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Kapitel 8 - Galdaz aliz kustiz - Keine andere Wahl

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Eine unruhige Nacht lag hinter mir. Im Traum wurde ich Zeuge davon, wie geflügelte Walküren meiner Mutter Aldrif aus den Händen rissen, sie hoch in die Lüfte mitnahmen und fallen ließen. Sie zerschmetterte auf dem Boden und ihr anklagender Blick sagte: Räche mich!

Loki hingegen schienen keine Nachtmahre zu plagen. Die Kinder lagen eng an ihn gepresst und hüllten ihn mit ihrer Wärme und ihren unschuldigen Auren ein.

Noch vor dem Frühmahl musste ich mit Vater sprechen, so fing ich ihn auf dem Weg zum Speisesaal ab. Ich brachte ihm meine Ehrerbietung dar. »Heil dem König.«

»Heil dir, mein Sohn.« Es klang vorsichtig.

Er ließ sich nicht abhalten weiterzulaufen, also schloss ich mich ihm an. »Die angedachte Vereinigung zwischen Falk und Asderia gilt es zu bereden.« Und am liebsten auch deine Heimlichkeiten vom gestrigen Tage.

»Dazu gibt es nichts zu Bereden. Falk ist Teil der Borsonsippe und er wird seine Pflicht erfüllen. Habe ich dich nicht die Verbindungen der Königshäuser gelehrt?«

»Doch Vater. Müssen deswegen gleich mehrere Menschen ein Leben ohne Heil führen?«

»Wirkt deine Mutter ohne Heil auf dich?«

Gestern Abend – ja. »Nein. Dies ist nicht vergleichbar. Die Zeiten ändern sich und...«

»Vertrag ist Vertrag.« Vater rang mit den Händen vor seiner Rüstung. »Genügt es nicht, dass deine Mutter für Asderia spricht, nun auch du für deinen Cousin?«

»Verträge können geändert werden. Sie sind sehr alt und bedürfen einer Erneuerung. Könnte Asderia nicht im Königshaus bleiben und ein Amt bei den Regierungsgeschäften übernehmen?«

»Mein Sohn, auch du wirst lernen müssen, dass es Verträge gibt, die nicht geändert werden können.«

»Lass es uns versuchen. Laden wir Njörðr zu uns ein damit er sehen kann, dass es andere Wege gibt.«

»Gerade in diesem Moment treffen Asderia und Falk aufeinander. Lass uns ausharren, wie die Dinge laufen. In Frigga gab es auch keine Begeisterung für die Vereinigung mit einem Fremden und nun sieh, wie wir heute zueinanderstehen.« Er lächelte aufmunternd.

»Majestät!«

Wir drehten uns beide um und sahen den Ersatz-Adlatus... Fro...Fro...Frodolf auf uns zu rennen? Sein Hemd hing ihm aus dem Beinkleid und er schnaufte so heftig, als hätte er einen wilden Kampf gefochten. Er schlug sich die Faust so heftig gegen die Brust, dass es schon beim Zusehen wehtat. Er neigte den Kopf erst vor Vater, dann vor mir.

»Was ist dein Begehr, Frowin?«

Frowin. Ach ja.

»Der... ähm... Prinz... Prinz Falk ist nicht zum ähm... Treffen erschienen.«

»Was soll das heißen?« brummte Vater ungehalten. »Dann lass nach ihm schicken!«

»Das ähm... habe ich getan, Majestät. Und dann habe ich...ähm... Wachen nach ihm suchen lassen. Prinz Falk scheint nicht mehr in Gladsheim zu... ähm... verweilen.«

Auf Vaters Stirn erschien eine Zornesfalte. »Heimdall soll nach ihm suchen.«

Frodolf knetete nervös die Hände. »Auch das habe ich... ähm... veranlasst.«

Vielleicht war dieser Jung-Adlatus doch nicht ganz unfähig. Immerhin handelte er selbständig.

»Und... ähm... Heimdall konnte ihn... ähm... auch nicht finden.«

Vater stieß einen verärgerten Ton aus. »Falk und Asderia – in ihrer Widerspenstigkeit passen sie schon gut zusammen. Nach dem Frühmahl wünsche ich, Limiteti im Regierungszimmer zu sehen.«

Der Ersatz-Adlatus verbeugte sich tief. »Sehr wohl, Majestät.« Auch vor mir senkte er den Kopf. »Hoheit.«

Ich nickte und Vater machte eine wegscheuchende Handbewegung.

