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23


Niklas ist derjenige von beiden, der als erster seine Stimme wieder findet. "Einen Moment glaubte ich er sei Carlo," flüstert er, "aber das ist nicht möglich. Carlo ist vor langer Zeit gestorben. Ich war an seinem Grab. In Sizilien. " Er schüttelt den Kopf, als gelinge es ihm nicht mehr an seine eigenen Worte zu glauben." Schatz, schon gut." Ylvi stellt sich auf die Zehenspitzen und küsst seine Wange. 

"Möchtest du dich erstmal setzen? Vorne zu Cio?"

Er nickt. "Wie gesagt. Tut mir Leid. " Santino starrt ihn noch immer wortlos an. "Wir sind gleich zurück, ja?" Ylvi lächelt mir zu und verschwindet mit Niklas in Richtung Theke, wo die beiden sich auf die Hocker setzen.

"Hey Niklas! Schön das ihr mal wieder hier seid! Bist allerdings recht blass um die Nase." Trällert Marcio mit seinem starken Akzent." Ist irgendwas passiert?"

Es dauert ein paar Sekunden, bis Ylvis Mann antwortet. " Ich dachte gerade ich hätte einen alten Freund gesehen, aber das kann nicht sein. Er ist nicht mehr am Leben.

"Oh, das ist furchtbar," meint Marcio teilnahmsvoll. "Wie war sein Name?"

" Carlo. Wir haben zusammen dasselbe Internat besucht. In der Schweiz. Bis wir ungefähr vierzehn Jahre alt waren. Ich...also, man erzählte sich damals das..."

"Schatz, schon gut. Du mußt nicht darüber reden." Erklärt Ylvi erneut.

Mein Herzschlag hat sich mittlerweile dermassen beschleunigt, dass mir das Blut in den Ohren rauscht wie ein Gebirgsbach nach der Schneeschmelze im Frühling. Und auch Marcio sieht mittlerweile aus, als hätte er soeben vom vorzeitigen Untergang Venedigs erfahren.

"Sonny?" Höre ich mich wispern." Ich greife nach seiner Hand. "Ich glaube wir sollten gehen." Sekundenlang sieht er mich an, als wäre ich eine Fremde. Dann klärt sein Blick sich auf. "Ja, Kleines," wispert er und wir stehen auf. Ich drehe mich nochmals zu Ylvi um und mache eine Geste, die andeuten soll das wir telefonieren werden. "Warte!" Marcio ist hinter uns. " Unser alter Herr hat mich eingeladen, für morgen Abend. Dann sollten wir mal ein bisschen reden, glaube ich." Santino nickt. " Ist gut. Machen wir. Bis dann!" Mit diesen Worten lassen wir den erbleichten Pizzabäcker zurück. Der Sizilianer und ich schweigen , doch als wir im Porsche Richtung Schloss fahren lässt er meine Hand nicht eine einzige Sekunde los.

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"Du zitterst." Besorgt gehe ich neben Santino die Freitreppe hinauf. Ich habe im ersten Moment Angst gehabt, er könnte mich wieder alleine lassen, doch seine Hand umklammert meine immer noch so fest, das ich inzwischen das Gefühl habe, dass unsere Hände miteinander verwachsen sind.

"Carlo." Einer der Männer, die ich heute morgen gesehen habe, öffnet die Flügeltüren. Ich schlucke als ich die Maschinenpistole sehe, die um seine Schulter hängt. "Reine Vorsichtsmaßnahme," erklärt er. Morgen kommen die großen Bosse. Am Abend vorher gelten  die erhöhten Sicherheitsvorkehrungen."

"Die großen Bosse?" Ich bleibe vor dem riesigen Kerl stehen. "Ja ,natürlich. Die Cuppola wird tagen. Sicherlich wirst du dann deinen alten Herrn wiedershen." Er lächelt grimmig.

"Ach ja, die Cuppola, verdammt!" Santino streicht sich mit der freien Hand über das Gesicht. "Die hab ich total vergessen."

