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14


Wie benommen tappse ich in die Küche. Ich kann jetzt nicht wieder ins Bett. Denn das, was ich da soeben gesehen habe, wird die Schatten meiner finsteren Träume umso düsterer erscheinen lassen.

Auf zittrigen Beinen betrete ich die Küche und erspähe das Objekt meiner Begierde auf der Tischmitte. Ich ergreife die Weinflasche und mache mir nicht die Mühe, nach einem geeigneten Glas zu suchen. Schnell nehme ich ein Wasserglas und kippe eine große Menge der süsslich-herben Flüssigkeit hinein. Ich nippe zuerst daran und spüre sofort wie die Wärme sich tröstlich in meinem aufgewühlten Magen ausbreitet. Als ich das erste Glas geleert habe, giesse ich mir sofort ein weiteres ein. Diesmal trinke ich langsamer. In der Ferne ist noch immer das Hundegell zu hören. Doch es vermag nicht die Geräusche zu übertönen, die aus Santinos Zimmer in die Küche dringen. Mehrmals hintereinander stösst die Rothaarige merkwürdige Laute aus, dann wird es abrupt still. Hastig leere ich das Glas und schenke mir sofort nach. Das ist dringend notwendig, denn eine erneute Tränenflut ist dabei, sich ihren Weg zu bahnen. Verärgert wische ich die Tränen weg und nehme einen weiteren großen Schluck.Mir ist bereits schwindelig und ich lasse mich auf den Stuhl sinken.

"Mann, war das gut." Erschrocken zucke ich zusammen, als die Rothaarige die Küche betritt. Das Schwindelgefühl in meinem Kopf verstärkt sich, als ich sehe das sie eine Boxershorts trägt, die ganz offensichtlich Santino gehört. Ansonsten trägt sie nur einen BH, der aussieht als wäre er zwei Nummern zu groß für ihre flache Oberweite. Aber dafür ist er aus wunderschöner schwarzer Spitze gearbeitet. Kein Vergleich zu dem fleischfarbenen Ungetüm das du neulich getragen hast. Stichelt das Biest meiner inneren Stimme.

" Hey Schlampe. " Trällert die Rothaarige und reisst die Kühlschranktür auf.

"Wie hast du mich gerade genannt?" Meine Stimme klingt fremd in meinen eigenen Ohren. So, als wäre ich eine Theaterschauspielerin, die sich selbst auf der Bühne zusieht und beim Klang der eigenen Stimme im Erdboden versinken will.

" Ich habe dich Schlampe genannt." Sagt sie und nimmt die Oliven aus dem Kühlschrank, die Jacob vor wenigen Stunden eingekauft hat.

Die Wärme ist einer prickelnden Übelkeit gewichen. In meinem Inneren liefert sich der Mut einen verzweifelten Wettstreit mit der vielgepriesenen Erhabenheit des Gelassenen. Doch der Mut trägt den Sieg davon. Und wozu hilft Gelassenheit in so einer Situation? Ich werde mich von dieser Bitch garantiert nicht demütigen lassen. "Wenn hier eine Schlampe anwesend ist, dann bist du das!" Ich gebe mir alle Mühe das Lallen zu unterdrücken. Sie fährt abrupt herum. Doch ich weiche nicht zurück. Immenroch halte ich das Glas in der Hand. Sie überragt mich um einen ganzen Kopf, doch ich spüre keinerlei Angst ,als sie mir so nahe kommt, dass ihr hagerer Körper sich gegen meinen presst.

"Martha! Was machst du da?" Santino steht in der offnen Küchentür und beobachtet uns." Lass die Kleine in Ruhe und zieh meine Shorts aus!" Er zieht ein Gesicht als hätte er auf eine Zitrone gebissen. "Du musst doch jetzt hier keine Szene veranstalten, oder?"

"Aber sie darf dein T Shirt tragen oder was?" Zischt Martha. Eine Wolke Staubkörnchen verschwindet in ihrem Mund während sie tief Luft holt.

"Das ist was anderes."

Sie fährt herum. "Was anderes?"

"Ja. Und jetzt hör bitte auf mit dem Theater." Santino kneift mir ein Auge zu. Wärme breitet sich in jedem Winkel meines Köpers aus und ich muss den Blick abwenden.

"Sag dieser kleinen langweiligen Schlampe, dass sie dein T Shirt ausziehen soll," keift Martha.

"Apollonia ist keine Schlampe," erklärt Santino vollkommen sachlich. "Du bist eine." Seine Kiefermuskeln treten deutlich hervor.

