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"Ich glaube wir ziehen uns jeder alleine um. Oder?" Schlage ich vor, als wir den Flur erreicht haben." Sonny nickt. "Ich glaube das ist in Ordnung," meint er wie um sich selbst davon zu überzeugen. "Wenn was ist, ruf mich einfach okay?" Ich verdrehe die Augen was er mit einem leichten Kuss auf sie Stirn kommentiert. "Bis gleich, Apollonia". Er geht erst, als ich ihm die Zimmertür vor der Nase zugemacht habe.
Kurz darauf öffne ich sie wieder. "Bis gleich, unverbesserlicher Adonis!"
Er dreht sich um und wirft mir einen Handkuss zu, bevor auch er in seinem Zimmer verschwindet.
Ich habe das Gefühl Stunden zu brauchen, bis ich meine nassen Sachen vom Körper gestreift habe, um erstmal eine heiße Dusche zu nehmen. Allerdings spare ich die Haare dabei aus purer Faulheit aus. Nach dem Duschen stehe ich unentschlossen vor dem altmodischen Kleiderschrank. Soweit ich weiß, gibt es für ein Essen mit der Familie des WG Mitbewohners keinen speziellen Dresscode. Auch nicht, wenn beide Teilnehmer aus Mafia Familien stammen. Trotzdem will ich elegant aussehen ohne overdressed zu sein. Es hat mich sehr getroffen, dass Saninto mich schon wieder Pummelchen genannt hat. Mein Selbstbewusstsein ist noch lange nicht das einer eleganten Lady . Von meiner Figur ganz zu schweigen.
Da der Sizilianer meine Unterwäsche ohnehin nie zu Gesicht bekommen wird, entscheide ich mich für einen meiner fleischfarbenen BHs, den ich mit einer roten Unterhose kombiniere, welche ich mir mal aus einer Laune heraus im Sale eines Wäscheladens gekauft habe. Keine Ahnung warum ich sie überhaupt mit eingepackt habe.
Die Hoffnung stirbt eben zuletzt, stichelt mein Unterbewusstsein boshaft.
Zuerst probiere ich eine einfache Jeans mit einem engen Langarm Shirt an. Doch der Standspiegel verrät mir, das es für dieses Outfit nur eine Bezeichnung gibt: Leger. Und somit langweilig. Ausserdem kommt mein zu großer Busen darin viel zu sehr zur Geltung, und die Jeans betont meine rundlichen Oberschenkel. Hastig ziehe ich die Sachen aus und lasse sie auf dem Boden liegen. Na toll! Das Ganze wird in einer einzigen Katastrophe enden.
Sicher lacht der Silzialner sich schon ins Fäustchen, weil er ahnt, was ich hier für einen Aufwand betreibe, nur um ihm zu gefallen. Es nützt nichts, ich entscheide mich schliesslich für ein Blau- gelb kariertes Vintage Kleid mit Taschen , in denen ich notfalls meine Hände versenken kann um Lässigkeit vozutäuschen. Mir ist bewusst, dass dieses Kleid nicht dem Stil einer Mafiabraut entspricht, aber ich will ja niemals eine sein, also was solls?!
Schätzchen du bist längst eine Mafiabraut, aber sowas von, giftet mein Unterbewusstsein erneut ,doch ich ignoriere es einfach.
Ich beuge mich über den Schminktisch und trage vor dem Spiegel etwas Mascara und hellrosa Lippenstift auf, bevor ich ein paarmal tief Luft hole und das Zimmer verlasse.
Er wartet schon auf mich. Ich ignoriere das flaue Ziehen in meinem Magen, als unsere Blicke sich treffen.
Mit klopfendem Herzen mache ich einen Schritt auf ihn zu. Der Duft seines Aftershave macht die Sache nicht besser. Er mustert mich ." Du siehst hübsch aus," meint er mit todernster Miene und legt einen Arm um meine Taille. "Kommen sie Madame Greco, der Don und seine wehrte Gattin erwarten uns bereits, " scherzt er , allerdings immer noch ohne dabei zu lächeln. Beiläufig zieht er sich das schwarze Jackett aus und wirft es lässig über seine Schulter. Die halb aufgekrämpelten Hemdsärmel offenbaren die Umrisse der Tattoos auf seinem linken Arm. Auch der Schriftzug ist teilweise erkennbar. Ich bezweifle mittlerweile nicht mehr, das dieser Schwur von großer Bedeutung für ihn ist.
Ich sags ja. Du wirst enden wie deine Mutter, prophezeit die innere Stimme, die offenbar heute wieder bester Laune ist.
"Ist dieses Essen eine Art Vorbereitung für Morgen?" Hake ich nach. Der erneute Gedanke daran, Papa wieder zu sehen, droht mir plötzlich die Tränen in die Augen zu treiben.
Santino zuckt die Schultern ."Keine Ahnung, Kleines. Ich glaube eher nicht. Die Cuppola wird tagen, ja und? Es wird nichts besonderes passieren, als das ein paar alte Säcke darüber entscheiden, wer am Leben bleiben darf und wer nicht. Also, eine ganz normale Versammlung."
