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"Ich kann kaum fassen das wir die Wohnung bekommen haben." Rias Stimme klingt ein paar Oktaven höher vor Freude, als wir am nächsten Morgen aus dem Auto steigen und die letzen Meter zu Fuß Richtung Uni gehen. Ich wundere mich etwas über ihren anhaltenden Enthusiasmus.Die ganze Fahrt über hat sie von nichts anderem geredet als der Wohnung und diesem Santino. Anscheinend findet sie ihn doch nicht so unattraktiv wie sie vorgestern noch behauptet hat.

" Ja, echt unfassbar ." Ich verschweige ihr das Jacob weniger begeistert von unserem Erfolg war. Er hat unser  Telefonat unter einem Vorwand beendet an den ich mich nichtmal erinnern kann. Seitdem haben wir keinen Kontakt mehr gehabt. Ich habe beschlossen ihm Zeit zu geben die Sache zu verdauen. Keine Ahnung ob das die richtige Entscheidung war. Aber er scheint echt sauer zu sein . Normalerweise telefonieren wir jeden Tag, wenn wir uns nicht sehen. Was leider häufiger vorkommt, weil Jacob momentan im Abistress ist.Ich habe eine Klasse übersprungen und ein Jahr eher Abi gemacht als er. Manchmal wünschte ich es wäre anders. Dann könnten wir uns wenigstens täglich in der Schule sehen und anschliessend quasi zusammen studieren. Die TU an der Jacob BWL studieren wird, liegt auf demselben Campus . 

"Bis nachher dann." Ria stösst mir den Ellbogen in die Seite." Und zieh nicht son Gesicht," neckt sie, bevor sie sich umdreht und verschwindet.

Ich lasse mir Zeit.  Nachdenklich gehe ich die alte Steintreppe herauf, die zu meinem Seminarraum führt.

" Geht das auch etwas schneller?" Ein stämmiger Typ mit einer hübschen rothaarigen an der Hand stösst mich zur Seite und ich taumle gegen das Gemäuer. " Die schon wieder," raunt er ihr zu als er sich zu mir umdreht.

"Das ist doch die kleine Italienerin". Zischt sie und mustert mich missbilligend. "Die hat ja sowieso immer die Ruhe weg." 

In meiner Vorstellung rufe ich Armando an und petze. Aber Armando ist Teil der Vergangenheit. Bald wird er mich höchstwahrscheinlich zutiefst verachten. Von meinem Vater ganz zu schweigen. Dann bleibt mir nur noch Stefano, mein anderer Bruder. Wir teilen ähnliche Ansichten und er hat vollstes Verständnis für meine Pläne. Aber wenn mein Vater mir den blutigen Geldhahn zudreht wird er mir auch nicht dauerhaft helfen können. Es sei denn, ich bleibe bei ihm wohnen und verzichte auf die WG. Oh Mann, all diese Gedanken machen mich ganz krank.

Doch ich lasse mir die dämliche Bemerkung der Tussi nicht gefallen.

"Hast du dir die Haare gefärbt? Letzte Woche hatte er eine Blondine an der Hand."

Die beiden bleiben abrupt stehen. "Nein" fahre ich in gespielt mitleidigem Tonfall fort, und gehe zur Seite um mich an ihnen vorbeizudrängen. "Das war eine andere. Sie hatte größere Brüste und eine kleinere Nase als du. "

Der Typ versucht mich zu packen doch bin zu flink und husche die restlichen Stufen hinauf in den Hörsaal. Zum Glück folgen sie mir nicht. 

Nach der Vorlesung halte ich nach Ria Ausschau. Doch sie ist nirgends zu sehen. Ich gehe zum Parkplatz, in der Hoffnung sie bei ihrem Auto anzutreffen. Etwas, das wir vereinbart haben, falls es uns nicht gelingt uns gegenseitig zu finden.Natürlich ist sie nicht dort. Ich hole mein Handy hervor und stelle fest, dass Jacob sich noch immer nicht gemeldet hat. Ich öffne den Chat mit Ria. " Wo bist du? " Tippe ich. Aber sie ist nicht online. Mit einem Seufzer stecke ich das Handy zurück in meine Hosentasche, lehne mich an die geschlossene Wagentür und beobachte die Leute ein bisschen. Die große Wiese vor dem gotisch anmutenden Backsteingebäude ist von jungen Menschen übersät. Viele haben sich auf Decken niedergelassen. Oder auf ein paar Holzbänken weiter hinten.  Einige der Studenten kenne ich bereits. Aber wirklich ins Gespräch gekommen bin ich mit noch Keinem von ihnen. 

