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Kapitel 26 - Im See des Raumes

N/A: Helau und Alaaf überstanden. Jetzt legen wir richtig los, damit wir es bis zum Kinostart von Endgame geschafft haben (vielleicht). Daher ab sofort regelmäßig auch donnerstags ein neues Kapitel.

Nächstes Kapitel demnach – Donnerstag – nicht verpassen ;-)

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»Loki, das tust du nicht!« Im nächsten Moment waren wir nicht mehr bei Holda, sondern standen vor Onkel Vilis Haus. Ungläubig starrte ich an mir herunter. Ich war nackt, bis auf ein Leibtuch um meine Hüften. Loki lachte dunkel.

»So gefällst du mir, Ase.«

»Gib mir Kleidung! So kann ich nicht nach Gladsheim zurück.«

»Vielleicht morgen, nach dem Frühmahl. So lange wirst du mir zu Willen sein.«

Ich zog Loki an mich und küsste ihn hart.

Grob packte ich Thor am Nacken und zwang seinen Mund auf.

»Nnnnnn!«

Meine Zunge bändigte die seine und schmeckte Asenblut. Samtweiches Bitzeln erfüllte meinen Gaumen. Ich gab den Schauer, den ich fühlte, an Thor weiter, mit einem einzigen leisen keuchenden Laut. Als er sich wehrte, biss ich ihm in die Lippe. Erneut brummte er unwillig.

Nochmal würde ich ihm nicht die Oberhand gewähren. Ich schickte einen gezielten schwachen Blitz in seine Kniekehle und augenblicklich war sein Kopf da, wo er sein sollte – an meinem Gemächt. Ich grinste, wischte mir das Blut vom Kinn und packte seine Haare.

Ein dunkles Knurren ertönte hinter uns. Thor hielt inne, ich fuhr herum. Ein Bilgenschwein lief aufgebracht an den Grenzen des Hauses entlang und versuchte den Bannkreis zu durchbrechen.

»Bilgen greifen nicht gezielt an.«

»Es erinnert mich an unsere letzte Begegnung mit einem Bilgenschwein, als Osara verletzt wurde.«

»Vili erzählte von einem Goldfan, der sich ähnlich seltsam verhielt.« Die Bilge stieß ein wütendes Grunzen aus. Misstrauisch beobachtete ich, wie das Tier eine regelrechte Rinne an der Grenze aufwühlte. »Kann es den Bannkreis durchbrechen?«

Ich kam wieder auf die Beine. Beide beobachteten wir das aufgebrachte Schwein. »Nein. Aber ich müsste lügen, wenn mir dieses Verhalten gefallen würde. Es scheint mir krank zu sein. Lass es uns töten. In Asgard sollen sie sein Blut untersuchen. Vielleicht findet man eine Erklärung.«

»Ich erledige es mit Mjölnir.«

Gerne ließ ich Thor den Vortritt. Ein Asenkrieger im Leibtuch kam mir dabei doch etwas unpassend vor, so gab ich ihm seine Rüstung zurück. Thor zielte und schleuderte seinen Hammer auf die Sau. Überrascht sah ich, wie die Bilge sich im letzten Moment zur Seite bewegte und der Hammer an ihr vorbeiflog.

»Þrakjaz!« Ich ließ Mjölnir in meiner Hand zurückkommen. »Es scheint intelligenter als andere Bilgen.«

»Oder der Wahnsinn macht es scharfsinniger.«

Erneut schleuderte ich meinen Hammer. Er war so schnell, dass die Bilge gar nicht reagieren konnte und dennoch wich sie erneut aus. »Mihsam!«

»Der große allmächtige Thor von einem Bilgenschwein bezwungen.«

»Erschaffe eine Illusion. Lenke es ab!«

Mit einer Handbewegung ließ ich ein weiteres Bilgenschwein entstehen. »Verwechsle die beiden nicht, Ase.«

Tatsächlich widmete die Sau ihre Aufmerksamkeit dem riesigen Eber. Diesmal traf Mjölnir das Schwein direkt im Gesicht. Es platzte auf, wie ein überreifer Kürbis. Die Sau wankte, stolperte nach vorn und stürzte gegen das Energiefeld.

