Epilog
Grinsend musterte ich den Zettel und konnte kaum
glauben was ich da las. Harry hatte all das aufgeschrieben? Dieser Mann war echt unglaublich.
- eine Katze adoptieren (nur wenn Lou zustimmt, oder überzeugen)
- miteinander schlafen (Küche, Bad, Sofa und auf dem Teppich)
- Haare von Fizzy flechten lassen
- mit Lou baden
- mit einem weißen Pferd ausreiten
- mit Mama shoppen gehen
- stundenlang Wachbleiben und Filme schauen (the Notebook, Chocolat, the Danish Girl)
- bei Gemma übernachten
- im Wald mit Familie zelten
- einen Job finden und Lou unterstützen
- Louis <3 irgendwann ein guter Ehemann sein
Alle Punkte bis auf den letzten waren durchgestrichen. Jedoch griff ich nach dem Edding, welchen ich zum beschriften der Kartons seit heute Morgen immer mal wieder hinter mein Ohr klemmte, und strich den Punkt auch durch.
Lächelnd betrachtete ich wieder den Zettel und konnte immer noch nicht fassen das er all solche Dinge aufgeschrieben hatte. Wann der Zettel wohl verfasst wurde? Ich drehte das zerknitterte Stück Papier in meinen Händen, doch ein Darum hatte Harry nirgends hingeschrieben.
"Lou?"
"Schlafzimmer!", erwiderte ich nur und lächelte als ich seine schweren Schritte hinter mir hörte. "Was machst du- Warum hast du das durchgestrichen? Louis! Du kannst nicht einf-" Ich legte meine Hand auf seinen Mund und grinste.
"Kann ich, denn das bist du Harry. Schon vor unserer Hochzeit warst du unglaublich und das hat sich nicht geändert." Harry sah das jedoch anders, nahm meine Hand herunter und umschloss sie fest mit seiner, woraufhin mein Blick auf seinen Ring fiel, welcher vor sich hinschimmerte.
Im Gegensatz zu meinem Ring, welcher ganz schlicht war, war seiner mit vielen kleinen funkelnden Steinen besetzt. Der Ring gehörte meiner Mutter und durch die Anpassung von einem Goldschmied konnte Harry ihn tragen.
"Aber das ist meine Liste... Da darfst du nicht drauf rum krakeln. Das- Mensch Louis", schnaufte Harry und versuchte mich böse anzusehen. Doch ihm gelang es keineswegs.
"Love, wann wolltest du es durchstreichen? Du bist doch selbst viel zu kritisch und merkst gar nicht, wie perfekt du eigentlich bist."
Harry sah noch nicht ganz überzeugt aus, lächelte aber wieder als ich ihm einen Kuss auf die leicht geschminkten Lippen drückte. Anfangs hatte er seinen Lippen mit einem leicht gefärbten Labello etwas Farbe verliehen, weswegen ich ihm abends einfach mal einen Lippenstift gekauft hatte.
Jedoch hatte ich ihn nur zu seinem kleinen Täschchen im Badezimmer gelegt und nichts gesagt. Harry war das natürlich schnell aufgefallen und hatte sich mit ganz roten Wangen dafür bedankt. Seitdem hütete er diesen Lippenstift wie einen Schatz.
"Shhh Niall, die beiden haben wieder einen ihrer Tomlinson Momente, da kannst du nicht stören."
"Wir brauchen aber Hilfe. Die Kartons schleppen sich nicht von alleine und ich weiß nicht, wo noch mehr Papier zum Einschlagen der Gläser ist."
"Ihr wisst das wir euch hören können?", fragte ich grinsend und sah an Harry vorbei zu Niall und seinem Freund Rían.
Während Nialls Aufenthalt in Irland hatten wir ab und an mal ein paar Nachrichten ausgetauscht, bis er mich vollkommen aufgeregt angerufen hatte und meinte er hätte jemanden kennengelernt und würde wieder nach London ziehen.
Und nun stand er hier. Glücklicher als ich ihn jemals erlebt hatte und mit einem wunderbaren Mann an seiner Seite.
Bevor ich überhaupt antworten konnte, tauchte Mark mit Fizzy an seiner Seite ebenfalls in der Tür auf. "Ich habe gehört hier ziehen zwei meiner Lieblingsmänner um?" Überrascht riss ich meine Augen auf und sah zu Harry, welcher lediglich grinste.
Warte-
"Du... Du wusstest das sie kommen? Gestern hieß es noch das Auto ist kaputt... Und du willst mir echt weismachen, dass ich den Punkt hier nicht hätte durchstreichen dürfen?", fuhr ich ihn an und hielt ihm den Zettel vors Gesicht.
"Überraschung?", erwiderte er lediglich und küsste meine Schläfe bevor er mich freigab und ich zu Mark und Fizzy konnte. Direkt hob ich meine Schwester hoch und drückte sie fest an meine Brust. Das mein geschientes Knie das absolut nicht toll fand, war mir in diesem Moment vollkommen egal.
"Ihr beiden seid-" Mir blieb das Wort im Hals stecken, als ich auch meine anderen Geschwister erblickte. Sie alle quetschen sich in den Flur und grinsten mich an.
"Oh-"
"Sie hätten es nicht nochmal drei Monate ausgehalten", fing Daniel an und zwinkerte mir dann zu. "Ihr seid unglaublich...", lachte ich unter Tränen und begrüßte meine Familie, welche ich aufgrund meiner Operation und dem ganzen Stress meiner neuen Arbeitsstelle nicht besuchen konnte.
