Kapitel 14 - Hīwaz - Familie
N/A: Stinkalarm! Seife und Handtücher bereitlegen undauf genügend Abstand achten! Näher Herantreten auf eigenen Gefahr. Essen undTrinken einstellen. Eltern haften für ihre Kinder. Erwachsene sind selbstschuld. Nasenklammern ratenswert.
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»Was hat Njörðr dir eigentlich ins Ohr geflüstert?«
»Hm?« Loan klopfte unablässig mit einem Löffel gegen das Tischbein und störte meine Konzentration dem Gespräch zu folgen.
»Njörðr... er wechselte mit seiner vermeintlichen Tochter leise ein paar Worte.«
»Er sprach mir gut zu, Falk weiterhin zu leiten und unsere Kinder vanisch aufzuziehen.«
»Dieser Þrakjazgamp!«
»Zügle deine Zunge in Gegenwart der Kinder.«
»Ach, das verstehen sie noch nicht.«
»Pagam!« krakelte Tiara in diesem Moment und ich warf Thor einen tadelnden Blick zu. »Unsere Tochter ist sehr sprachgewandt. Dies solltest du stets bedenken. Also nochmal. Die Asen haben den Vanen-Asen-Krieg eigentlich verloren und beinahe hättest du Tiara, oder Loan zur Vereinigung mit den Vanen angeboten.«
»Mir blieb keine andere Wahl.«
»Sei unbesorgt. Ich hätte ebenso entschieden. Noch viel Zeit liegt bis zu diesem Moment. Wir finden einen Weg, damit unsere Kinder frei wählen können.«
»Ich werde die Götter hinter den Schatten aufsuchen und neu verhandeln.«
»Nachdem wir dieses ominöse Heven und Helheim besucht haben?« Ich lachte stichelnd auf. »Deine Einbildungskraft scheint mit dir durchzugehen. Loan! Beende diesen Lärm!« Ich deutete auf den Löffel und in Loans Hand wandelte sich das Besteck in einen Frosch aus Holz. Er starrte für einen Lidschlag irritiert darauf und steckte ihn dann in den Mund. »Typisch Ase! Wie dein Vater.«
Ich drohte Loki spielerisch mit der Faust. »Es ist keine Einbildungskraft!« Tiara patschte auf meine Oberschenkel und grinste. Dabei zeigte sie mir ihre neuen Schneidezähne.
»Pagam! Pagam! Pagam!«
»Nein, nein. Merk dir dieses Wort nicht.« Ich nahm einen Kakila vom Tisch und reichte ihn Tiara. »Sieh her. Der ist für dich.«
»Mit Essen kannst du vielleicht Loan ablenken.«
»Sie ist meine Tochter.« Tiara sah von mir, zu Loki, zu dem Kakila und nahm das Gebäck entgegen. Triumphierend blickte ich zu Loki.
Tiara lief zu Loan reichte ihm den Kakila und verlangte den Frosch im Austausch. Triumphierend blickte ich zu Thor. »Du vergisst, sie ist auch meine Tochter.«
»Du versuchst gerade MICH abzulenken, Loki. Wie kann es sein, dass du dich nicht mehr Heven erinnerst? Das Gespräch mit Vili, dem Wiesel und das Buch, bei dessen Lesen dich Munin erwischte. Anders als du erzähltest, wolltest du der Hyrule nicht beim Auffinden ihres Heimatlandes behilflich sein, denn wir wissen, dass die Hyrulen aus Heven stammen. Du wolltest, mit ihr als Anker, aufspüren, wo sich Heven befindet.«
»Deinen Worten zufolge soll ich das alles vergessen haben?«
»Woran erinnerst du?«
»Heven sagte mir überhaupt nichts, bis du es mir erklärt hast. Ich erinnere an die wundervollen Gemälde an den Decken in Vilis Schloss und dass wir uns zu dritt über den Maler unterhalten haben – doch kein Wort über eine zehnte Welt. Munin erwischte mich beim Lesen, wohl war – das Buch heißt in 80 Tagen um die Welt und stammt ursprünglich von Midgard und nicht von Heven.« Ich bedachte Thor mit einem Du-irrst-dich-Blick. »Was die Hyrule angeht - du warst doch dabei, als der Bettler sie uns schwerverletzt in einem Fangsack präsentierte. Wir brachten sie nach Asgard und ich sie zur Heilkammer. Den Rest kennst du. Mir ist meine magische Beschwörung entglitten und...«
»War Vater bei dir?«
Ich runzelte die Stirn. »Nein. Ich habe ihn nicht gesehen.«
»Sein Adlatus wurde verletzt in die Heilkammer gebracht und Vater wollte nach ihm sehen. Ich eilte, um dich vor ihm zu warnen, denn er verlangte ein Gespräch mit dir, wegen dem Buch mit Heven, das du gelesen hast. Du hast all deine Erinnerungen, aber ein Detail wurde dabei stets geändert – Heven existiert nicht darin. Was mich zum Schluss bringt – Vater muss all das verfälscht haben.«
Ich spürte wie der Zorn nach mir langte. Eine Manipulation meiner Erinnerungen? Wieder einmal? Durfte denn jeder in meinem Geist herumwüten wie er wollte?
