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Kapitel 7

„Ein Angriff auf die Gläubigen, der Besitz eines Riesenwolfshundes, der mit Sicherheit geklaut ist, ein Mord an einer Richterin. Komisch, das ist irgendwie durchgestrichen. Hexerei und Dämonenbesessen..." Beim letzten Wort begann der Mann zu stocken. Bisher hatte er Lex noch keinen Blick gewürdigt. Doch nach diesem Wort, das er so fassungslos und fast beängstigend aussprach, schaute er zu Lex. Seine Augen waren glasig, voller unausgesprochener Emotionen, die ihm sichtlich auf der Seele brannten.

Er hatte Lex nicht wiedererkannt. Wie sollte er ihn auch erkennen? Lex war ein Gesicht von vielen armen Menschen, und für die Gläubigen waren all diese Gesichter gleich. Gerade dann, wenn sie ihre Nase höher trugen, als die Menschen der Unterschicht stehen konnten. Auch in diesem Moment kniete Lex gefesselt und unterkühlt auf dem Untergrund und wartete, dass Strafen und Folter von oben herab auf ihn niederspuckt wurden. Außerdem hatte Lex damals noch keine so endlos lange Liste an Vergehen besessen – zumindest hatte der Mann vor ihm sie nicht in der Hand.

Dennoch schien dieses Wort "Dämonenbesessen" in dem Mann etwas zu bewegen. Kein Hass! Mehr eine Form von Trauer. Oder gar Reue.

„Du hast für viel Chaos gesorgt! Und nun stellst du mich in die Pflicht, dir diese Grausamkeit anzutun!", rief der Mann. In seiner Wut schmiss er die Liste der Vergehen an die Wand. All die Straftaten, die bis eben noch wie Hagelkörner im Blizzard auf Lex niedergeprasselt waren, rutschten nun auf den Boden und landeten in einer Pfütze Wasser, das nun gierig begann, die Tinte des Pergaments zu schlucken.

Lex bemerkte das Zittern in der Stimme des Mannes. Anders als bei der Roten Hand trug dieser keine Maske. Die Gesichtszüge waren deutlich zu erkennen. Sie bargen Trauer. So entschied Lex zu schweigen. Eine grausame Stille legte sich in den Raum. Die Zeit verstrich, und der Himmel draußen wurde immer wolkenverhangener.

„So sag wenigstens etwas, das dich entlasten könnte!"

Lex schüttelte nur den Kopf. Erschöpfung war alles, was er im Moment kannte. Er fror. Seine Glieder schmerzten, und er konnte nicht mehr – wollte nicht mehr. Er hatte sich abgefunden, nach all der Schmach und Abscheu, nach all dem Leid und Ekel, nach all dem Hass und der Hetze, mit seinem Leben abschließen zu können.

„Junge, bitte verstehe. Ich möchte dir dieses Gräuel nicht antun. Es schaudert mich allein der Gedanke, diese schreckliche Strafe erneut verhängen zu müssen. Ich habe sie ein einziges Mal verhängt und mir an diesem Tag geschworen, es nicht erneut zu tun. Oh, die Blicke und die Angst verfolgen mich noch heute. Immer wenn ich die Augen schließe, erscheinen die Gesichtszüge. Erfüllt mit Qualen und Agonie. Immer wenn das Licht die Ecken des Raumes verdunkelt, erscheinen vor meinem Auge die Gesichter erfüllt mit dem letzten sterbenden Blick. Ich möchte die Gesichter nicht mehr sehen! Nicht noch mehr verfolgt werden."

„Wie weiß ich, dass ich dir Glauben schenken kann? Ihr seid doch alle gleich! Ihr sitzt im hohen Stuhl, ohne zu wissen, wie die Welt im Dreck sich verhält. Eure Regeln machen euch unantastbar und uns schwach. Und nun tust du betroffen, nur um mir ein Geständnis abzuzwingen. Ich bin eurer Lügen satt."

Bei dem Anflug seiner Gefühle, bei all der Wut, die sich in ihm sammelte, fiel der Ring aus seinem Mund. Er hatte ihn notgedrungen unter seiner Zunge versteckt. Sein letztes Erbe von seiner Mutter. Dieser klimperte. Wie eine schöne Melodie einer Spieluhr, sang das Metall, als es auf den kalten Marmor traf. Alles, was er von seiner Mutter besaß, kullerte nun zu den Füßen des Mannes.

Perplex schaute der Mann auf das Accessoire. Er bückte sich und versuchte nach dem edlen Ring zu greifen, doch seine Finger glitten hindurch, als wäre es ein Spiel des Lichts. Sofortig vergrößerten sich seine Augen. Lex vermeinte Tränen in den Augen glitzern zu sehen. Sein Versuch, den Ring zu greifen, scheiterte erneut. Als wäre das Material flüssiges Wasser, glitten seine Finger an den unendlichen Verzierungen vorbei.

„Sie hat ihn dir vermacht", sagte der Mann plötzlich. Sein Blick traf Lex.

Auch Lex war abgebracht von seinen verhängnisvollen Gedanken.

„Wie kann das sein?", fragte Lex überrascht. Er hatte selbst noch nie in seinem Leben gesehen, wie jemand durch ein vermeintlich festes Objekt hindurchgreifen würde, in die Leere, ins Nichts. Sofort kam ihm der Gedanke der Hexerei. Nun hatte der Mann seinen Beweis, den er wollte. Nun würde er ihn verbrennen. Nun kamen die schlimmsten Befürchtungen aus den tiefsten und düstersten Stellen seiner Vorstellungskraft hervorgekrochen. Er konnte bereits seine brennende Haut, sein verkohltes Haar, sein kochendes Fleisch riechen. Auch die Schmerzen begannen sich kribbelnd an seinen Gliedern bemerkbar zu machen.

„Das ist unmöglich. Ich kenne diesen Ring. Wie kannst du ihn haben? Dann ist sie...", der Mann konnte den letzten Teil nicht aussprechen. Als er geschwächt auf die Knie fiel, begann er zu weinen. Mit verheultem Blick betrachtete er Lex. „Du bist ihr Erbe!"

In Moment der Erkenntnis öffnete sich die Tür. Eine person trat ein versteckt hinter der Maske der Roten Hand. Er verbeugte sich knapp vor dem Mann am Fenster und sagte mit strenger Stimme: "Die Hohenrichterin will das Urteil persönlich fällen! Sie dulde in dieser Angelegenheit keinen Widerspruch."

Der Mann wurde kreidebleich. Sein Urteil stand bereits fest - Freispruch! Doch nun wandte sich alles. Ihr Wort war übermächtig. Ihr Wort erstickte seines. Sie war das Gesetz und sie war unfehlbar. Der mann musste gehorchen. Wie einen Hund zog er Lex hinter sich her. 

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