"Ja, ganz normal, wenn man ein Mafiaspross ist", entgegne ich das verbotene Wort benutzend.
"Hey. Er bleibt stehen und nimmt mein Kinn zwischen Daumen und Zeigefinger. "Sieh mich an. Wir sind beide Sprösslinge dieser Organisation. Aber wir lassen uns nicht von denen unterkriegen , okay?"
"Okay." Mir wird warm. Und zwar überall, vor allem jedoch in der Gegend meines Herzens, das jetzt noch schneller schlägt als ohnehin schon.
"Bereit?" Er haucht mir einen Kuss auf die Lippen, bevor uns zwei Männer begrüßen, die die Tür zum Esszimmer flankieren. Einer von beiden öffnet sie und nickt mir freundlich zu, aber in den hellen Augen liegt ein argwöhnisches Funkeln.
Ich halte die Luft an, als wir den Raum betreten, in dessen Mitte ein langer Tisch steht. Das Licht ist hell aber gemütlich. An diese Kronleuchter könnte ich mich gewöhnen.
Der Don sitzt am Tischende. Schräg neben ihm sitzt eine sehr schlanke um nicht zu sagen dürre Frau mit rabenschwarzen Haar. Ihr Kleid ist mit unzähligen Pailletten besetzt. Sie lächelt freundlich als sie uns sieht.
Ihre überraschend weichen Züge verziehen sich zu einer mitleidigen Miene, als Santino das Wort an seinen Vater richtet. "Guten Abend Vater!" Er nickt ihm zu und geht zu der Frau im Paillettenkleid, um ihr einen Kuss auf die Wange zu hauchen."Hallo Mama"
"Carlo mein kleiner Engel, lächelt sie. Sonny erwidert ihr Lächeln und kehrt zurück an das andere Tischende, wo er mir einen Stuhl zurückzieht, damit ich mich hinsetzen kann.
"Hallo mein Sohn." Die Stimme des Don klingt wie brüchiges Eis. "Wie ich sehe, hat deine Kleine dir verziehen. Du kannst dir gar nicht vorstellen wie sehr mich das freut. "
"Ja Vater. Lass mich dir aber versichern, dass ich noch viel erfreuter darüber bin. "
"Sie ist aber auch wirklich ganz reizend, nicht wahr?" Er wendet den Blick seiner Gattin zu.
"Sie ist nicht nur ein reizendes, sondern auch ein wunderschönes Mädchen. Sie erinnert mich sehr an Daria. Gott hab sie selig. " Sonnys Mutter faltet die Serviette auf und legt sie sich auf die schmalen Knie. Ich bin so perplex, ich brauche ein paar Sekunden um zu begreifen, dass sie mit Daria nicht irgendeine Daria , sondern niemand geringeren als meine Mutter meint.
"Daria weilt schon lange nicht mehr unter uns." Erklärt der Don. Seine Stimme senkt sich leicht, "ich möchte ihren Namen hier nicht mehr hören, verstanden?"
"Daria. Daria . Daria!" Ruft seine Gattin daraufhin und nicht nur ich zucke zusammen."Sieh ihn dir an , Carlo-Santino. Er ist ganz wütend." Ihre roten Lippen entblössen die perfekten weißen Zähne. "Nein nicht ich bin wütend sondern du, was der Grund dafür ist, dass du dich mal wieder wie eine Irre aufführst." erklärt Sonnys Vater und grinst schief.
"Ich sage es ja, die Wut der Frauen." Nachsichtig schüttelt er den Kopf.
"Du solltest dich nachher etwas ausruhen, Enza."
"So ist er immer. Wenn ihm nichts mehr einfällt, schiebt er es einfach auf den Gemütsszustand seines Widersachers." Sie winkt ab. "Störe dich nicht daran Apollonia, irgendwann lernst du es zu ignorieren."
Es bleibt mir erspart darauf etwas entgegnen zu müssen, denn Alina betritt den Raum, gefolgt von zwei weiteren Bediensteten , die diverse Schüsseln und eine kalte Platte mit Antpasti servieren. Erst jetzt bemerke ich wieder, wie hungrig ich bin. Aber die Tatsache, dass Sonnys Mutter meine Mutter nicht nur kannte, was eigentlich nicht sonderlich überraschend ist, schliesslich waren ihr Mann und mein Vater vor langer Zeit befreundet, lässt ein flaues Gefühl in mir aufsteigen.
" Ich bin übrigens Enza," erklärt sie. "Verzeih, das ich mich nicht gleich zu Anfang mit Namen vorgestellt habe."
"Angenehm, " bringe ich hervor. Santino nimmt meine Hand und streicht mit dem Daumen über meine Finger.
"Ich hoffe übrigens, das du deinen Teil unseres Abkommens nicht vergisst, Apollonia." Meint Andolini und nimmt die Weinkaraffe neben seinem Teller, um sich etwas von der dunkelroten Flüssigkeit einzuschenken.
