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Kapitel 4

Lex schmerzten die Arme. Juni hatte ihn beauftragt, diesen alten muffigen Jutesack durch die Kante zu schleppen.

Was sollte dieses alte Ding eigentlich?

„Bitte behandel ihn vorsichtig", wiederholte er die letzten Worte Junis frustriert und überhaupt nicht verstehend.

Er stellte den klimpernden Sack genau dorthin, wo Juni wollte und versteckte ihn unter ein paar Brettern. Obwohl er nicht glaubte, dass irgendwer diesen Sack stehlen würde. Erst jetzt bemerkte Lex, dass etwas ausgelaufen sein musste, denn sein Rücken war durchnässt.

„Juni wird sich schon was dabei gedacht haben."

Er streckte seinen Rücken durch und starrte in die Luft. Die Sonne blendete ihn. Er hörte Tumult auf der anderen Seite der Straße. Eine Meute baute sich zusammen. Lex Neugierde ließ ihn, wie ein Stück Eisen neben einem Magneten, zu der Versammlung anziehen. Er rannte über das harte Pflaster unter seinen Füßen.

„Was ist hier los?", hörte er einige rufen. Die genauso wie er versuchten, sich nach vorne zu quetschen.

„Ich will auch was sehen!"

„Drängelt nicht so!"

„Hört auf zu schubsen!"

In Momenten wie diesen mochte Lex, dass er nicht von der großgewachsenen Sorte war. Mit genug Drängeln, Schubsen und Treten auf andere Füße schaffte er es in die vorderste Reihe der Schaulustigen. Vor ihm schnitten gerade die rotgekleideten Anwärter zusammen mit Wachen eine Schneise in die Menge.

„Macht Platz, ihr Gesindel! Hier gibt es nichts zu sehen", hörte er ungeduldige Wachen schreien. Teilweise wurden einige Menschen, die nicht rechtzeitig wegkonnten, mit Ruten vertrieben. Nach kurzer Zeit hatte sich eine breite Gasse gebildet. Lex hörte ein Geräusch von klappernden Rädern. Als er sich zur Quelle wand, sah er einen Wagen, gezogen von zwanzig Menschen, die mit ihren ganzen Gewicht in den Seilen hingen. Die Ersten begannen zu jubeln, aber Lex kam sich kleiner vor als gewöhnlich. Er konnte nicht erkennen, warum. Erst als der Wagen an ihm vorbeifuhr und ihm zeigte wie winzig er eigentlich im Verhältnis dazu war, erkannte er, was sich darauf befand.

„Ein Weizenriese", sagte er ungläubig. Noch dazu einer, der so groß war, dass er links und rechts von der Kutsche hing. Nicht allzu selten bildeten sich diese Monster auf Feldern, die kurz vor der Ernte standen, und hinderten die Bauern daran das wichtige Korn zu ernten.

Auf dem Wagen saßen die Leute, die den Riesen den Garaus gemacht haben. Nicht irgendwelche Leute. Lex konnte nur einen kurzen Blick auf sie erhaschen. Die Rote Hand, eine Gruppe an Menschen, die direkt dem Befehl der Gläubigen unterlagen. Sie trugen eine schwarze Kutte und eine Maske, die am Kopf an einen Raben erinnerte. Anders als beim Gegenstück des gefiederten Tieres verzierten spitze weiße Zähne die Öffnung der Schnäbel.

Gespannt schaute Lex auf die glänzenden Waffen und staunte auf die unbezahlbaren Gewänder. Was würde er dafür geben, selbst irgendwann im Besitz dieser Gegenstände zu sein.

„Was meist du? Sollten wir unseren Zujublern etwas zurückgeben?", hörte er, wie ein Mitglied der Roten Hand im Vorbeifahren zu einem anderen sagen. Es war eine junge männliche Stimme, dessen Besitzer in seine Tasche griff und ein Säckchen heraus kramte.

Lex beobachtete ihn. Er war wie gebannt, gar angezogen von dem seltenen Blick, der sich ihm bot. Ein kleines Täschchen wurde geworfen, flog durch die Luft und landete direkt vor seinen Füßen.

„Du bist gemein", hörte er die andere Rote Hand antworten.

Er verstand nicht ganz warum, doch plötzlich brach das Chaos über ihn ein. Alle, die eben noch neben ihm standen oder in seiner Nähe waren, fielen wie eine Flutwelle auf dieses kleine Säckchen. Überall flogen Fäuste, Tritte und Schläge. Jeder wollte diesen kleinen Beutel greifen und in seinem Besitz wissen. Lex wurde buchstäblich erdrückt von der Masse aus zustürmenden Menschen. Er bemerkte, wie jemand ihm ein Knie in die Rippen rammte, das sofort alle Luft aus seiner Lunge entfleuchen ließ. Er krümmte sich vor Schmerz, wollte sich aufrichten. Doch da sah er auch schon einen Arm, der ihm im Gesicht traf. Ein Anderer stampfte auf seine Hand. Ein Mädchen wurde neben ihm erbarmungslos niedergetrampelt und verschwand unter den Stiefeln der Größeren. Jemand wurde vom Andrang unter die Ränder des Wagens gestoßen, der den armen Mann wie eine Tomate platt machte. Lex fiel auf den Boden, als etwas seine Beine wegzog. Unsanft krachte er mit dem Kopf auf dem harten Stein. Das Gewicht eines Erwachsenen drückte auf seinen Rücken. Er wollte sich aufrappeln, doch schon stand ein Anderer auf seinem Kreuz und hämmerte ihn erneut auf den festen Untergrund.

