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Kapitel 30 - Aleski und Jari


Irgendwie wurde das Kapitel durch einen Fehler gelöscht :( Schätze mal, die Kommentare sind jetzt auch futsch... also noch mal...

N/A: Habt Dank für eure Kommentaer zu: "Auf Leben und Tod"  Lydia172, SalunaAgi, KitaoLaufeysdottir, RastlosesHerz.

Danke für eure Stimmen:  Miyu-Chiri, mimikannshalt, Lydia172, LillyMller0, RastlosesHerz, KitoaLaufeysdottir, SalunaAgi,

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3 Wochen nach dem Einzug in Thrymheim

Ich strich über sein blauschwarzes Gefieder und lächelte, als sein geöffneter Schnabel nach meinem Finger griff. Dieser feste Schnabel, der Knochen brechen und Augen vernichten konnte. Dieser Schnabel, der mich ein Frühjahr lang das Fürchten lehrte, weil er alles Fressbare, das er fand in mein Ohr oder meine Nase stopfen wollte.

»Hast du verstanden, was ich von dir will?« Seine dunklen Augen suchten meinen Blick.

»Jawohl, mein König.«

»Dann überbringe die Nachricht an Sindri – es eilt!«

»Ich fliege, mein König!«

Er breitete seine blauschwarzen Schwingen aus und stieß sich von meinem Arm. Ich blickte ihm lange nach und lächelte. Nun war Piccolo unterwegs ins Reich der Zwerge.

***

4 Wochen nach dem Einzug in Thrymheim

Es war früher Nachmittag, als Harivald das Gemach kontrollierte. Seine behandschuhte Hand fuhr über die Möbelstücke, sein Blick glitt abwägend über die Tische. Er überprüfte stets, ob die Zimmerdamen alles richtig säuberten.

Im Schlafgemach zog der die Überdecke nach. In der Schublade neben dem Bett kontrollierte er den Füllstand des Tiegels. Als er den Inhalt des Wasserkruges überprüfte, kam Jotan herein.

Überrascht sah Thors Kammerdiener zu Harivald und lächelte dann. »Du hast bereits alle überprüft?«

Harivald nickte.

»Es ist gewöhnungsbedürftig, dass sich beide unserer Herren nun ausschließlich ein Gemach teilen.«

Harivald nickte erneut.

»Wir könnten Bereiche, oder Zeiten festlegen«, schlug Jotan vor.

Jetzt stahl sich ein feines Lächeln auf Harivalds Gesicht. »Mein Herr ist gewohnt, dass ich immer anwesend bin.«

»Komm schon, Hari, du kannst ruhig unförmlich sein. Prinz Loki ist unten im Park. Eine Ladyrunde.«

Harivald runzelte die Stirn und ging zur Balustrade. Vor ihm eröffnete sich ein atemberaubender Ausblick. Der Palast schmiegte sich an die Felsen, welche von wildem Grün überwuchert waren. Teilweise wuchs das Immergrün in die Balustraden herein, besetzt von weißen Blüten, die stark dufteten. Rechts und links endete der Prachtbau in herabstürzende Wasserfälle, die einen halbrunden Fluss, um die Gärten des Palastes bildeten. Dieser wirkte gleichzeitig als Grenze zum scheinbar undurchdringbaren Wald.

Harivald beugte seinen Kopf und konnte die Damen ausmachen, die unter dem Pavillon saßen. Prinz Loki/Lady Runa, Königin Frigga, der Jotun Nal (den er nicht zu den Frauen zugehörig bezeichnet hätte), seine eigene Frau Merida, Jotans Frau Anmol und dessen älteste Tochter Limiteti. Alle schienen sich angeregt zu unterhalten. Er fragte sich, über was sie sprachen. In Gladsheim wäre so ein Treffen unmöglich gewesen. In Thrymheim war alles anders.