"Lass dich nicht von ihm beirren. Mein Bruder Enzo sagte immer, wir müssen Mitleid mit ihm haben, denn sein Name wurde in das Buch der Toten eingetragen, bevor er überhaupt zur Welt kam," erklärt Enza unheilvoll .
Die Übelkeit kommt so plötzlich, dass ich eine Hand vor den Mund schlage. "Kleines," Santino sieht mich besorgt an. "Alles okay?" "Ja," ich nicke hastig. Der eisige Blick des Don scheint meine Gedanken zu ergründen. "Wo sind eigentlich deine Katzen, Vater?" Will Santino wissen.Offenbar ist er um einen Themenwechsel bemüht.
"Sie sind im Katzenzimmer. Die Tiere scharwenzeln mir momentan zu viel um die Beine herum. Ich brauche mal eine Pause."
Enza verzieht zustimmend den Mund. "Mein neuer Kater ist so furchtbar gefrässig. Er springt sogar auf den Esstisch nicht wahr Michele? Ein Wunder das er das trotz seiner Fettleibigkeit immer wieder schafft."
"Ja Enza, mein Engel." Erwidert Andolini.
" Ich bin nicht dein Engel," versetzt sie, "nicht mehr." Mit spitzen Fingern greift sie nach einer kleinen Paprikaschote und beisst herzhaft hinein. Weißer Frischkäse quillt an den Rändern heraus.
Offenbar führen die beiden eine sehr launenhafte Ehe. Kein Wunder, dass sie die meiste Zeit getrennt voneinander verbringen. " Was hat eigentlich der Tierarzt gesagt?" erkundigt Santino sich und umklammert meine Hand etwas fester.
Enza winkt ab. "Er braucht Spritzen für sein Herz. Jeden Tag Eine. Aber vor allem braucht er eine wirkungsvolle Diät." Sie lächelt, doch als sie meine Miene sieht, verschwindet das Lächeln.
" Kind, du siehst plötzlich so schrecklich blass aus. "
Mein Magen krampft sich zusammen. Ich versuche mir einzureden, das es daher kommt, das ich seit heute Morgen nichts mehr gegessen habe, aber ich weiß es besser. Es hat mit Sonnys Mutter zu tun. Ihre Augen , ja ihr ganzes Gesicht erinnert mich an Jemanden. Und dieser Jemand ist nicht Santino. Ich schlucke ein paar mal. Doch in meinem Mund sammelt ich immer mehr Speichel .
"Santino," donnert Andolini unvermittelt. " Morgen erwarten wir wichtige Personen hier bei uns. Ich möchte, dass du dich angemessen verhältst. Und ich möchte ausserdem, dass du die Ereignisse der letzten Wochen dazu nutzt, um dir über deine Aufgabe klar zu werden."
Ich schlucke heftiger. Mein Zahnfleisch beginnt zu kribbeln. Ein untrügliches Zeichen.
Enza runzelt die Augenbrauen. "Michele, lass ihn doch erstmal..."
"Schweig! Donnert er. Zu meiner Verwunderung widerspricht sie ihm diesmal nicht.
"Du wirst dein Studium abbrechen, Carlo-Santino. Du hast nun genug aufbegehrt und ich bin der Ansicht, dass du dabei bist, zu begreifen, dass du Teil der Familie bist und es immer sein wirst. Manchmal müssen wir etwas finden, das uns wertvoll genug erscheint, um dies zu erkennen." Seine grauen Augen durchbohren mich förmlich.
"Vater, ich habe nicht aufbegehrt. Ich will einfach nur meinen eigenen Weg gehen. Und der führt nach wie vor in eine andere Richtung als Jene, die du für mich vorgesehen hast."
Don Andolini hebt die Hand . "Schweig jetzt! Ich dulde deine Kleinjungenbockigkeit keine Sekunde länger. Du weißt was auf dem Spiel steht. Abgesehen davon steckst du schon viel zu tief drin. Entscheide dich , wen du schützen willst und widme dich einzig und allein deinen Aufgaben. Deinen wahren Aufgaben, wohlgemerkt. Und nicht den Zielen eines verdammten Herdenviehs."
"Vater ich..."
"Schweig endlich!" bebt Andolinis tiefe Stimme. Ich habe das Gefühl, dass sogar die Glastropfen am Rande des Kronleuchters angstvoll erzittern.
"Ich konnte die Cupploa vorerst beschwichtigen. Ein Made Man war hier. Ein Trottel, sicherlich, aber einer mit Macht. Er möchte mehr Informationen. "
Er richtet einen beringten Zeigefinger auf mich.
"Apollonia.Erzähle mir ein bisschen von deinem Bruder. Wo hält er sich zur Zeit auf?"
"Ähh...ich weiß nicht." Stammle ich.
"Kleines, du mußt nicht darauf antworten." Santino steht auf und legt mir beschützend eine Hand auf die Schulter. " Lass uns gehen."
"Du setzt dich jetzt sofort wieder an deinen verdammten Platz, Carlo, oder ich vergesse das du mein Fleisch und Blut bist!"
