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Kapitel 32 - Den Rest deiner Tage

Danke für eure Kommentare und Abstimmungen für »Traulichkeiten« - KitaoLaufeysdottir, cindyguzik7, Lydia172, SalunaAgi, mimikannshalt, RastlosesHerz, ItsRedStripe.

Warnung: Die Kapitel 32 – 39 müssen nicht gelesen werden, um den Rest der Geschichte zu verstehen. Sie enthalten traurige, niederdrückende Momente. Aber wir alle wissen, wie es danach weitergehen wird. Vielleicht ein kleiner Trost.

Einige Dialoge sind teilweise wortwörtlich aus der deutschen Version vom Marvel Film »Thor« und »Thor – The Dark Kingdom» entnommen und wurden durch Handlung und zusätzliche Dialoge ergänzt.

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*** Vor 3 Jahren ***

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Sechs Palastwachen und Magiefesseln. Sie schienen mächtig Angst vor mir zu haben. Wenigstens trug ich keinen Maulkorb mehr. Mutter stand links vom Thron, mit zusammengefalteten Händen. Sie sah betrübt aus. Ich vermied es sie anzusehen, bis sie mich ansprach.

»Loki.«

»Hallo Mutter. Erfülle ich dich mit stolz?« Wieso konnte ich diese bissigen Kommentare nicht sein lassen?

»Bitte, mach es nicht noch schlimmer.«

Schlimmer? Was konnte schlimmer sein? Ich war König von Asgard gewesen und nun führten mich die gleichen Palastwachen, die mir gehuldigt hatten an Ketten wie einen Hund. »Definiere schlimmer.«

»Genug! Ich werde allein mit dem Gefangenen sprechen.«

Ich blickte zu Odin. Vom König zum Gefangenen degradiert. Odin wollte sicher keine kreischende Königin im Saal, wenn er mein Todesurteil verkündete. Ob ich sie je wieder sah? Ich kam ein paar Schritte näher und stellte mich übertrieben stramm hin. Bitternis klang in meinem Lachen. »Wieso wird hier nur so viel Aufhebens gemacht?«

»Erkennst du denn wirklich nicht, wie schwerwiegend deine Verbrechen sind? Wo du auch warst. Überall herrschen Verderben, Krieg und Tod.«

Er übertrieb eindeutig. »Ich bin nach Midgard hinabgestiegen, um über die Menschen zu herrschen, wie ein huldvoller Gott. Hch. Genau, wie du.«

»Wir sind keine Götter. Wir werden geboren, wir leben, wir sterben. Genau wie die Menschen.«

Wie konnte er uns mit den Menschen vergleichen! Ich wiegte abwägend mit dem Kopf. »Plus, minus 5.000 Jahren.« Ich grinste.

»All das, nur weil Loki einen Thron für sich fordert.«

»Er ist mein Geburtsrecht«, schrie ich ihn an. Odin donnerte seine Antwort laut und unbarmherzig zurück.

»Dein Geburtsrecht war allein der Tod. Als Kind. Ausgesetzt auf einem vereisten Felsen.«

Es versetzte mir einen Stich ins Herz. Ich blinzelte schnell, um die Tränen fortzuschicken. Waren nicht seine Worte gewesen: Ihr seid beide, als künftige Könige geboren. Lügen! Alles Lügen!

»Und hätte ich dich nicht aufgelesen, dann könntest du mir nicht hasserfüllt gegenüberstehen.«

Ich trat erneut einen Schritt vor und legte alle Arroganz in meine Stimme, zu der ich gerade fähig war. »Soll mich die Axt richten, dann tu mir bitte den Gefallen und schwinge sie. Nicht, dass ich unsere kleinen Gespräche nicht schätze, doch... ich schätze sie nicht.«

»Frigga ist der einzige Grund wieso du noch lebst und du wirst sie nie wieder sehen.«

Ich hielt die Luft an. Ich konnte nicht glauben, was er da gesagt hatte.

»Du wirst den Rest deiner Tage im Kerker verbringen.«

Nein! Das konnte er nicht tun! Ich war ein Prinz! Er durfte mich nicht in den Kerker schicken. Und wer würde jetzt auf den Thron kommen? Die Wachen zogen mich nach hinten. Ich stolperte ein paar Schritte zurück. »Und was ist mit Thor? Du machst diesen Hohlkopf zum König, während ich in Ketten verrotte?«

»Er ist dabei deine Fehler wieder gutzumachen. Er wird die Ordnung in den Neun Welten wieder herstellen.«

Die Wachen packten mich an der Schulter. Thor – der goldene Retter!

»Und dann - Ja. Dann wird er König.«

Nein! Das konnte er nicht tun! Thor war hitzköpfig und ungestüm. Hochmütig, unbesonnen und gefährlich. Er würde Asgard ins Unglück stürzen! Sah Odin das nicht?

***

Schweigend beobachtete ich die Wachen, die mir die Ketten abnahmen. Ich hatte wieder einmal eine Maske über mein Gesicht gelegt, um meine Gefühle vor der Welt zu verbergen. Als ich schließlich allein in meiner Zelle stand und die Tür sich verschloss, drehte ich mich einmal um die eigene Achse.