»Lassen wir uns den Appetit trotz allem nicht verderben. Ein leerer Magen ist ein schlechter Magen. Das hat immer ein guter Bekannter auf Midgard gesagt.« Vater nahm seinen Marsch zum Speisesaal wieder auf. Ich folgte ihm nachdenklich. Ob Falk die Tarncappa...

»Königssohn!« hallte die schrille Stimme Irmingards hinter uns. Ubila! Sie hatte ich völlig vergessen.

»Vater, da gibt es noch etwas, über das ich mit dir sprechen muss.«

***

»Somit versetzt er mich zum zweiten Mal!« Asderia verschränkte beleidigt die Arme vor der Brust. »Mein Vater würde so einen ungezogenen Prinzen niemals am Hofe dulden.«

»Come on! Beschwer dich nicht. Ich hab Rorik auch noch nicht gesehen. Keine Spur von ihm. Nix. Nada. Und das, obwohl ich ihn nicht heiraten will.«

»Heiraten?«

»Na eine Verbindung eingehen, dieses Sippschaftszeug. Neeeein.« Die Zofe umschloss ihre linke Faust mit der rechten Hand und drückte sich beide Hände gegen die Brust. Ihre Stimme wurde euphorisch. »Ich will ihm nur die Klamotten vom Leib reißen, ihn ins Stroh stoßen, mich auf ihn werfen und durchnudeln, bis er fix und fertig ist.«

Asderia wandte sich zu ihrer Zofe um. »Leider habe ich nur die Hälfte verstanden Kay, doch scheinen mir deine Pläne ziemlich verrucht.«

»Ohhh jaaa...« Kaydence lächelte verträumt. »Und du? Noch nie verruchte Träume gehabt? Geh bitte einen Schritt zur Seite, damit ich den Saum umschlagen kann.«

Die Prinzessin tat wie ihr geheißen und seufzte, in Erinnerung schwelgend. »Doch. Leider. Viele Zyklen träumte ich von ihm... Man sagte mir, dass er mit seinem Bruder um mich freien würde... doch wurden wir getäuscht. Als unsere Delegation vorsprach, versuchten sich die beiden gegenseitig zu töten.«

»Echt jetzt? So richtig? Haben sie um dich gekämpft?« Kaydence hielt in ihrer Arbeit inne und sah auf.

»Nein. Diese Hohlköpfe ließen sich von einer Hexe verzaubern und zankten sich um dieses Gossenweib.«

»Brüder... Du meinst Thor und Loki, oder? Aber ich dachte, du stehst nicht so auf Thor.« Asderia seufzte und schwieg, da ging ihrer Zofe ein Licht auf. »Ach, du redest von Loki.«

»Schsch! Schrei nicht so laut seinen Namen. Er ist jetzt versippt und keines Gedankens mehr würdig.«

»Ach Quatsch! Ich sehe schon, das mausen in Nachbars Garten muss ich dir noch beibringen.«

»Ich rate dir an, nun wieder Galva zu werden. Du wirst etwas zu frech.«

»Verzeiht meine Prinzessin.« Nicht ganz ernsthaft neigte Kay ihren Kopf und grinste. »Ihr habt natürlich Recht.«

***

Asderias Auftritt beim Frühmahl ehrte Vanaheim. Ihre Ausstrahlung entsprach den königlichen Würden des alten Göttergeschlechts. Nichts deutete mehr darauf hin, dass wir uns auf dem Ritt hierher wie Kinder benommen hatten.

Sie nahm einen Platz neben Mutter ein. Fandral musterte sie interessiert. Fast konnte ich seine Gedanken lesen. Doch jedem – auch ihm – im Speiseraum war bekannt, dass Asderias Hand einem anderen gehörte. Einem, der an der königlichen Tafel fehlte. Ich konnte hören, wie man darüber flüsterte. Asderia tat so, als wäre sie nicht davon betroffen.

Äußerlich deutete nichts darauf hin, dass Mutter einem vergangenen Schmerz nachhing. Sie gab sich freundlich, wie eh und je und plauderte angeregt mit Asderia. Doch ich kannte Mutter gut genug, um das Leid, das sie zu verbergen suchte, unter ihrer Maske zu erkennen. Unsere Blicke trafen sich. Sie nickte mir zu und lächelte liebevoll. Doch der Schmerz und die Wut, die sie gestern zur Schau stellte, konnte ich nicht aus meinen Gedanken entlassen. Meine Mutter litt und ich wollte jene, die dafür verantwortlich waren, zur Rechenschaft ziehen.

***

Ich war für Vaters Umsicht dankbar, dass er Limiteti ins Regierungszimmer und nicht in den Thronsaal riefen ließ. Die Situation war für sie angespannt genug, nun vor drei Mitgliedern des Königshauses Stellung nehmen zu müssen. Sie blieb vor Vater, Vili und mir im gebührlichen Abstand stehen, knickste sehr tief und sah meinen Vater aufmerksam an, als er das Wort erhob.

