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Kapitel 5 - Draumazrahōn - Gesangraub

N/A: Frohe Ostern, oder wie die Asen sagen würden: Weihjan Ostara!

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»Mein Prinz?«

Hinter mir blieb Harivald stehen. Seine Worte wirkten zögernd. So blieb ich ebenfalls stehen und wandte mich ihm zu. »Harivald?« Sein Blick glitt auf die verdeckte Tür.

»Ja, ja. Du hast einen sehr vorsichtigen Diener, mein Prinz.« Die Hyrule kicherte bei ihren letzten zwei Worten.

Ich musterte sie schweigend. Da lag sie nun, mit dem Bauch auf der Handfläche meines Kammerdieners, das Kinn auf den Händen aufgestützt und mit den Füßen in der Luft wippend. Ohne Schmerzen schien es ihr ein Bedürfnis zu sein, frech zu werden. Ich fand es an der Zeit, sie an den Grund unseres Weges zu erinnern. »Nein Harivald, wir gehen die Abkürzung hier.«

»Vergebt mir meinen Einwand... es ist ein sehr häufig genutzter Korridor, mein Prinz.«

»Mag sein, aber die Hyrule ist schwer verletzt und jeder Lidschlag zählt.« Und vielleicht war mir das Heil treu und wir liefen einem Wächter in die Arme. Das Gelesene, über die geflügelten Kriegerinnen, behagte mir immer weniger.

Atrin stutzte, bewegte die Flügel und fiel sofort ins Wehklagen. »Ja, ja... au... au... dein Prinz hat Recht. Ja, ja schnell... steh nicht so lange herum.«

Harivald fühlte sich aufgefordert und ging an mir vorbei, bemüht das Gezappel der Hyrule auszubalancieren, während er aufmerksam in jeden Seitengang spähte.

Noch nie kam mir der Weg zu den Heilkammern so kurz vor. Wo in allen neun, oder auch zehn, Welten waren die Wachen, wenn man ihnen begegnen wollte?

***

Die Heilkammern lagen nicht auf dem Weg zu Falks Gemächern. Mutters Auftrag war unmissverständlich. Sie und Asderia warteten auf Falk. Vorher in die Heilkammer zu gehen würde mich Zeit kosten. Aber ich wollte unbedingt nach Heven. Dennoch... einem Befehl der Königin musste ich bedingungslos Folge leisten. Ich würde mich eilen, Falk schnell in den Thronsaal schicken und dann mit Mjölnir...

»Königssohn!«

Diese schrille krächzende Stimme war mir wohlbekannt und suchte mich nächtens oft in meinen Träumen im verbotenen Wald heim. Doch nun war es Tag und der Nachtmahr Traum wahrhaftig.

»Du bist mir was schuldig! Also hilf mir!«

Irmingard war scheinbar aus dem Nichts erschienen und starrte mich nun unverhohlen, mit feurigem Blick, an. Auf ihren Armen trug sie ein Bündel Lumpen. »Ich habe eilige Aufträge. Später biete ich dir gerne meine Hilfe an.« Ich wollte um sie herumgehen, da traf ihr Stock schmerzhaft mein Knie. Wie konnte nur so viel Kraft in so einem kleinen Weib stecken?

»Es geht um Leben und Tod! Kein Aufschub möglich.«

Das missfiel mir. Die Gefahr wuchs, dass Vater auf Loki traf und uns die Reise nach Heven untersagte. »Dann rede geschwind!«

»Ich habe eine wichtige Bestimmung! Eine äußerst wichtige. Sie ist so wichtig, dass alles andere unwichtig ist. Auch die eiligen Aufträge eines Königsohns. Snerk und Urmelher müssen eiligst wieder zu mir! Sehr, sehr eiligst.«

»Eure Bindungen untereinander müsst ihr selbst klären. Dabei kann ich dir...« Ich stockte mitten im Satz, als Irmingard unerwartet ihr Obergewand zur Seite schob. Diskret wandte ich mich ab. Was vollzog sie da?

»Was zierst du dich so? Das ist ganz natürlich. Thorwald hat Hunger. Er hat immer Hunger um diese Zeit.«

Thorwald? Ich riskierte einen schnellen Blick. Aus den Lumpen lugte ein winziges Gesicht, das im gleichen Moment unter Irmingards... schnell wandte ich mich erneut ab. Es gab Dinge, die wollte man einfach nicht sehen.