"Ach. Und wie waren deine Worte über sie?Hm, hast du das schon vergessen , mein Lieber?" Sie deutet mit dem ausgestreckten Arm in meine Richtung.

"Das kleine verwöhnte Pummelchen, das Nachts heult wie ein Baby, weil es schlecht geträumt hat , keine Tischmanieren besitzt und nichtmal weiß, wie man einen Typen dazu kriegt sie zu vögeln, obwohl ihr das Verlangen ins Gesicht geschrieben steht. Nicht zu vergessen die kleine lustige Story darüber, wie ihr eigener Freund sie hat abblitzen lassen, als sie ihn als Notnagel benutzen wollte."

Stille breitet sich aus. Santinos Gesicht ist knochenbleich, der Blick ruht auf einem unsichtbaren Punkt am Fußboden.

"Hat er mir so erzählt," erklärt Martha achselzuckend, als wolle sie mich mit dieser überflüssigen Erklärung trösten. Unschuldig schiebt sie sich eine Olive in den Mund. Ihre Wimpern sehen aus wie in teer getauchte Fliegenbeine. Sie erinnern mich daran, was Stefo getan hat, als wir Kinder waren. Er war zwölf . Ich drei oder vier. Er hat den Fliegen die Beine ausgerissen und die Körper mit dem Zeigefinger zerquetscht wie reife Erbsen.

Ich weiß nicht woran es genau liegt, dass ich es schaffe die Tränen zurückzuhalten.Vielleicht ist es der groteske Gedanke an diese kindliche Grausamkeit meines sonst so sanftmütigen Bruders, oder der widerliche triumphierende Ausdruck auf Marthas überschminktem Gesicht. Aber wahrscheinlich ist es einfach nur der Schock, der jedes Gefühl in mir betäubt wie ein lähmendes Gift .

Ich schleudere das Glas in Spüle und laufe aus der Küche.

"Kleines, warte doch! So war das gar nicht. Sie ist bloß eifersüchtig!" Santino hat offenbar den ersten Schock überwunden und ist hinter mir. Zum Glück bin ich flinker als er. Hastig ziehe ich mir Jacke und Schuhe an und schlüpfe in den Hausflur. "Kleines!"hallt seine Stimme durch das Treppenhaus. Noch auf der Strasse kann ich ihn rufen hören. Ich ziehe die Jeansjacke enger um meine Schultern und laufe in eine unbestimmte Richtung. Am Horizont, kurz vor dem Waldrand sind ein paar Flutlichter zu erkennen, die wie umgekehrte Blitze am Himmel aufflackern.

Ich beschleunige meine Schritte. Aus dem Augenwinkel nehme ich einen dunklen Schatten am Strassenrad wahr. Es ist Papas schwarzer Mercedes Brabus. Es muß etwas passiert sein, sonst hätte er sich nicht die Mühe gemacht, persönlich zu erscheinen. Er riskiert nicht gerne etwas. Ich verlangsame meine Schritte, als die Karosse voller Gelassenheit zu mir aufschliesst und die Scheibe des gepanzerten Fahrzeugs heruntergelassen wird.

Er trägt eine Sonnbrille. Typisch.

"Apollonia." Seine Stimme klingt rau und noch tiefer als sonst. "Steig in den Wagen."

Ich schüttle den Kopf. "Nein Papa."

" Principessa!" Tu was ich sage!"

"Ich bin 18 !" Sage ich mit fester Stimme. Er darf nicht hören das ich getrunken habe.

"Du hast getrunken." Er verzieht den Mund als wäre es die größte Todsünde Alkohol zu trinken.

"Nein," lüge ich." Habe ich nicht.Und selbst wenn."

"Apollonia. Wo ist der Junge?"

"Welcher Junge?"

"Santino."

"Woher kennst du ihn?" Im selben Moment wird mir klar wie lächerlich diese Frage ist.

Natürlich weiß er alles über ihn. Wahrscheinlich mehr als du, stichelt die innere Stimme.

" Du solltest nicht allein herumspazieren. Schon gar nicht um diese Uhrzeit."

"Wie gesagt. Ich bin 18. Und jetzt lass mich in Frieden."

"Wie du willst. Aber beklage dich nicht bei mir, wenn dir Schlimmes widerfährt mein Kind." Er macht eine Handbewegung in Richtung seines Fahrers und der Wagen rauscht davon.

"Schlimmes widerfährt," wiederhole ich leise vor mich hin. Was kann es Schlimmeres geben als die Demütigung, die ich soeben erfahren habe? In diesem Moment scheint es mir beinahe wünschenswert zu sein, das mich jemand den Schweinen zum Frass vorwirft , ich wäre einfach weg. Wahrscheinlich würde es nichtmal jemand bemerken. Zumindest nicht derjenige von dem du dir wünscht das er dich beweint. Die innere Stimme ergreift die Gelegenheit mich zu ärgern  sofort.