»Was tut ihr da?«

Vili kam zu uns gelaufen und starrte ungläubig auf das tote Bilgenschwein. Der Hammer steckte tief im Schädelknochen. Mjölnir wackelte, schoss aus der Sau heraus, kam in meine Hand geflogen und durch die Wucht wurde mein Gesicht mit Blut benetzt. Unwirsch wischte ich es weg.

»Eine durchgedrehte Bilge. Thor erzählte mir von dem Fan, der dich angriff.«

»Fürwahr. Dies kann keine Zufälligkeit mehr sein.«

»Wir lassen das Blut in Gladsheim untersuchen. Auch die Asen wurden von einer Krankheit befallen, die sie erst wahnsinnig macht und dann in hohem Fieber dämmern lässt.«

»Du hast noch genügend Blut im Gesicht von dem Schwein. Das dürfte reichen.«

»Hey Königssohn!«

»Irmingard.« Fassungslos starrte ich auf die alte Nidalerin, die auf einem Esel sitzend, aus dem Wald kam und gehetzt wirkte. Den Esel führte ein ungehaltener Snerk, der die ganze Zeit leise vor sich hin schimpfte. Dank Irmingards damaligem Wunsch kamen allerdings nur nette Worte hervor.

»So muss ich dieses liebreizende Wesen auf diesem entzückenden Esel führen, während ich laufen darf. Kurze Beine sind eine Wohltat.«

Wenn sich Irmingard dazu bereit erklärte ihr Loch zu verlassen, dann lief etwas ganz gehörig schief im verbotenen Wald. Ich musterte Snerk, der sich am Hals des Esels festhielt und mit missbilligendem Gesicht die Beine rieb.

»Na sieh mal an, der Eisriese ist auch hier.«

»Irmingard, alte Hexe, weshalb lasst Ihr Euer Zuhause hinter Euch?«

Sie kicherte schrill. »Der Eisriese, wie immer wonnig und berückend.«

Es klang spöttisch. »Mir ist, als wolltet Ihr...«

Vili hob die Hand. »Haltet ein mit der Zänkerei. Ihr benehmt euch wie Gören. Was beschert uns euer Besuch, werte Nidalerin?«

»Wir erbitten Obdach, werter Vili Borson.«

Überrascht sah ich zu Irmingard. Sie konnte auch anders, wenn sie etwas haben wollte.

Vili machte eine gebende Geste und gab damit den Bannkreis frei. »Tretet ein. Was ist passiert?«

Snerk führte den Esel auf das Grundstück.

»Halt an, Snerk! Es war erst nur ein Tacherlen, das sich seltsam verhalten hat. Dann ein Febe und ein Waldhader.«

»Das Tacherle hat mich gebissen.« Snerk hob einen verbundenen Finger in die Höhe. »Dieser Wald ist wunderschön und lebenswert.«

»Ach sei still, Snerk. Es war nur ein kleiner Kratzer. Aber als Tarak mich anknurrte, wusste ich, da stimmt etwas nicht. Wir können nicht mehr so tief im Wald bleiben.«

»Es muss schnellstens untersucht werden, bevor es alle Tiere befällt.«

Ich bestätigte mit einem Nicken.

Vili wandte sich an Loki. »Du muss sofort zu Holda. Teile ihr mit was geschehen ist. Sie soll den Wald mit ihrem Gesinde verlassen.«

***

»Irana, es gibt ein Problem mit den Tieren im verbotenen Wald.«

»Im verbotenen Wald auch?«

»Was meint Ihr mit auch?«

»Die Jäger berichteten von Tieren, die sich wider ihrer Natur verhielten und die Männer angriffen.«

Ich starrte sie entsetzt an. »Wieso weiß ich davon nichts?«

»Erst hielt man es einfach nur für ein krankes Tier. Erst durch die Häufung dieser Zwischenfälle wurde bemerkt, dass etwas nicht stimmt. Ein Jäger brachte uns einen Kadaver. Wir haben das Blut untersucht.«

»Könnten die Fälle der Asen und der Tiere zusammenhängen?«

»Die Untersuchungen laufen.«

In diesem Moment kam Tarella auf uns zu. Sie sah besorgt aus.