"Ja, du vergisst vieles in letzter Zeit, Carlo. Sieh zu, dass du deine Gedanken morgen vor den Bossen verbirgst. Und vor allem auch vor ihren Vertrauten, denn sie wittern jeden Anflug von Schwäche wie der Hai das Blut im Meer. "

Ein verächtliches Zischen ist die Antwort, bevor Sonny und ich an dem Mann vorbeigehen. Im Flur sind weitere Männer aufgereiht. Es sind mindestens ein Dutzend. Keiner von ihnen sieht uns an.Ihre Mienen könnten Wasser zu Eis gefrieren lassen. "Ich glaube, diese Typen nehmen ihren Job noch ernster als die Kerle, die für meinen Vater arbeiten," zischele ich, aber Santino lässt diese Aussage unkommentiert. "Dein Vater will heute mit euch essen," ruft uns der Typ vom Eingang hinterher. "Deine Mutter wird auch anwesend sein."

Am Fuße der Wendeltreppe bleibe ich stehen."Ich sollte auf mein Zimmer gehen und dort auf Alina warten," erkläre ich halbherzig.

"Ich werde Alina Bescheid sagen, dass sie dir ein Schmerzmittel gibt und eine Salbe. Für deine Wange." Santino verzieht das Gesicht als könne er den Schmerz spüren, welcher sich in meiner Wange eingenistet hat. Allerdings hat er merklich nachgelassen. Vielleicht ist der Sizilianer einfach die richtige Ablenkung von dem Schmerz und den Sorgen um ein entstelltes Gesicht. Mal ganz abgesehen von den anderen Dingen, von denen ich ebenfalls Ablenkung bauche. Drei Tote, ein verschollener Bruder, eine kaputte Beziehung und eine verbitterte Quasi-Schwägerin, die es gerade nochmal geschafft hat dem Tod von der Leichengräberschaufel zu springen, sind schon eine ganz gute Reihe an Herausforderungen. Nicht zu vergessen, der psychopathische Ex-Consigliere meines Vaters, der mich offenbar zum Objekt seiner Begierde erklärt hat .

"Es tut schon nicht mehr so weh, aber ich werde trotzdem in mein Zimmer gehen und dort auf sie warten."

"Nein...Du bleibst bei mir?" Santino zieht eine Augenbraue hoch.

"War das jetzt eine Frage oder eine Feststellung, oder beides?" Verwirrt lege ich die Stirn in tiefe Falten. Es schient ihn zu amüsieren, wie es ihm gelingt mich zu verunsichern, denn er hebt einen Mundwinkel zu dem schiefen Grinsen, welches ich so sehr an ihm mag. Zu sehr. " Apollonia. Ich werde dich nicht mehr alleine lassen. Betrachte meine Aussage daher als Befehl." Die Entschlossenheit in seiner Stimme jagt mir eine kalte Gänsehaut über den Rücken, die sich kein bisschen unangenehm anfühlt. Ich kann kaum erwarten sie am ganzen Körper zu spüren.

"Du wirst rot ,Kleines." Neckt er während wir die Wendeltreppe hinaufsteigen und an meinem Zimmer vorbeigehen, bis wir vor einer dunklen Tür stehen bleiben. "Du hast den Schrecken anscheinend schon verwunden," scherze ich und bereue es sofort. Die Miene des Sizilianers verdunkelt sich. Er zieht einen Schlüssel hervor und schliesst die Tür auf. Ich beschliesse ihn nicht weiter auf die Sache mit Niklas anzusprechen, bis er von selber bereit ist, darüber zu reden.

Das Handy in dem Rucksack, den ich aufgesgetzt habe, nachdem wir aus dem Auto gestiegen sind, klingelt lautstark. Dann stoppt es nur um kurze Zeit später wieder anzufangen. Sicher nur Stefano ," ich winke ab, als ich Sonnys fragende Miene sehe. Er bohrt nicht weiter nach und fordert mich zum Glück auch nicht auf ranzugehen. Ich habe jetzt absolut keine Lust, mit dem Opernsänger zu reden und mir die Begründung dafür anzuhören, warum er mich so mies abgewimmelt hat, als ich mich in einer Notlage befand.