Königin Frigga und der Jotun Nal waren sich wohl in vielen Dingen einig, die Prinz Loki nicht zu gefallen schienen. Immer wieder sah er seinen Herrn den Kopf schütteln, oder abwehrend mit den Händen gestikulieren. Was wohl der Gegenstand dieser Unterhaltung war? Jotan unterbrach seine Gedankengänge.

»Ein schöner Anblick. Findest du nicht? Schau, da spielen unsere Kinder miteinander.«

Harivald sah, wie die Kinderfrau versuchte seine Söhne Friederk und Sikko davon abzuhalten, die Mädchen von Jotan mit Brunnenwasser vollzuspritzen. Ansa war älter und einen Kopf größer, als seine Söhne und stand den beiden in nichts nach. Die kleine Rie hingegen rieb sich die Augen und schien zu weinen.

Jotan lachte. »Schau nicht so grimmig. Es sind Kinder.«

»Wir werden nach Gladsheim zurückkehren. Sie sollten sich nicht an dieses Benehmen gewöhnen.«

»Sag mal, man erzählt sich, Prinz Loki und Königin Frigga hätten vor einer Woche laut gestritten?«

»Nicht mal hier hört das Gerede auf.« Harivald verzog den Mund.

Jotan und er gehörten dem gleichen Stand an. Ihre Herren teilten sich ein Gemach und die beiden Kammerdiener teilten sich nun die Geheimnisse der beiden Herren, die sie zur Verschwiegenheit verpflichteten. Mit wem, wenn nicht mit Jotan, konnte er also sprechen?

»Ich wurde selbst Zeuge der sehr lauten Diskussion. Auch hier sind die Türen nicht durchlässig und ich konnte nicht verstehen, um was es ging. Ich konnte nur meinen Prinzen aufgebracht reden hören.«

»Schrie er nicht sogar?«

Harivald nickte und erinnerte sich an die unschöne Szene. Auch an die Worte, die sein Herr schrie. Das werde ich nicht tun. Die Stimme der Majestät war nur ein Gemurmel. So lange ich im Körper einer Frau bin, werde ich das nicht tun. Nach einer langen Pause, in der wohl Ihre Majestät sprach antwortete sein Herr wohl bereits gefaster: So will ich in diesem Fall mein Entgegenkommen zusichern. »Seither scheint es mir, rücken unsere Damen näher zusammen.«

»Ja, ich sah Prinz Loki des Öfteren mit dem Jotunen im Park reden.«

»Dem ist so.«

Plötzlich sauste ein roter Blitz durch die Luft. »Prinz Thor ist zurückgekehrt. Entschuldige mich, er wird seine Kleidung wechseln wollen.«

***

Überrascht blickte ich in die Runde der Damen, Loki und Nal. Ich verneigte mich galant und verstaute Mjölnir an meiner Seite. »Seid gegrüßt. Ich hoffe, Euch wurde der Tag nicht zu lang, ohne meine Anwesenheit.« Ich zwinkerte. Meine Mutter schüttelte leicht mit dem Kopf, lachte dann aber. »Ich wollte Euch nicht bei Euren Gesprächen unterbrechen. Wie mir scheint gibt es viel zu Bereden.«

»Entschuldigt mich bitte.« Die Damen und Nal nickten mir zu. Merida, Anmol und Limiteti blieben endlich dabei sitzen. Bisher waren sie immer aufgesprungen, um zu knicksen. Thor und ich liefen nebeneinander her, als wären wir Fremde. Kaum waren wir aus dem Blickfeld aller, umschlang er mich stürmisch und küsste mich.