»Mir wurde zugetragen, dass du mit Falk befreundet bist, Limiteti Jotansdottir.«

»Das ist wahr, Majestät.«

»Habt ihr am gestrigen Tage miteinander geplaudert?«

»Ja, Majestät. Prinz Falk hat mir berichtet, dass er eine Vereinigung mit der vanische Prinzessin Asderia eingehen soll.«

»Nun sag mir Maid, wie war sein Betragen?«

»Sein Betragen war ohne Tadel, Majestät.«

Vili gab einen Ton von sich, den er offensichtlich an meinen Vater richtete und ein „siehst-du" ausdrücken sollte. Limitetis Augen begannen zu schimmern.

Vater blieb weiterhin sachlich und ging nicht auf ihre Emotionen ein. »So hat er dich nicht zur beider samen Flucht aus Asgard aufgefordert? Ich weiß, dass er bei deinem Vater um dich gefreit hat.«

Nun rannen lautlos die Tränen über Limitetis Wangen. Ihre Finger verkrampften sich in ihrem unteren Gewand, während sie um Fassung kämpfte. »Er sprach davon, aber...«

Vaters Kopf ruckte entschlossen hoch. Sein Blick streifte Vili nach der Art "ich-habe-es-dir-ja-gesagt". »So ist er geflohen. Ohne dich. In ganz Gladsheim ist keine Spur von ihm und...«

»Nein!« Limitetis Schrei unterbrach den Allvater, der erstaunt auf sie herabsah. »Falk wird die Ehre der Sippe Vili achten und sich Euren Wünschen fügen.«

»Wie willst du das wissen, Maid?«

»Er hat es mir geschworen.«

»Dann bricht er seinen Eid.«

»Nein, Allvater das tut er nicht«, widersprach Limiteti standhaft.

»Was gibt dir diese Sicherheit?«

»Seine Liebe zu mir, Allvater. Er sprach davon ins Schloss seines Vaters zu reisen, um etwas dort zu holen. Sogleich wollte er wiederkommen und seine Pflicht erfüllen.«

Vater und Vili blickten sich an. Vili zog sein Gewand straff. »Ich werde meinem Sohn folgen und nachsehen, was ihn aufgehalten hat.«

»Tu dies und bring ihn schnellstens wieder zurück.« Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, verließ Vater den Raum, Vili teleportierte davon.

Limiteti wischte sich hastig die Tränen aus dem Gesicht. »Du bist sehr tapfer und ehrhaft.«

Erstaunt blickte sie mich an. »Die Ehre gebührt Falk.«

Ich neigte kurz mein Haupt vor Limiteti. »Und dir, die du für Asgard deine Liebe darbringst. Dein Vater wird sicher stolz auf dich sein. Ich bin es gewiss.«

***

Innerlich gelangweilt äußerlich mit einem interessierten Gesicht folgte Asderia den Ausführungen ihrer Cousine. Warum sollte sie jeden Winkel Asgards und des Palastes kennenlernen, wenn ihr Bräutigam feige vor dem ersten Treffen floh.

»Ich kann dich sehr gut verstehen, Asderia. Als ich aus Vanaheim hierherkam, war ich dergestalt schockiert. Die Asen schienen sich weit von der Natur entfernt zu haben. Ich zeige dir, was ich tat, damit ich mich heimischer fühle.«

Sie betraten Friggas Garten und für einen Moment war Asderia gefangen in der Ansicht der prachtvollsten Pflanzenanlage außerhalb Vanaheims.

»Ich wusste, dass er dir gefallen würde. Komm her, wenn du Heimweh verspürst. Such dir deinen Lieblingsplatz. Der Park ist sehr weitläufig und du wirst etwas finden, wo du für dich alleine sein kannst.«

»Ich danke dir Cousine Frigga.« Asderia lief zu einem Blütenmeer aus ihrer Heimat, neigte leicht ihr Haupt und atmete, mit geschlossenen Augen, tief ein. Wie wunderbar es duftete und wie schnell ihr klar wurde, dass sie nun ihr Leben in Asgard verbringen musste. Ein schwerer Seufzer entfuhr ihrer Kehle.