Papa wird mir folgen. Wenn auch nicht persönlich. Eine ungutes Gefühl gesellt sich zu dem der Kränkung. Warum haben mich Santinos Worte so sehr verletzt? Ich wußte doch die ganze Zeit was er von mir hält. Und was will mein Vater hier? Warum hat er so schnell nachgegeben, als ich abgelehnt habe in sein Auto zu steigen? Und wo ist Armando eigentlich? Ganz kurz verspüre ich eine gewisse Reue darüber, seine Anrufe nicht beantwortet zu haben.

Erst als ich auf dem Rasen am Flussufer stehe, merke ich, dass ich die ganze Zeit den Lichtern gefolgt bin, die am Horizont leuchten.

In unmittelbarer Ufernähe wurde eine große Bühne errichtet. Eine tiefe Stimme singt etwas von ewiger Liebe und den Unwägbarkeiten des Schicksals.

"Darf ich mal den Ausweis der jungen Dame sehen? Sonst muß ich dich wegschicken." Ein hochgewachsener Kerl mit fleischiger Säufernase und Vollbart stellt sich mir in den Weg.

Die Arme sind wichtigtuerisch vor der Brust verschränkt.

Wie gut das sich mein Portemonniae in der Jackentasche befindet.

Ich ziehe es hervor. Der Typ seufzt entnervt, als ich umständlich den Ausweis aus dem Kartenfach fummle.

Ich halte ihm das Kärtchen unter die Nase ohne ein Wort zu sagen, da ich immer noch Angst habe das man meiner Stimme den alkoholisierten Zustand anhören kann. Seine Augenbrauen wandern in die Höhe. "Oh Verzeihung," stammelt er und hält mir ein Bändchen hin, das er mir ums Handgelenk bindet. "Frau Greco, folgen sie mir bitte? Der VIP Bereich befindet sich hier." Er geht voraus in Richtung eines großen Zeltes ,das von goldfarbenen Schalen umgeben ist, in denen kleine Feuer lodern. Frauen in aufwendig verzierten Kleidern stolzieren an der Seite gutaussehender Männer. Eine Frau mit blondiertem Haar und eindeutig aufgespritzten Lippen nippt an ihrem Chamapgnergläschen und mustert mich abfällig.

Ich kann es ihr nicht verübeln. Mich als underdressed zu bezeichnen wäre die Untertreibung des Jahrhunderts. Unter all diesen gut aussehenden Top-gestylten Menschen komme ich mir vor wie ein zerzauster Strassenköter der sich in eine Edelbouitque für verwöhnte Pudel verirrt hat.

Die ganze Zeit überlege ich , ob ich einfach kehrtmachen und davonlaufen soll. Die Blicke dieser Frauen haften an mir wie klebriger Teer an den Fliegenbeinen von Marthas Wimpern. Ich habe das Gefühl, sie werden sich nicht mehr so schnell abwaschen lassen. Es ist als würden diese Blicke beabsichtigen, mich noch lange über diesen Abend hinaus zu verfolgen. Aber das ist Unsinn, ich bin schliesslich keine Berühmtheit. Auch wenn der schmierge Security offensichtlich einer von den Handlangern meines Vaters ist. Niemals hätte er mich sonst bloß wegen meines Namens in den VIP Bereich vorgelassen. Schon gar nicht in diesem Outfit. Nichtmal die Haare habe ich mir gekämmt. Ein Schild neben der Tribühne verrät mir endlich, wo ich mich befinde. Es ist das Frühlingskonzert der Band Fame and Death. Sie sind soeben von ihrer Tournee zurückgekehrt.

"Fühlen sie sich wie zuhause." Der Security deutet mit der flachen Hand auf eine grosszügige Sitzecke mit zahlreichen Polstern, auf denen es sich bereits zwei Pärchen gemütlich gemacht haben. Immerhin besitzen sie den Anstand es bei gelegentlichen Küssen zu belassen, ohne sich gegenseitig zu befummeln. Aber der Abend ist ja noch jung, murmelt mein Unterbewusstsein in bedrohlicher Fröhlichkeit. Bilder tauchen vor meinem inneren Auge auf. Santino, wie er daliegt und mich mit verwunderter Miene ansieht, während Martha sich mit flatternden Lidern und kreisenden Hüften auf ihm bewegt.