"Das wäre doch mal eine gute Idee, Vater" versetzt Sonny kalt, doch die Hand auf meiner Schulter zittert .
"Ich glaube, er ist irgendwo auf einer Insel im Mittelmeer. Sie wissen schon." Gebe ich den Aufenthaltsort meines Bruders preis um diese Situation zu beenden."
Andolini nickt zufrieden. "Ich dachte es mir."
"Dieser Consilgiere, Mancuso, wie ist oder sagen wir besser, wie war sein Verhältnis zu deiner Familie, bevor er sich mit Vito überwarf?"
Ich befeuchte meine trockenen Lippen mit der Zunge. Das Gesicht des Don droht vor meinen Augen zu verschwimmen.
Der Speichel in meinem Mund mischt sich mit Magensäure.
"Verzeihung." Ich schiebe den Stuhl zurück und stürze aus dem Raum.
Irgendwie schaffe ich es in mein Zimmer und entleere den Inhalt meines Magens in die Toilette.
Diese verdammte Kotzerei! Den Namen Enzo gibt es schliesslich sehr oft. Es ist ein beliebter Name.
"Kleines...Santino hockt hinter mir und hält mir ein Taschentuch vor die Nase. Schnell drücke ich die Klospülung, doch der widerliche Geruch nach Erbrochenem hat das Badezimmer längst in Beschlag genommen. "Tut mir leid," bringe ich hervor und wische mir den Mund ab, um das Tuch dann im Klo Verschwinden zu lassen und erneut die Spülung zu drücken.
Die Falte zwischen seinen Augen erscheint wieder." Was tut dir denn leid?"
Das ich ständig am Kotzen bin. Der Sizilianer lässt Wasser in einen Zahnuputzbecher laufen und reicht ihn mir. "Danke." Ich kann ihn plötzlich nicht mehr ansehen. Der verletzliche Ausdruck in seinen grauen Augen bringt meinen Magen erneut durcheinander. Ausserdem fühlt mein Herz sich an, als hätte jemand eine Faust darum gelegt um es zusammenzudrücken.
"Ich glaube ich lege mich nun etwas hin. Auf zittrigen Beinen richte ich mich auf, spüle mir über dem Waschbecken mehrmals den Mund aus und stakse zum Bett. An Zähne putzen ist nicht zu denken, da die Zahnbürste höchstwahrscheinlich einen erneuen Brechreiz auslösen würde.
"Möchtest du das ich gehe?" Santino steht neben dem Schminktisch , die Hände in den Taschen und sieht mich fragend an.
"Ja, bitte," erkläre ich .
"Okay," meint er tonlos. "Wenn du etwas brauchst..."
"Ist gut."
Ich werfe die Tagesdecke vom Bett.
Santino ist schon an der Tür.
"Sonny?"
Er dreht sich um
"Ja?"
"Kannst du mich etwas halten? So wie du es nach dem Alptraum getan hast? Und vor allem so wie nachdem ...ich vor dem Engelsgesicht geflohen bin?"
"Natürlich, Kleines". Er kommt zum Bett und streift sich die Schuhe von den Füßen. Mit einem Klackern fallen sie zu Boden.
Ein warmes Kribbeln saust durch meinen Körper, als er von hinten einen Arm um mich legt und zaghaft meinen Hals küsst. Blitzschnell ist jegliche Übelkeit vergessen. Selbst das ich mich gerade eben noch übergeben habe, stellt kein Hindernis für mein Verlangen dar. Ich erschaudere und kann ein leises Seufzen nicht unterdrücken.
"Dein Herz schlägt ganz schnell."
"Das bist du in Schuld," gebe ich viel zu offen zu und spüre sein Grinsen in meinem Nacken.
"Ist das gut oder schlecht?"
Ich drehe mich halb zu ihm um, sodass wir uns direkt in die Augen sehen.
"Sag dus mir."
Er antwortet mit einem Kuss auf meine Stirn. Ich halte den Atem an, als seine Hand zeitgleich den Rückenreissverschluss meines Kleides öffnet und es nach vorne schiebt.
Ich richte mich auf um es mir ganz auszuziehen, während Sonny mir dabei zusieht und mich hastig an sich zieht als ich das Kleid endlich los bin.
Ungeduldig fummle ich an der Fliege um seinen Hals herum.
Er zieht einmal kräftig daran und schleudert sie davon. "Ich hasse diese Dinger sowas von!"
Ich frage nicht ,warum er sie dann überhaupt trägt , denn ich will nur noch eines, seine warme Haut unter meinen Händen spüren. Hastig knöpfe ich zuerst das Sakko auf , dann das Hemd . Als ich seinen perfekten Körper von dem lästigen Stoff befreit habe, zeichne ich mit den Fingern die Tattoos auf seinem linken Oberarm nach, lege die Lippen an seine harte Brust und streiche darüber. Ich habe keine Ahnung, ob man das so macht, aber sein beschleunigter Atem lässt mich hoffen, dass es ihm gefällt. Er schliesst mich in seine Arme. Dann gleiten seine rauen warmen Hände unter mein Hemdchen und schieben es nach oben. Ich strecke die Arme in die Luft und er zieht es mir aus. Meine Finger wandern zu seiner Gürtelschnalle, aber ich bekomme den Verschluss vor lauter Aufregung nicht auf.