»Die Ergebnisse, Ehrwürdige. Im Blut der Tiere und der Kranken findet sich die gleiche unbekannte Stofflichkeit.«

Irana blickte mich besorgt an. »Solange wir nicht wissen, wie die Asen sich infiziert haben, muss der Kontakt mit Tieren vermieden werden. Hoheit, Ihr solltet Sorge dafür tragen, dass die im verbotenen Wald lebende Mitwelt diesen schnellstens verlässt.«

***

»Nein, Thor. Unter keinen Umständen werde ich nach Gladsheim gehen.«

»Du kannst nicht hierbleiben – nicht bei Holda. Auch sie wird mit uns müssen. Nichts ist hier mehr sicher, wenn sich diese Seuche weiter ausbreitet.«

»Ich habe das Portal bei Holda zusätzlich versiegelt. Sie wird nicht mitkommen, denn Holda verabscheut die Hitze, ebenso wie wir Thursen.«

»Wir Thursen?« Ich schluckte herunter was mir dazu auf der Zunge lag. »Du hast Urda nicht erlebt, wie sie sich gebärdet hat. Und was ist mit den Kindern? Willst du bleiben und sie in Gladsheim zurücklassen?«

»Nein«, fauchte ich. Wütend verschränkte ich die Arme vor der Brust. »Aber ich kann nicht nach Gladsheim. Ich kann einfach nicht.«

»Du willst nicht.«

»Wie kannst du es wagen...?«

»Haltet ein!« Vili trat zwischen uns. »Ich habe eine exzellente Lösung. Thor, kehre nach Gladsheim zurück und richte meinem Sohn aus, dass er hierher reiten soll, um Irmingard nach Gladsheim zu begleiten. Wenn du zurück bist, werden wir zu meinem Schloss teleportieren.«

»Dein Schloss?«

»Dein Schloss?«

»Du hast ein... Schloss, Hjarta?«

»Wie, du hast ein Schloss? Wo isses? Und warum können Snerk und ich nicht dorthin mitkommen?«

Vili grinste uns alle nur an. »Thor? Was stehst du noch herum?«

***

Als ich zurück kam unterhielten sich Nal, Vili und Loki. Snerk und Irmingard saßen auf den Stufen vor dem Haus und tranken Tee. Ich strich unseren Kindern über den Kopf, lächelte Loki zu und ging zu der Treppe. »Falk und Fandral werden bald eintreffen. So lange solltet ihr euch nicht aus dem Schutzkreis bewegen, Irmingard.«

»Ratschläge von einem Asen.« Irmingard schüttelte missbilligend mit dem Kopf. »Ich soll nach Gladsheim. Ich kann nur hoffen, dass meinem Kind die Luft dort nicht schadet. Es soll kein Betrüger werden, wie die Asen.«

»Welches Kind? Du hast kein Kind.«

Sie lächelte breit und strich sich über den Leib. »Snerk war fleißig.«

»Ich FREUE mich auf unser Kind«, knurrte Snerk. »So sehr. Ich werde es lieben.«

Amüsiert blickte ich zu Snerk, dessen Tonfall abfällig war und nicht zu seinen Worten passen wollte. Oh nein! Dann würde es bald eine weitere Irmingard, oder noch einen Snerk geben. »Ich dachte nicht, dass du in deinem Alter... Au!« Irmingards Stock traf schmerzhaft meinen Arm.

»Du bist unausstehlich, Königsohn!«

»Genug geplaudert. Wir sollten aufbrechen.« Vili klang ungeduldig.

Ich war dankbar, dass Vili die beginnende Schimpftriade von Irmingard unterbrach. Er gebot uns, dicht zusammenzukommen. Ich hob Loan hoch, Loki nahm Tiara und presste sich mit ihr eng an mich.

