Kapitel 28 - Ragnarök
N/A: Wikipedia: Die Ragnarök (altnordisch „Schicksal der Götter"; aus regin, gen. pl. ragna „Gott", rök „Ursache, Sinn des Ursprungs") ist die Sage von Geschichte und Untergang der Götter (Weltuntergang) in der Nordischen Mythologie, wie es die Völuspá prophezeit.
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»Willkommen zurück, Mr. Odinson.«
»Hallo Jarvis. Sind Stark und Banner im Gebäude?«
»Sie halten sich in dem Labor auf, das gerade renoviert wird. Es befindet sich...«
»Ich denke, ich weiß welches du meinst.« Schließlich war es noch nicht lange her, seit der Hulk und ich es zerstörten.
Banner starrte überrascht zum mir, als die Aufzugtüren sich öffneten. »Thor?«
»Seid gegrüßt, Freunde.«
Stark kroch unter einem Tisch hervor. »Pointbreak, sieh an. Du bist zu früh. Das Labor ist noch nicht wieder ganz hergestellt.«
»Zu früh? Wozu?«
Banner rollte mit den Augen. »Er meinte, wir sollten mit der erneuten Zerstörung warten, bis alles repariert ist.«
»Du bist nachtragend, Stark.« Ich stellte das Kästchen mit den Proben auf einen Tisch, der mit Folie umwickelt war.
»Nachtragend?« Stark wiegte den Kopf hin und her. »Nur weil ich das Geld habe, um ständig neue Geräte zu kaufen, muss ich es nicht unbedingt tun. Ein bisschen mehr Respekt vor fremdem Eigentum würde euch gut zu Gesicht stehen.«
Banner schob seine Brille hoch und machte ein zerknirschtes Gesicht. Dabei war Starks Gerede nicht ernst zu nehmen. »Könnt ihr dieses Blut untersuchen? In Asgard ist eine Seuche ausgebrochen, mit unbekanntem Erreger.«
Stark runzelte die Stirn. »Asgard ist ja nicht gerade um die Ecke, Conan. Wieso sollten wir etwas mit dem Erreger anfangen können?«
»Ihr weiltet als Gäste in Asgard. Wir wollen ausschließen, dass die Erreger von einem der Besucherwelten stammen.«
»Na klar. Wenn etwas schief geht, waren es immer die Menschen.«
Verständnislos sah ich Stark an. »Fangt mit den Untersuchungen an, bevor noch mehr Asen sterben.«
»Es gab bereits Todesfälle?« Banner blickte besorgt auf den Würfel. »Wir müssen in ein spezielles Labor.«
»Macht ihr mal. Sind noch Capt'n Crunch da?«
***
»Es wird ein Krieger, habe ich recht Vili?« Verzückt starrte Nal über mich. Ich ließ meinen Blick bei Nal, bis dieser zu Vili hinab sah, als der keine Antwort gab. Noch immer schien der vollkommen Entsetzt zu sein. »Vili? Was ist?«
»Ähm... ich dachte... Loki wird Jotunheim ein weiteres Mädchen schenken. Dein Thursenjunge ist gesund, Loki. Das ist alles was zählt.«
Nal ergriff meine Hand. Ich zog argwöhnischen die Augenbrauen zusammen. Vili nickte mir vorsichtig zu - da war noch mehr.
»Darling, es war alles sehr aufregend für dich. Warum gönnst du dir nicht ein Bad in der Grotte.«
»Oh, das ist eine wunderbare Idee. Kommst du auch, Loptr?«
»Später vielleicht. Mein Buch, du erinnerst?«
»Ja, deine Bücher, die dir über alles gehen.« Er umarmte Vili. »Ich bin so froh, dass unsere Kinder gesund sind.« Damit verließ er den Raum.
Ich setzte mich auf. »Rede frei heraus.«
»Dein Kind... es hat keine asische DNA im Blut.«
»Mein Kind...«, spie ich aus. »... stammt nicht von Thor?«
»Dem ist so. Es stammt von keinem Asen.«
»So weiß ich, wer der Vater ist«, zischte ich und sprang auf.