"Langsam, Kleines. Das ist kein Marathon oder so." Er streift mit den Lippen meine geschwollene Wange.
Ich erschaudere und spüre die ersehnte Gänsehaut am ganzen Körper als seine Lippen erneut zu meinem Hals wandern, um eine Spur aus Hitze bis hinunter zu meinem Schlüsselbein zu zeichnen, das sich dort kaum merklich abzeichnet. Dann hilft er mir endlich seine Hose zu öffnen. Nachdem er sie samt Socken ausgezogen hat, nimmt er meine Hand und legt sie behutsam auf die Stelle in der Boxershorts, die für den Mangel an Platz dort verantwortlich ist. Es ist ein seltsames Gefühl diese pochende Härte unter den Fingerspitzen zu spüren. Langsam streiche ich daran auf und ab. Sonny stöhnt leise, doch als ich meine Hand wieder weg nehme protestiert er nicht.
Erst jetzt wird mir bewusst, dass ich wieder einen meiner hässlichen BHs trage, die er so sehr hasst. Schnell lege ich die überkreuzten Arme auf meine Brust
"Kleines, bitte nimm die Hände runter , ja? Ich will dich sehen."
"Aber...der BH."
Er runzelt die Stirn. "Was ist damit?"
"Es ist der fleischfarbene. Den du so hässlich findest." Ich habe Sonnys Blick von damals nicht vergessen, als ich mein T Shirt versehentlich angehoben habe, um meine Tränen wegzuwischen.
"Was? Hässlich?" Zärtlich streicheln seine Fingerspitzen meinen Arm. "Der BH ist mir total egal. Mich interessieren nur deine wundervollen Brüste, Kleines. Die würden im hässlichsten BH dieser Welt noch wunderschön aussehen. Ausserdem," er nimmt sanft meine Hände zur Seite, "werde ich ihn dir jetzt sowieso ausziehen." Okay," hauche ich voller Verwunderung über dieses unerwartete Geständnis. Sonny greift mit einer Hand hinter mich, um den BH zu öffnen und ihn mir von den Schultern zu streifen.
"Oh Verdammt," raunt er und verwandelt die Gänsehaut auf meinem Körper in eine Decke aus wohlig prickelnder Wärme, als er zuerst die eine , dann die andere Brust zärtlich küsst.
"Sonny," keuche ich und biege den Rücken durch, um mich ihm vollkommen zu ergeben.
"Hast du...ich meine...hast du... ein Kondom?"
"Nein Kleines," er küsst weiter meine Brüste. Spielerisch neckt er mit der Zunge meine harten Brustwarzen. Sein warmer Atem streift die feuchte Haut.
"Wir werden heute nicht miteinander schlafen." Macht er meine Hoffnungen zunichte. Seine Hand gleitet in mein Höschen und ich keuche auf.
"Aber ich will es!"
Er sieht mich fest an. "Bitte vertrau mir Apollonia, wenn ich dir sage, das wir es tun werden, aber nicht heute. Ich möchte, das es etwas Besonderes für dich ist. Du hast nur das Beste verdient, Kleines. "
Ich will ihm sagen, das es mit ihm gar nicht anders als Besonders sein kann, das ich ihn endlich spüren will. Und das so nah wie es nur geht. Das ich zwar verwirrt von dem ganzen Gefühlschaos der letzen Wochen bin, aber eine Sache genau weiß: Wieviel er, Carlo -Santino mir bedeutet. Dieser Mann, der das ganze Gegenteil all meiner Prinzipien und meines nun fast zwölf Jahre zurückliegenden Versprechens ist. Der Mann, der mir gezeigt hat, das man seine Gefühle nicht beeinflussen kann, ganz egal wie sehr man sich dies auch wünscht.
Doch alles was ich hervorbringe, ist ein wohliger Seufzer, als er beginnt meine feuchte Mitte mit den Fingern zu massieren.
"Ist es so richtig?" Erkundigt er sich.
"Ich...weiß nicht genau...aber ich glaube...ja."
"Wie machst du es denn immer?" Die Wärme seiner Haut und sein herber Duft in Verbindung mit diesem Gefühl da zwischen meinen Beinen bringt mich fast an den Rand der Ohnmacht.
"Ich habe es mir noch nie...also...oh Sonny bitte mach weiter."
Doch zu meinem Leidwesen geraten seine Finger ins Stocken.
"Warte Kleines..." Meine Lieder flattern. Ich erkenne nur den dunklen Ausdruck seiner Pupillen, welcher das Grau beinahe komplett verschluckt.
"Du hast es dir noch nie selbst gemacht?"
"Nein. Und ich war noch nie mit jemandem...intim,"stammle ich und spüre wie die Röte in meinen Wangen aufsteigt"
"Kleines...das weiß ich doch, und ich würde verdammt nochmal sterben vor Eifersucht wenn es anders wäre," gibt er zu.