»Snerk und Urmelher sind ihn eurem vermaledeiten Kerker. Ich brauche sie zurück. Wer soll die ganze Arbeit tun und Urmelher hat noch andere, bedeutende Aufgaben.«

»Sie sind im Kerker?«

»Sie haben sich gestritten und den Handlanger von Odin dabei gestört.«

»Deswegen kommt man nicht in den Kerker.«

»Vielleicht sind dabei noch einige Dinge zu Bruch gegangen und harsche Worte gefallen. Sei's drum! Du wirst sie mir zurückbringen, weil du mir was schuldest, Königsohn – und zwar sofortig!«

***

Der einzige Wächter, dem wir begegneten, stand vor dem Eingang des Heilerflügels. Ihn schien der Ruf des Allvaters noch nicht ereilt zu haben, denn er nickte Harivald zu, mit einem neugierigen Blick auf dessen Hände und grüßte mich dergestalt eines Prinzen geziemte.

»Nehmt die linke Heilkammer«, gab er uns den Rat.

Aus der Rechten kam, in unregelmäßigen Abständen, klagendes Gebrüll. Ich hob fragend die Braue. »Mir kommt die Stimme bekannt vor.«

Der Wächter versuchte sich im Angesicht dieses Wehleidens zusammenzureißen. Der Jammerer schien ihn zu nerven. »Der Adlatus seiner Majestät, mein Prinz. Er geriet in den Streit zweier Nidaler, die sich mit Steinen bewarfen und bekam einige ab. Einen besonders großen wohl an den Kopf, wenn ich sein Geschrei richtig verstehe.«

»In einen Streit zweier Nidaler? Hier bei uns?« Sollte sich Snerk nicht in Wort und Tat Irmingard unterordnen? Der Wächter nickte und öffnete uns die linke Tür.

Wir betraten die Heilkammer und alle anwesenden Heilerinnen knicksten vor mir, mit dem entsprechenden Gruß. Ich winkte ab und zeigte auf Harivald, der seine Arme ausstreckte, um die Hyrule zu präsentieren. »Tarella, seid Ihr in der Lage die Biobrans des Flügels wiederherzustellen?«

»Eine Hyrule? Hier in Gladsheim? Harivald, setzte sie auf den Seelenleser, damit ich mir ihre Physiologie ansehen kann.«

Harivald legte seine Hand auf der Liegefläche ab und Atrin setzte vorsichtig einen Fuß darauf, um dann ganz den Standort zu wechseln.

»Leg dich bitte hin«, forderte Tarella die Hyrule auf. »Wahrscheinlich wird es kurzzeitig schmerzen, aber ich muss deinen Flügel auseinanderziehen, um deine Biobrans berührungslos abtasten zu lassen.«

Atrin seufzte tief und fest. »So was habe ich mir schon gedacht – ja, ja. Heilung schmerzt immer, ja? Sagte meine Mutter immer, ja, ja.«

Sie legte sich auf den Bauch und spreizte die Flügel soweit es ging, danach verdeckte mir Tarella die Sicht. Einmal hörte ich Atrin laut „JA JA" rufen und dann ein verhaltenes Schluchzen.

Tarella drehte sich zufrieden lächelnd zu mir um. »Wir können den Flügel heilen, Prinz Loki. Bitte wartet ein paar Lidschläge. Es wird nicht lange dauern.«

***

»Ist das zu fassen? Entfernt mir dieses widerliche Stück Stoff!« Falk riss sich die halbe Tunika vom Leib und die Schneider wichen erst zurück, bevor sie sich zu Boden knieten, um Nadeln und Stoffschnitt aufzunehmen.

»Aber Hoheit – so werdet Ihr nie fertig. Ihr solltet schon längst im Thronsaal sein.« Hofschneider Ludolf versuchte erneut den aufgebrachten Prinzen zu beschwichtigen.

»Ich sollte ganz woanders sein«, fauchte Falk und zerrte an einem geflochtenen Haarstrang, der seine üppige Mähne bannen sollte.