»Warte. Wir können uns nicht sicher sein, was vor deiner Ohnmacht geschah.« Er wischte über das Hologramm und verglich einige Werte. Sein Gesicht verdunkelte sich weiter. »Der Vergleich zwischen Nal und dem Fremdanteil im Blut deines Kindes brachte leider Gewissheit. Damit wird Helblindi Byleist für eisfrei erklären. Sollte Thor davon Kunde erhalten, hat dein Bruder sein Leben verwirkt.«
»Byleist!« Ich ballte die Hände zu Fäusten und biss die Zähnen so fest zusammen, dass mir die Wangenknochen schmerzten. Bestätigte sich nun meine Ahnung. Mit geschlossenen Augen versuchte ich meinen heftigen Atem unter Kontrolle zu bekommen.
Sollte Thor davon Kunde erhalten? Thor? Oh nein! ICH würde Byleist zuerst finden. Der Tod war viel zu einfach für ihn. Mir würde eine grausamere Bestrafung einfallen. Immerhin hatte ich einen guten Lehrer.
»Loki...«
»Geh mir aus dem Weg!« grollte ich und Vili trat tatsächlich zur Seite. Ich spürte seinen besorgten Blick in meinem Rücken, als ich aus der Heilkammer stürzte.
***
»Thor!«
Lächelnd blickte ich von meiner Speise auf und kam in die Höhe. »Seid gegrüßt, Lady Pepper.«
Sie kicherte. »Ach du.«
Ich wusste natürlich inzwischen, dass die Damenwelt kein Lady vor dem Namen erwartete. Dennoch reagierte das weibliche Geschlecht entzückt darauf weswegen ich es, in passenden Momenten, weiter nutzte. Pepper umarmte mich herzlich, ich erwiderte. Mir fiel die Wölbung unter ihrer Oberbekleidung auf. »Wie geht es deiner Frucht?«
Sie lachte. »Ihr habt immer nette Bezeichnungen für alles.«
»Wie nennt ihr eure ungeborenen Kinder?«
»Erst Embryo, dann Fötus und schließlich Baby. Wo ist Loki?«
Nachdenklich kratzte ich mich am Bart und erinnerte, wie glücklich ich letztes Mal war, als Loki sich in anderen Umständen befand. Ob es ratsam war, nun davon zu sprechen wo ich doch wusste, dass wir unser Kind wohl verlieren würden? »Er weilt bei unserem Onkel.«
»Vili, der Lustige?« Pepper schmunzelte verschmitzt. »Er hat am siebten Tag der Feier Tony unter den Tisch getrunken.«
Ich grinste. »Ja, bei Onkel Vili.
»Schade. Ich hätte ihn und die Kinder so gerne wieder gesehen. Seit dem Hochzeitscrash habt ihr euch nicht mehr blicken lassen. Tony hat uns nicht verraten, was im Labor geschehen ist. Vielleicht kannst du das aufklären?«
»Es waren keine ehrenhaften Handlungen und wir sollten sie für immer ruhen lassen.«
»Ich habe das Gefühl, sobald Alkohol im Spiel ist, lasst ihr Männer euch schnell zu unehrenhaften Dingen hinreißen.«
»Hierbei trug diesmal der Met keine Schuld.«
»Verzeihen Sie, wenn ich Ihr Gespräch unterbrechen muss, Mr. Odinson. Mr. Stark bittet Sie, in Labor 13-08 zu kommen.«
***
Ich flüchtete in die Parkanlage des Schlosses.
Weg von Vili.
Weg von Nal und seinen Glückwünschen.
Weg von meiner Brut, die mich daran erinnerte, dass in mir ein weiterer Zögling heranwuchs.
Weg von dem Seelenleser, der ihn mir deutlich zeigte.
Weg von der brutalen Wahrheit.
Unser Kind - getötet.
Eine Göttlichkeit - die mir aufgezwungen wurde.
Vom eigenen Bruder - geschändet.
Missbraucht - als Gebärmaschine.
Ich rannte fast, versuchte meinen Atem ruhig zu halten. Versuchte das Gefühl zu beherrschen, aus der Haut fahren zu müssen. Klaus und Marlene mühten sich redlich einen, mit Ungeziefer befallenen, Immergrün auszugraben. Sie grüßten mich kurz, als ich an ihnen vorbeilief, und widmeten sich wieder ihrer Arbeit. Ich blieb stehen und wandte mich um. »Was tut ihr?«
»Der Baum muss weg. Der gefiederte Korkspinnenweber befällt sonst jedes Immergrün.«
»Tretet zur Seite!«
Ich legte all meine Wut in die Energie und warf sie auf das Immergrün. Klaus und Marlene traten mit Abstand hinter mich, als sich mein Zorn in einer riesigen Flamme entzündete, die den Immergrün im Bruchteil eines Lidschlages vernichtete. Selbst ich machte überrascht einen Schritt zurück.