"Aber das du dir noch nie selbst einen Orgasmus verschafft hast..."
"Bitte mach einfach weiter..." ich flehe jetzt, aber das ist mir nun auch schon egal.
"Okay," raunt er und fährt ohne mein Gesicht aus den Augen zu lassen mit immer schneller werdenden Bewegungen fort , solange bis meine Beine zittern und mein Unterleib sich zusammenzieht. Alle Anspannung fällt von mir ab, was ich mit einem erleichterten Stöhnen seines Namens kundtue.
Zitternd und schweissnass liege ich in seinen Armen. Zu meiner Überraschung schlägt auch Sonnys Herz rasend schnell als ich den Kopf an seine Brust lege.
"War das gut, Kleines?" Er drückt mir einen Kuss auf den Scheitel.
Ich nicke .
"Mehr als das."
"Ich glaube, ich sollte mich mal kurz umziehen." Er deutet auf seine Hose. Die Boxershorts ist von einem feuchten Fleck bedeckt.
" Mich stört es nicht." Erkläre ich.
Sonny zieht halb grinsend die Augenbrauen zusammen."Das ist ekelhaft, Kleines."
"Wir können auch drüben bei mir schlafen wenn du möchtest."Fügt er versöhnlich hinzu als ich trotzig die Unterlippe vorschiebe.
Ich winke ab." Egal.Ich warte hier."
Der Sizilianer schüttelt den Kopf.
"Ich habe dir gesagt, ich lasse dich nicht mehr allein, schon vergessen?"
Mir bleibt keine Zeit einzuwenden, dass er mich doch vorhin zum Umziehen auch alleine gelassen hat, denn mit einem Satz hebt er mich auf seine Arme, um mich aus dem Zimmer zu tragen. Ich schreie auf. "Sonny!"
"Ich liebe es, wenn du mich so nennst ," lacht er und drückt mit dem Ellbogen die Klinke zu seinem Zimmer herunter.
Sonny trägt mich in das Badezimmer, mit dem jeder der Räume hier offenbar ausgestattet ist, und das sich hinter einer unscheinbaren Tür verbirgt.
Im Vergleich zum WG Bad ist es eher klein, aber dafür mit wunderschönen grünen Fliesen bedeckt, die im gemütlichen Licht golden Schimmern.
"Ist grün deine Lieblingsfrabe?" erkundige ich mich, während er sich die Shorts herunterstreift, sie in den Wäschekorb nahe der Dusche feuert und den Duschhebel zurückzieht. Ich erröte als mein Blick auf die Stelle fällt, die ich eben noch durch den Stoff seiner Hose berührt habe.
"Ja." Er streckt einen Arm nach mir aus. "Kommst du mit?"
Mit klopfendem Herzen folge ich ihm in die Walk In Dusche. Durch die grünen Fliesen und den leichten Goldschimmer des Lichtes, fühle ich mich ein bisschen wie in einer Lagune mitten im Regenwald. Sonny streicht mir das Haar aus dem Gesicht und reicht mir eine Shampooflasche. "Ist zwar For Men, aber deine Haarpracht wird es trotzdem lieben," erklärt er.
"Wenn du meinst,"skeptisch träufle ich das Shampoo in meine geöffnete Handfläche und schäume meine Haare ein, was Sonny voller Faszination beobachtet. Nachdem ich das Shampoo ausgewaschen habe, nimmt er die Duschgelflasche und beginnt mich mit dem hellblauem Gel einzuseifen. Er seufzt leise als mein Busen an der Reihe ist , welchen er so sorgfältig einseift, dass das Gel sich bald in Schaum verwandelt.
"Oh Mann," keucht er. "Ich wußte schon damals bei unserem ersten gemeinsamen Abendessen, dass ich sterben muß, wenn ich deine Brüste nicht berühren darf. Am besten jeden einzelnen Tag und jede verdammte Nacht. Nicht bloss ein mal , sondern immer wieder." Mir bleibt bei seinen Worten der Mund offen stehen. Das Wasser prasselt auf unsere Köpfe wie ein warmer Sommerregen, während er fortfährt.
"Ich war schon damals süchtig nach deiner Nähe, und das obwohl wir uns kaum kannten." Er beobachtet seine eigenen Hände, die den Schaum nun kreisförmig um die Brustwarzen herum verteilen."So wie ich nicht genug davon kriegen kann, dein empörtes Gesicht zu sehen, wenn ich dich ärgere," fährt er fort. "Oder dich einfach nur zu halten wenn du schlecht geträumt hast."
Trotz der Erregung, die seine Hände auf meinen Brüsten hervorrufen, pruste ich los."Du warst süchtig nach meiner Nähe?" Auch wenn er mir erst kürzlich ein ähnliches Geständnis gemacht hat, ich kann ihm das Ganze noch immer nicht so richtig glauben.