Ich hielt meine Hand an Lokis Bauch, der langsam nicht mehr zu verbergen war. »Wie geht es dir und den Kindern?«

»Sie wachsen und ich hoffe, der kleine Ase kommt hinterher. Ich vergehe vor Hunger und bin mir nicht mehr sicher, ob mein Bauch wirklich nur von den Kindern stammt. – Wie sieht es in Gladsheim aus? Was macht der Allvater?«

»Die Feuerriesen haben ein Gesuch eingereicht. Sie liegen mit Nifflheim im Streit wegen etwas Nichtssagendem. Vater wird von beiden Welten Repräsentanten einladen, damit wir gemeinsam diesen Zwist beilegen können. Ein Bote der Jotunen war da. Sie wollen eine neue Delegation schicken.« Das behagte mir nicht. »Morgen kann Sif wieder mitkommen, wenn du möchtest.«

»Unbedingt. Mutter möchte etwas mit ihr besprechen, was sie mir gegenüber verschweigt.«

»Was könnte das sein? Mir scheint in den letzten Tagen die Stimmung sehr eigenartig zu sein.«

»Ach was. Du täuschst dich. Wir unterliegen nicht mehr der strengen höfischen Sitte, außer Mutter bekommt heimwehähnliche Anwandlungen. Komm, zieh dich um, damit wir endlich essen gehen können.«

***

5 Wochen nach dem Einzug

»Königliche Hoheit, Euer Termin.«

Jotan erinnerte mich bereits zum dritten Mal daran, als wäre ich schwachsinnig geworden. »Ich bin mit Mjölnir in wenigen Minuten in Gladsheim.« Ich wollte mich noch von Loki verabschieden. Wieso war der eigentlich so früh schon unterwegs?

Auf dem Flur begegnete mir Mutter. »Guten Morgen, Mutter. Du bist früh auf.«

»Und du bist immer noch da. Du weißt, wie sehr Vater Unpünktlichkeit missbilligt.«

»Ich werde pünktlich sein, wollte mich nur noch von Loki verabschieden und schnell etwas essen.« Mutter schob mich an der Schulter Richtung Ausgang.

»Iss doch in Gladsheim, dann bist du pünktlich und hast noch ein wenig Zeit.«

»Ihr schätzt meine Gesellschaft wohl nicht? Erst weckt mich Harivald viel zu früh, dann erinnert mich Jotan ständig daran aufzubrechen und jetzt auch noch du? Kann ich mich wenigstens von Loki verabschieden?«

Ihr Gesicht verzog sich und sie schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht, wo sich Loki gerade aufhält. Je eher du aufbrichst, desto früher kannst du ihn wieder in die Arme schließen.«

Sie drängte mich vor die Tür. Ich grinste sie schief an. »Ohne Mjölnir komme ich nicht weit.« Ich streckte meine Hand aus und der Hammer sauste herbei. »Dann grüß Loki bitte von mir. Bis später.« Ich ließ den Hammer kreisen und hob ab.

Harivald kam angelaufen. »Majestät, das Luftschiff ist angekommen.«

Frigga seufzte auf. »Dann habe ich Thor gerade noch rechtzeitig fortgeschickt.«

***

Seltsam. Im Regierungstrakt schienen noch keine Lichter an zu sein. Die Palastwachen öffneten mir die Türen, der Saal war leer.

Ich eilte zu den Gemächern meines Vaters, wo ich einen seiner Kammerdiener antraf. »Der Allvater bat mich zu einem Termin um 7 Uhr.«

»Ihr müsst Euch täuschen, königliche Hoheit. Der erste Termin am heutigen Tag ist um 11 Uhr.«

»Das kann nicht sein, Jotan hat mir...« Ich winkte ab. Es würde nicht lange dauern, zurück zu fliegen. So konnte ich mit den anderen doch noch das Frühstücksmahl einnehmen.

»Thor!«

Sif im Flügel meines Vaters? »Sei gegrüßt, Sif. Ich fliege nach Thrymheim. Willst du mit?«

»Wollen wir nicht lieber trainieren? Wir sahen dich bereits einige Zeit nicht mehr in der Arena.«

»Mein Magen ruft nach Nahrung. In Thrymheim gibt es heute frisches Gebäck.«

»Lass uns doch hier etwas zu uns nehmen und dann gemeinsam trainieren.«

Sie stieß mich freundschaftlich an. Ich war hin und hergerissen. Tatsächlich täten mir einige Trainingseinheiten sicher gut.