„Lasst mich aufstehen!", flehte er. Doch die Menschen stürmten zu diesem Punkt. Wie eine Horde Büffel zu einem Wasserloch in einer Steppe trampelten.

Bis er von etwas Nassem getroffen wurde. Plötzlich blieb die Menge stehen. Fassungslosigkeit, Schaudern und schrille Schreie übertönten alles. Lex wischte mit seiner Hand das Nasse aus seinem Gesicht. Mit Erschrecken stellte er fest, dass es Blut war. Zum Glück nicht sein eigenes. Vor ihm fiel eine Person zu Boden. Die Augen schon leblos weiß nach innengedreht. Das Blut floss träge über das kalte Pflaster. Die rote Pfütze kam näher. Panik befiehl ihn. Er nutzte den Moment der Stille und rappelte sich auf, versuchte wegzukommen. Brachte einen Mann ins Straucheln und sah, wie er zwischen zwei mit Messern Kämpfenden landete. Lex wollte einfach weg - weg von hier, weg von diesem Ort.

Noch mehr holten Messer hervor. Der Platz glich einem Scharmützel. Jeder stach auf jeden ein, egal ob Kind, Frau oder Mann - egal ob bewaffnet oder nicht. Niemand nahm Rücksicht, alle sehnten nach dem Beutel. Jemand stand vor Lex. Ein Messer gezückt. Bereit ihn abzustechen.

„Gib den Beutel!", brüllte er und stürmte auf Lex zu. Ein Faden schnitt durch die Luft, kaum sichtbar und legte sich um den Hals des Herannähernden. Es war eine Angelschnur. Krampfhaft versuchte der Mann den Strick los zu werden. Doch mit jeder Bewegung schnitt dieser tiefer in seine Kehle und hinterließ einen roten Strich. Würgend und blau fiel er auf den Boden und Liam saß auf seinem Rücken.

„Was tust du hier! Wir müssen weg!", schrie er den vor Angst starren Lex an und griff seine Hand. Zusammen mischten sie sich unter die panisch Fliehenden und drängten sich aus der Meute.

Etwas Abseits lehnten sie sich an eine Häuserwand. Völlig außer Atem und auf die Knie gebeugt, schnauften sie abwechselnd.

„Du schuldest mir einen Gürtel", sagte Liam und zog seine rutschende Hose nach oben.

„Ich schulde dir gar nichts!", sagte Lex und versuchte Luft zu bekommen. Er wischte sich seinen laufenden Rotz und das Blut des anderen mit dem Ärmel aus dem Gesicht.

„Entschuldige, ich hatte übersehen, dass du die Situation unter Kontrolle hattest."

„Hatte ich."

„Hattest du gar nicht. Du siehst aus, als wäre gerade ganz Siegellum über deinen Rücken spaziert", merkte Liam an.

Liam schlug Lex aufmunternd auf den Rücken. „Igitt, was ist das denn?" fragte er als das klebrige Zeug an seiner Hand bemerkte. Das riecht wie Alkohol, stellte er fest und versuchte das Zeug abzuschütteln.

„Geht es dir gut?"

Lex lächelte. „Dank dir", sagte er und ließ sich fertig mit der Welt in die Ecke der Häuserwand fallen. „Wie hast du mich eigentlich gefunden?"

„Ich saß dort oben auf der Mauer und habe die Parade angeschaut. Ich habe gesehen, wie dieses kleine Säckchen durch die Luft flog und dann habe ich dich gesehen. Es ist direkt vor deinen Füßen gelandet. Ich wusste, dass ich dir helfen musste. Also bin ich losgelaufen."

Sie beobachteten die entstandene Keilerei, bis sie schließlich von den Wachen beendet wurde. Die Menschen wurden mit Stöcken und Schlägen auseinandergetrieben. Das Mädchen, das Lex vorhin noch sah, lag noch immer am Boden. An der gleichen Stelle. Sie war nicht die einzige, die zur Belustigung eben ihr Leben verlor. Als die Krähen begannen, den Toten die Augen herauszupicken, kamen bereits die ersten Menschen und begannen den Leblosen die Kleider auszuziehen. Da wo sie jetzt waren, brauchten sie diese nicht mehr.

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