"Du musst Apollonia sein." Ich zucke zusammen. Nur mit Mühe kann ich einen Aufschrei unterdrücken. "Oh, Sorry. Ich hab dich erschreckt." Vor mir steht ein Typ mit hellem strähnigem Haar und grünen Augen." Ich bin Till . Wir besuchen denselben Kurs. Anglistik. Ich hab dich und deine Freundin schon ein paarmal hier gesehen." "Ah, okay," stammle ich und wundere mich das er mir bisher nicht aufgefallen ist.

"Ist komisch neu zu sein, oder?" Er sieht mich interessiert an. "Ja, ein bisschen schon," gebe ich zu. 

" Wo ist denn deine Freundin?" Mein Schweigen scheint ihn nicht davon abzuhalten Fragen zu stellen. "Wahrscheinlich noch in der Vorlesung oder so." Ich räuspere mich. Warum versteht er nicht, das mir offensichtlich nicht zum Reden zumute ist? Der Streit mit Jacob,  die Aussicht meinem Vater und Armando von der WG zu erzählen, Rias Nicht-auftauchen, das Pärchen von heute Morgen. Der Tag ist noch ziemlich jung, und ich kann es bereits kaum erwarten das es endlich Abend wird.

"Ich tue mich auch oft schwer damit, Freundschaften zu schließen," gibt er zu. 

"Echt?" Ich unterdrücke ein Gähnen."Mir kommst du ziemlich offen vor." 

Er lacht los. Es klingt tief und gleichzeitig melodisch. "Das kommt nur so rüber. Ich habe mir am ersten Tag hier vor Angst in die Hose geschissen. Es war schlimmer als bei meiner Einschulung. Da waren wenigstens noch meine Eltern dabei. "

Ohne es zu wollen pruste ich los. "Mein Vater hat mich mit einem Stoffbeutel und ein paar seiner besten...Kumpels losgeschickt. Er hatte an dem Tag einen wichtigen Termin." 

Tills Lächeln erstirbt. "Du verarscht mich?" Ich zucke die Schultern "Ich hoffe du verarschst mich." Wiederholt er, als ich den Kopf schüttle."Nee, war so. Zum Glück hatte einer seiner Kumpel einen Ranzen mitgebracht. Er wusste das mein Vater keinen gekauft hatte. Bei meinen Brüdern war es nämlich genauso."

"Und deine Mutter?" Als ich nicht antworte presst er schuldbewußt die Lippen zusammen. "Sorry. Ich will nicht neugierig sein." "Schon gut." Ich winke ab. "Du hast mich zum Lachen gebracht. "Lass uns also da stehenbleiben wo wir losgelacht haben".  Ein warmes Lächeln ziert sein Gesicht."Einverstanden. "

Er deutet mit dem Daumen nach hinten über seine Schulter. " Die Karre da gehört nicht zufällig dir, oder?"

Verwirrt drehe ich mich um." Wow!" bringe  ich hervor und hoffe das er den Sarkasmus in meiner Bermerkung nicht heraushört. Ein paar Parkplätze weiter steht ein grauer Porsche , offensichtlich ein Turbo der neuesten Generation. " Nee, der gehört mir nicht." "Der steht da fast jeden Morgen, aber ich habe es noch nicht geschafft ihn zuzuordnen."Till legt nachdenklich den Kopf schräg. 

" Es ist nur ein Auto." Erkläre ich. Innerlich rolle ich mit den Augen. Warum sind Mäder immer nur so blechgeil? Dieses Phänomen werde ich wohl nie verstehen, auch wenn ich zugeben muß, dass ich schöne Autos mag. Aber ich würde mir niemals Gedanken darüber machen, wem dieser Schlitten gehören könnte, nur weil er offensichtlich ein Vermögen Wert ist. Da steckt oft weniger dahinter als man denkt.