Wir betreten einen großen dunklen Raum mit einem riesigen Bücherregal an der Wand und einem Schreibtisch auf dem zahllose Modellautos stehen. Bücherstapel häufen sich an den Stellen des Tisches auf denen keine Autos stehen. Ein großes Futonbett steht an der mit dunkelgrüner Tapete verzierten Wand. Es ist ungemacht. Die Bettdecke und das Kopfkissen liegen als Bündel am Fußende zusammengeknüllt. Das Laken ist jedoch perfekt glattgestrichen.Alles in Allem besteht keinerlei Ähnlichkeit zu Santinos hotelzimmerartigem Schlafzimmer in der WG. Santino legt einen Arm um mich, nachdem er Alina angerufen hat um sie zu bitten, eine Salbe in mein Zimmer zu bringen, die ich dann später auftragen werde.

"Du zitterst immer noch," besorgt lege ich eine Hand an seine Wange.

"Küss mich , Kleines!" fordert er mit rauer Stimme. Ich setze den Rucksack ab und lege viel zu unbeholfen die Arme um seine Hüften, als er den Kopf senkt und unsere Lippen einander finden. Ein Seufzen verrät, wie sehr ich mich insgeheim danach gesehnt habe, dies endlich wieder zu tun. Santinos Atem wird schneller. Ein riesiger Schwarm Schmetterlinge flattert in meinem Bauch auf und verteilt sich überall in meinem Körper, ganz besonders in südlichen Gefilden." Ich hoffe das jetzt wieder alles gut ist zwischen uns." Seufzt er, als wir voneinander ablassen. "Verdammt, ich wollte ihm doch das genaue Gegenteil erklären. Später, versichere ich mir selbst. Das ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt. Die Cuppola tagt morgen, und ich werde Papa wiedersehen. Der Gedanke bringt die Schmetterlinge ins Wanken und verwandelt sie in Motten, die sich gierig in meine Magenwände hineinfressen.

"Wir sollten uns jetzt fertig machen." Seine grauen Augen mustern mich nachdenklich. "Obwohl, diesen Fummel kannst du ruhig anlassen. Auch wenn er furchtbar altbacken aussieht. Ich mag ihn irgendwie."

"Altbacken?"

"Ja, Omamässig, du weißt schon."

"Cretino!" schimpfe ich und hebe eine Hand an seinen Kopf als wolle ich ihn schlagen. Er hält sie am Handgelenk fest. Ich kann das Lachen nicht mehr unterdrücken, bevor er seine Lippen erneut auf Meine legt und wir rückwärts in Richtung Bett taumeln. Im letzten Moment fängt er mich auf, bevor ich auf die Matratze plumpse.

"Kleines, glaub mir. Wir sollten uns jetzt nicht dorthin legen." bringt er hervor. Ich versuche den Anflug von Bedauern zu ignorieren, der sich mit der peinlichen Erinnerung an die Worte mischt, mit denen er mir in der WG gesagt hat, dass ich für ihn quasi ein unvögelbares No Go bin. Was wenn sich an seiner Meinung nichts geändert hat und ich mir seine Zuneigung nur einbilde? Und eigentlich will ich diese Zuneigung doch auch gar nicht. Hör auf zu lügen, schimpft mein Unterbewusstsein sofort. Es gab niemals etwas, das du mehr wolltest als diesen Kerl!

"Du hast Recht." Energisch streiche ich mir mit den Händen über das Kleid und richte den Kragen meiner Cordjacke. Ich lasse den Blick zu dem Bücherregal an der Wand schweifen. Wie von selbst gehe ich darauf zu und studiere die einzelnen Buchtitel .

Santino folgt mir."Frankenstein ist auch dabei. Die englische Ausgabe. Habe sie aber auch in unserer Muttersprache." Er zieht ein Buch aus dem Regal und hält mir Stolz die italienische Ausgabe vor das Gesicht.

"Leihst du es mir aus?" Ich beiße mir auf die Unterlippe. Wie dämlich von mir. Ich sollte mich nicht auf diese Ebene mit ihm begeben. Hatte ich nicht beschlossen, kein weiteres Band in meinem Leben zu dulden? Wenn das so weitergeht, wird mein Leben bald nur noch ein einziger chaotischer Knoten sein, der sich nicht mehr entwirren lässt.

"Ja,sehr gern. Wenn du mich nochmal küsst." Grinst er schelmisch. "Das ist Erpressung!" Schmollend verschränke ich die Arme vor der Brust. "Okay," seufzt er und stellt das Buch zurück ins Regal. "Wenn du das so siehst."