»Noch näher zusammen. Hey Thor, gib mit deinem Hammer Acht.« Vili schob uns Körper an Körper zusammen. »Versucht nicht aus der Blase zu kommen.«

Ich runzelte die Stirn. »Wo liegt denn dein sogenanntes Schloss?«

»Im See des Raumes.«

Ich sah noch wie Thor den Mund zum Protest öffnete und dann blendete uns das grelle Licht. Als ich die zusammengekniffenen Augen öffnete, schwebten wir alle zusammen in einer Art Tropfen. Ein Griff um meine Brust brach mir fast die Rippen. Nal klammerte sich an mich und starrte zu unseren Füßen. Ich folgte seinem Blick. Wir standen im Nichts. Auf der scheinbar dünnen Haut der Blase, die uns vor dem Weltenmeer schützte. »Es ist gut Nal, die Transportblase wirkt dünn, ist sie aber nicht. Es wird nichts passieren.« Der Druck wich etwas von meiner Brust und ich atmete tief durch.

Es war anders, als die Reise mit dem Bifröst. Nicht so rasant und funkensprühend, eher still. Wir schwebten im All auf der Stelle.

Der Tropfen schillerte wie eine Seifenblase. Immer wieder glitten die Farben Rot, Orange, Gelb, Grün, Blau, Indigo und Violett durch unser Sichtfeld. Darin unterschied sich der Transporttropfen nicht von der Regenbogenbrücke.

Vili grinste. »Seht genau hin. Die Regenbogenfarben können nur erscheinen, wenn es etwas gibt, was das Licht bricht.«

Was sollte das schon groß sein? Ein Stern, ein Planet, vielleicht ein Asteroid... »Ein Schloss?« Vili lachte über unseren Unglauben. Denn vor uns tauchte aus dem Nichts das schönste Schloss auf, das ich je gesehen hatte. Als ob ein riesiger Pinsel es Strich für Strich mitten ins Schwarz malte.

»Die Tarnvorrichtung reagiert auf die Signatur meiner Magie. Somit entgehen wir dem Stress der Weltraumpiraten und dem anderen Gewürm, welches sich an uns bereichern möchte.«

»Und hier werden wir nun... leben?« Nal starrte ungläubig auf das riesige Gebäude, das in keiner Weise an asische Bauwerke erinnerte.

»Ja, mein Liebchen. Ich hoffe, es wird dir hier gefallen.«

Inzwischen war die Enttarnung abgeschlossen. Das riesige weiße Schloss, berankt von Veitchii, rotem Efeu und blühenden Rieteln erinnerte mich an die Erzählungen der Märchenschlösser von Midgard*. »Seht nur, Kinder. Da hinter dem Fenster, am äußeren Turm, habe ich gesessen und den Dolch geschärft als....« Thor räusperte sich

»Loan kennt das Märchen noch nicht.«

»Oh! Verzeih Loan, das werden wir heute Abend nachholen.«

Die Blase schwebte langsam näher an das Schloss und senkte sich auf die riesige Grünanlage davor. Hinter den Grünanlagen machte ich einige kleine Felder aus und alles wurde umrahmt von einem Nadelwald, der auch die Grenze zum Weltenmeer bildete. Kaum setzten wir Fuß auf das Gras verschwand die Transportblase und die Kinder begannen unruhig zu zappeln.

»Setzt sie ruhig nieder. Sie können nicht ins Weltenmeer fallen. Ein starker magischer Schutz liegt auf meinem – verzeih mir, Dieb meines Herzens – unserem Heim.«

Nal lächelte. Kaum berührte Loan den Boden begann er loszukrabbeln. »So ist es richtig, smala Frekan. Erkunde deine neue Welt.«

Zuerst schenkte ich Loan keine Beachtung, da ich mit Tiara zu tun hatte, die sich wie wild gebärdete, um ihrem Bruder zu folgen. Sie war schnell und holte ihn ein. Einen Augenblick lang sah ich ihnen nach und dann bemerkte ich den See. »Thor!«

Schnell war ich vor den beiden und blockierte den Weg zum Wasser. Loan protestierte, mit einer Art Knurren, und ich sah überrascht auf ihn hinab.

Ich lachte über Thors Gesicht. »Er klingt wie sein Vater, wenn er etwas nicht bekommt.«

Mit einem, nicht ernst gemeinten, bösen Blick erwiderte ich Lokis Stichelei und hob Loan in die Höhe. »Mir bleibt nicht viel Zeit. Vater erwartet mich zu einer Notlagensitzung. Wie kann ich wieder zu euch kommen, ohne deine Transportblase, Onkel Vili?«

»Ich belege dich mit einem Transferzauber. Vergiss nur die Schlüsselworte nicht.«

Ubila! Wahrscheinlich würde ich Thor nie wieder sehen.