"Du hast Recht." Noch immer ist Tills Blick auf den Wagen gerichtet."Sollen wir uns irgendwo hinsetzten?" schlägt er vor, als er sich endlich von dem Anblick losgerissen hat. Grinsend hält er mir eine Papiertüte vor die Nase. "Wenn du willst, kannst du eines von meinen Croissants abhaben. Eins ist mit Schokolade."

"Okay," erwidere ich gedehnt und folge ihm zögerlich zu einem kleinen Platz mit Bänken auf denen sich bereits  andere Studenten tummeln. Wir lassen uns auf einer der wenigenSitzgelegenheiten nieder, die noch frei sind. 

Ich fange ein paar Gesprächsfetzen auf. "Ganze Nacht gebüffelt". "Klausur versaut, wiederholen." "Scheissprof." Ich erstarre, als ich einen mir allzu bekannten Namen höre. "Santino". Ich spitze die Ohren, während Till mir das versprochene Schokocroissant reicht. Aus dem Augenwinkel sehe ich eine rothaarige die auf ihrem Smartphone herumtippt und es dann ihrer Freundin unter die Nase hält. "Guck, das hat er mir gestern geschrieben".Die andere weitet die Augen . "Nicht sein Erst. Was ein Arsch. "

Die Rothaarige bemerkt meinen Blick. Hastig wende ich mich ab. Es ist die Zicke von heute morgen, die sich über meine Langsamkeit beschwert hat. 

"Alles Gut?" Tills Blick huscht zwischen mir und der Rothaarigen hin und her. Dann sieht er den Verband an meiner Hand und erstarrt. Zum Glück lässt er seine Entdeckung unkommentiert.

"Ja klar alles gut."Ich beisse in das Croissant. Es dampft sogar noch und riecht unwiderstehlich süß und schokoladig. "Mhh" mache ich als sich die köstliche Schokoladenmasse in meinem Mund ausbreitet.

Wenn Armando mich so sehen könnte. Stets hat mein Vater uns eingeschärft niemals etwas zu essen, das von jemand anderem als Donata , unserer Haushälterin , zubereitet wurde. Oder nur etwas das aus verschlossenen Verpackungen stammt. 

Egal, ich werde dem Tod gelassen ins Auge sehen. Hoffentlich geht es schnell.

"Was?" Erst als ich Tills gerunzelte Augenbrauen sehe, merke ich das ich die Worte laut gesagt habe.

"Keine Angst. Ich will dich nicht vergiften oder so". Erklärt er. Der gekränkte Ausdruck auf seinem Gesicht ist irgendwie süss.

"Ich weiß. Ich wollte nur witzig sein," lüge ich.

Die Rothaarige zischt ihrer Freundin etwas zu, die daraufhin loskichert. 

Ich ignoriere sie und lasse meinen Blick über die Menschen schweifen. Verdammt, wo steckt Ria nur?

"Wohnst du noch zuhause?" Till ist ein sehr gesprächiger Mensch. Ich habe, abgesehen von Ria Jacob und Stefano, lange nicht mehr so viel mit Jemandem geredet. Geschweige denn so viel von mir offenbart. 

"Nein. Ich bin vor zwei Wochen für immer ausgezogen," erkläre ich wahrheitsgemäß und beisse abermals in das Croissant.  "Zu meinem Bruder Stefano. Er lebt allein."Ergänze ich genüsslich kauend.

Vielleicht liegt es an der tröstlichen Süsse der Schokolade und Tills interessiertem Blick,  das ich so ungezwungen fortfahre.  "Mein Vater und mein ältester Bruder wollten eigentlich, dass ich von zuhause aus mein Studium beginne. Also jeden Tag von dort zur Uni fahre und so. Jetzt sind sie glaub ich echt sauer auf mich."   Und werden bald noch viel viel saurer sein. fügt die Stimme meines Gewissens hämisch hinzu.

"Aha. Dafür das er dich allein mit seinen Kumpels und ohne Ranzen zur Einschulung geschickt hat, scheint er sehr behütend zu sein."

"Ja, so ist er halt." Erkläre ich. "Aber ich habe beschlossen auf eigenen Beinen zu stehen. Außerdem kann ich nicht von Armando verlangen das er mich jeden Morgen fährt."  " Ich habe noch keinen Führerschein," füge ich zerknirscht hinzu. Ich hoffe das Till mich nicht in die Lage bringt eine Lüge erfinden zu müssen, als Begründung dafür, dass ich weder Bus noch Bahn fahre. Auch das Armando es eigentlich nicht mag, wenn ich mit Ria mitfahre verschweige ich ihm.

