor er wortlos die Flügeltüren hinter sich schliesst.

"Signor Andolinini!" Big Tom eilt ihm nach, klopft  an und wird  in das Zimmer hereingelassen.

Kurz darauf kommt er wieder hinaus und ruft nach Giacomo, der sich scheinbar im Keller aufhält. 

" Hey, es steht keiner an der Tür, Idiota!"hallt es  von oben herunter. 

"Wo ist Nunzio?" 

"Mit Carlo im Club. Ich bin gleich da!" dröhnt eine weitere Stimme aus dem Kellerbereich herauf."

"Alles muß man selber machen!"Flucht Big Tom.

"Dio Mio, Merda!"  Ein heiseres Zischen, gefolgt von einem Poltern lässt Enza abrupt aufschreien.

Ich hingegen sitze einfach nur stumm da und versuche zu begreifen, wer da mit erhobener Waffe das Esszimmer betreten hat und auf mich zukommt. 

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