***

Nach dem Training wusch ich mich in meinem Gemach und kam dann pünktlich zu dem Termin, nur um zu erfahren, dass der Diplomat aus Vanaheim nicht erschienen war. »Jetzt habe ich meinen halben Tag hier verbracht«, grollte ich. Fandral, Hogun und Volstagg waren nicht beim Training gewesen. Sif erzählte mir, sie wären früh losgeritten. Den Zweck ihres Ausfluges kannte sie nicht. Ein seltsamer Tag. Für den Mittag gab es keine weiteren Termine. Loki würde sich wahrlich freuen, wenn ich früher heimkehrte.

»Warte, Thor.«

Überrascht sah ich zu Sif. Noch nie sah ich sie im Regierungsbereich.

»Fliegst du jetzt los?«

»Ja, was machst du hier?«

»Ich habe gehofft, du würdest mich mitnehmen.«

»Na, dann komm.«

***

Wir landeten vor dem Eingang und ich war erstaunt, dass der sonst so belebte Vorplatz wie ausgestorben wirkte. Vielleicht waren heute alle früher zum Mittagsmahl losgegangen, mutmaßte ich. »Entschuldige mich, Sif. Ich werde mich umziehen gehen.« Sif zwinkerte mir lächelnd zu.

»Ja, das solltest du.«

Stirnrunzelnd sah ich sie kurz an und ging dann nach oben, wo Jotan mich bereits empfing.

»Leichte Tageskleidung, Jotan.«

»Verzeiht, mein Prinz, Ihre Majestät hat mir aufgetragen, welche Kleidung Ihr anlegen sollt.«

»Meine Mutter? Wieso das?«

»Sie wünscht sich heute ein festliches Mittagsbankett. Ihr müsst wissen, sie vermisst die Feiern in Gladsheim.«

»Ach, ja?« Eigentlich dachte ich bisher, sie wäre froh, endlich in einem kleineren Kreis sein zu können. Aber ich erfüllte ihr gerne den Wunsch, wenn ihr Herz danach begehrte.

Mir schien der Ankleidevorgang lange zu dauern. Als ich mich danach im Spiegel ansah, war ich doch schon sehr überrascht. »Ich kenne diese Kleidung gar nicht. Sie sieht sehr edel aus.«

»Ja, mein Prinz. Ihre Majestät wünscht Euch vor dem Bankett zu sehen. Sie wartet in Ihrem Gemach auf Euch.«

So viel Aufheben wegen eines Bankettes.

***

Meine Mutter und ich schritten in Richtung der Gärten. Ihre Hand ruhte auf der meinigen und sie lächelte. Sie sah so wunderschön aus und ich konnte Vater verstehen, dass er ihr verfallen war. Nur für einen Moment stockte mein Schritt, als ich Lachen und Musik vernahm. »Haben wir viele Gäste?«

»Nur auserwählte Gäste, mein Sohn. Sogar Sindri ist vor kurzem hier eingetroffen.«

Der Waffenschmied der Nidaler?

Der Garten war kaum wieder zu erkennen. Prachtvolle Blumengestecke, bunte Bänder, weiße Säulen, Feuerkelche. Kein einfaches Bankett, wie ich inzwischen wusste, sondern eine Vereinigung, deren Zeremonie Mutter leiten würde.

Die Kinder kamen angerannt und bewarfen uns mit Blüten und sangen. Und dann... Geschmückte Tische und Bänke. Überall bunte Decken, auf denen Wacholderblätter und –beeren lagen. Trinkhörner! Es sah nicht aus, wie eine einfache Vereinigung. Ein Verdacht keimte in mir und breitete sich schnell aus. Mein Herz schlug heftig in der Brust.

»Mutter... das ist nicht irgendeine Vereinigung... oder?« Mutter lachte mich herzlich an. Mein Herz fing an schneller zu schlagen.