»Nein Hoheit, bitte lasst...«

»Und sprecht mich nicht so an! Ich habe nie Flechtwerk getragen und ich werde nie eins tragen. Ich will meine alte Gewandung zurück. Ich bin nicht THOR!«

Die Schneider und der ihm zugesprochene Kammerdiener zeigten sich der Situation gegenüber überfordert. Sie atmeten fast erleichtert auf, als die Tür aufgestoßen wurde.

***

»Ich hörte meinen Namen?«

»Du kommst mir gerade Recht!« schrie Falk, packte den erstbesten Gegenstand in seiner Nähe und warf ihn nach mir.

Falks Trinkbecher traf meinen Brustpanzer. Verdutzt starrte ich auf den herablaufenden Wein. »Ähem... Falk?«

Mit einem wütenden Aufschrei stieß Falk Ludolf von sich und sprang von dem kleinen Hocker hinab. »Es war deine Aufgabe mit dieser Prinzessin eine Vereinigung einzugehen, nicht meine. DU wirst König! Ich bin nicht mal in Gladsheim aufgewachsen und jetzt soll ich mein Leben für Asgard geben?«

Ich gab Ludolf und seinen Gehilfen einen Wink, damit sie gingen, griff nach einem Stofffetzen und wischte den Wein vom Panzer. »Falk, nun beruhige dich doch. Du wirst Gefallen an Asderia finden. Sie ist bezaubernd, wenn auch etwas kratzbürstig. Doch du...«

»Bezaubernd? Würdest du Loki gegen jemanden austauschen, weil er bezaubernd ist?« Mit jedem Wort kam Falk näher.

»Nun ja... das kann man nicht unbedingt vergleichen.«

»Ach nein?« Falk ballte die Hände zu Fäusten und sein Gesicht verzerrte sich vor Wut. »Was unterscheidet deine Liebe zu Loki, von meiner Liebe zu Limiteti?«

»Seit etlichen Jahrhunderten eint uns die Liebe zueinander, auch wenn wir es uns erst vor Kurzem eingestanden haben.«

»So ist es die Dauer der Liebe, die über der Tiefe steht?«

»Nun... nein. So würde ich es nicht sagen...«

Falks Hand schnellte nach vorne und packte mich am Nacken. Ich spannte meinen Körper an, bereit seine Schläge abzuwehren.

»Thor, ich kenne niemanden, der dir in Treue und Ehre nahekommt. Du wirst König, weil du wie ein König handelst. Dann handle auch jetzt wie ein König und nimm die Bürde an, die dir zugesprochen wurde – für Asgard.«

Bei den letzten Worten reckte er die andere Hand als Faust in die Höhe und ich war versucht seinen Ruf zu wiederholen, wie es von jeher üblich war. Jedoch stockte ich im letzten Moment. »Was denkst du, was ich tun kann?«

»Löse die Verbindung vor War, und vereine dich mit Asderia. Zum Schein natürlich. Weiterhin kannst du die Bettstatt mit Loki teilen.«

***

Vorsichtig bewegte Atrin ihre winzigen Flügel. Erst zögernd, dann ungestüm. »Ja, jaaaaa! Du bist eine wahre Zauberin, ja, ja.«

Tarella lächelte zufrieden. »Benutze die Flügel erst mit Bedacht, kleine Hyrule. Dein Körper muss sich an die erneuerte DNA gewöhnen.«

»Ja, ja. Dabei sagt man in Vanaheim, die Asen können nur Kriege führen und sind grobschlächtige Wesen. Ich werde allen erzählen, dass dem nicht so ist, ja, ja.«

Tarella nickte der Hyrule zu. »Morgen darfst du wieder fliegen.«

»Eine gute Nachricht. Danke Tarella. Seid so gütig und lasst die Hyrule und mich allein. Harivald sorge dafür, dass meine Kinder in unser Gemach gebracht werden. Thor soll mich dort treffen.«

»Sehr wohl, mein Prinz.«

In der Art, wie er aus der Heilkammer huschte, vermutete ich, dass er froh war, der Hyrule zu entkommen. Die Heilerinnen verneigten sich und verließen die Kammer.