"Ja, das sehe ich so". Ich fahre fort, die Buchtitel zu studieren. "Du hast ja sogar der große Gatsby." Ich schaffe es nicht die Bewunderung zu unterdrücken. "Ja ,du doch auch," Santino schlingt von hinten die Arme um meine Taille. Ich spüre seinen herben Duft auf meiner eigenen Haut als sein Atem meinen Nacken streift. Die Schmetterlinge haben die Motten endgültig vernichtet. "Versprich mir, dass du nie so gemein zu mir sein wirst wie Daisy zu ihrem Gatsby."

"Nein,ich werde gemeiner sein." Hauche ich. "Gatsby hätte seine Daisy nämlich niemals im Stich gelassen."

Die Worte zeigen Wirkung. Die Falte zwischen seinen Augen ist wieder da.

"Ich würde dir gerne etwas zeigen." Erklärt er nach einer Weile des Schweigens.

Neugierig folge ich ihm aus dem Zimmer, den Flur entlang und die Treppe herunter , bis wir eine Art Innenhof erreicht haben, in dem sich ein paar Katzen tummeln. Sofort halte ich nach Garfield Ausschau, kann ihn aber nirgends erspähen.

 In der Mitte des Hofes thront ein Springbrunnen mit einem riesigen Karpfen in der Hand einer nackten Statue. Wasser plätschert gemächlich aus dem wulstigen Maul des Fisches und sammelt sich in dem Becken. Hinter dem Innenhof führt eine Freitreppe direkt zu einer Wiese, welche an den Wald mit seinen bleistiftdürren Fichten angrenzt.

"Als Kind dachte ich immer, Bäume könnten sehen," wispere ich als wir die Treppe runter gehen.

Verdutzt bleibt Sonny stehen. Seine Augenbrauen schieben sich amüsiert zusammen. "Ich dachte genau das Gleiche. Und manchmal konnte ich hören, wie sie miteinander flüstern."

"Und, Was haben sie gesagt?"

"Das ich mich mal in ein Mädchen verlieben werde, das ein Herz für fette Kater und einsame Monster hat." Die Art, wie er diesen Witz ausspricht hat etwas Unheimliches. Er lächelt nicht dabei. "Sehr witzig," krächze ich. Über den Baumwipfeln kreist eine Krähe. Die dunklen Schwingen glänzen wie geronnenes Öl.

"Lust auf eine Runde Minigolf?" Er deutet auf einen Abschnitt am Rande der Wiese mit kleinen Bahnen und Hügeln.

"Hat dein Vater dich nicht zum Essen eingeladen?"

"Uns. Und nein, das war keine Einladung, sondern ein Aufforderung. Eine, die ich nicht allzu ernst nehme. Ich habe Wichtigeres zu tun. Zum Beispiel das Herz meiner Angebeteten zu klauen." Okay, er hat offenbar keine Ahnung das ihm der Diebstahl längst gelungen ist. Gut so.

"Du bist ein Schleimer." Angewidert kräusele ich die Nase.

"Ich zieh dich jetzt erstmal im Minigolf ab," erklärt er ungerührt und lässt mich einfach stehen.

"Das werden wir ja sehen!" verkünde ich tollkühn, bevor ich ihn einhole und mir einen Schläger aus dem kleinen Schuppen am Rande des Platzes hole, wo Santino sich bereits bedient hat.

"Der ist viel zu groß für dich , Pummelchen."

Oh Mann, dieses schiefe Grinsen muß ich unbedingt aus seinem Gesicht entfernen.

"Blöder Adonis," schnaube ich. "Nenn mich noch einmal Pummelchen und ich beisse dir die Lippe ab, wenn du mich das nächste Mal küssen willst.

"Oh, ja. Das klingt sowas von heiß, Pummelchen. Komm her." Bevor ich es verhindern kann, hat er mich in seine Arme gezogen und seine warmen Lippen bewegen sich an meinem Mund.

Doch ich lasse mich nicht von diesem Flattergefühl in meinem Körper irritieren und halte mein Versprechen ein, wenn auch auf andere Art und Weise als geplant. Zaghaft knabbere ich an dem kleinen Huckel in der Mitte seiner Oberlippe .

"Ich sollte dich öfter Pummelchen nennen," meint er heiser und reicht mir einen kürzeren Schläger. Zugegeben, er liegt wesentlich besser in meinen Händen. "Ich fand den anderen besser," lüge ich und tausche ihn wieder gegen den Größeren aus.