Dann kam Nal in mein Blickfeld. Staunend musterte ich seinen Aufzug. Ein seidenes grünes Gewand, bestickt mit goldenen und silbernen Perlen, ein prächtiger glitzernder Gürtel schmiegte sich um seine Hüften. Seine schwarzen Haare, aufgetürmt zu einer kunstvollen Steckfrisur, durchzogen von silbernen Strähnen. Nals Blick kreuzte den meinen und seine roten Augen funkelten belustigt. Er wandte sich ab und streckte seine geschmückten Arme aus...

Und dann trat aus dem Schatten des Pavillons - Loki!

Für einige Sekunden stockte ich und wurde von einer wahren Gefühlswelle überschüttet. Ich erkannte die Illusion und war nur noch ergriffen. Es war unsere Vereinigung! Ich würde mit Loki den Bund eingehen, nicht mit Lady Runa. Er trug seine Paraderüstung, mit dem goldenen Brustpanzer und sein grüner Umhang wehte sanft im Wind.

Er legte seine Hände auf die von Nal, bevor sich beide zu uns umwandten. Ich schluckte heftig und schritt auf beide zu.

Ich ließ die Hand Nals los und ging zu Thor, bis wir uns gegenüberstanden. »Ich staune, dass die kurze Zeit gereicht hat, um dich so herauszuputzen, Thor.«

Ergriffen öffnete ich den Mund, um etwas zu erwidern, bekam jedoch kein Wort hervor. Ich räusperte mich nur.

So aus dem Takt erlebte ich Thor nicht einmal bei seiner Fast-Krönung. »Wollen wir?«

»Loki... ich bin nervös.«

Ich lachte. »Sicher? Oder ist es doch nur die Kampfeslust?«

***

»Am heutigen Tage werden wir die Sippen von Loki Laufeyson und Thor Odinson miteinander verbinden. Und alle ihr, die ihr hier seid, werdet dieses Bündnis zu bezeugen wissen.«

Mutter nickte uns zu, wir traten vor sie. Loki nahm meine Hand und streckte sie, gemeinsam mit seiner, in ihre Richtung. Sie legte ein rotes und ein grünes Samtband über unsere Hände und band sie damit zusammen.

Lächelnd suchte ich seinen Blick. »Willst du, Thor Odinson, mein Gefährte sein, auf dem Weg des Lebens, meine Freuden sowie meine Prüfungen teilen und unter allen Sonnen, den Geist unserer Vorfahren atmen?«

»Ja, das will ich.« Mein Mund war trocken. Ich schluckte, räusperte mich und suchte nach den festen Worten. »Willst du, Loki Laufeyson, mein Gefährte sein, auf dem Weg des Lebens, meine Freuden sowie meine Prüfungen teilen und unter allen Sonnen, den Geist unserer Vorfahren atmen?«

»Ja, das will ich.« Mich amüsierte seine Nervosität und ich genoss sie.

Frigga lächelte. »Ich rufe die Göttin War an, die Göttin der Gelübde, um dieses Bündnis für alle Zeiten zu festigen.«

Ein goldener Funkenregen erschien in unserer Mitte, aus ihm festigte sich War. Ihr strahlender Anblick zwang uns auf die Knie. Sie legte ihre Hände auf unsere Häupter.

»Heilig sei Euer Versprechen ab jetzt und immerdar. Nichts soll es brechen und niemand es trennen.«

Mit diesen Worten löste sie die weltlichen Bänder und für einen wunderbaren Augenblick glitzerte ein fast unsichtbares Band dort wo vorher grün und rot lagen. War richtete uns auf und lächelte, bevor sie in ihrem Funkenregen wieder verschwand.

Mutter trat neben mich. Ich sah Tränen in ihren Augen schimmern, als sie mir ihr Schwert reichte. Hoffentlich konnte ich mich noch an alles erinnern. Mit ruhiger Hand zog ich das Schwert aus der Scheide, legte es auf beide Hände und bot es Loki dar.

