B O N U S C H A P T E R - O N E
2023
"Lass mich los!", lachte ich, als ich die Arme von Milo umgriff und meine Beine an meinen Körper heranzog.
Ich erstickte fast an meinem eigenen Lachen und brachte es nur kläglich zustande nach meinem Verlobten zu rufen.
"Babe, hilf mir!" Die schönen blauen Augen von Damian sahen mich amüsiert an und er schüttelte den Kopf. "Du bist selbst schuld, Pulcino."
Ich presste meine Augenlider fest aufeinander und versuchte gegen den großen Teddybären anzukommen.
"Milo, bitte! Ich nehme es zurück!" Der große Bruder meines Italieners ignorierte meine Entschuldigungen und mein Flehen.
"Keine Ahnung wovon du sprichst", kam es von ihm, als er weiter auf das hellblaue Meer zulief.
Ich strampelte wie ein kleines Kind und rief verzweifelt nach Damian. Dieser ließ mich aber hängen und nahm neben seiner Tante platz.
"Jette lässt mich, seit du ihr das erzählt hast, nicht mehr in Ruhe."
Beim Gedanken an den berühmten Gummibär-Moment konnte ich es nicht verhindern und prustete in seinen Armen wieder darauf los. "Und genau darum gehst du jetzt schwimmen."
Ich streckte meine Arme in die Höhe und lachte mit dem Kopf im Nacken laut los.
"Stell dir vor, wie es dir ergehen wird, wenn sie es Alejandro, eurem Sohn erzählt und der das dann seinen Freunden in der Schule weitererzählt. Ich hau mich weg!"
Mit diesen Worten wurde ich in die angenehm warmen Wellen fallengelassen, doch da ich diese Aktion schon Damian von gewohnt war, hatte ich Übung und wie ein Koala klammerte ich mich an meinen besten Kumpel.
Er kippte nach vorn, da ich mich wirklich sehr stark an ihn heranhing und zu zweit landeten wir im Meer.
Ich verzog mein Gesicht, als mir das Salzwasser in den Mund floss und ich erhob mich aus dem Wasser.
Milo saß perplex neben mir und strich sich seine braunen Locken aus dem Gesicht.
"Wusstest du? Mein Dad ist mal fast an Gummibärchen erstickt", äffte ich den kleinen Goldbengel nach und wurde zurück ins Wasser gezogen.
Milo war mittlerweile 26 Jahre alt, wurde aber von Jahr zu Jahr kindischer und es verlief nicht anders, was seinen dummen Bruder anging, welcher, als er vor 4 Jahren 20 geworden war, einen halben Zusammenbruch erlitten hatte, da er jetzt anscheinend zu den Alten gehörte.
Jetzt war er 24 und hatte schon Angst, dass er graue Haare bekommen würde.
Nicht, weil er alt war, sondern eher, weil ich die Pest war. Jedoch konnte er ohne mich nicht mehr leben und das hatte ich ihm auch schon mehrmals klargestellt.
April konnte uns leider nicht besuchen kommen, da sie, als Polizistin keine Zeit hatte und das nahm ich ihr auch nicht übel.
Damian und ich hatten vor ein und ein halb Jahre hier ein kleines Restaurant eröffnet und dieses war nun eines der bekanntesten in der Gegend.
Dies lag wahrscheinlich hauptsächlich daran, dass Damian ab und zu dort arbeitete und er mit Servicegürtel etc. mehr als nur attraktiv aussah.
Mittlerweile war ich mir klar darüber, dass dieser Idiot einen Müllsack tragen könnte und immer noch geil aussehen würde.
Und genau seit 22 Tagen war ich die Verlobte dieses Müllsackträgers und heute hatte ich diesen Antrag noch nicht verdaut.
Nein, er hatte nichts großes daraus gemacht, aber genau das war es, was mich so umgehauen hatte.
Ich hatte es nicht erwartet. Ein normale Kuschelrunde am Strand. Der Mond hatte auf uns herabgeschienen und ich döste auf dem Bauch vom Schönling.
Ich war ziemlich zickig geworden, als er mich von sich heruntergeschoben hatte, verstummte aber, als ich bemerkte, wie nervös er auf einmal gewesen war.
Ich hatte nicht lange Zeit gehabt, um ihn zu fragen, was los war, denn er zog mich, mit dem Rücken voran an, zwischen seine Beine und legte seine Hände auf meinen Bauch.
Heute war ich froh darüber, dass er mich an sich herangezogen hatte, denn als er mir die Frage stellte, hatte ich gedroht ohnmächtig zu werden. Natürlich hatte ich ja gesagt.
Nur Tage danach hatte ich es April und meinen Eltern erzählt und diese verloren fast ihren Verstand.
Ich freute mich schon riesig darauf, wenn sie kommen würden und ich war meinen Eltern allgemein wirklich dankbar, dass sie mein Verschwinden gut aufgenommen hatten.
Ich selbst hatte mich nach 3 Monaten gemeldet, da ich mich wirklich schlecht gefühlt hatte.
Mein Blick fiel auf Milo und ich schmunzelte, als wir beide aus dem Meer liefen und unsere Kleidung ausdrückten.
Mittlerweile hatte der Braunäugige es auch gewagt sich ein Tattoo stechen zu lassen und es lag definitiv in der Familie.
Die Diaminis sahen mit den Kunstwerken auf der Haut wirklich gut aus.
Das Glitzern seines Eheringes fand mein Auge und ich dachte an seine wundervolle Ehefrau, Jette.