Frigga legte ihr eine Hand auf die Schulter. »Asderia, Liebes. Du bist keine Gefangene. Du kannst nach der Vereinigung jederzeit mit deinem Gemahl nach Vanaheim reisen.«

»Ich weiß.« Trotzdem fühlte sie sich todunglücklich. Sie konnte doch ihrer Cousine nicht sagen, dass ihr der zugedachte Gemahl nicht gefallen würde, wenn er doch Thor so ähnlich sah. »Ein weiter, beschwerlicher Ritt warten dann stets auf mich.«

»Du wirst nicht reiten müssen. Mit Bifröst ist die Reise ein Lidschlag.«

»Bifröst... kann ich den auch ohne meinen zukünftigen Gemahl nutzen?«

Frigga lächelte verstehend. »Warte noch ein wenig, Asderia. Es geziemt sich nicht, kurz nach der Ankunft in der neuen Heimat gleich wieder zu verreisen.«

Diesmal fiel der Seufzer noch tiefer aus.

Friggas Hand strich über Asderias Rücken. »Geduld.«

Sie nickte und machte dabei ein zerknirschtes Gesicht. Ein weiterer Seufzer folgte. »Vielleicht könntest du mir dann einen anderen Wunsch gewähren, damit ich mich ein wenig heimischer fühle.«

»Alles was in meiner Macht steht, meine Liebe.« Frigga lächelte warmherzig.

»Er kam in der Vergangenheit schon oft nach Vanaheim. Ich vertraue ihm und wünsche meine Stute in seinen Händen. Kannst du mir den Mann als persönlichen Stallburschen unterstellen?«

»Ein Stallbursche? Das dürfte kein Problem sein. Wie ist sein Name?«

»Rorik.«

»Ich werde alles Notwendige veranlassen.«

***

Antworten. Ich brauchte Antworten und Gewissheit. Sicher war ich, dass ich keine Antworten zu Aldrif und was mit ihr geschehen war in Asgard finden würde. Mutter und Vater konnte ich nicht danach fragen, denn dann müsste ich zugeben, sie belauscht zu haben. Auch wusste kein anderer Lebender auf den Welten Yggdrasils etwas darüber, da Vater alle vergessen machte. Es gab nur ein Wesen, das mir über die Art des Ablebens von Aldrif Auskunft geben konnte.

»Prinz Thor, suchtet Ihr in Eurer Jugend stets einen Weg, um nicht in den Hallen der Weisheit zu sitzen, kommt Ihr nun als gereifter Mann, ganz ohne Zwang.«

»Heil Euch, ehrwürdiger Halvor.«

»Heil Euch Thor. Was ist Eure Frage?«

»Wie kommt Ihr auf den Gedanken, ich könnte eine Frage haben?«

»Auch zu mir ist die Kunde getragen worden, dass Loki in einem Heilschlaf liegt. Sonst wäre er es, den Ihr aufgesucht hättet. Da Ihr die Bücherkammer meidet, wie die Asen Náströnd, wähnt Ihr mich, den kundigen Wissenden, als schnellere Enträtselung Eurer Frage.«

»Scharfsinnig wie eh und je, Ehrwürdiger. In der Tat benötige ich Euer Wissen und erbitte mir Euer Wort. Sagt mir, gibt es eine Möglichkeit Helheim zu besuchen und unversehrt zu den Lebenden zurückzukehren?«

Halvor blickte mich lange an, bevor er antwortete. »Lehrte ich euch nicht den Aufbau Helheims? Den höchsten Zaun aller Welten Helgrind, der fernhält, was fernbleiben soll und drinne hält, was drinne bleiben soll? Ist man in Helheim gibt es kein Zurück.«

»Ja, Ehrwürdiger. Ich erinnere an diese Erzählungen. Doch gibt es auch Geschichten über solche, die es dennoch vermochten. Sind sie wahrhaftig?«

Halvor musterte mein Gesicht. »Ist es das Abenteuer, das Euch nach Helheim drängt? Der Wunsch, das Unbezwingbare zu bezwingen?«

»Nein Ehrwürdiger. Ich habe eine Frage an die Hüterin der Toten, die nur sie mir beantworten kann.«

»So ist es der Drang nach Wissen. Die richtige Absicht ist wichtig, um ungebunden zu bleiben. Hela kann nur die Toten für sich beanspruchen. Daher kann ein Lebender Helheim unbeschadet verlassen.«

»Demnach ist es doch möglich? Warum lehrt Ihr die Unwahrheit?«

»Damit junge, ungestüme Krieger nicht in Versuchung kommen, ihren Mut zu testen. In früheren Zeiten gab es einige Asenkrieger, die den Weg bestritten, aber nicht mehr zurückkehrten. Er ist voller Gefahren und der Herrscher von Helheim lässt auch lebende Seelen nicht wieder zurück, wenn er listig ihrer habhaft werden kann, auch wenn dies gegen jeden Grundsatz verstößt.«