»Von meinen Ahnen vor Jahrtausenden geschmiedet, von Bor an Odin, von Odin an Thor weitergereicht, übergebe ich dir hiermit Jari. Es besiegelt mein Versprechen an dich, dir und unseren Nachkommen treu und ergeben zu dienen und euch all meine Liebe zu übereignen. So gebe das Schwert an unseren zukünftigen Sohn weiter, wenn die Zeit gekommen ist.«

Mit geneigtem Kopf nahm ich das Schwert an, küsste die blanke Klinge und übergab Schwert und Scheide an Nal. Selbst griff ich nach der Schnalle meines Gürtels, der unter Tunika und Mantel verborgen war und öffnete sie. Ich lächelte angesichts des Ausdrucks auf Thors Gesicht, als ich den Gürtel abnahm und die daran befestigte Scheide aus grünem und rotem Samt auf dem dunklen Leder sichtbar wurde. Ich ließ das Schwert in seiner Scheide, nahm es in beide Hände und bot es mit ausgestreckten Armen Thor an.

»Geweiht nach der Schmiede mit Blut und Magie, möchte ich dir das Schwert Aleski schenken. Es soll dir als Zeichen dienen, dass ich dir mein Leben und meine Liebe anvertraue, in der Gewissheit, dass du mich immer beschützen wirst.«

Ergriffen nahm ich das Schwert entgegen, verneigte mich und zog es aus der Scheide. Es funkelte in der Sonne. Nal kam zu uns. Sie steckte Lokis Ring auf die Spitze von Aleski, und meinen Ring auf die Spitze von Jari.

»So reicht euch nun die Ringe als äußeres Zeichen des ungebrochenen Kreises und der unverbrüchlichen Natur des Schwures.«

Ich hielt Loki die Spitze des Schwertes entgegen. Er nahm den Ring herunter und steckte ihn sich an den Ringfinger. Dann nahm ich von der Spitze seines Schwertes meinen Ring und streifte ihn über. Es fühlte sich fremd an und doch so richtig.

Nal trat an mich heran. Scheinbar aus dem Nichts erschien ein Dolch in seiner Hand. Er war prachtvoll anzusehen. Seine Klinge scharf. Ich konnte die vielen Faltungen des Metalls sehen.

»Ich übergebe dir den Bringer der Frucht der Argune Loki Loptr Laufeyson. Möge sie oft seinen Leib küssen und deine Nachkommen zahlreich willkommen heißen.«

Aus den Augenwinkeln heraus, sah ich das kurze Erbleichen Lokis. »Ich danke Euch, Argune Nal Molenson.« Es war, als schmiegte sich der Dolch in meine Hand.

Fandral trat heran und reichte mir einen Becher Met. Und nun hatte ich den Satz vergessen, den ich vor dem Trinken sagen sollte. Alle schienen zu warten.

»Das Met bringe ich dir, du Eiche des Kampfes, gemischt mit Stärke und glänzendster Ehre; versehen ist's mit magischen und mächtigen Gesängen, mit anmutigen Zaubern und wunschmächtigen Runen.«

Ich lächelte Loki dankbar an, nahm einen großen Schluck davon und reichte ihn an Loki weiter, der ebenfalls daraus trank. Den Rest schüttete er auf die Erde, um den Pakt mit der Natur zu besiegeln. Ich fasste Loki sanft am Hals, zog ihn zu mir und legte meine Stirn an seine. Die Zuschauer jubelten.

Stirn an Stirn hörte ich Thors Stimme flüstern.

