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Gefühle

Als Jordan wieder zurück zur Hütte lief, quälten sie die Erinnerungen. Erinnerungen an ihre Schwester, ihre Mutter und vor allem an ihren Vater. Er war verantwortlich für alles. Er ist der Schuldige. Je mehr Jordan nachdachte, desto wütender wurde sie. Als sie bei der Hütte ankam, brannte sie vor Wut.

"Wo warst du?", fragte Luc ohne sich umzudrehen, noch immer vor dem Feuer sitzend. "Ich bin dir keinerlei Rechenschaft schuldig! Zudem geht es dich nichts an! Du bist bloss ein Mittel zum Zweck um meine Überlebenschancen zu erhöhen!", schrie sie ihn an. "Verdammt beruhig dich mal!", schrie Luc energisch zurück. "Du hast mir gar nichts zu sagen!", Tränen bahnten sich den Weg zu ihrer Stimme empor. Jordan drehte sich weg. Sie wusste, dass man keine Schwäche zeigen darf und dennoch stand sie hier, kurz vor dem Zusammenbruch.

"Ich habe die Wunde versiegelt, so wie du es sagtest", Luc versuchte wieder ein Gespräch aufzunehmen. "Es wäre schön, wenn du nachschauen könntest, ob ich es richtig gemacht habe." Jordan nickte und begann in Lucs Richtung zu laufen. Sie musste sich beherrschen. Sie schluckte den Kloss in ihrem Hals herunter und begann den Verband langsam abzuwickeln. "Es sieht ganz ok aus", sagte sie, bemüht ihre Stimme normal klingen zu lassen. Sie band den Verband wieder um Lucs Bein und sass neben ihm ans Feuer.

Lange starrten beide nur auf die Flamme ohne ein Wort zu wechseln, bis diese langsam kleiner wurde und erlosch. "Ich denke wir sollten beide am selben Ort übernachten. Die Überlebenschancen sind höher auf diese Weise", sagte Jordan neutral. Jedoch hatte sie auch in Gedanken, dass sie, seit der Katastrophe, noch nie eine Nacht allein verbracht hatte.

"Wir würden uns dafür besser zu meinem Unterschlupf begeben", sagte Luc nach einigen Sekunden. Jordan sah sich um, ihr kleines Häuschen war vielleicht wirklich nicht das beste, dass man finden konnte, dennoch war es Amelias liebster Unterschlupf. Jordan musste schlucken, als sie der Gedanke durchfuhr, dass Amelia nicht mehr hierher zurückkommen würde. Vielleicht war es besser die Hütte hinter sich zu lassen.

Das einzige was Jordan zustande brachte war ein leichtes nicken. Luc richtete sich auf und streckte ihr die Hand hin. "Steh auf, wir müssen alles Nützliche mitnehmen." Jordan stiess seine Hand weg und richtete sich eigenständig auf. Sie lief schnellen Schrittes in die Hütte und kramte einen alten Postsack hervor. In diesen packte sie das restliche Feuerholz, sowie die beiden Decken, Amelias Kissen und ihr Buch. Amelias Plüschtier küsste sie erst, bevor sie es in der Tasche verschwinden liess.

"Besitzt du kein Messer?", fragte Luc Jordan. Als Antwort zog Jordan ein Glasstück, welches mit Stoff umwickelt war, aus ihrer Hosentasche und hielt es an Lucs Hals. Sie hatte wieder eine solche Wut in sich. Sie hätte Luc in dem Moment umbringen können. "Lass das doch endlich bleiben. Ich versuche mit dir zusammen zu arbeiten, jedoch funktioniert das nicht, wenn du mich immer wieder bedrohst!", sagte Luc bloss gelassen und bewegte seine Hand langsam in die Richtung von Jordans Handgelenk. Als er sie berührte senkte Jordan das improvisierte Messer langsam. Sie verharrten in dieser Position. Keiner der beiden wusste, was er sagen oder machen sollte.

Jordan wurde in Lucs Augen immer unberechenbarer. Sie liess sich von ihren Gefühlen einnehmen. Eigentlich war dies ein Warnzeichen für Luc, er durfte es nicht riskieren mit jemandem, der sich selbst nicht unter Kontrolle hatte und irrational handelte, so nahe an sich heran zu lassen. Jedoch war es genau das, was ihn so an Jordan faszinierte. Er konnte sich nicht erklären weshalb, aber er fand es bewundernswert.

"Lass uns gehen", sagte Luc in einer ruhigen, behutsamen Stimmlage. Jordan nahm den gefüllten Postsack und Luc ging voraus. Sie gingen ein Stück den Fluss hinunter und gingen danach tiefer in den Wald hinein. Schon kurze Zeit darauf standen sie vor einer fahlen Waldhütte. Die Hütte war komplett aus Holz gebaut, hatte Fenster und eine Tür. Sie war gut in Form und durch den dichten Wald getarnt.

Er nahm einen Schlüssel hervor und lief über die Veranda zur Türe. Obwohl es für Jordan bereits fragwürdig war, in so einer Welt noch seine Türe abzuschliessen, fragte sie sich vor allem, woher er überhaupt einen Schlüssel zur Hütte hatte.

Nachdem Jordan eingetreten war, konnte sie ihren Augen nicht trauen. Luc hatte tatsächlich Möbel! Er hatte ein Sofa, einen Tisch, dazu passende Stühle und sogar ein Bett! "Woher hast du das alles?", fragte Jordan, noch immer ungläubig das dies die Realität ist. "Die Einrichtung stammt noch von der Zeit als alles normal war", sagte Luc kurz angebunden. "Es war anstrengend das Zeug halbwegs instand zu halten, es ist natürlich abgenutzt, aber der Situation entsprechend ist es gut gepflegt."

Etwas in Lucs Blick jedoch, zeigte, dass dies nicht ohne Opfer verlaufen war. Während Jordan sich umsah und ihren Beutel auspackte, begannen Lucs Gedanken zu kreisen. Er hatte sich schon lange nicht mehr daran erinnert, wie viel ihn diese Hütte schon gekostet hatte. Früher gab es oft Nächte in denen er nicht schlafen konnte, weil ihn die Bilder plagten. Doch seit dem Tod seines kleinen Bruders, hatte er andere Bilder und Gedanken vor Augen, bis diese dann schlussendlich auch verstummten und eine leere Hülle zurück liessen.

Er brauchte lange, bis er sich davon erholt hatte und noch länger, bis er wieder Empathie empfand. Um genau zu sein, bis zu diesem Tag, an dem er Jordan traf. Einen Menschen, der ebenfalls jemand wichtiges verloren hat und trotzdem noch bei Sinnen bleibt. Anders als Luc.

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