"Davon hat man damals nicht sonderlich viel bemerkt, im Gegenteil. Du hast gesagt, das wir beide niemals..."der Satz bricht ab.Ich kann ihn nicht zu Ende bringen. Erst jetzt bemerke ich, wie weh seine Worte mir getan haben. Ganz Schweigen von den Dingen, die er zu Martha über mich gesagt hat.
Sonny küsst meine Stirn. "Ich war zu stolz, es mir selbst einzugestehen. Vergiss den Bullshit den ich gesagt habe. Die Situation war auch für mich ungewohnt, weißt du. Ich wußte, dass ich dir für immer vefallen bin, als dieser Kerl in unsere Wohnung kam und wir uns geküsst haben bevor...tut mir Leid," fügt er hastig hinzu als ihm meine Miene verrät, was der Gedanke an den Kerl, dessen Leben er meinetwegen ausgelöscht hat, mit mir macht. "Lass uns nicht daran denken, okay?"
Wir küssen uns erneut und als er mich auf seine starken Arme hebt, sodass ich seine Erektion an meinem Eingang spüren kann, bin ich bereit ihn endlich in mir zu spüren. Doch wieder macht er diese Hoffnung in letzter Sekunde zunichte. Sanft stellt er mich zurück auf die Füße und hält mir die Duschgelflasche hin.
"Soll ich dir nicht vorher etwas Erleichterung verschaffen?" erkundige ich mich und bin über meine eigenen Worte und vor allem diesen plötzlichen Anflug von Tollkühnheit überrascht.
Seine Augen verengen sich ein bisschen. "Kleines, das mußt du nicht tun, das vorhin war bereits wunderschön.Ich hätte selber nicht gedacht, dass ich danach so schnell wieder in Fahrt komme, aber verdammt, ...du bist einfach so unfassbar heiß." Seine Stimme klingt rau.
Okay, ich bin also heiß. Wusste ich noch gar nicht. Ich sollte ihn an diese Worte erinnern, wenn er mich das nächste mal Pummelchen nennt. Aber ich kann einfach nicht nachtragend sein. Nicht bei ihm,und schon gar nicht heute Abend.
Ich lege meine Hand auf die Stelle, die ich immer noch nicht richtig anzusehen wage. "Zeigst du mir, wie man es macht?"
Er nickt. Wasser tropft aus seinem Haar. Behutsam verschränkt er unsere Hände miteinander und legt sie um seine Erektion.
"Oh Mann, Kleines"keucht er. "Du ...machst es mir nicht leicht...Fuck!" Er sieht herunter auf unsere Hände. Seine Hand bestimmt den Rhythmus, der immer schneller wird. Sonny beugt ich herunter und küsst mich voller Leidenschaft. Sein Atem geht stossweise. Meine Hand bewegt ich inzwischen allein, während seine Arme mich festhalten. Heiser stöhnt er auf und sein ganzer Körper wird von einem Zittern erschüttert. Behutsam verlangsame ich meine Bewegungen, um schliesslich die Arme um seinen zitternden Oberkörper zu legen. So stehen wir unter dem warmem Wasserregen , eng umschlungen und schwer atmend.
Irgendwann greife ich nach dem Duschgel ,träufle etwas in meine Hände und lege sie an seine Arme. Von dort aus gleiten sie zu seiner Brust ,erkunden die Muskeln, streicheln jede einzelne Erhebung seines perfekten Waschbrettbauches . Schliesslich gelangen sie zu jenem Bereich, wegen dem ich noch vor kurzem solche Scham verspürt habe. Immer wieder beugt Sonny sich herab um mich zu küssen bis wir beide wieder voller Duschgel und Schaum sind und uns kichernd eine regelrechte Wasser-Schaumschlacht liefern.
"Kleines..."Sonny sieht mich ganz seltsam an, nachdem wir die Dusche verlassen haben und uns gemeinsam in ein riesiges Badetuch hüllen.
"Ich..." er nestelt am Zipfel des Handtuchs herum. Seine Haare sind noch immer Tropfnass. Die Tropfen rinnen seine Stirn herunter bis zu den Augen, als würde er weinen. Ich habe ihn noch nie so verletzlich gesehen wie in diesem Moment. Ich mustere das inzwischen so vertraute Gesicht. Die Windpocknnarbe zwischen den sturmgrauen Augen, das eine Spur zu kantige Kinn. Ganz leicht lege ich eine Hand an seine stoppelige Wange. "Apollonia..." Beginnt er von Neuem, die Sache ist so..."
Gemeinsam lassen wir uns auf einer schmalen Holzbank gegenüber der Dusche nieder. Der Sizilianer sieht mich fest an. "Ich muß dir etwas sagen, etwas, das ich noch nie zu einer Frau gesagt habe und von dem ich auch nie gedacht hätte, es jemals zu sagen. Und um ehrlich zu sein, wollte ich das auch nie." Er atmet einmal tief ein und aus. "Aber ich wurde nicht gefragt was ich will und was nicht. Das Ganze lag vollkommen ausserhalb meiner Kontrolle, und bis heute kann ich dafür keine logische Erklärung finden." Er räuspert sich ."Auch wenn es wahrscheinlich etwas früh für solch gewichtige Worte ist, so sind sie dennoch vollkommen wahr. Apollonia, Kleines, ich liebe dich."