Tiara begann zornig zu knurren. Ich sah neben mich. In Loans Händen befand sich erneut der Holzfrosch den er, mit wachsender Begeisterung, gegen das Tischbein hieb.
»LOAN!« Ich packte diesen vermaledeiten Frosch, knallte ihn vor mir auf die Tischplatte und als Tiara nach ihm greifen wollte, sandte ich ihn in meine Dimensionstasche. »Es reicht!«
Tiara blickte Loki mit großen Augen an und ihre Lippen zitterten. Loan patschte mit der Hand auf dem Tisch herum und fasste nach dem erstbesten, was er erreichen konnte – den Teller mit den abgenagten Knochen. Ich konnte den Teller gerade noch auffangen, bevor er sich über meinem Sohn entleerte. Gleichsam klopfte es an der Tür. »Ja?«
»Prinz Thor, es ist Zeit die Regierungsgeschäfte wieder aufzunehmen.«
»Danke Jotan.« Er nickte und schloss die Tür. Ich stellte den Teller zurück auf den Tisch. »Wir müssen unser Gespräch später fortsetzen. Mach jetzt nichts Unüberlegtes. Es gibt noch viel zu bereden und vielleicht verstehst du dann besser, wieso Vater so eine Abneigung gegen Heven hat, dass er es jeden vergessen ließ.«
Als ob ich ständig Unüberlegtes tun würde! »Dann sehen wir uns zum Abendmahl. Ich gehe mit den Kindern in den Garten und werde sie mit magischen Libellen und Fröschen beschäftigen. Schick mir die Maiden nach, wenn du zum Regierungsbezirk gehst.« Ich stand auf und gab meiner Stimme einen wärmeren Klang, als ich sah, dass in Tiaras Augen Tränen standen. »Kommt, Brut des Thronfolgers, wir wollen in den Garten gehen.«
Es war einfach zu köstlich ihnen zuzusehen, wie sie ihre immer bessere werdende Fähigkeit des Laufens umsetzten. Tiara konnte es schon besser und Loan klammerte sich mit beachtlicher Kraft an mein Bein, um sein Gleichgewicht wiederzufinden. Lächelnd hob ich beide hoch. Wir gingen zu Thor, der nun ebenfalls stand und ließen uns nacheinander küssen, bevor wir uns auf den Weg machten.
***
Falk und Asderia saßen nebeneinander an der Abendtafel. Sie unterhielten sich höflich und benahmen sich gesittet. Ob Vater sie maßregelte?
Mutter war äußerst zufrieden, da die Planungen für die Vereinigung und die Wasserweihe gut vorankamen.
Vater war äußerst zufrieden, da er heute den Bittstellern entkommen konnte, denen ich begegnen durfte.
Loki war äußerst zufrieden, da er den Tag mit den Kindern im Garten verbrachte.
Ich war vielmehr nachdenklich, ob der Frage Jotans an mich. Er und Harivald besorgten, auf Wunsch von Loki, einen mannshohen und mannsbreiten Eschenbaumstamm und wollten von mir wissen, in welches Gemach dieser verbracht werden sollte. Plante Loki etwas gegen Vater? Es hätte mich nicht verwundert.
Ich dachte an die Jungs und grinste.
»Was erheitert dich?«
»Meine Pläne, wenn wir den Tisch verlassen.«
»Thor, wir sollten erst unsere Gespräche beenden, bevor wir erneut beieinanderliegen.«
»Deine Vermutung geht in die falsche Richtung. Lass dich überraschen.«
»Ich verabscheue Überraschungen.«
»Ich weiß.«
»Unterlass dieses unverschämte Grinsen.«
Als die Tafel aufgehoben wurde, eilte Falk zu uns. Asderia unterhielt sich angeregt mit Sif. Um was es wohl ging? Falk schwieg so lange, bis Vater und Mutter den Saal verließen. Dann seufzte er auf.