Asche fiel wie Schneeflocken sanft zu Boden, in das scheinbar unendlich tiefe Loch, wo einst der Immergrün wurzelte. »Oh!« Ich starrte erschrocken auf meine Hand und dann wieder zu dem Loch. »Ich... hoffe, das passt so.« Ohne eine Entgegnung abzuwarten lief ich schnell weiter. Bekam noch mit, wie Klaus an den Rand des Loches trat, hineinsah und sich am Hinterkopf kratzte.
Ausgerechnet jetzt musste sich diese Seuche in Asgard ausbreiten. Wusste Yggdrasil wie lange Thor wirklich wegblieb. Ich wollte schon das erste Kind nicht, geschweigendem jetzt diesen Parasiten... Sollte ich Verbindung mit Thor aufnehmen und ihm erzählen, was ich jetzt wusste? Nein, das würde nur Thors gegenwärtige Situation verschlimmern.
Zuerst galt es ruhig zu werden, damit mein Verstand nicht dem Hass verfiel. Ich würde Byleist stellen und sein Winseln würde das letzte von ihm sein, das ich wahrnahm, bevor ich ihn verdammte.
Morgen würde ich einen Plan entwerfen, wie ich vorging. Den Parasit würde ich noch behalten. Wer wusste schon, ob er mir nützlich sein würde.
Noch immer wütete der Zorn in mir. Da ich nicht das ganze Schloss auseinander nehmen wollte, lief ich in meiner Not in die Bibliothek. Vielleicht beruhigten mich die Bücher.
Ich nahm auf einem Sessel am Fenster Platz, holte mir mit einem Wink ein dickes ledergebundenes Buch aus dem mittleren Regal und bettete es auf meinen Schoß. Ich betrachtete den Einband. Ein wenig erinnerte er mich an den Friedensvertrag Helblindis und im gleichen Moment stand er vor mir.
Zorn ließ seine roten Augen erglühen. Er riss mir das Buch aus den Händen und zerriss es mit einer einzigen fließenden Bewegung.
»Du Lügner! Wir dachten, du seist besser als Odin.«
Helblindi starrte neben mich zu Thor, der mit geballten Fäusten dastand.
»Doch du kannst deinen Vater nicht verleugnen. Ich erkläre den Vertrag für nichtig, durch den Wortbruch deiner Tat. Du hast Nal und Byleist getötet. Kein Thurse mehr wird dir Frieden entgegenbringen, Thor Odinson!«
»Helblindi«, versuchte ich meinen Bruder zu beruhigen. Da fuhr er zu mir herum. Ehe ich wusste, wie mir geschah bohrte sich sein Eisschwert in meinen Unterleib.
»Kein asisches Blut soll sich mehr in dir vermehren, fehlgeleiteter Argune.«
Der Schmerz ließ mich kurz schwarz vor Augen werden. Ich keuchte auf und krümmte mich, versuchte mit einem Schritt zurück der eisigen Klinge zu entgehen. Neben mir schrie Thor und hob die Hand nach Mjölnir...
...liebliche nach Flieder schmeckende Lippen nahmen mir den Schmerz. Vor mir sah ich Keenors große Augen, die mich sorgenvoll betrachteten.
»Bist du ins Hier und Jetzt zurückgekehrt, Loki?«
Da kaum ein Blatt zwischen unsere Gesichter gepasst hätte, nahm ich den Kopf etwas zurück »Was ist passiert?« Meine Finger fuhren zu meinen Lippen.
Keenor lächelte beruhigend. »Mir scheint, du hattest eine Vision. Du hieltest das Buch, wie in einem Versuch es in dir aufzunehmen. Ich schreckte mich, als ein unermesslicher Schmerz dich zu durchlaufen schien.«
Ohne Nachzudenken langte ich nach meinem Unterleib und suchte den Herzschlag des Kindes. Ich fand ihn auf Anhieb und wusste nicht ob ich erleichtert, oder enttäuscht sein sollte.
***
Banner und Stark befanden sich in Schutzanzügen hinter einer durchsichtigen Wand. Ihre Gesichter waren unter den Masken kaum zu erkennen. »Soll ich reinkommen?« Beide sahen zu mir. Als Banner gehen wollte, hielt Stark ihn am Arm zurück.