»Nun Atrin, da dein Flügel bald wieder vollständig einsetzbar ist, wie wäre es mit einem kleinen Abenteuer?«

Sie bekam große Augen. »Was für ein Abenteuer?«

»Ich möchte herausfinden, woher dein Volk stammt und dafür bräuchte ich deine Mitarbeit.«

»Jaaaaaaaaa? Wo wir herkommen? Ja, ja. Wir wissen es nicht... ja, eine gute Idee – ja, ja. Was soll ich tun?« Begeistert sprang sie von einem Bein aufs andere. Ihre kleinen Finger verknoteten sich aufgeregt.

»Du musst dich nur von mir halten lassen. Den Rest erledige ich. Ich kann allerdings keine Gewähr geben, dass der Vorgang völlig schmerzfrei ist.«

»Hhhhmmm! Kann ich dabei sterben?«

»Nein.«

Atrin wiegte übertrieben mit dem Kopf, als würde sie wirklich ernsthaft darüber nachdenken. Dabei sah ich es ihr schon bei meiner Frage an, dass sie mitmachen würde. »Ja, ja... ich glaube, ich mache es, ja, ja.«

»Du glaubst?«

»Nein, ich mache mit. Ja, ja ich mache mit. Was soll ich tun?«

»Du darfst dich wieder auf meine Hände begeben.« Ich lächelte Atrin zuversichtlich an.

Die Hyrule verzog beunruhigt ihr Gesicht. »Ja, ja, ...dauert dein Zauber lange?«

»Ich werde mich beeilen. Vorher sorge ich dafür, dass meine Hände dir nicht zu kalt werden.«

»Ja? Das kannst du?«

Fast hätte ich einen verächtlichen Ton von mir gegeben. Nichts leichter als das. Ich beugte das Gesicht über meine Hände, beschwor das Feuer in mir und blies sachte darüber. Vor den staunenden Augen Atrins tanzten winzige rote Flämmchen über meine Haut und färbten diese dunkler. Ich richtete mich auf und hielt ihr fordernd meine Hände hin.

Atrins winzige Hand legte sich vorsichtig auf die meinige und sah mich groß an. »Die... die ist ja schön warm... ja, ja... richtig warm.«

»Dies war der Sinn der Handlung. Darf ich bitten Atrin?«

»Ja, ja.« Lächelnd krabbelte sie in meine gewölbten Hände. »Soll ich stehen? Vielleicht ist es besser ja, ja... wenn ich vielleicht sitze und du kannst, ja ja... ich setze mich und du...«

»Schsch!«

»Ja, ja.« Sie seufzte und reckte mir ihren Kopf neugierig entgegen.

Ich schloss die Hände soweit, dass es nur noch eine schmale Öffnung für Atrin gab. Meine Daumen berührten sich und Atrin umgriff diese mit ihren Händen.

***

Wie konnte ich das Heil von Falk nur so aus den Augen verlieren. Warum sprach ich nicht sofort bei Vater für ihn, als er uns seinen Plan offenbarte? Zu sehr mit Heven beschäftigt, zu sehr mit den eigenen Wünschen und Zielen. Es geziemte sich nicht für den zukünftigen König, die Angelegenheiten seines Volkes zu vernachlässigen.

Falks harsche Worte konnte ich ihm nicht übelnehmen. Sie schuldeten dem Umstand seiner Verzweiflung. Seine Worte entsprachen der Wahrheit und erinnerten mich daran, dass mein vollkommenes Heil nicht auf Kosten anderer fruchten durfte. Es musste einen anderen Weg geben. Warum zog Vater mich nicht zu Rate? Ob er noch in der Heilkammer weilte? Zu viel Zeit war inzwischen verstrichen.

»Hab Acht, Neffe!«

Fast wäre ich mit Onkel Vili zusammengestoßen. »Onkel Vili. Ich wusste nicht, dass du dich hier aufhälst.«

Vili grinste missglückt. »Die Depesche hat mich dazu gezwungen anzureisen.«

»Die Depesche?« Ach ja... »Ich bin gerade auf dem Weg zu Vater, um ihn zu bitten, dass er Falk frei gibt.«

»Erspare dir diesen Gang. Es gibt keine andere Lösung.«

»Das ist nicht akzeptabel. Wir müssen...«

»Halte ein!« Vilis Augen, die zur Seite gingen, machten auf die Wachen aufmerksam, die mit gespitzten Ohren jedes Wort verfolgten.