»Ich habe mein Gespräch mit dem Allvater bereits hinter mich gebracht. Asderia muss gleich vorstellig werden.«
»Deswegen warst du so gesittet beim Abendmahl«, feixte ich. Falk wollte mir gegen die Schulter hauen, aber ich wich grinsend aus.
»Habt ihr inzwischen eine Eingebung, wie ich nach Vanaheim geriet?«
»Ich nehme an, dass ich die Hyrule mit einer Transportblase nach Vanaheim schickte, um sie vor meinem Magieausbruch zu schützen. Der Zeitpunkt der Erschaffung deiner Transportblase und meiner fielen wohl zusammen, so dass die beiden Blasen sich zu eins festigten und euch beide nach Vanaheim brachten. – Geschuldet dem starken magischen Ausbruch meinerseits.«
Lokis Gesichtsausdruck bei den Worten „starken magischen Ausbruch" erinnerte an Stark, wenn er von seiner Rüstung sprach. Unverhohlener Stolz.
»Dann ist das Denkspiel gelöst.« Falk sah zu Asderia.
»Und? Wie findest du deine vanische Prinzessin?« Falks Blick glitt zu mir zurück.
»Ansprechend. Sie hat breite Hüften, gut fürs Gebären anständiger Asenkinder. Mich stört nur ihr Schnalzen mit der Zunge und das Wackeln ihrer Brauen. Außerdem...«
Ich hörte nicht mehr diesem typischen Asengespräch zu und widmete mich meinen Kindern, die gerade von Limiteti und Svea gebracht wurden. Limiteti knickste, während ich Tiara in Empfang nahm.
»Die beiden kleinen Hoheiten haben ordentlich gegessen und getrunken. Sie sind gesäubert und bereit für eine Schlaf-Geschichte.«
Bevor ich etwas entgegnen konnte, trat Thor zu uns und nahm Svea Loan aus dem Arm.
»Schlaf-Geschichte – später. Folgt mir!«
Ich nickte den Kindermaiden zu und kam der Aufforderung stirnrunzelnd nach. Bevor wir den Ausgang erreichten, holte Asderia uns ein und blickte neugierig auf die Kinder.
»Dies sind die euren?«
»Loan Thorson und Tiara Thorsdóttir.«
Thor klang genau wie Stark, wenn er seine Rüstung vorstellte.
»Unglaublich, dass so etwas Entzückendes aus euch beiden entstanden ist. Loki Odinson – ich will meine Haare und meine Zofe zurück!«
»Da du deine Haare zuerst nanntest, scheinen sie dir wichtiger zu sein. Ich gewähre nur einen Wunsch pro Jahrhundert.« Mit einer übertriebenen Handbewegung in der Luft, gab ich ihr die von ihr gewählte Haarfarbe zurück.
Asderia schnalzte aufgeregt mit der Zunge. »Nein! Warte! So habe ich das nicht gemeint.«
»Verzeih, Asderia, wichtige Staatsgeschäfte warten auf dringliche Erledigung.«
Thor schob uns von Asderia weg und wir verließen zügig den Saal.
»Das wird ein Nachspiel haben!«
Doch offensichtlich nicht jetzt. Ein Wächter trat an Asderia heran und erinnerte sie sicherlich an ihr Vorsprechen beim Allvater.
***
Odin musterte die vor ihm stehende Vanin lange, bevor er zu sprechen begann. »Bis zu deiner Verbindungs-Zeremonie wirst du nicht mehr dein Gemach verlassen. Zur Ausnahme sei dir das gemeinschaftliche Mahl mit der Königsfamilie gestattet, zu dem dich die Wächter hin und zurückbegleiten werden. Du bekommst eine neue Zofe, aus dem Kreise der Königin. Und für einen Monat entziehe ich dir die Magie.«
»Was?« Asderia riss den Kopf hoch und wollte wütend auffahren, doch der erhobene Finger des Allvaters unterband dies.
