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Kapitel 38 - Nicht gut genug

Habt Dank, holde Maiden, für eure Abstimmungen und Kommentare. Unser Dank sei euch süße Wonne: ItsRedStripe, Blacky0809, mimikannshalt, LillyMller0, Lydia172, KitaoLaufeysdottir, RastlosesHerz, SalunaAgi, SarahM1211,

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Thor war erhitzt von unseren Bettspielen und ein zufriedenes Lächeln lag auf seinem Gesicht. Die Arme hinter dem Kopf verschränkt, den Kopf auf meinem Kissen. Ich mochte den Geruch darauf, wenn er gegangen war. Er verbrachte hier unten mit mir seine Zeit, obwohl oben der Thron auf ihn wartete. Alles was er dafür tun musste, war sich eine Königin auszusuchen. Mit mir an seiner Seite hatte er keine Zukunft. Ich saß an das Bettgestell gelehnt und spielte mit seiner Haarsträhne. »Du verschwendest deine Zeit. Ich bin nicht gut genug für dich.«

»Nicht gut genug? Für mich?« Ich lachte heiser. »Weil du keine blonden Haare und blauen Augen hast? Nicht so breit bist, wie ein Schrank? Oder denkst du so von dir, weil du lieber Magie, als Schwerter benutzt?« Ich öffnete die Augen und sah ihn von unten an. »Nein, warte. Es ist, weil du am Tiefpunkt deines Lebens zugelassen hat, dass ein mächtiger Magier sich deines Geistes bemächtigte?«

»Thor...«

»Nein, fang nicht wieder damit an, dich schlecht zu machen.« Ich kam hoch und setzte mich neben ihn. »Ich werde dir etwas über mich erzählen. Schon die Amme flüsterte in mein Ohr, dass ich eines Tages der König sein werde. Sie nährte mich mit diesem Versprechen, wie mich ihre Milch nährte.«

Ich nahm Thors Hand, weil ich ihn spüren wollte.

»Stets hing ich meinem Vater an den Lippen, wenn er von seinen glorreichen Schlachten erzählte und bevor ich mein erstes Holzschwert bekam, sah ich den Kriegern stundenlang in der Arena beim Kämpfen zu. Es gab keinen anderen Gedanken in meinem Kopf, als das ich eines Tages so ein würdiger Krieger und König sein müsse, wie Vater.«

Darum wurde aus der Königswürde schnell eine Königsbürde.

»Eines Tages rief Mutter mich zu sich und zeigte mir meinen neuen Bruder. Ich wollte dich hassen, denn ich wusste, ein zweiter Prinz könnte mir den Thron streitig machen. Ich war 4 Menschenjahre alt und dachte an nichts anderes. Du hast auf Mutters Arm geschlafen und ich wollte dich fortschicken.

Doch dann hast du deine Augen geöffnet und ich ertrank in ihnen. All meine Vorsätze, dich hassen zu wollen, schmolzen dahin. Der Wunsch König zu werden, war immer noch groß, aber der Wunsch meinen kleinen Bruder zu beschützen, war größer.«

Ich musste lächeln. Thor war wirklich ein guter Beschützer gewesen. Zumindest so lange ich klein und schutzlos war. Als er älter wurde, waren ihm seine Freunde wichtiger gewesen, als mich vor ihren Blicken und Worten zu schützen.

»Vater belohnte stets nur den in seinen Augen richtigen Weg, mit Aufmerksamkeit. Also ging ich diesen Weg. Ich wollte sein Herz mit Stolz erfüllen, wollte ein würdiger Krieger sein und ein guter König werden.«

Ich erinnerte schmerzlich daran. Wollte ich Odin einen neuen Magietrick zeigen, sah ich Verachtung in seinem Blick. Kam Thor mit einer Wunde aus der Arena heim, wurde er für seinen Mut gelobt im Kampf alles zu geben.

»Zunächst hast du es auch versucht. Du gingst mit in die Arena, obwohl du kleiner warst und den anderen körperlich unterlegen. Obwohl sie dich verspottet haben. Ich hätte sie davon abhalten sollen, aber mir war die Anerkennung der anderen zu wichtig. Ich war jung und dumm.«

»Es ist nicht so, dass ich trotz des Spottes nichts gelernt habe. Mir wurden nur die Blicke und die Worte der anderen zu viel.«

»Deswegen hast du damit aufgehört den Weg zu gehen, den alle gingen. Du hast dich dafür entschieden zu tun, was dir beliebt. Wenn du lesen wolltest, bist du in der Bibliothek geblieben, trotz der Trainingsstunden, die du verpasst hast. Trotz der Enttäuschung in Vaters Augen. Du warst stark genug, dieser Enttäuschung Tag für Tag zu begegnen und hast getan, was dein Herz begehrte. Das war mutig. Du warst mutiger, als all die Krieger in der Arena. Mutiger, als ich.«

Erstaunt hob ich die Augenbrauen. Er fand, dass ich mutig gewesen war? Odin schalt mich feige, weil ich nicht wie alle Asen den Kampf suchte, meine Muskeln nicht durch Zweikampf stärkte und lieber rannte, als mit dem Schwert sinnfrei herumzufuchteln.