Gerne wäre ich dabei gewesen, als er das erste Mal auf sie getroffen war, aber allein die Story ließ mich wissen, dass es bei den beiden ewig halten würde.
Sie war die Fröhlichkeit in Person und hatte ein sehr gutes Auge, was das Handeln und Vorgehen in kritischen Situationen anging.
Ich musste mir mehrere Stunden anhören, dass meine Aktion mit Damians Ausbruch dumm war, aber beschweren konnte ich mich nicht wirklich.
Wir alle waren glücklich. Mehr wollte ich nicht und ändern konnte man die Vergangenheit nicht.
Milos Sohn, Alejandro war ein wahrer Goldschatz.
Obwohl Milo und Jette beide dunkles Haar haben, kam der Kleine blond auf die Welt und wir alle wussten, welche Gene er abbekommen hatte.
Sein Gesicht widerspiegelte Aurora und seine Persönlichkeit glich deren seines Opas.
Ob das eine gute Mischung war... Darüber konnte man sich streiten.
Jedenfalls hatte er das rationale Denken von Jette und die Dummheit von Milo abbekommen.
Er war erst 2, aber das konnte man definitiv schon erkennen.
Als ich mich neben Damian, der auf dem Stuhl saß, hinstellte, wanderte meine Hand automatisch zu meinem Bauch und ich spürte eine warme Hand auf meinem unteren Rücken.
Er hatte keine Ahnung.
Niemand wusste es. Ich wusste es bereits seit einer Woche, aber ich wartete auf den richtigen Moment.
Irgendwie wollte ich es Damian sagen, wenn wir allein waren, denn schließlich... Keine Ahnung.
Es war unser Baby, das in mir heranwuchs und ich finde, dass er das vor allen anderen erfahren sollte.
Rosa zog Milo von der Terrasse und laut redend verschwanden sie im gemütlichen Strandhaus.
"Das merke ich mir", kam es provokant von mir. "Was denn?"
Unschuldig grinste mein Verlobter zu mir auf und zog mich näher an sich heran. "Deiner Freundin nicht zu helfen, ist ein no-go, du Spaten."
Ich versuchte ernst zu bleiben, begann aber zu grinsen, als mich mein Holzpflock auf seinen Schoß zog und mir einen Kuss auf diess Wange drückte.
"Ich bin der Meinung, dass sie sich selbst ganz gut verteidigen kann. Gerade eben hat sie einen ganzen Wal ins Meer eingetaucht."
Ich lachte auf und umgriff seine große Hand mit meinen. Erschöpft lehnte ich meinen Kopf an seine Schulter und schloss meine Augen.
Unauffällig platzierte ich seine warme Hand auf meinem Bauch und kuschelte mich enger an ihn heran.
"Wenn wir irgendwann mal Kinder haben...", fing ich leise an und spürte, wie Damian leicht nickte.
"Was wäre schlimmer? Dein Temperament oder meine Dickköpfigkeit?"
Die Brust meines Italieners vibrierte, als er zu lachen begann und war sich sicher, was er darauf antworten würde.
"Ich hoffe, dass es deinen Kopf nicht ein zweites Mal geben wird. Sonst werde ich schneller grau, als eh schon."
Ich kicherte. "Du bist 24. Ich sehe kein einziges graues Haar."
Seine Hand lag immer noch auf meinem wachsenden Bauch und ich fuhr verträumt mit meinen Fingerspitzen durch seine schwarzen und vollen Locken.
"Nach dem ersten Kind sicherlich", scherzte er und drückte mir einen Kuss auf die Stirn.
"Mädchen oder Junge?" Diese Frage schien ihn stutzig zu machen und nachdenkend legte er seine Birne gegen meine.
"Warum stellst du auf einmal so viele Fragen über Kinder? Babyfieber?"
Ich lächelte schüchtern und presste seine Hand doller auf meinen Bauch.
Er spürte diesen Druck und fixierte meine Wenigkeit. "Selbst wenn ich kein Babyfieber hätte. Ändern könnten wir es jetzt sowieso nicht mehr."
Mir wurde ganz warm, als ich zusehen konnte, wie Damians türkisblaue Augen größer wurden.
Seine zweite Hand umgriff meine Taille und überrascht strahlte mir sein schönes Gesicht entgegen.
"Echt jetzt?"
Mit roten Wangen nickte ich und begann zu kichern, als sich mein Verlobter gegen mich lehnte und sich an mich kuschelte.
Ich spürte seinen Atem in meinem Nacken und seine langen Wimpern kitzelten meine gebräunte Haut.
"Wie lange schon?"
Seine Stimme klang unstabil und fürsorglich legte ich eine Hand in seinen Nacken. "Eine Woche."
Ich wusste, dass er seine Augen geschlossen hatte, denn als ich ihn von mir wegdrückte, um ihm ins Gesicht sehen zu können, schlugen sich die Tore meines Lebens wieder auf.
Ich bekam wässerige Augen, als ich erkannte, dass mein sonstiger Stein glasige Augen hatte und glücklich kuschelte ich mich an seinen warmen Körper.
"Scheiße", stellte er auf einmal fest. "Hmm?"
"Jetzt bekomme ich doch schon früher graue Haare."
Ich kicherte auf, als er mit dieser Feststellung überfordert auf meinen Bauch schielte.
"Dann färben wir sie halt wieder schwarz. Ist doch kein Ding."
Ein verliebtes Lächeln bildete sich auf seinen rötlichen Lippen ab und ich zog diese an mich heran, um sie auf meinen spüren zu können.
Ein passender Name?
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