»Du bist mein, ich bin dein, Loptr.«

Genauso leise erwiderte ich: »Ich bin dein und du bist mein, Donar, nur mir allein.«

Mutter hob die Augenbrauen und wollte wissen, ob wir nun die Gratulanten empfangen wollten. Doch es gab noch ein letztes Ritual, dass seit meiner Geburt auf allen Vereinigungsfeiern durchgeführt wurde. Vielleicht war es ein wenig spät dafür, aber ich würde es mir nicht nehmen lassen. »Her mit dem Hammer, zu weihen die Braut! Leget Mjölnir der Braut in den Schoß!«

Ich versteifte mich. »Was? Thor!« Hogun und Sif packte mich links und rechts am Arm und zogen mich zu einem Stuhl. »Das ist nicht euer ernst. Lasst mich los.«

»Aber Loki, es muss sein. Ein Ritual für die Fruchtbarkeit«, erklärte Sif grinsend.

»Ich bin fruchtbar genug. Das sieht man doch.«

»Im Moment sieht man nichts«, säuselte Sif.

»Thor, du willst mir doch nicht wirklich den Hammer aufs Gemächt legen?«

»Welches Gemächt? Deine Männergestalt ist nur eine Illusion.« Fandral lachte aus vollem Halse.

Ich sah, wie Mjölnir in Thors Hand flog. »Ich glaube nicht, dass diese Tat für den echten Hammer gedacht ist.« Ich sah bei anderen Zeremonien, dass Abbildungen von Mjölnir dafür verwendet wurden. Doch ich erkannte in Thors Augen, dass er nicht zögern würde.

Grinsend legte ich Mjölnir auf Lokis Oberschenkeln ab. »Freyar möge uns schenken reichen und gesunden Nachwuchs.«

Ich sah Thor giftig an. Der Versuch aufzustehen schlug fehl. »Nimm ihn wieder runter.«

»Alles was du willst, mein Prinzgemahl. Aber erst gehe ich feiern. Bis später.«

»Thor!!!«

Ich ging mit Fandral, Volstagg und Hogun in Richtung der aufgebauten Tische, die sich unter den reichhaltigen Speisen fast bogen. Hinter mir hörte ich Loki knurren. Grinsend drehte ich mich halb um und streckte meine Hand, um Mjölnir zu empfangen.

***

Im Park wurde nach den Weisen der Spielmänner getanzt, gegessen und gelacht. Die neue Speise – zerstoßenes Eis mit Früchten – wurde mit großer Begeisterung verzehrt. Met, Wein und Ale flossen in Strömen und ich hoffte nur, dass Thor heute Abend noch einigermaßen bei Sinnen war. Fandral allerdings rief alle paar Minuten »Auf das Bündnis« und danach stießen alle miteinander an und tranken aus ihren Bechern und Hörnern.

Helles Kinderlachen lockte mich zu einem der größeren Brunnen. Nal saß lächelnd am Brunnenrand und feuerte die Kinder an. Ich blieb stehen und sah irritiert auf das Schauspiel, das sich mir bot. Die Kinder bewegten sich ungelenk. Sie waren im Brunnen und liefen ziemlich schnell im Kreis herum. Stirnrunzelnd ging ich näher. Als ich näher trat verstand ich auch den Grund. Nals blanke Füße hingen im Brunnen und das Wasser um sie herum war vereist. Die Kinder schlitterten auf dem Eis und jauchzten.

Plötzlich stand Thor hinter mir und legte seine Hände auf meine Hüfte. »Was tust du? Alle Blicke sind auf uns gerichtet.«

»Du bist ab jetzt mein Prinzgemahl – ich darf das.«

»Noch bist du kein König, benimm dich.«

Lachend ließ ich ihn los. »Was meinte Nal eigentlich mit, möge sie oft seinen Leib küssen?«

Ich verzog kurz das Gesicht. »Glaube mir, das willst du jetzt gerade nicht wissen.«

Ich wusste Loki würde es mir sagen, wenn er es für richtig hielt. Ich zog ihn an mich heran und küsste ihn leidenschaftlich auf den Mund, während er unter mir protestierte. »Ich darf das, denn eines Tages bin ich König, mein Prinzgemahl.«

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