Lebenslang! 4.000 Jahre in diesem schmalen Nichts, rund um die Uhr beobachtet, ohne echte Abwechslung vom Alltag. Du wirst sie nie wieder sehen – Odins Worte. Wollte ich meine Mutter sehen? In ihre enttäuschten Augen blicken, das Bedauern in ihrem Gesicht sehen?

Sicher jetzt wohl nicht - aber später? Die Zeit würde nicht für mich arbeiten.

Ich trat an das Energienetz und lauschte dem Knistern. Es verhinderte, dass meine Magie nach draußen dringen konnte und es schmälerte ebenfalls meine Kraft, innerhalb der Zelle. Welch taktischer Schachzug Odins. So konnte er mir die Magie lassen, die ich zum Überleben benötigte und mich trotzdem unter Kontrolle halten. Ich unterdrückte ein Seufzen. Immerhin war meine Zelle komfortabler eingerichtet, als die der anderen Gefangenen.

Mir gegenüber saßen und standen mehrere Gefangene in einer Zelle. Ich wusste, dass diese nur warteten. Sie warteten auf den Tag ihrer Vollstreckung. Ich starrte auf drei üble Gesellen und war mir sicher, dass diese drei mehr Glück hatten als ich.

Ich wandte den Blick ab und begann mein neues Heim zu erkunden. Meine Fingerspitzen fuhren über die glattpolierte Fläche des Tisches, auf dem eine Karaffe mit Wasser stand. Daneben ein Trinkbecher. Thor wäre sicher begeistert, wenn er nur Wasser bekäme.

Ein kurzes verbittertes Lächeln huschte über meine Lippen. Thor! Thor war nicht mal bei der Urteilverkündung dabei gewesen! Ich dachte an den letzten Moment, den wir miteinander teilten. Bevor wir den Palast betraten sah er mich lange stumm an. Seine Augen schienen etwas in meinem Gesicht zu suchen. Nahm er wirklich an, ich würde ihm verzeihen, dass er mich zurück nach Asgard brachte? Ich hoffe, du findest Frieden in dir, Bruder. Hohle Worte! Doch ich spürte seinen Blick noch in meinem Rücken, als die Palastwachen mich schon lange weggebracht hatten.

***

Den Rest seiner Tage! Ungläubig starrte ich meine Mutter an. »Das... kann er nicht tun.« Ich war gerade aus Vanaheim zurückgekommen. Vater hatte mich direkt nach meiner Ankunft aus Midgard fortgeschickt, um Sif und den tapferen Drei bei den Unruhen dort zur Seite zu stehen. Und jetzt diese Nachricht.

»Thor, er hat Hochverrat am König begangen, als er die Eisriesen nach Asgard ließ. Wenn er nicht rechtzeitig Laufey getötet hätte...«

»Lebenslang. Loki ist schlau, wie soll er 4.000 Jahre überstehen, ohne den Verstand zu verlieren?«

»Ich konnte nicht sehenden Auges zulassen, dass mein Sohn getötet wird. Auch wenn er versucht hat, seinen eigenen Bruder zu töten.«

Ich verzog den Mund. Das stimmte. Loki war nicht mehr der Bruder, den ich von Kindheit an kannte. Er war gefährlich und unberechenbar geworden. »Wir können ihn besuchen, dann hat er wenigstens Ansprache.« Das Gesicht meiner Mutter verdunkelte sich.

»Nein, mein Junge. Odin erlaubt es nicht. Er wünscht, dass wir Loki vergessen. «

»Wie könnte ich meinen Bruder vergessen«, brauste ich auf und fühlte einen aufkommenden Sturm in mir. »Ich bin mit ihm aufgewachsen. Wenn sein Zustand eine Krankheit seines Herzens ist, soll ich dann meinen kranken Bruder dem Wahnsinn überlassen?«

»Thor, ich werde Loki so oft ich kann als Illusion besuchen. Dann kann ich mit ihm reden. Noch ist dein Vater sehr erzürnt. In einigen Jahrhunderten...«

Draußen zogen sich dicke Gewitterwolken zusammen. Meine Hände vibrierten, von der in mir aufsteigenden Elektrizität. Einige Jahrhunderte! Es war ein Fehler gewesen ihn nach Asgard zurück zu bringen. Vielleicht hätte ich ihn auf Midgard verstecken können. Es gab dort Ärzte, die den Wahnsinn heilen konnten. »Ich muss mit Vater reden!«

»Odin war unmissverständlich. Kerker, oder Tod. Erzürne ihn nicht zusätzlich. Du musst die Aufgabe, die er dir gab, erfüllen. Die Unruhen in Vanaheim hast du gelöst, nun reise weiter.«

Ein gewaltiger Donnerschlag hallte durch den Palast und ein heftiger Regen setzte ein. Ich wollte alleine sein, nachdenken, trauern. Trauern, um meinen Verlust.