»Ich ging den Weg, den man mir andachte und hörte nicht auf die Stimme in meinem Herzen. Ich ließ keinen Schmerz zu, keine Tränen, keinen Wunsch nach Freiheit, fernab des höfischen Korsetts. Ich war nicht stark genug, um meine eigenen Wünsche zu äußern. Denn ein König muss seine Wünsche zurückstellen. Er muss stark sein und dienen. So hat Vater es uns gelehrt.«

Das machte mich neugierig. »Was waren deine Wünsche?«

»Ich hätte gerne mehr Zeit mit Mutter verbracht, aber das taten nur die Mädchen. Ein echter Asenjunge konnte keinen Weiberkram machen. Ich wünschte mir, Mutter würde mir auch ein paar Tricks beibringen, aber Magie war nur etwas für Mädchen. Und ich hatte Bedenken, was die anderen sagen würden. Ich träumte davon zu reisen. Alle zugänglichen Welten zu besuchen. Aber ein König gehört zu seinem Volk.«

Er liebte das Reisen? Noch nie hatte Thor davon gesprochen. Ich dachte, jeder Zug in ein Kampfgebiet galt nur der Schlacht. Doch ich erinnerte, dass Thor nach dem Sieg die Rückkehr nach Asgard stets hinauszögerte. Er gab vor, nach Rebellen Ausschau halten zu wollen. Dabei dürstete es ihn nach dem fremden Land.

»Und... ich wollte mehr Zeit mit dir verbringen.«

»Als Brüder?«

»Zu Anfang ja.... später... als mir zum ersten Mal klar wurde, dass ich mehr als die Liebe eines Bruders für dich empfand, musste ich dieses Gefühl mit aller Macht zurückdrängen. Musste jeden Gedanken daran zertrümmern. Und ich habe sehr viel zertrümmert.«

Und ich glaubte, es war die angestaute Kampfeslust in Friedenszeiten, die sich nicht entladen konnte und seine Wut schürte.

»Ich dachte, wenn ich dich mit barschen Worten auf deinen Platz verweise, würde ich die unehrenhaften Gedanken vertreiben können. Es hat nicht funktioniert, deswegen habe ich es immer stärker versucht.« Ich brach ab. Es schmerzte daran zu denken. »Es tut mir leid. Ich habe dich immer wieder verletzt.«

Für einen Augenblick schloss ich die Augen. Giftete ich ihn nicht auch an, um meine Gefühle unterdrücken zu können? Um ihn, wenn möglich, auf Abstand zu halten, wenn ich es nicht schaffte?

»Es muss dir nicht leid tun.« Thor sah mich erstaunt an. Ich druckste. »Meine barschen Worte... du weißt schon... mir erging es ähnlich. Wenn ich mich recht erinnere, waren meine Abschreckungsversuche deutlich tatkräftiger und schmerzvoller.«

»Die Schlange und der Dolch waren Versuche, mich von dir zu schieben?«

»Hmhmmm.«

Ich grinste.

»Wann wurde... es dir... bewusst?« Es war ein seltsames Gefühl diese Worte über meine Zunge zu entlassen. Es fühlte sich fremd an, so eine Frage zu stellen und so umging ich das Wort, dass uns beide ständig die Sinne verwirrte.

Ich lächelte, bei der Erinnerung daran. »Du hattest dein 18. Zyklusjahr vollendet. Meine Zeit war knapp, da Vater mich immer öfter drängte bei Ratssitzungen und Verhandlungen anwesend zu sein. Ich blieb einer Sitzung fern, um mit dir schwimmen zu gehen. Es war so, wie in Kindertagen, obwohl es sich in unserem Alter nicht mehr geziemte, sich wie junge Burschen zu benehmen. Wir alberten herum, schwammen nackt und benahmen uns so, als würde dieser Tag nie enden.«

»Um bei der Wahrheit zu bleiben, wir waren beide betrunken. Du hattest irgendein grünes Getränk aus der Küche mitgehen lassen... und es stellte sich als nicht alkoholfrei heraus.«

»Ach das«, ich winkte ab. »So schlimm war es nicht. Aber die Ente. Erinnerst du dich? Am Rande des Sees lag eine Seidenente. Sie konnte nicht weg, weil ein Flügel gebrochen war. Du bist aus dem Wasser gestiegen und hast sie sanft auf deinem Schoß gebettet. Sie zeigte keine Angst. Ich habe einen dummen Scherz gemacht.«

