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04 - curiosity

𝒩𝒶𝓂𝒿𝑜𝑜𝓃

Kim Namjoon war eigentlich ganz und garnicht der Meinung, dass die Menschheit eine zweite Chance verdiente (oder eine achthunderttausendste, wie es vermutlich eher zutraf).
Er war der Auffassung, dass die Menschheit ihre Chancen verspielt hatte und sich der schwierigen Aufgabe mit den Konsequenzen zu leben, annehmen sollte.

Und doch schlug sein Herz einen neugierigen und aufgewühlten Rhythmus gegen seinen Brustkorb, als er den riesigen Flyer inmitten Ulsans Einkaufspassage erblickte.

Er konnte sich dieses merkwürdige Gefühl nicht erklären, dass in ihm aufkeimte, aber er fühlte sich augenblicklich zu diesem Projekt hingezogen, als er das Gesicht der Models darauf erblickte.
Kim Seokjin und Kim Haewon.
Definitiv keine unbekannten Namen für dieses Land.

Namjoon wusste nicht viel über die beiden und auch wenn er sich zu einhundertdreißig Prozent sicher war, dass er somit zu der geringeren Bevölkerungszahl Südkoreas gehörte, fühlte er sich auf einmal seltsam gefesselt, als er das Gesicht des jungen Mannes erblickte.

Die wasserstoffblond-gefärbten Haare waren stilvoll zurückgekämmt worden und sein Körper war in einen - vermutlich - maßgeschneiderten Anzug gesteckt worden und obwohl das Bild im Allgemeinen eklatant gestellt wirkte, war die Inszenierung nicht das einzig Falsche, das Namjoon in dem Bild ausmachen konnte.

Das verfehlte Lächeln auf den vollen Lippen Kim Seokjins erreichte nicht seine Augen.
Namjoon konnte sich nun wirklich nicht herausnehmen so eine Anmerkung zu hinterlassen - schließlich kannte er den jungen Mann ausschließlich dank der Werbung - aber das gesamte Bild hatte etwas furchtbar Fremdes an sich, dass ihn beängstigte und den Blick davon losreißen ließ.

Wenn er noch fünf Sekunden länger auf das Plakat gestarrt hätte, hätten sich die Augen des weiblichen Models direkt neben Seokjin wütend in seinen Rücken gebrannt, während die leise Drohung, die aus Seokjins Augen sprach, angsteinflößend auf ihn niedergeprasselt wäre - das glaubte er zumindest.

Denn in seinen Augen lag definitiv eine stumme Drohung. Nur Namjoon wusste nicht so Recht, an wen diese gerichtet sein sollte.
So gut konnte er den Blonden dann doch wieder nicht einschätzen.
War Kim Seokjin ein Rebel und lehnte sich insgeheim gegen seinen Vater und die weltbekannte Firma auf?
Oder fantasierte Namjoon einfach nur einmal mehr?

Er schreckte erschrocken auf, als ihn jemand von hinten anrempelte und er einige Zentimeter unkontrolliert nach vorne stolperte.
Gerade noch so schaffte er es - mit den Armen wild rudernd - wieder sein Gleichgewicht zu finden, nur um sich keine zwei Zentimeter Auge in Auge mit Plakat-Seokjin wiederzufinden - der Drohung direkt ins Auge blickend.

Namjoon lief es eiskalt über den Rücken, als er dank der plötzlich viel geringeren Distanz die wahrhaftige Skurrilität hinter dem Plakat erfasste.
Es war keine Drohung, die ihm aus Seokjins Augen entgegen blitzte, mehr war es eine stumme Warnung, vielleicht auch ein kleiner, nicht ganz so missratener, Hilfeschrei.

Die plötzliche Erkenntnis ließ ihn zurücktaumeln und im nächsten Moment erwischte er sich selbst bereits dabei, wie er mit den Augen das Plakat nach irgendwelchen Hinweisen zur Anmeldung für das Projekt absuchte.
Denn eines stand fest: Er würde es zumindest versuchen Teil dieses Projektes zu werden.