"Das ist jetzt sowas von kindisch, Kleines,"Kommentiert er mein Verhalten, doch ich wende mich einfach ab und gehe zur Station mit der Nummer 1. Das wird nicht leicht, aber ich bin entschlossen, seinen Hochmut zu Fall zu bringen. Ein Wassergraben liegt zwischen der steinernen Abschlagsfläche und dem winzigen Loch auf einer Anhöhe. Da, wo Wut ist , da ist auch ein Weg. Mit plakativer Gelassenheit platziere ich den Ball in der kleinen Kuhle . Ich stelle die Füße in leichtem Abstand zueinander und schwinge den Golfschläger ein paar mal, bevor ich den Ball im hohen Bogen in die Luft schleudere. Für Sekundenbruchteile sieht es aus, als würde der kleine Ball es nach gegenüber schaffen, nur um kurz vor dem Ziel mit einem verächtlichen Ploppen im Wassergraben zu landen.

"Das war doch schon ganz gut ," kommentiert Santino trocken und beobachtet, wie ich den kleinen Hügel herunter in Richtung Wassergraben stakse. Die Arme halte ich dabei seitlich ausgestreckt um das Gleichgewicht zu wahren. "Warte, ich hole ihn für dich!" Ich bin so überrascht, seine Stimme direkt hinter mir zu hören, das ich das Gleichgewicht verliere und mit einem lauten Platschen dem Ball in das kühle Nass folge. Das brackige Wasser strömt mir in Nase und Mund. Prustend drehe ich mich zur Seite. Immerhin ist er mir gelungen, den Ball zu ergreifen, wenn auch mehr durch puren Zufall. Mit dem letzten Rest Würde halte ich ihn in die Höhe und wische mir mit der freien Hand über die Augen um wieder sehen zu können. "Lach ruhig, "maule ich, doch der Sizilianer steht einfach nur mit offenem Mund da und starrt mich an. Dann streift er sich die Jacke von den Schultern und lässt sich einfach so neben mir ins Wasser fallen. Entsetzt schreie ich auf, doch der Schrei wird von dem Kuss erstickt, den er mit auf die Lippen drückt. "Geteiltes Leid ist halbes Leid, Kleines," schmeichelt er und ich bin nichtmal fähig ihm zu widersprechen , auch wenn ich normalerweise finde, das geteiltes Leid nichts anderes ist als doppeltes Unglück.

Es passiert genau in dem Moment, als Santino aufsteht und mir mit einer Hand aus dem Wassergraben hilft. Er steht mit dem Gesicht zu mir. Auf diese einzigartig besitzergreifende Art zieht er mich in seine Arme. Doch als ich ein Stück zurückweiche um ihn anzusehen, nehme ich aus dem Augenwinkel eine Bewegung wahr. Im ersten Monet bin ich nicht fähig zu reagieren. Und als ich den Mund aufmache, um das, was ich da sehe in Worte zu kleiden, ist die Person bereits wieder verschwunden.

"Raffael," stammle ich tonlos. Sonny runzelt die Augenbrauen .Sekundenbruchteile später fährt er herum und folgt meinem Blick, doch ausser den Fichten zwischen denen noch eben das Engelsgesicht hing, ist nichts zu sehen.

"Du meinst Mancuso?" Er hält mich an den Unteramen und mustert meine erschrockene Miene. "Ja. Er stand da drüben, ich deute auf die Fichten und den schmalen Holzpfad, der sich dazwischen in den Wald schlängelt. "Ich habe sein Gesicht gesehen." Die Krähe krächzt ein paarmal heiser auf und ich zucke zusammen.

"Mansuco ist untergetaucht. Und er ist ein Feigling. Er würde nicht wagen, sich hier blicken zu lassen." Santnio streicht mir eine nasse Haarsträhne aus dem Gesicht. "Es wird langsam nebelig im Wald , sicher war es eine Art optischer Täuschung."

"Ja," ich versuche meine Stimme überzeugt klingen zu lassen." Sicherlich. Ich meine, immerhin hast du ihm ja gezeigt, was mit Seinesgleichen geschieht, nicht wahr?"

"Ganz genau , Kleines. Und ich würde es immer wieder tun, denn deine Feinde sind auch meine Feinde."

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