"Loueh", kicherte Doris und schmiss sich mir ans gesunde Bein. "Arm", bettelte sie, woraufhin ich sie hochhob und mich an Harry lehnte, welcher mittlerweile hinter mir stand.
Die anderen hatten bereits angefangen weiter die Sachen einzupacken und nur noch Daniel, die Zwerge und Harry standen hier mit mir im Flur.
"Hallo kleine Maus", lächelte ich und küsste ihre leicht roten Haare. "Maus", wiederholte sie begeistert und sah Harry mit großen Augen an. "Schön", quietsche sie und legte ihre Hand an seine Wange.
Ich musste mir auf die Lippe beißen, um nicht von einen Ohr bis zum anderen zu grinsen. Meine Geschwister waren selbst noch zwei Jahre nach dem Kennenlernen von Harry vollkommen fasziniert von diesem Mann und ließen kaum eine Sekunde aus um ihm das zu zeigen.
Zuerst hatte ich gedacht, dass die Kleinen beim Einpacken nicht sonderlich eine Hilfe sein würden, aber Fizzy hatte ihre Geschwister gut im Griff und es lief schlussendlich deutlich besser als in meiner Vorstellung.
Es dauerte trotzdem seine Zeit, bis die Kartons alle im Umzugswagen waren. Dennoch hatten wir eine Menge Spaß und als Harry den letzten Karton runtergebracht hatte und sich mit mir oben nochmal die leere Wohnung ansah, konnte ich kaum fassen was in den vergangenen Monaten alles passiert war.
In jedem Raum steckten so viele Gefühle, schöne sowie schlechte Erinnerung und eine Menge Tränen.
"Worüber denkst du nach?", fragte Harry leise, schlang seinen Arm um meine Taille und zog mich fester an sich heran. "An das was wir hier alles erlebt haben", flüsterte ich und sah ins Wohnzimmer.
"Hier-", fing ich an, löste mich von ihm und ging an die Stelle wo das Sofa Jahre lang gestanden hatte. "Hier habe ich deine Akte, welche von Liam angefertigt worden war, gelesen. Hier habe ich dich aber auch im Arm gehalten als du an deinem ersten Tag hier warst und nur geweint hast. Du hast hier Gemma das erste Mal seit Jahren gesehen und mit ihr stundenlang über Videochat gesprochen... Hier hast du auch Bonnie Gesellschaft geleistet und später auch Clyde als der Kater sich ebenfalls unter dem Sofa versteckt hat."
Ich musste mich kurz räuspern, um meine Gedanken zu sortieren und sah mit Tränen in den Augen zu meinem Ehemann. "Du hast hier meinen Antrag angenommen, Harry. Hier ist so viel passiert und- Und ich kann nicht glauben das wir- Das wir hier ausziehen", schluchzte ich leise und vergrub mein Gesicht in meinen Händen.
"Louis...", hörte ich Harry flüstern und sah mit tränenverschleiertem Blick zu ihm auf. "Wir brauchen doch mehr Platz... Sonst wären wir doch hiergeblieben, aber Elina braucht ihr eigenes Zimmer."
Schniefend strich ich mir über die Augen und nickte leicht. "Ich w-weiß, aber..." Doch ich konnte nicht weitersprechen, da Harry mein Gesicht mit seinen Händen fest umschloss und anfing mich zu küssen. Direkt erwiderte ich den Kuss so liebevoll wie ich konnte und krallte mich ein wenig an dem Shirt fest, welches er trug.
"Ich liebe dich Haz", wisperte ich und lächelte als Harry mit 'Und du bist mein Leben' antwortete.
"In der neuen Wohnung schaffen wir neue Erinnerungen. Mit unserem Mädchen, wenn sie dann endlich zu uns darf."
Benommen nickte ich und wischte mir die Tränen weg. Was war nur auf meinem Harry geworden? Er hatte durch seine Arbeit mit Gemma im Heim so enorm viel gesundes Selbstbewusstsein zugelegt, dass ich den missbrauchten und vollkommen zerstörten Harry gar nicht mehr sah und das war etwas, worüber ich unheimlich froh war.
Manchmal hatte Harry noch Momente in denen er schweigend vor dem Spiegel stand und seine Narben musterte. Besonders die an seinen Unterarmen beschäftigten ihn mehr als jede andere an seinem Körper. Doch auch dann war er nicht wirklich traurig.
Er hatte mir erzählt das einer seiner Schützlinge im Heim ebenfalls solche Narben hatte und sich dadurch Harry anvertrauen konnte. Einfach, weil das Kind eine Verbindung zu Harry spürte, die sie durch die Narben zu den anderen nicht hatte.
Dieses Kind war Elina...
Sie wurde von ihren Eltern misshandelt und geschlagen. Als ich das achtjährige Mädchen das erste Mal gesehen hatte erinnerte sie mich so stark an meinen Harry, dass ich sofort zustimmte als er anfing mir von einer Adoption zu erzählen.
Bald waren alle Formalitäten geklärt und sie konnte nach anstrengenden Wochen endlich zu uns.
Ich konnte mein Versprechen, dass ich Harry gegeben hatte halten und arbeitete nun daran das zu halten, welches ich Elina gegeben hatte.
Eine Familie, welche sie über alles lieben und niemals im Stich lassen würde.
E N D E
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Danke ♥️
11/04/2021
Kleiner Nachtrag:
Es wäre echt schön, wenn ihr Votes nachholen könntet c: Es ist so schade zu sehen wie die Reads in die Höhe schießen und alles andere auf der Strecke bleibt...
Lasst mich bitte nicht hängen, vor allem wenn ihr die Geschichte mögt! ♥️
anna xx
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