"Ich habe nicht vor, bis dahin zu bleiben." Sage ich zu mir selbst während ich mich kurz nach dem Bärtigen umdrehe, der sich wieder daran macht die Besucher nach ihren Ausweisen zu fragen. Die meisten werden einem Bereich vor der Bühne zugewiesen, wo sich bereits einige Menschen tummeln. Ein paar junge Mädchen sind gerade dabei ein Banner zu entrollen. Sie haben einen Chor angestimmt, der immer wieder aufbrandet. "Niklas wir wolln dich nackig sehen. Nackig sehen!"Hallt es bis zum Zelt herüber. "Oh. Mein. Gott." Murmle ich vor mich hin und greife nach einem Sektglas, das ein Kellner mit grünen Haaren mir auf einem Tablett serviert. Er kneift mir ein Auge zu und es durchblitzt mich kalt , als ich automatisch an Santino denken muß. Eigentlich ist es keine gute Idee, meinen Alkoholpegel weiterhin zu erhöhen. Mein Magen fühlt sich seltsam leicht und prickelnd an, kein gutes Zeichen.

"Na, ganz alleine hier?" Reisst mich eine männliche Stimme aus dem Deja Vu. "Nein," lüge ich , während mein Blick auf einen Sektkübel fällt , der in der Ecke auf einem Tischchen steht. Zur Not könnte ich das Gefäß nutzen, um meinem Magen darin zu erleichtern.

"Ich bin Chris. Und du?" 

" Thea," lalle ich kurzerhand und unterdrücke nur mit Mühe ein Kichern. Schnell nehme ich einen Schluck Sekt zu mir. Ich bin mir sicher, das die Handlanger meines Vaters mich irgendwo beobachten.

Langsam lasse ich den Blick über die Menschenmenge schweifen. Bis er an dem Typen haften bleibt, den ich bisher nur aus dem Augenwinkel als Shilouette wahrgenommen habe. Er ist nicht besonders groß . Vielleicht einen knappen Kopf größer als ich.Einzelne Brusthaare ragen aus dem geöffneten Hemdkragen heraus.

"Die fangen gleich an zu spielen." Er deutet Richtung Bühne. "Aber wir müssen uns natürlich nicht unter die Fans mischen. " Herausfordernd streckt mir den angewinkelten Arm entgegen. "Begleitest du mich zur Tribühne?"

"Ähh, Nein?" Versetze ich.

Verärgert zieht er die Augenbrauen zusammen. "Sagt dir der Name Greco was?" Gebe ich entnervt meinen Familiennamen Preis. Etwas, das es sonst so gut es geht zu vermeiden gilt. Zumindest auf größeren Veranstaltungen wie diesen.Aber Scheiße, der blöde Security hat meinen Ausweis gesehen, also, was solls?

"Wie du meinst. Thea Greco." Er schnaubt verächtlich und steuert auf die VIP Tribühne zu. Ersatz findet sich schnell. Eine Blondine hängt sich an seinen Arm, sobald er ihren Weg passiert.

Weil ich nicht weiß, was ich sonst machen soll, verlasse ich den VIP Bereich und steuere auf die Rasenfläche zu. Nervös fahre ich herum, als ich ein zweites Mal angesprochen werde. Diesmal von einer weiblichen Stimme.

"Apollonia. Hallo! Ich war mir erst nicht sicher , ob du es bist. Aber deine rotbraunen Haare sind einfach zu schön um sie zu verwechseln."

"Was? ..."Dann hellt mein Gesicht sich auf." Ylvi! Hi!"

Ich könnte vor Freude schon wieder anfangen zu flennen.

"Was machst du hier? Bist du Fan von Fame and Death ?"Grinst sie.

"Nicht wirklich, also ich find die ganz gut..aber.. Nein. Ein Fan bin ich nicht."

"Und du?"

"Naja. Ich..."

Sie kaut auf ihrer Unterlippe herum. Der Gesang auf der Bühne ist verstummt.

"Ylvi!" Ein riesiger Kerl mit Sumoringerarmen und vernarbtem Gesicht gesellet sich zu uns.

"Du sollst doch nicht mit den Fans reden. Ausserdem hast du den VIP Bereich verlassen, wie oft soll ich dir das... "

"Rick!" Sie hebt eine kleine Hand. "Es ist okay. Wir kennen uns."  Rick mustert mich abschätzig. Dann sieht er das kleine Armbändchen um mein Handgelenk. "Aha. Trotzdem muss ich euch jetzt bitten, wieder den geschützten Bereich aufzusuchen. Okay? Dein Mann verarbeitet mich sonst zu Katzenfutter und verfüttert mich an euren fetten Kater oder so." Er versucht sich an einem Lächeln. "Du hast schon ein paar Gläser gehabt, oder?" Sein eindringlicher Blick ruht nun auf mir. "Nö," trällere ich , beschwingt von Ylvis Gegenwart. Er runzelt die buschigen Augenbrauen"Was dagegen, wenn ich mir deinen Ausweis ansehe?" Ylvi verdreht die Augen. " Rick, lass sie. "

"Schon gut!" Ich zücke mein Portemonnaie und ziehe den Ausweis hervor. Während er meinen Namen liest, verfinstert seine Meine sich merklich. "Sag mal bist du die Kleine von Il Greco? "Nö, "flöte ich. "Il Greco gibts nicht. Ich bin kurz davor ihm die Zunge heraus zu strecken.