Doch er nickt nur und beisst in sein Croissant. Plötzlich schlägt er sich mit der flachen Hand an die Stirn."Ich habe keinen Kaffee geholt ich Idiot.Mann ey!" 

"Schon gut. Ich besorg uns welchen aus der Cafeteria, okay?" 

"Nein, das musst du..".

"Keine Widerrede!" erkläre ich und er hebt abwehrend die Hände. "Okay , okay."

 "Meinen bitte mit Milch und Zucker!" ruft er mir nach, als ich mich schon auf den Weg gemacht habe.

Im Inneren der Cafeteria ist es zum Glück nicht halb so voll wie auf dem Hof vor dem Unigebäude. Ich steuere geradewegs auf die Theke zu und bemerke kaum wie mich jemand am Ärmel zieht. " Da bist du ja! " Ich drehe mich zur Seite und sehe in ein vertrautes Paar karamellfarbener Augen." Ria! Ich hab am Auto auf dich gewartet. Wieso bist du nicht dorthin gekommen?" Ihre Augen funkeln amüsiert. Der Grund dafür steht neben ihr. Verblüfft  starre ich in das  grinsende Gesicht von Santino Müller. 

" Äh. Was machen sie denn hier?" Keine Ahnung warum ich ihn plötzlich sieze. Vielleicht weil er mir auf einmal so groß vorkommt und so...dominant.

Er reckt das Kinn in die Höhe als koste es ihn große Überwindung sich zu dazu herabzulassen meine Frage zu beantworten. 

"Ich bin nicht deinetwegen hier, Pummelchen. Sondern wegen eines interessanten Seminars." 

"Und meinetwegen." Erst jetzt sehe ich die stark geschminkte Frau die neben ihm steht. Als mein Blick auf ihre ineinander verschränkten Hände fällt, lässt er sie los und fährt sich mit der Hand durch das lockige Haar.

" Aha.  Wie engagiert sie doch sind."Höhne ich, ohne auf die Anwesenheit der Frau einzugehen.Sie taxiert mich mit zusammengekniffenen Augen , als wäre ich ein Hindernis von dem sie sich nicht sicher ist, wie sie dessen Überwindbarkeit einschätzen soll.

"Sie? Wir waren doch beim du, oder nicht? " Mit Genugtuung erkenne ich eine gewisse Unsicherheit in seiner überheblichen Miene. 

" Ja, kann sein. Wenn du mich jetzt entschuldigst. Mein Kommilitone wartet auf mich. "

"Lonia! Warte doch. Den musst du mir vorstellen!" Ria stürzt hinter mir her. "Bist du sauer?"

" Quatsch." erkläre ich, nachdem ich der Bedienung unseren Kaffewunsch mitgeteilt habe.

" Mein Kommilitone wartet auf mich!" Äfft mich eine tiefe Stimme nach. "Was wird BWL- Jacob nur dazu sagen?" 

"Was für ein Idiot," stöhne ich kopfschüttelnd, bevor ich gemeinsam mit Ria die Cafeteria verlasse um ihr Till vorzustellen. "Und mit so einer Arschgeige ziehen wir demnächst zusammen."

" Also ich finde ihn mittlerweile ganz nett. Er hat sogar vor, eine Art Willkomms-Dinner für uns zu veranstalten. Gleich am ersten Tag nachdem wir eingezogen sind.

Mein Magen zieht sich zusammen, als mir klar wird das ich diesen Tag vielleicht niemals erleben werde. Denn neben Till steht ein hochgewachsener Mann mit sorgfältig nach hinten gegeeltem Haar . Die starken Arme sind vor der Brust verschränkt. Till sitzt noch immer auf der Bank. Mit einer Mischung aus Furcht und Bewunderung starrt er zu dem Mann hinauf. "Armando", wispere ich und der Papphalter mit dem Kaffe gleitet mir aus den Händen.Das kalte Funkeln in den Augen meines Bruders verheisst nichts Gutes. "Hallo Schwesterherz. Ich glaube du bist mir ein paar Erklärungen schuldig."



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