»Nimm sie zum Abendessen mit.«

Ich nickte beschämt. »Du hast mich böse angefunkelt und deine Hand auf die Ente gelegt. Grünes Licht hüllte euch beide ein, durchsetzt mit goldenem Glitzer.«

»Thor, also bitte. Versuch dich nicht als Poet.«

»Das will ich nicht. Ich sage dir, was ich gesehen habe. Du hast die Ente neben dich gesetzt. Sie hat die Flügel ausgebreitet und ist fortgeflogen. Der wahre Zauber kam erst danach. Du hast zu mir gesehen. Dein helles glückliches Lachen, dass ich so sehr am Hof vermisste, und der Glanz in deinen Augen. Ich habe mich erneut darin verloren. Doch dieses Mal sah ich tiefer. Sehr viel tiefer.«

Er stockte und wischte sich fahrig über die Augen. Er versuchte die aufkommenden Tränen zu verbergen. Ein zukünftiger König weint nicht. So oft hatte Odin das zu ihm gesagt. Selbst als er mit acht Jahren beim Kampf einen schmerzhaften Beinbruch erlitt, zeigte Odin Stolz, weil Thor keine Tränen vergoss. Mutter trug mich auf dem Arm, als ich in der Heilkammer dabei zusah, wie Thor die Zähne zusammenbiss, um keinen Laut von sich zu geben.

»Komm her.« Bisher war er es gewesen, der mich berührte, mich tröstete, mich in den Arm nahm. Er sah mich zögernd an, ergab sich dann und legte seinen Kopf an meine Brust. Sanft streichelte ich ihm über das Haar. »Weine.«

Es dauerte eine ganze Weile, bis ich seine Schultern an mir zucken spürte. Er, der immer stark sein musste, nie Schwäche zeigen durfte, ließ heiße Tränen auf mein Leinenhemd fallen. Er weinte stumm. Aber es war ein Anfang.

So saßen wir eine Zeitlang. Sein Kopf lag noch immer auf mir. Ich streichelte weiterhin über seine Haare, als die Tränen versiegt waren.

»Weißt du, was die Jotunen den Asen voraushaben? Sie verbergen ihre Emotionen nicht.«

»Ha! Weißt du, wie unangenehm es ist, wenn einem die Augen in jeder Situation wässrig werden? Weißt du, wie viel Anstrengung es bedarf, seine Maske zu halten, weil die Emotionen dich überschütten?«

»Vater spricht immer davon, dass Emotionen nur Schwäche bringen. Ich denke, dass es die Emotionen sind, die uns stärker machen.«

Ich merkte, dass die letzten Jahre Thor verändert hatten. Er war sehr viel reifer geworden und mir wurde klar, dass er ein besserer König werden würde, als der Allvater es je gewesen war.

»Und glaube nicht, dass nur du eine Maske trägst. Meine sieht nur anders aus. Ich erfülle den Wunsch von Vater und ganz Asgard, den goldenen Prinzen darzustellen. Auch wenn ich es manchmal müde bin, den ewigen Strahlemann abzugeben. Deine Maske heißt Spott, meine Frohsinn.«

So hatte ich es nie gesehen. Thors Maske war exzellent. Nicht mal ich, der Gott der Lügen, hatte sie durchschaut. Vielleicht waren wir uns ähnlicher, als ich je vermutete.

***

»Mutter sagte, dein wahrer Name wäre Loptr.«

Ich schnaubte abfällig.

»Du magst ihn nicht?«

»Seine Bedeutung ist nicht sehr schmeichelhaft. Nicht unter den Jotunen. Es ist ein Schimpfwort.«

»Es kommt darauf an, wie man ihn sieht.«

»Das erklär mir mal.«

»Für mich bedeutet er Vollkommenheit. Schau dich an, selbst hier im Kerker versuchst du mit deinen Mitteln das bestmögliche Bild abzugeben.«

Aber erst seit kurzem wieder.