"Komm. "Ylvi nimmt meine Hand und gemeinsam gehen wir zur Tribühne.


"Ich glaube ich werde mich niemals daran gewöhnen."Seufzend deutet Ylvi auf die grölenden Mädchen vor der Bühne.Wir sitzen mittlerweile auf einer Art Podest, das uns von den anderen Besuchern abgrenzt. Es ist von einem schmalen Geländer umgeben. Gleich neben uns befinden sich weitere dieser Erhebungegnen. Zwischen jeder von ihnen steht ein großer Heizpilz , der eine angenehme Wärme verströmt. In der Parzelle neben uns sitzt eine junge Frau mit langem grellroten Pferdeschwanz und pfeilspitzen Fingernägeln.Sofort muß ich an Martha denken. Hastig wende ich den Blick ab.

Für einen Sekundenbruchteil gerät meine Atmung ins Stocken, als ein großer Mann in schweren Boots und nietenbesetzter Lederjacke sich den Weg durch die Sitzenden bahnt. Manche von ihnen nicken ihm ehrfürchtig zu, aber er hat nur Augen für eine einzige Person. "Ylvi, mein Schatz." Atemlos bleibt er vor uns stehen und beugt sich herunter, um sie in seine Arme zu ziehen. Oh Mein Gott. Auch wenn ich kein Fan bin , so kommt mir dieser Moment beinahe historisch vor. Niklas, der Gitarrist und Sänger von Fame and Death steht direkt neben mir.

"Niklas," haucht Ylvi. An der Art wie die beiden sich berühren, ist zu erkennen das sie mehr verbindet als eine flüchtige Begegnung. Viel mehr.

"Ylvi, das ist Niklas, mein Mann." " Niklas das ist Apollonia. Wir haben uns heute Morgen zufällig getroffen, als ich Garfield gesucht habe." Sie deutet mit dem Kinn in meine Richtung "Freut mich." Er schenkt mir ein strahlendes Lächeln. Mit dem rabenschwarzen Haar und dem dunklen Bartschatten erinnert er mich ein bisschen an Santino. Seine Haare sind auf dem Hinterkopf zu einem Samuraiknoten gebunden aus dem ein paar Strähnen sich ihren Weg ins Gesicht bahnen. "Ich muß zurück, mein Schatz ." Er legt ihr eine Hand an die Wange und küsst sie nochmals. Die Geste ist so intim, das ich den Blick abwenden muß.

Ein paar Leute beobachten die beiden und beginnen zu tuscheln. Andere hingegen schenken der Szenerie keinerlei Beachtung, als wäre es das normalste auf der Welt, das der Sänger einer sehr bekannten Rockband dieselbe Luft atmet wie sie.

Oh Mann, lästert die innere Stimme. Man könnte meinen, du hättest bald nicht deinen neunzehnten sondern deinen zwölften Geburtstag vor dir. 

"Ich liebe dich!" ruft Niklas Ylvi zu, bevor er von Rick und einem anderen Kleiderschranktypen Richtung Bühne eskortiert wird.

"Oh Mann, er schafft es immer wieder seine kleine Prinzessin zu beeindrucken. "Zischt die Frau mit dem Pferdeschwanz ihrer Begleiterin zu. "Konsta würde sowas nicht mal im Traum einfallen."

Sofort ist die Frau mir unsympathisch. Aber mir bleibt nicht viel Zeit, mich über ihre Bemerkung aufzuregen, denn etwas anderes zieht  meine Aufmerksamkeit auf sich.

Es ist ein hellbraunes Augenpaar in einem fein geschnittenen Gesicht, dessen Züge denen eines Botticelli Engels alles andere als unähnlich sind.Die schwarzen Haare hängen ihm wirr in die Stirn. Als er meinen Blick erwidert werden die Züge von einem teuflischen Grinsen entstellt.

"Das Engelsgesicht," stammle ich und wünschte sehnlichst, ich wäre in das Auto meines Vaters gestiegen.








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