»Ich komme raus.«
Ich sah dabei zu, wie Stark zu einer Schleuse ging und dort mit einer Flüssigkeit geduscht wurde. In der nächsten Schleuse zog er den Anzug aus und kam dann zu mir. Sein Gesicht war ungewöhnlich ernst.
»Nun...« Er wirkte nervös und blickte zu Banner. »Wir konnten das euch unbekannte Element identifizieren. Du erinnerst dich daran, als wir in Asgard waren und das Bilgeschwein jagten? Eins hat der Hulk getötet, das andere konnte verletzt fliehen.«
»Warum erzählst du mir das Stark?«
»Was eure Leute krank macht... ist das mutierte Blut vom Hulk.«
Das hatte ich nicht erwartet.
***
Lustlos stocherte ich in dem Fisch herum, der auf meinem Teller lag. Nal war bester Laune und redete unablässig. Es gefiel ihm in Vilis Schloss, soviel bekam ich zumindest mit.
»Kythaela erzählte mir, wie lange sie und ihr Bruder bereits hier auf dem Schloss sind. Dabei sehen sie keinen Tag älter als zwanzig aus.«
»Hier im Schloss steht die Zeit still, Sonnenschein. Wer hier lebt, altert nicht.«
»Dann... werde ich auch nicht altern?«
»Dem ist so. Es liegt ein Zauber zugrunde, der allgemein missbilligt wird. Doch stört mich das nicht. Wir leben hier in unserer Blase und jeder bleibt, so lange es ihm beliebt.«
»Ich wusste von deinem großen Herz, doch erscheint es mir nun unendlich.«
Ich musste an mich halten, als die beiden erneut in einen innigen Kuss fielen. Öffentliche Liebesbekundungen waren mir zuwider. Alak brachte eine Terrine herein und stellte sie in die Mitte des Tisches. Der Dampf stieg in die Höhe.
Die Luft stank nach Feuer, Blitzen und Magie. Thor und ich standen Rücken an Rücken. Er schleuderte Blitze, ich magische Energie.
»Was auch immer passiert, Loptr«, schrie Thor in das Prasseln der Energien, »Ik frīja þek.«
Für einen Lidschlag lächelte ich. » Ik frīja þek, Donar.«
Hinter mir tönte Vilis hasserfülltes Rufen und Thors angestrengtes Keuchen. Helblindi war nicht minder voller Hass und Zorn. Nichts konnte ihn mehr stoppen, alles was seinen Weg kreuzte vereiste und nun griff er mich wieder an. Helblindi mein Bruder, der einzige meiner leiblichen Familie, der noch lebte.
Ich rief meine magischen Dolche zu mir und warf sie nach ihm. Sie trafen seine Kehle und sein Herz. Noch während er zusammenbrach, gab Thor hinter mir ein gurgelndes Geräusch von sich. Ich fuhr herum, sah seinen Kopf nach hinten kippen und zu meinen Füßen fallen. Sein Körper stürzte nach vorn.
Ich schrie. Mein Verstand schaltete sich aus. Die Magie pulsierte in mir, ich erzitterte und wollte mich mit aller Macht auf Vili stürzen. Noch nie in meinem Leben erschuf ich solche Kraft aus mir.
Mein erster Energieblitz traf Vili mitten in die Brust. Er wurde von den Beinen gerissen, flog hunderte von Metern über raues Gestein, bevor er sich fing. Während er sich auf die Knie schob, jagte ich den zweiten Energiestrahl hinterher. Aus dem Nichts webte er ein Schild. Meine Energie wurde geblockt und abgelenkt, schoss in das Meer des Raumes und zertrümmerte einen Mond.
Wütendes Wehgeschrei lenkte mich kurz ab. Odin kam neben mich, brüllte den Namen seines Bruders und ihre magischen Strahlen trafen aufeinander. Funken und Licht sprühten.
Ich taumelte zurück. Der zertrümmerte Mond fing meinen Blick ein. Ich sah wie die eine Hälfte von ihm auf Midgard traf. Einschlug mit der Kraft eines Weltenzerstörers. Nein, formten meine Lippen wortlos, als sich der Weltenbrand auslöste und über Midgard hinwegfegte. Seine Funken griffen nach Jotunheim. »Nein!«, rief ich laut.