Nicht, weil er direkt hinter der Idee stand, sondern mehr, weil es ihm in den Fingern juckte herauszufinden, wer Kim Seokjin wirklich war und vor allem, was es mit dieser Warnung auf sich hatte.

Namjoon nahm sich fest vor sich für dieses Projekt einzuschreiben.
So fest, dass er sogar sein altes abgewetztes Notizbüchlein aus dem Rucksack zog und mit dicken Druckbuchstaben den Namen des Projektes darauf niederschrieb.
Wenn man sein Notizbuch so sah, würde man vielleicht nicht direkt darauf schließen, dass Namjoon ein vollkommener Verfechter der Ordnung und Planung war.

Seiten waren eingerissen, Eselsohren schmückten Seite um Seite, seine Schrift wirkte krakelig und unkontrolliert und hier und da entdeckte man einige Tintenflecke, die sich quer über das Blatt zogen.
In Summa wirkte das Buch eher vernachlässigt und könnte auch einem nichtsahnendem Idioten gehören, den das Chaos nur so anzog.

Erstaunlicherweise blieb das zerfledderte Büchlein allerdings das einzige, dass in Kim Namjoons Leben zumindest im Ansatz etwas außer Kontrolle geraten war.
Wenn man mal von der plötzlichen Schnapsidee des Projektes absah, die ihm so spontan wie nie gekommen war und das obwohl er sonst das Abbild der personifizierten Unspontanität darstellte.

Denn es stimmte, Namjoon war definitiv nicht spontan und hielt an seinen Plänen beinahe krampfhaft und stets zielsicher fest, was auch dazu führte, dass er sich innerhalb kürzester Zeit einen relativ angesehenen Bürojob ergattert hatte, auf den andere bereits seit Jahren hinarbeiteten.
Im Grunde konnte man also wirklich davon ausgehen, dass er sein Leben unter Kontrolle hatte.

Zumindest so halbwegs. Bis der Wirbelwind eines Plakates die Dreistigkeit besaß, seine Zukunftspläne auseinander zu reißen, als wären sie nicht mehr wert gewesen, als eine einfältige Idee eines Pubertierenden.

Den Weg nach Hause in seine kleine und bescheidene Wohnung verbrachte er summend und in bester Laune.
Ein seltsames Zusammenspiel seiner Gefühle, das er unter dem Stress der letzten Wochen garnicht mehr wirklich kannte.

Seine Wohnung war winzig, bot nicht einmal genug Platz für einen nötigen Arbeitsplatz, den Namjoon unbedingt benötigte, um die letzten Dokumente zu bearbeiten, zu denen er an seinem Arbeitsplatz nicht mehr gekommen war.
Und so fand er sich vor seinem Küchentischchen wieder, ein Stapel Dokumente und eine dampfende Teetasse vor sich, während der Kater seiner Nachbarn, um den er sich während ihrer Abwesenheit wie versprochen sorgte, in geraumer Entfernung auf der Fensterbank sah und ihn stets skeptisch im Auge hielt.

„Ja, ich weiß.", grummelte er, während er seine saubere Unterschrift auf eines der vielen Papiere setzte,
„Ich wäre jetzt auch lieber wo anders, also schau, bitte, nicht so anmaßend!"

Kafka (ja - welcher Idiot benannte seinen schwarzen Kater nach einem deutschen Schriftsteller?) miaute zustimmend, wobei es in Namjoons Ohren wohl eher wie ein weiteres Urteil des Katers über ihn selbst klang.
Und ja - Kim Namjoon ließ sich auf keinen Fall herausnehmen, dass dieser Kater ihn in jedem nur irgendwie erdenklichen Aspekt verurteilte.

Und das lag ganz sicher nicht nur daran, dass er Kafka nicht bereits um Punkt sieben Uhr das Fressnapf bis an den Rand gefüllt hatte, sondern erst eine gesamte Stunde später. Oder daran, dass er dem Kater ein Glas Wasser übergeschüttet hatte, bei dem verzweifelten Versuch es gemeinsam mit dem fetten Aktenordner in einer Hand zu balancieren.