Zügig suchten wir einen nahegelegenen Raum auf, in dem wir ungestört weiterreden konnten. »Falk liebt Limiteti. Er hat ein Recht darauf sie zur Gemahlin zu nehmen.«

»Du kennst meine Einstellung, dennoch muss ich in diesem Fall intervenieren. Die Verträge sprechen ein klares Wort. Die Verbindungen zwischen den Königshäusern müssen gewahrt werden, sonst endet die Friedenszeit.«

»Diese Verträge sind jahrtausendealt. Asderia will keine Verbindung mit Falk eingehen und Falk keine mit Asderia. Wozu sollten beide Familien wollen, dass keiner mit dieser Entscheidung sein Heil findet.«

»Die Vanen waren bei Abschluss der Verträge unmissverständlich. Asgard erhält die Herrschaft, doch Vanaheim muss Teil der asischen Königsfamilie bleiben. Odin und Frigga haben sich an den Pakt gehalten. Ihr seid die nächste Generation und müsst ihnen folgen. Da du und ich bereits vereinigt sind, bleiben nur Falk und Vé übrig.«

»Vé! Er ist ohne Anhang. Dann soll er den Pakt erfüllen. Vater kann ihn dazu auffordern.«

»Nach der Tragödie, die Vé erlebt hat, wird er niemals mehr eine Verbindung eingehen.«

»Was ist geschehen?«

»Das würde jetzt zu weit führen. Thor, ich bitte dich, auf Falk einzuwirken. Einen zweiten Asen/Vanen Krieg können wir nicht riskieren.«

***

Ich schloss meine Augen und sah in die Hyrule hinein. Sah ihre kleine, pulsierende Sonne, Licht und Energie in jede ihrer Zellen aussendend. Wie sich ihre Aura in ihr bildete und nach außen strebte, wo sie sich, wie ein Schutzschild, um sie legte.

Und während ich ihr Sein las, vernahm ich leise ihren Ton. Erst kaum vernehmbar, wie ein kaum wahrnehmbares Rauschen weit entfernter Wellen, dann etwas lauter, wie das zögerliche Entspringen einer Quelle. Ich öffnete meine Lippen und gab einen begleitenden Ton von mir. Unsere Töne vermischten sich, wurden eins. Ich sah, wie Atrin von einem warmen Schauer umspült wurde, während der meinige kühl durch meinen Körper glitt. Meine Aura zog sich in mich zurück, pulsierte, sog an der Aura von Atrin, die leise wimmerte.

In dem Lidschlag, in dem die kleine Hyrule in meinen Händen besinnungslos darnieder sank pulsierte meine Aura mächtig, aus meinem Inneren nach draußen. Sie faserte auseinander, tastete nach dem Ort der Entstehung. Ja, ja... der Kern des Ursprungs...ja, ja... ganz nah. Entfernt in mir legte ich die Stirn in Falten. Weshalb so nah? Der Ursprung konnte doch nicht Vanaheim sein?

***

Loki erwartete mich mit den Kindern in unserem Gemach. Doch zuvor musste ich dringlich meine Pflicht erfüllen. Mutter und Asderia blickte mich aufmerksam an, als ich in den Thronsaal eilte. »Verzeiht, dass ihr warten musstet. Prinz Falk lässt sich entschuldigen, da er wichtige Angelegenheiten klären muss. Er bittet darum, die Begegnung am morgigen Tage stattfinden zu lassen. Dann hat Prinzessin Asderia Zeit, um sich von der Anreise zu erholen.« Mutters Gesicht verzog sich verärgert.

»So will er mich nicht einmal sehen?« Asderia gab einen abfälligen Ton von sich und schnalzte mit der Zunge. »Dann scheint es doch eine Gemeinsamkeit zu geben.«

Ehe Mutter etwas darauf sagen konnte, kündigte der Türsteher die Zofe Asderias an, die tief vor Mutter knickste und den Kopf erst vor mir und dann vor Asderia senkte.