Mein Herz, das bereits so übervoll ist, von all den Gefühlen ,die ich kennengelernt habe, seit ich ihn zum ersentmal gesehen habe, setzt einen Moment aus und versucht polternd die verpassten Schläge nachzuholen."Ich liebe dich auch, Sonny." Zärtlich streiche ich ihm das Haar hinter die Ohren. Dabei fühle ich eine leichte Erhebung unter den Fingerspitzen, direkt an der Stelle hinter dem linken Ohr.
Neugierig streiche ich darüber. Sonny zuckt zusammen.
"Entschuldige." Hastig, als hätte ich mich verbrannt ziehe ich die Hand zurück.
"Schon gut." Er küsst meine Fingerspitzen.
"Das ist eine alte Narbe."
Ein Lächeln flackert über sein Gesicht aber es wirkt seltsam schmerzhaft." Komm," fordert er mich sanft auf und wir verlassen das Bad.
"Woher stammt sie?"Beharre ich.
Wir stehen nun vor seinem Kleiderschrank. Wortlos zieht Sonny ein T Shirt heraus und hält es mir hin.
Prüfend halte ich es mir unter die Nase.
"Kann ich lieber ein Getragenes haben? "
Ein warmer Schimmer tritt in seine Augen. "Gern!" Er verschwindet kurz im Bad und kommt mit einem ebenfalls schwarzen T-Shirt zurück.
Als ich es über den Kopf streife und den typischen Sonnyduft nach frisch gemähtem Sommergras und Minze wahrnehme, welcher an dem Stoff haftet, spüre ich ein wohliges Ziehen im Magen.
"Aber die Unterhose sollte frisch sein, oder möchtest du da auch lieber Eine von meinen Getragenen?"
Angewidert ziehe ich die Nase kraus. "Nein danke. "
Er reicht mir eine graue Boxershorts, während er in eine eng anliegende Emporio Armani Shorts schlüpft, die ihm ausgezeichnet steht. Ich merke erst , das ich ihn anstarre, als ich sein selbstgefälliges Grinsen sehe.
"Stammt die Narbe von einem Unfall?" Greife ich das Thema wieder auf, das mir keine Ruhe lassen will. Auf eine Antwort wartend ziehe ich mir eine Jogginghose an, welche mir am Bund zwar einigermassen passt, allerdings viel zu lang ist, weswegen ich sie umkrempeln muß.
Ein lautstarkes Knurren meines Magens durchbricht die Stille, die nach meiner Frage entstanden ist.
"Wir sollten erstmal was Essen, Kleines."
Ich lege die Stirn in Falten. "Mit deinem Vater?" Mein Hunger weicht erneuter Übelkeit beim Gedanken an den sagenumwobenen Katzenmenschen.
"Natürlich nicht. Der ist längst satt, Kleines. Und ausserdem liegt er bestimmt schon im Bett und überlegt, wessen Name als nächstes in das Buch der Toten eingetragen wird."
Er küsst meine Schläfe. "Ich habe eine Idee. "Sein Grinsen ist voller Stolz, wie das eines Kindes das den Standort eines Schatzes ausfindig gemacht hat. "Hast du Lust, die Speisekammer mit mir zu plündern?"
Mein Magen gibt die Antwort, was Sonnys Grinsen nur noch verbreitert.
"Wie meintest du das, du bist mir für immer verfallen?" Will ich wissen als wir den Flur entlang gehen.
Ich kann einfach nicht aufhören Fragen zu stellen. Ist es Misstrauen, Argwohn? Ich weiß es selbst nicht.
Er legt den Kopf schräg. "Okay, seine Hand fährt durch das feuchte Haar. Das ist jetzt hart, aber okay...was solls." Er starrt konzentriert auf den Torbogen neben mir. Die Zunge befeuchtet hastig die Lippen. "Ich verspreche dir, Kleines. Das ich dich ewig lieben werde. Und ich weiß, das klingt total krank, weil wir uns ja erst ein paar Wochen kennen und so weiter. Aber es ist die Wahrheit, und die habe ich niemals zuvor klarer gesehen."
Ich schlucke. "Ich liebe dich." Wispere ich. Und das mindestens schon genauso lange wie du mich liebst. Und du sagst, es wäre erst eine kurze Zeit, die wir uns kennen. Doch mir kommt sie schon viel länger vor."
Santino nimmt mich an der Hand. "Ich bin froh, dass unsere Wege sich gekreuzt haben. Wer auch immer da seine Finger im Spiel hatte, ich bin ihm zu tiefstem Dank verpflichtet."
Nach diesen Worten laufen wir die Treppe herab, lachend und unbeschwert wie zwei Kinder, die vom Leben noch nichts verstehen. Es ist, als würde uns der sonst so allgegenwärtige Tod eine Verschnaufpause genehmigen.
Doch schon am nächsten Tag sollte er uns daran erinnern, das er derjenige ist, der am Ende das letzte Wort hat.
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