»Und wusstest du, dass Mutter mich eigentlich Donar nennen wollte? Vater fand, dass der Name zu weich für einen zukünftigen König klingt und wählte Thor.«

»Ich finde, es klingt majestätischer, als Thor. Donar klingt elegant.« Ich ließ den Namen auf der Zunge zergehen. »Donar.«

Ich lächelte. »Loptr.«

***

Wie so oft in den letzten Tagen, kamen unsere Gespräche immer wieder darauf, dass ich Loki aus dem Kerker holen wollte. Die Sache mit den Jotunen konnte man als Tat im Affekt sehen. Dafür leistete Asgard seit Jahren Wiederaufbauhilfe und die Zeit, die Loki inzwischen hier verbracht hatte, hatten dieses Unrecht sicher längst abgegolten. »Ich gräme mich, weil du es mir auf Midgard nicht anvertraut hast.«

»Alles hat sich in meinem Kopf abgespielt. Es gibt keine Beweise.«

Ich dachte einen Moment nach und fasste dann einen Entschluss. »Vertrau mir. Ich werde Vater überzeugen.«

»Bitte tu das nicht. Er wird erbost sein und dir verbieten wieder zukommen.« Furcht breitete sich in meinem Herzen aus, meine Augen schimmerten. Noch einmal würde ich es nicht ertragen, wenn er nicht mehr kommen sollte. »Ich flehe dich an - tu es nicht.« Ich flüsterte nur noch.

»Sorge dich nicht. Niemand kann mich davon abhalten, weiterhin zu dir zu kommen. Nicht mal der Allvater.«

»Und wenn er mich wegbringen lässt?«

»Alles was ich gelernt habe, ist zu kämpfen. Und sei dir gewahr, diesmal wirst du es sein, um den ich kämpfe.«

Ich biss mir auf die Lippen und wandte mich ab. Ich ertrug diese Worte nicht. Damit konnte ich nicht umgehen.

Vorsichtig zog ich Loki in eine Umarmung. Es fühlte sich nicht so an, wie nach der Zeit seines Selbstmordversuches. Ich wusste, dass ich nicht den Trost aussenden konnte, den ich ihm damals schenkte. Dafür schenkte ich ihm ein anderes Gefühl und zwar alles, was ich davon in mir trug.

Ein tiefer Seufzer entfuhr mir, während ich mich in Thors Arme fallen ließ. Ich schloss die Augen.

»Ich hole dich hier raus und dann werden wir nie mehr getrennt sein.« Beruhigend streichelte ich ihm über den Rücken und genoss seine Nähe.

Bei allen Neun Welten - was für eine schöne Illusion.

***

Mit einem schnellen Zauber säuberte ich uns und die Bettstatt, um alle verräterischen Spuren zu beseitigen. Ich liebte die körperliche Lustbefriedigung mit Thor, auch wenn ich dies nie laut zugegeben hätte. Wirklich ganz und gar konnte ich mich unserem Spiel aber nicht hingeben, dafür waren meine dunklen Erinnerungen zu allgegenwärtig. Thor war einfühlsam und ging nie weiter, als ich es zuließ.

Fast noch mehr liebte ich es, danach in seinem Arm zu liegen. Die Nähe, die Ausstrahlung seiner Aura, die Wärme, seine Hände die sanft über meine Haut strichen. Er gab mir Geborgenheit und schenkte mir alles, was sein Herz hergab.

Nur eine einzige Sache konnte er mich nicht geben – Glauben. Ich glaubte nicht daran, dass ich eines Tages den Kerker wieder verlassen durfte. Ich glaubte nicht daran, dass wir eines Tages gemeinsam über Asgard herrschen würden. Ich glaubte nicht daran, dass wir eine Zukunft hatten. Es gab für mich nur den Moment. Moment um Moment gemeinsam mit Thor. Alles was ich hier hatte war, diese Momente herbeizusehnen und wenn er ging, stundenlang in diesen Momenten zu schwelgen.

»Ich werde für einige Tage nicht kommen können.«

Sofort zog sich mein Hals zusammen und ich schluckte heftig.

»Ich muss nach Midgard.«

Fast hätte ich einen zynischen Kommentar abgegeben. Midgard! Dein geliebtes Midgard. Sind dir deine menschlichen Freunde da unten wichtiger, als ich? Willst du wieder den wertlosen Menschen helfen? Was ist mit mir? Ich verrotte hier unten. Ich bin allein. Ich will nicht, dass du gehst. Bleib hier! All das schluckte ich herunter und brachte nur das heraus: »Ich werde mich schon zu beschäftigen wissen.«

»Du kannst die neuen Bücher lesen, die ich dir mitgebracht habe.«

Ich nickte, weil mein Hals spürbar enger wurde. Ich drängte mit aller Macht die Tränen zurück. Nicht jetzt.

»Ich werde so schnell zurück kommen, wie ich kann.«

Schnell verschloss ich seinen Mund mit einem Kuss. Ich wollte nichts mehr davon hören. Wollte ihn spüren. Jetzt!

Als ich später alleine auf meiner Bettstatt saß und die Decke an mich zog, fiel etwas Weißes auf den Boden. Ich bückte mich danach. Es war ein Leinenhemd von Thor. Ach Thor. Ich hob es auf und drückte es mir ins Gesicht, um seinen Duft in mich aufzunehmen.

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