***

»Finden die Bücher, die ich dir geschickt habe, nicht dein Interesse?«

»Soll ich etwa so die Ewigkeit verbringen? Mit Lesen?«

»Ich habe alles was ich kann getan, damit du dich wohlfühlst.«

»Ach was. Teilt Odin deine Fürsorge?«

Frigga hob beide Augenbrauen.

»Oder Thor? Es muss wahrlich lästig sein, wie sie sich Tag und Nacht nach mir erkundigen.«

»Du weißt, sehr wohl, dass es deine Taten waren, die dich hierher brachten.«

»Meine Taten.« Ich machte eine ausladende Handbewegung und ging im Raum umher. »Ich habe nur das umgesetzt, was ihr mir mein Leben lang vorgelogen habt. Dass ich als König geboren sei.«

»Als König?« Sie lehnte sich etwas vor und sah ihn fragend an. »Ein wahrer König gesteht seine Fehler ein. All die Leben, die du auf der Erde nahmst.«

Das war so heuchlerisch! »Nicht mehr als eine Handvoll, verglichen mit der Zahl, die Odin selbst genommen hat.« Ich lief aufgebracht herum.

»Hch. Dein Vater...»

Wütend drehte ich mich zu ihr. »Er ist nicht mein Vater!« herrschte ich sie an.

In Friggas Gesicht arbeitete es einen Moment. Dann sagte sie mit fester Stimme: »Dann bin ich auch nicht deine Mutter.«

Erst jetzt wurde mir bewusst, dass sie Recht hatte. Sie war nicht meine Mutter. Meine Maske bröckelte. Ich schluckte schwer. »So ist es«, sagte ich leise. Es verletzte sie. Ich sah ihre Augen schimmern.

»Du hast eine erstaunliche Auffassungsgabe. Bei allen anderen, nur nicht bei dir selbst.«

Ich schüttelte leicht mit dem Kopf, machte einen Schritt auf sie zu, wollte nach ihren Händen fassen. Sie glitten durch die Illusion hindurch und sie verschwand in grünem Licht. Tränen in ihren Augen waren das letzte, was ich von ihr sah. Tränen waren auch in meinen Augen. Nun hatte ich alle verloren. Hatte keinen Vater mehr, keine Mutter und keinen Bruder.

***

Die Tage vergingen. Frigga besuchte mich nicht mehr. Ich dachte nicht, dass meine Worte sie so schwer getroffen hatten. Dachte, sie würde mir verzeihen. Hoffte, sie verstünde meinen Schmerz...

Es kamen keine neuen Bücher mehr. Das zusätzliche Essen, wurde durch das normale Kerkermahl ersetzt.

Lange Zeit versuchte ich den Hass am Leben zu erhalten, damit er mich vor dem Wahnsinn schützte. Doch legte sich bald Zweifel auf mein Tun, da ich mir nicht mehr sicher war, ob der Hass nicht den Wahnsinn schürte. Ich spürte wie die Einsamkeit in mir einkehrte. Wie aus der Einsamkeit Leere wurde und wie ich mich immer mehr zurückzog.

***

»Ist Nasgrond gesichert?« Odin ließ seine Raben fliegen.

Ich nickte müde. »Sie gaben sich nicht leicht geschlagen. Einige Krieger sind nach Walhall gezogen.« Mein Vater nickte ernst. »Man sagte mir, du hast Mutter fortgeschickt?« Er warf mir einen warnenden Seitenblick zu.

»Nicht fortgeschickt. Es wirft ein gutes Licht auf Asgard, wenn die Königin den Verwundeten und Trauernden Hoffnung und Trost spendet.«

»Ist es, weil sie Loki als Illusion besucht hat?« Nun drehte er sich aufgebracht zu mir um.

»Wenn du König bist, wirst du mit vielen schwierigen Situationen umgehen müssen. Manche Entscheidungen sind schwer zu fällen, aber es ist die Pflicht eines jeden Königs das persönliche Befinden unberücksichtigt zu lassen.«

Warum diese alten Lehrsätze? Als ob ich sie nicht alle auswendig lernen musste. »Ich erbitte darum, Loki sehen zu dürfen.«

»Thor!«

Seine angehobene Stimme zeigte mir, wie sehr ihn meine Anfrage erzürnte.

»Loki ist ein Gefangener, wie jeder andere auch. Ihn zu begünstigen würde ein falsches Zeichen setzen.«

Mir war es gleich, ob ich Vater noch zorniger machte. »Er ist krank. Er braucht die Ansprache. Er ist...«

»Genug! Du wirst die Weisung deines Königs befolgen, Thor Odinson. Mach dich bereit für die nächste Schlacht. Wir sind noch weit davon entfernt, in allen Neun Welten Frieden zu haben.« Damit drehte er sich um und verließ den Raum.

In mir brodelte es. War es die Pflicht eines Königs sein Herz zu vergessen? War es die Pflicht eines Königs den eigenen Sohn vergessen zu lassen? Dann würde ich wohl nie ein guter König werden!

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