»Dein Schloss unterscheidet sich sehr von den Gebäuden in Asgard.« Loan war nicht zufrieden damit, auf meinem Arm zu thronen und quengelte ungehalten. Wir liefen auf den Eingang zu.

»Ceolhelm war ein guter Freund von mir. Seinem Geist ist das Schloss entsprungen. Später ließ er sich auf Midgard nieder und war dort als Christian Jank bekannt. Er baute in Midgard ein Schloss ähnlich dem meinen. Burg Hohenschwangau ist der Name, soweit ich mich erinnere.«

»Ein Ase, der nun auf Midgard lebt?«

»Wie er heute heißt ist mir entfallen. Zu oft musste er seinen Namen wechseln, da ein 5000 Jahre alter Midgarder Aufmerksamkeit erregen würde.« Vili lachte herzlich.

Vor der Eingangspforte standen keine Wachen. Mit einem Wink von Vili öffneten sich die Flügeltüren und wir schritten in einen gepflasterten Hof. Über ein paar Stufen erreichten wir einen prachtvollen Garten. »Wieso lebst du im verbotenen Wald, wenn du hier jede Annehmlichkeit hast?«

»Manchmal bin ich den Überfluss leid. Verzeih, mein Teuerster, dass ich dir dein wahres Reich bisher vorenthielt.«

»Mein Reich...?« Nal war sichtlich überwältigt von den neuen Eindrücken.

An den Seiten der Mauern rankten Rosen in vielzähligen Farben. Die Liebe zu den Blumen schien Vili mit Mutter zu verbinden. Zwei Asen befassten sich mit dem Schnitt der Rosen. Als sie unsere Schritte hörten, unterbrachen sie ihre Arbeit und winkten lachend. Es waren ein Mann und eine Frau, die auf uns zu gerannt kamen. Sie neigten lächelnd ihre Häupter.

»Hast du eine gute Reise gehabt, Vili?« fragte der Mann.

»Ja, Klaus. Vor allem habe ich Wunderbares zu berichten. Ich bin eine Verbindung eingegangen.« Er drückte Nals Arm und strahlte über das ganze Gesicht. »Das ist Nal.«

»Herzlich Willkommen, Nal. Es freut mich sehr, dass du hier bist. Mein Name ist Klaus, das ist Marlene.«

Das klang nicht wie asische Namen. Verwundert blickte ich kurz zu Loki, der ebenso ratlos schien. Midgarder?

»Klaus und Marlene stammen aus Midgard. Sie pflegen hier wunderbar unser Grünzeug.« Vili lachte zufrieden. »Morgen Abend wird es eine große Feier geben. Sagt es allen, denen ihr begegnet.«

Damit setzte Vili seinen Weg fort. Ich beeilte mich aufzuschließen. »Midgarder? Und sie leben hier? Vater sagte, Midgarder würden auf Dauer die Atmosphäre nicht überstehen.

»Nicht wenn man sie wandelt. Es gibt keine Rasse die es so gut versteht Gärten zu planen und zu pflegen wie Midgarder.«

»Dies wird Mutter freuen zu hören - dass sie nicht mit den Midgardern konkurrieren kann, was ihre gärtnerischen Fähigkeiten angeht«, flüsterte ich Thor zu.

»Ich werde es ihr ganz sicher nicht mitteilen«, raunte ich zurück. Wir näherten uns dem Eingang zum Schloss. Keine Wächter. Es schien hier nirgendwo Wächter zu geben. Hatte Vili keine Bedenken wegen Übergriffen? Das Tor schwang einladend auf und Vili ließ uns zuerst hinein gehen. Staunend starrte ich in eine vollkommen andere Welt.

Marmorne Fließen, die wie Wasser schienen, unterbrochen von Seerosenblüten- und blättern bildeten den Boden bis an die hellen Wände.

»Wunderschön«, hauchte Nal. Testend drückte er mit den Zehen gegen die Fließen.