Okay. Wenn er ehrlich war, hasste Kafka ihn vielleicht genau aus diesen Gründen.
Und Namjoon wollte die nächste Woche nicht unbedingt mit einem mürrischen alten Kater verbringen. Deshalb startete er so gegen zwanzig Uhr den Versuch die Freundschaft des schwarzen Fellballs mit Leckereien anzulocken - die allerdings gekonnt mit einem kurzen Zucken der Schnurrhaare ignoriert wurden.

„Komm schon, Kafka! Es tut mir Leid.", keine Reaktion, „Morgen bekommst du die doppelte Portion."

Ein Fauchen hielt ihn davon zurück dem Kater noch näher zu treten und er zog enttäuscht die Hand zurück und ließ sich auf den Küchenstuhl fallen, um sich endlich an die Anmeldung für das Projekt zu machen:
„Okay! Ich hab's versucht. Keiner kann mir vorwerfen ich hätte es nicht oft genug versucht!"

Der Kater gibt einen anmaßenden Ton von sich, bevor er Namjoon hoch erhobenen Hauptes alleine in der Küche zurückließ, um sich ein ruhigeres Plätzchen zu suchen.
Namjoon war sich sicher, er würde ihn den Rest des Abends nicht einmal mehr mit seinem Hinterteil anschauen.

Der Anmeldebogen besaß so einige Fragen, die ihn über seine Entscheidung wiederholten Males nachdenken ließen, aber keine einzige davon hielt ihn davon ab, mit breitem Grinsen seine Unterschrift darunter zu setzen, nachdem er die dreitausend Kästchen angekreuzt oder eben offen gelassen hatte.

Fragen von Allergien bis zu Familienverhältnissen - alles. Und so war es auch absolut kein Wunder, dass es ihm mehr als eine Stunde abverlangt hatte.

Aber jedes einzelne Mal, als er schwächelte und den Bogen samt Kugelschreiber an die Wand pfeffern wollte, erschien das Bild des blonden jungen Mannes vor seinem inneren Auge und seine Neugier gewann über den tosenden Kampf in seinem Inneren.

„Warte es nur ab, Kim Seokjin. Was auch immer du verbirgst, ich werde es herausfinden."

Seine gute Laune war zurück, er würde sein Leben ein wenig umkrempeln und er würde Kafka auf seine Seite ziehen, da war er sich sicher.
Er musste nur noch seinen Chef davon überzeugen, dass dieses Projekt wichtig für ihn war und er daran teilnehmen musste.
Auch wenn das vielleicht sogar das Ende seines Jobs für ihn bedeuten könnte, denn das wurde ihm so eben in rasender Geschwindigkeit bewusst.

Dieses Projekt würde sein Leben auf den Kopf stellen, aber vielleicht war das ja genau das, was Namjoon jetzt wirklich brauchte. Ein wenig Chaos, etwas Neues - ein Abenteuer, wie kein anderes.

Namjoon war gerade dabei, die Anmeldung zu verschicken, als er in seinem Schlafzimmer ein lautes Rappeln vernahm, das dafür sorgte, dass er panisch aufsprang und in riesigen Schritten zu seinem Zimmer eilte.

„Kafka!", er riss entsetzt die Augen auf, als er das Ausmaß an Chaos erblickte, dass der schwarze Fellball ihm als Dank hinterlassen hatte.
Ein Fleck von Urin breitete sich neben seinem Bett aus und der Kater hatte den einzigen Blumentopf, den er besaß, von der Fensterbank gestoßen, sodass sich die Erde und die Tonscherbeln auf dem hellen Holzboden verteilten.

Und am Ende des Tages musste Namjoon sich wohl oder übel eingestehen, dass er sein Leben gerade vielleicht doch nicht so im Griff hatte, wie er das gerne hätte.

•••
[ 1527 Wörter ]
A/N:
Mein tollpatschiges Selbst hat sich mal wieder verletzt und muss jetzt mit einem Gips klarkommen.
Tut mir Leid, wenn in nächster Zeit weniger kommt, ich kann wirklich äußerst schlecht tippen 😪

Fehlt nur noch Hoseok in der Runde. Was denkt er, wie er hier drauf ist?
- Annika.

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