»Wie gelingt die Überquerung von Gjallarbru?«

»Modgud lässt nur tote Seelen über die Brücke ziehen. Dass wird Eure erste Herausforderung sein.«

»Wie haben es die Krieger in früheren Zeiten bewerkstelligt?«

»Manche haben ihr Pferd getötet und sind auf den toten Tieren nach Helheim gezogen. Doch bald schon hat Modgug diese List durchschaut. Manche haben den Höllenhund Garm mit einer läufigen Hündin weggelockt. Andere ließen sich schwer verletzten, um als halbtote Asen Modgud zu verwirren. Den Weg kann ich Euch nicht ebnen, denn Ihr müsst den richtigen für Euch selbst wählen. Doch seid gewarnt, manch einer verlor den Verstand, oder gar sein Leben.«

»Habt Dank, Ehrwürdiger.«

»Wenn ich Euch einen Rat geben darf, Prinz Thor?«

Ich nickte zustimmend.

»So wartet bis Prinz Loki erwacht. Er ist bekannt dafür, das Unmögliche möglich zu machen.«

***

Atemlos eilte Vili ins Regierungszimmer, um Odin an seinem Pult vorzufinden. »Falk ist nie im Schloss angekommen!«

Odin sah zu seinem Bruder, dessen Stimme Besorgnis ausdrückte und öffnete den Mund.

»Halte ein! Auch wenn du gerne glauben magst, dass Falk vor der Verantwortung floh und er dir als Leichtfuß erscheint, entspricht dies nicht den Tatsachen. Er hat Limiteti sein Wort gegeben und das würde er niemals brechen.«

»Dennoch solltest du eine Flucht in Betracht ziehen, Bruder. Was vermutest du?«

»Er wurde aufgehalten, oder auf dem Weg zum Schloss ist ihm ein Unglück geschehen.«

»Warum kann Heimdall ihn dann nicht sehen?«

Nun verzog Vili unzufrieden den Mund. »Nun ja... Kythaela erzählte mir, sie hätte bei einem Gespräch zwischen Thor und Falk gehört, dass sie von Tarncappas sprachen, die Thor aus dem Eisenwald mitbrachte.«

»Tarncappas?« Odins Stimme wurde ungehalten. »Ist dies nicht Beweis genug?«

»Es ist eine Möglichkeit, doch keine Gewissheit. Ich werde die Orte aufsuchen, die er üblicherweise wählt. Wenn ich nahe genug an ihn herankomme, kann ich ihn aufspüren.«

»Tu das. Doch in der Zwischenzeit bleibt mir keine andere Wahl. Ich muss den Rat einberufen und werde dann nach Vanaheim gehen.«

»Was willst du Njörðr anbieten?«

»Die nächste Generation.«

»Loan und Tiara? Thor und Loki werden ganz sicher nicht ihre Zustimmung geben.«

»Ich werde Thor die Wahrheit erzählen.«

»Tatsächlich? Du siehst mich überrascht.«

»Als zukünftiger König muss er auch diesen Teil unserer Geschichte kennen, so gerne ich ihn weiterhin verborgen gehalten hätte. Es bleibt mir keine andere Wahl.«

»Das Heil sei mit dir. Ich werde losziehen und nach Falk suchen.«

»Das Heil sei mit dir. Hoffen wir, dass Njörðr vernünftig bleibt.«

***

Loki sah so friedlich aus. Sein Körper musste Schwerstarbeit leisten und dennoch lächelte er. Ob er in einem angenehmen Traum verweilte? Womöglich ein gemeinsames Stelldichein, oder hielt er die Kinder im Arm?

Ich seufzte. »Ach Loki. Drei Tage und du fehlst mir, als wärest du drei Monde ohne Bewusstsein. Wie gerne würde ich all die Neuigkeiten mit dir teilen. Dir von Aldrif erzählen und meinem Plan. Jotan wird dir eine Nachricht überreichen. Vielleicht hast du eine Idee.«

Ob Loki mich in seinem Schlaf hören konnte? Ich strich ihm eine Strähne aus dem Gesicht.

»Ich breche jetzt mit Vater nach Vanaheim auf. Njörðr hat die Neuigkeiten aus Gladsheim bereits erhalten. Vielleicht hat Asderia einen Raben geschickt. Ich weiß es nicht. Vater sagt, wir müssen als Bittsteller nach Vanaheim. Er hat echte Bedenken, dass es wieder Krieg geben könnte. Mach dir keine Sorgen. Ich werde alles tun, um dies zu verhindern.«

Ich beugte mich zu Loki hinunter und küsste seine Stirn. »Ik frīja þek Swartēn.«

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