»Ich dulde keine Widerworte. Du machst deine Situation nur schlimmer. Niemand ist mit dieser Sachlage zufrieden. Am allerwenigsten ich. Loki war deine Bestimmung und ich weiß, ihr währet gut miteinander ausgekommen. Loki hätte mit dir in Vanaheim und später in Jotunheim gelebt und...«
»Es wäre eine Lüge gewesen. Loki ist ein Thurse.«
»Ein gewandelter Thurse und durch seine langen Jahre in Asgard ist er zum Æsir geworden. Der Vertrag wäre erfüllt gewesen. Doch mussten sich meine Söhne diesem Schicksal widersetzen... So liegt es nun an Falk, den Vertrag zu erfüllen.«
»Eure Söhne durften sich widersetzen und was ist mit mir? Ich gedenke nicht...«
Odin schüttelte den Kopf und ihre Stimme erstarb. »Keiner von euch beiden hat nun mehr freien Willen, seinen Partner zu wählen. Es wurde so über euch bestimmt und eure Verbindung ist eure Pflicht euren Völkern gegenüber.«
»Aber ich...«
»Schweig! Keinen Ton mehr. Mein Wort ist Gesetz. Du hast dich dem Allvater zu fügen.«
Asderias Leib erzitterte vor unterschwelligem Zorn, doch ihre Lippen schwiegen.
»Wachen! Bringt Prinzessin Asderia in ihr Gemach!«
Die Männer salutierten und nahmen die Vanin in ihre Mitte. Odin wartete, bis sich die Türen des Thronsaals schlossen. »Frigga!«
Neben Odin materialisierte sich die Gestalt seiner Frau.
»Frigga, meine Teuerste, du solltest nach ihr sehen. In ihrem Herzen lodert Verdrossenheit und es könnte sein, dass diese ihre Seele vergiftet. Meine Worte waren überdies hart, um ihr ihre Grenzen aufzuzeigen – auch dies hat sie wahrhaft mitgenommen.«
***
»Wichtige Staatsgeschäfte? Mir scheint, wir gehen den Weg zu den Stallungen. Du willst doch nicht heute Abend noch ausreiten? Die Kinder sind zu jung für ein eigenes Pferd.« Thor grinste nur undurchsichtig und ging an den Stallungen unserer Pferde vorbei. »Was hast du vor?« Und dann erkannte ich sein Ziel. »Nein! Die Kinder duften nach Rosenblüten. Sie sind frisch gebadet und bereit für ihre Bettstatt. Tu uns dies nicht an.«
»Ich war auch in ihrem Alter, als ich zum ersten Mal auf den beiden saß.«
»Was kein Grund sein muss, dass es unserer Brut dir nachtut. Ich erinnere, dass du am Ende auf dem Boden landetest.«
»Woher willst du das wissen? Du warst noch nicht einmal geboren.«
»Mutter erzählte es mir.«
»Königinnen. Geschwätzig wie Waschweiber.«
Ich hob die Braue. »Du hast irgendwie eine seltsame Wiedergabe von Mutter. Erst bringst du sie mit Unkeuschheit in Verbindung und nun mit Geschwätzigkeit? Das lass sie lieber nicht hören.«
»Nicht vor den Kindern!«
»Das rate ich dir ebenfalls. Wie du weißt, plappert Tiara bereits alles nach.« Tiara, in meinem Arm eingenickt, schreckte beim Klang ihres Namens hoch. Schlaftrunken sah sie sich um und Neugierde griff nach ihr. Sie begann sich unruhig in meinem Arm zu bewegen. Wie gut, dass sie noch so klein waren, die zwei. Sonst würden sie bestimmt ihren Vater imitieren –Sind wir schon da? Dauert es noch lang? Wo geht es da hin? Wie lange noch? Ubila! Das würde trotz allem irgendwann auf mich zukommen. Ich unterdrückte ein Seufzen.
Bereits jetzt stieg mir der unverkennbare Geruch von Tanngrisnir und Tanngnjóstr in die Nase, bevor wir sie überhaupt sehen konnten. »Thor, wirklich? Wir werden allesamt stinken, als wären wir vom Donnerbalken gefallen.« Thor lief schneller und das Unglück kam unabänderlich näher.
»Jungs! Ich bin wieder da!«
Die beiden Ziegenböcke hielten kurz mit dem Kauen ihres Heus inne, sahen – meiner Meinung nach verächtlich – zu Thor und kauten unbeirrt weiter.