Sie fühlten sich angenehm kühl an. Seltsamerweise verschluckten sie die groben Töne der Stiefel. Stattdessen klangen unsere Schritte wie sanftes Wellenrauschen. Links von uns nahm eine sehr breite Wendeltreppe ihren Weg geschwungen nach oben. Ihr Geländer bestand aus blühenden Ranken und unter dem Treppengewölbe breitete sich ein, aus riesigen grünen Blätter bestehender, Baldachin aus, der einer Sitzgruppe Sichtschutz bot. Fassungslos musste ich mir eingestehen, dass ich mich sofort zu Hause fühlte.

Frontal vor uns eine riesige Doppeltür, geschlossen, wie die drei danebenliegenden Türen. Der halbrunde Raum wurde rechts von einem mittelgroßen Brunnen abgeschlossen. Ein kleiner schmaler Wasserfall, aus der ersten Ebene kommend, speiste den Brunnen, aus dem Libellenfische sprangen. Sie glitzerten in metallischem Blau und Grün.

Umherschwebende Lichtkugeln aus Ljossalfheim erhellten den Empfangssaal taghell und angenehm. Kaum sah und hörte Loan das Wasser begann er sich gegen Thors Griff zu wehren.

»Loan!« Der Junge zeigte aufgeregt auf die Seerosen am Boden und ich vermochte ihn kaum zu bändigen. Sobald ich ihn hinunterließ versuchte er eine Seerose aufzunehmen und mühte sich redlich.

Tiara streckte ihre Ärmchen nach Loan aus und ich ließ sie neben ihm ab.

Vili lachte herzlich und vor unseren Augen wuchs aus dem Boden eine wahrhaftige Seerosenblüte, die Loan begeistert in die Hand nahm.

»Ich sehe, Thor. Du hast einen Wassergott gezeugt. Stelle dich auf viele nasse Momente ein«, brummte Vili.

»Ein Wassergott?« Eine junge Frau in einem langen grünen Kleid eilte auf uns zu.

»Hoheit?«

Überrascht sah ich, dass es eine Lichtalbe war. Sie war groß und anmutig, mit langen weißen, kunstvoll geflochtenen Haaren.

»Wieso habt Ihr keinen Raben geschickt, Herr? Wir hätten Euch gebührend empfangen.« Die Kinder auf dem Boden lenkte ihre Aufmerksamkeit immer wieder von Vili weg.

»Meine Rückkehr war nicht geplant, Kythaela.«

Neugierig blickte die Albe zu uns. »Habt Ihr neue Bewohner mitgebracht?«

»Das ist mein Mann Nal. Zu Ehren unserer Verbindung geben wir morgen ein Fest.«

»Eine wunderbare Neuigkeit, Hoheit.« Kythaela verbeugte sich vor Nal. »Seid willkommen, Herr.«

»Sei gegrüßt, Kythaela.« Nal nickte der Albe freundlich zu.

»Kythaela hat die Aufgabe der Hausdame übernommen. Wenn ihr eine Frage habt, oder etwas braucht, wendet euch an sie«, erklärte Vili.

Ich bemerkte den fast sehnsüchtigen Blick der Albe auf unsere Kinder.

»Das sind Loan und Tiara. Mein Großneffe und meine Großnichte. Ihre Eltern sind meine Neffen Thor und Loki.« Er deutete auf uns.

»Kinder im Schloss?« Kythaela klatschte begeistert in die Hände.

»Bald wird es noch mehr Kindergeschrei geben. Nal ist in anderen Umständen.« Vili streckte stolz seine Brust heraus.

»So viele gute Neuigkeiten, Herr. Ich werde alles für das Fest vorbereiten und die Zimmer richten lassen.«

Kythaela verbeugte sich und eilte davon. »Menschen, Lichtalben... was wird uns noch erwarten, Onkel?«

»Lasst euch überraschen.«

Ich mochte keine Überraschungen, doch ich ahnte, dass sie mich an diesem magischen Ort ansprechen würden.

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Þrakjaz = Mist
Mihsam = Scheiße
* Märchen von Loki - siehe Prinzenrolle 1 – Kapitel 64 - Ungebrochenes Vertrauen
smala Frekan = kleiner Krieger
Burg Hohenschwangau = Neuschwanstein

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