Ein Kreischen lenkte meine Aufmerksamkeit zu Vili und Odin. Ihre Energien fraßen sich gegenseitig auf, drangen weiter vorwärts und umschlossen zischend und Funken sprühend den jeweils anderen. Aufflackernd vergingen die Asen-Götter in ihrer eigenen Magie, während die Welten um uns herum brannten. Am Horizont sah ich die Glut auf uns zukommen.
»Ragnarök«, flüsterte ich entsetzt. Ich hatte den Weltenbrand in Gang gesetzt.
»Ragnarök?«
Die Druckwelle schüttelte mich durch.
»Komm zu dir, Loki! Was erzählst du da von Ragnarök?«
Seit wann sprach eine Druckwelle? Und dann auch noch mit der Stimme von Vili, dem Mörder meiner Liebe? Ich erwartete, die alles zerstörende Hitze, doch sie kam nicht. Langsam öffnete ich die Augen. Vili stand vor mir, hielt mich an den Schultern und schüttelte mich.
»Was ist mit Ragnarök?«
»Wo ist Thor?«
»Auf Midgard. Loki was ist mit dir? Du weißt doch wo er ist.«
Ich sah seinen Kopf vor meine Füße rollen und schnappte nach Luft.
Vili wandte das Gesicht zur Seite. »Alak – schnell, bring mir Wasser!«
Während ich versuchte meinen rasenden Herzschlag wieder zu normalisieren, spürte ich Nals besorgte Blicke auf mir ruhen. Alak reichte mir einen Becher mit Wasser. Ich trank in kleinen Schlucken, unter Beobachtung von Vilis zusammengekniffenen Augen. Ik frīja þek... »Thor«, murmelte ich erneut und krallte meine Hände um den Becher.
»Wie oft passiert dir das?«
»Bis jetzt ist es drei Mal über mich gekommen.«
»Immer die gleiche Szene?«
»Nein... nein... es ist immer... für mich sieht es aus wie in einer Reihenfolge.«
»Mein armer Junge.« Nal nahm mich in den Arm und strich mir über den Kopf.
»Nal.« Ich wand mich unter ihm weg. »Bitte – ich bin kein kleines Kind mehr.«
Vili starrte mich an. »Es sind... göttliche Visionen. Der Vorgang wurde beendet und du bist ein...«
Gott, beendete ich seinen Satz in Gedanken.
»Was meinst du damit, Hjarta?«
»Später, Sweetheart.«
»Es ist so... wahrhaftig.«
»Es braucht Zeit Vision und Realität zu unterscheiden. Loki, du musst mir berichten, was du gesehen hast.«
»Ich...« Durch die Tür stürmte ein Wesen, das eine Mischung aus Dunkel und Lichtalb zu sein schien.
»Herr, eine Rabe aus Gladsheim.«
»Danke, Frildorr.« Vili nahm eine kleine Schriftrolle entgegen, entrollte sie und sein Gesicht wurde ernst. »Falk. Ihn hat das Fieber erfasst. Es steht kritisch um ihn. Ich muss sofort nach Gladsheim. Nal, sag Kythaela, dass wir das Fest verschieben müssen.«
Vor unseren Augen verschwand Vili und Nal starrte ungläubig zu mir. Bevor er etwas sagen konnte, quälte ich mich in die Höhe. »Verzeih, ich ziehe mich zurück.«
»Soll ich dir Gesellschaft leisten?«
»Nein!« erwiderte ich hastig, verließ fluchtartig den Raum, rannte kopflos durch das Schloss und stieß mit jemandem zusammen.
»Hattet Ihr wieder eine Vision, Prinz?«
»Keenor.« Noch immer war ich voller Schmerz. Meine Hände zitterten und meine Knie vermochten mich kaum zu tragen. Ich stütze mich an der Wand ab. Sofort war der Alb neben mir.
»Ich begleite Euch in Euer Gemach.«
Sofort spürte ich den Drang zu protestieren, ließ mir dann aber doch von Keenor helfen.
»Visionen bieten die Möglichkeit, die Zukunft zu beeinflussen.«
»Was geschehen ist, ist geschehen und lässt sich nicht mehr ändern«, spie ich wütend aus. »Dazu müsste ich die Zeit zurückdrehen.«
»Leider liegt das nicht in unseren Möglichkeiten.«
Ich stockte und riss die Augen auf. »Vielleicht doch.«
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Ik frīja þek = Ich liebe dich
Nächster Teil: Donnerstag, 21.03.2019 "Entfesselt"
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