»Das Gemach ist für Euch bereitet, Prinzessin.«

Asderia blickte zu Mutter. »Dann ziehe ich mich zurück, wenn Ihr erlaubt.«

Mutter nickte es milde lächelnd ab. Ich wartete bis beide den Thronsaal hinter sich ließen. »Vater ist noch nicht wieder zurück?«

»Sein Kammerdiener teilte mit, dass Odin aufgehalten wurde und sich verspätet.«

»Befindet er sich noch in der Heilkammer?«

»Das vermag ich nicht zu sagen.«

»Ich muss dringlich über Falk mit ihm reden. Ach ja... und über Irmingards Männer.«

***

Lag es daran, weil Atrin in Vanaheim zur Welt kam? Oder war mein Seiðr zu schwach, um den wahren Ursprung zu erkennen?

Ich erinnerte an die schier endlosen Übungsstunden der achtzehn Zauberlieder, des gegenwärtigen Kundi-Seiðr-Oberhauptes, durch Vé und stimmte den Runengesang des elften an. Für einen Lidschlag schienen mir Raum und Zeit stehenzubleiben. Ungeahnte Macht wallte in mir und um mich herum auf. Mein Gesang wurde voller, trug ungeschriebene Runen in die Weite, öffnete Wege, die ich nie gekannt...

Die Tür barst unter tobendem Schlag.

»LOKI!«

Odin! Schmerz durchzog meinen Körper. Aus Gesang wurde Schmerzensschrei, mein Kundi-Seiðr stoppte seine Ausbreitung, wölbte sich nach innen, um in mir zu implodieren. Jede Faser meines Körpers zerriss. Ich fiel haltlos in mich zusammen, unfähig mit dem Schreien aufzuhören. Der Allvater packte meinen schlaffen Körper und warf ihn wütend an die Wand. Nur nebelhaft nahm ich wahr, wie Tarella versuchte nach Atrin zu greifen, um sie mit ihrem Körper vor dem wallenden Zorn Odins zu schützen, doch erreichten ihre Hände nicht ihr Ziel. Sie schien zu erstarren.

Die Hyrule erwachte, stieß einen lauten schrillen Schrei aus. »Nei...!«

Meine Stimme versagte. Ich wollte nach Atrin langen. Auf halbem Weg zu ihr erstarrten meine Hände. Meine Magie erlosch fast völlig. Odins Magie zwang mich zur Bewegungslosigkeit, während die Hyrule wild flatternd versuchte zu fliehen. Das weißgüldene Seiðr des Allvaters fing sie in einer durchsichtigen Magiekugel ein. Odin langte nach der Kugel und blickte grimmig auf die Hyrule, die mit ihren Fäusten gegen das Seiðr schlug - wirkungslos. Erst jetzt wurde mir bewusst was nicht stimmte. Odin bewegte sich... und wie er sich bewegte. Er drehte sich zu mir um.

»Und nun zu dir, mein Sohn.«

Oh war er wütend – so wütend erlebte ich ihn noch nie. Am liebsten hätte ich sofort Reißaus genommen.

»Wie kannst du es wagen meinen Gesang zu rauben und damit auch noch versuchen, einen heiligen Bann zu brechen?«

Er packte mich am Kragen und riss mich zu sich hoch, dabei schüttelte er mich, dass mir hören und sehen verging.

»Sei dankbar, dass du dem Kindesalter entwachsen bist und meine Brüder und ich dich in unserem Kreis aufgenommen haben. Ich hätte dich über das Knie gelegt, dass du für Wochen jeden Stuhl gemieden hättest.«

Alles in mir schrie nach Flucht, was sich in meiner Lage unmöglich verwirklichen ließ. So versuchte ich es mit Verteidigung. »Ich wusste nicht...«

»Wage nicht mich anzulügen. Munin hat mir von dem Buch berichtet. Was geht dich die zehnte Welt an? Nichts. Uneingeschränkt nichts! Niemand weiß mehr von ihr und dabei bleibt es. Hast du Thor davon erzählt?«

»Thor interessiert nicht, was ich lese.«

»Das ist gut. Ruft kein Feuer empor, das ihr nicht löschen könnt. Es gibt Ärger genug, der sich zusammenbraut.«

Als sich seine Hand meinem Gesicht näherte begann ich panisch zu schreien.

»Vergiss!«

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Draumazrahōn = Gesangraub

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