»Seht her! Meine Kinder wollen euch kennenlernen. Das ist Loan. Schau ihn dir an, Knirscher, ganz wie der Vater, oder?«
»Wir wollten doch unser Gespräch fortführen.«
»Schee-schee, schee-schee!« Tiara strampelte und streckte ihre Hände nach Tanngnjóstr aus. »Hier!« Ich drückte Tiara Thor noch zusätzlich in die Arme. »Ich gehe nicht näher als einen Fuß an die zwei heran. Nicht zu dieser späten Stunde – nein!«
Knisterer wandte sich mit dem Kopf zu Loki um und ließ ein abfälliges »Meheehee!« hören. »Ihn begrüßt du, mich nicht? Dabei habe ich euch etwas mitgebracht. Tiara, warte. Er kennt dich noch nicht.«
Tiara gebärdete sich wie wild. Loan blickte eher skeptisch auf die Böcke.
Inzwischen hing Tiara kopfunter in meinem Arm, währen Loan versuchte sich unter meinem anderen Arm zu verstecken. »So hilf mir doch!«
»Wie stellst du dir meine Hilfe vor?«
Ehe ich antworten konnte, war Knirscher nähergekommen, beugte seinen Kopf und leckte über Tiaras Bein. Meine Tochter lachte ausgelassen, quietschte und versuchte nach Knirscher zu greifen. Von Loan kam ein jämmerlicher Ton. »Mein Sohn, eines Tages werden dir diese magischen Ziegen gehören.« Aus dem Ton wurde Weinen. »Loan?«
»Gib mir sofort meinen Sohn!« Mit schnellem Schritt war ich bei ihm und zog Loan aus den Fängen Thors und dem Gefahrenbereich Tanngnjóstrs. »Komm schnell ehe...« Ich schnüffelte. Zu spät. »Oh dieser elende Bock. Er hat dich bereits mar...« Und genau in jenem Moment, spürte ich, wie mein Hosenbein durchnässte. In meiner Hand glühte ein grüner magischer Energieball, als ich mich langsam zu Tanngrisnir umdrehte. »...kiert! Du Prakjazfaham! Wir sind weder dein Eigentum noch möchten wir uns in deinem Gestank baden!«
»Lo...« Mein Versuch Loki zu beschwichtigen endete damit, dass meine Tochter unerwartet aus meinen Händen entschwand. Sie jauchzte. Ihre Gewandung klemmte zwischen den Zähnen von Tanngnjóstr, der den Kopf nach oben riss. Für einen Lidschlag schwebte Tiara in der Luft und landete dann auf dem Rücken meines Bockes. »Tiara!«
»THOR! Pass besser auf!«
Knirscher meckerte zufrieden. Tiara vergrub ihre Hände in dem struppigen Fell des Bockes. »Er... scheint sie zu mögen.« Von hinten bekam ich einen heftigen Stoß gegen den Rücken. Knisterer wollte Aufmerksamkeit. Ich kramte den Apfel aus dem Beutel, der an meinem Gürtel hing, hervor. »Hier mein Junge.« Mit einem Happs verschwand der Apfel in seinem Maul. Den zweiten Apfel gab ich Knirscher, der mich danach anstupste und brummelte. »Ja, ich weiß. Ich war lange nicht bei euch. Du siehst ja, dass ich viel zu tun hatte. Aber ich verspreche euch, dass wir gemeinsam eine Ausfahrt machen.«
Das klang nicht gut. Der Bock meckerte erneut.
»Wann? Ja... wann? Warum nicht gleich. Loki, wir machen einen Ausflug.«
»Thor. Die Böcke stinken unerträglich. Wir riechen inzwischen nicht besser. Tiara hat schon gelbe Hände. Und Loan zittert vor Angst. Und du denkst an eine Ausfahrt?«
»Nutze deine Magie, damit wir alle nach Rosen duften und dann brechen wir auf. Loan wird sich auch noch mit den beiden anfreunden.«
»Jetzt? Die Brut gehört ins Bett und nicht in einen Ziegenkarren!«
»Es wird ihnen Freude bereiten.«
»Nein! Nicht jetzt! Auf keinen Fall! Niemals!«
Niemals? Dann stand der Ausfahrt nichts entgegen.
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Nein! Niemals! Auf keinen Fall! ... wirklich Loki...?
Prinzenrolle 2 – Martr
Prinzenrolle 3 – Der Beginn einer Reise
Prinzenrolle 3 – Außerasische Lustbarkeit
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