Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

Kapitel 29 ❀ adieu éternel


ALIÉNOR

Keuchend vergrub ich das Gesicht in meinen Händen. Nun war alles vorbei. Alles, was wir uns aufgebaut hatten, hatte ich zerstört. Meine Gefühle waren mit mir durchgebrannt; ich hatte Louis-Antoine geküsst, obwohl ich Rafael, der mir alles geben konnte, heiraten wollte.

Wenig später spürte ich zwei starke Arme, die mich in eine Umarmung zogen, ehe ich zaghaft begann, in Louis-Antoines Schulter zu weinen. „Wieso bin ich so? E-Er hat das alles doch nicht verdient..."

Die Überlegung, Rafael nachzurennen, hatte ich in den letzten Sekunden verworfen. Mir war bewusst, dass ich nun die letzte Person war, die er sehen wollte.

Kurz schluckte ich, bevor Louis-Antoine das Wort ergriff. Seine Stimme war unglaublich behutsam und ruhig: „Wenn dann bin ich derjenige, der die Schuld trägt. Ich habe mich in Eure Beziehung gedrängt, mich trifft-"

„Bitte hört auf, stets Euch mit einzuziehen. Ich habe Euch geküsst, ich habe zugesagt, dass Ihr mir näher kommt", unterbrach ich ihn schniefend. „Das Problem ist nur, d-dass ich...-" Ich brach ab und drehte beschämt den Kopf zur Seite.

„Dass Ihr...?"
Meine Lippen verließ ein hoffnungsloser Seufzer und ich schloss daraufhin die Augen, um weitere Tränen meine Wangen hinunterrollen zu lassen.

„Ihr könnt nichts dafür, dass Ihr mich anzieht. Ich mag Euch sehr gern... a-aber Rafael auch... das ist mein Problem..."

Es tat gut, endlich diese Worte laut ausgesprochen gehört zu haben. Da er jedoch nichts erwiderte, fügte ich noch schnell etwas hinzu: „Ihr sagtet mir, dass Ihr mich nicht länger wollen würdet. Seit den letzten Minuten weiß ich nicht mehr genau, was ich glauben soll... falls Ihr mich aber wirklich die ganze Zeit gemocht habt... kann ich voll und ganz nachvollziehen, dass Ihr über diese Nachricht erzürnt seid... Rafael sieht dies schließlich genauso..."

Meine Mundwinkel zuckten kurz, während meine Augen nach wie vor an ihm klebten. „Aber es geht schon viel zu lange Zeit so... es ist so k-krank."

„Es ist nicht krank", warf Louis-Antoine nun ein und umschloss meine Hand erneut mit seinen. „Ihr seid bloß etwas verwirrt. Dies ist nichts schlimmes... Möglicherweise solltet Ihr versuchen, auf Euer Herz zu hören."

Langsam begann ich zu nicken und legte meine Augenlider nieder, um seine Worte auf mich einwirken zu lassen. „Etwas Zeit für mich wäre wahrscheinlich jetzt ganz gut", überlegte ich schließlich laut und schaute entschuldigend zu ihm hoch. Mir war nicht ganz klar, ob er eine direkte Antwort von mir verlangte.

Jedoch stimmte er mir zu, indem er mit einem ernsten Ausdruck im Gesicht nickte. Der Anflug eines Lächeln huschte über meine Lippen, dann verließ ich das Gemach.


~*~

Das Festmahl zum Abend hin sollte sich als Qual herausstellen. Rafael war nicht länger zum Essen erschienen. Bis auf meine Mutter und meine jüngere Schwester hatte dies aber auch niemanden wirklich interessiert. Ich zerbrach mir den Kopf darüber, was ich tun sollte, und blickte immer wieder zu Louis-Antoine.

Mir war schlecht. Die schlechten Gewissensbisse hatten überhand von meinem Kopf genommen. Rafaels abwertenden Blick, als er den Kaiser und mich zusammen sah, tauchte zudem immer wieder vor meinem geistigen Auge auf.

Zwar hielt sich Rafael noch im Palast auf, und ging seinen Aufgaben nach, doch hatte er alle meine Versuche, mit ihm zu reden, gekonnt ignoriert und mich mit einem „Ach, lass mich doch in Ruhe" abgewimmelt.
Auch wenn ich seine Reaktion voll und ganz nachvollziehen konnte, tat es weh.

Hingegen ließ das Geständnis meines Cousins mein Herz ungewohnt stark schlagen. Seine Ernsthaftigkeit und Intelligenz zogen mich an, und ich konnte kaum glauben, dass er in meiner Gegenwart fürsorglich wurde.

Zu wissen, dass er mich mochte, wenn nicht sogar liebte, ließ mich über mich selbst ärgern, da er sich für Rafaels und mein Glück eingesetzt hatte. Währenddessen hatte ich ihn bloß als Freund abgestempelt.

Auch die Tatsache, dass mir der Kuss gefallen hatte, ließ mich meine eigene Person hassen. Denn ich wollte ihn nicht lieben. Es würde so wirken, als würde ich Louis-Antoine - den reichen, angesehenen Kaiser einer europäischen Großmacht - als ‚Ersatz' für Rafael nehmen.
Alles würde nach dem Motto „Klappt's mit dem einen nicht, nehm' ich einfach den anderen, der mich auch liebt." erfolgen.

Jeder würde mir dies vorwerfen - allein aus dem Grund, dass beide Männer zwei unterschiedliche Charaktere aufwiesen.

Zum Schluss würde mich meine Familie wahrscheinlich auf die Straße setzen, da ich meiner Schwester den Gatten gestohlen und meinen Verlobten betrogen hatte.
Wir hatten noch einen langen Weg vor uns.

Ich fing den Blick meiner Mutter auf. Besorgt zog sie einen Augenbraue in die Höhe und nickte hinüber zu Rafaels leerem Platz. In Hoffnung, sie würde mir abkaufen, dass ich bloß einen schlechten Tag oder so etwas in der Art hatte und mir der Aufenthaltsort meines Verlobter nicht bekannt sei, zuckte ich bloß mit den Schultern.

Zugleich wurde mir aber auch bewusst, dass ich es ihr irgendwann erzählen musste. Mich wunderte es bloß, weshalb Rafael sich überhaupt noch im Schloss aufhielt.



RAFAEL

Am gleichen Abend noch stand ich im Vorgarten des Schlosses Cheverny. Ein paar Meter von mir entfernt stand eine Kutsche in einer Nische bereit gestellt.
Mein Gepäck hatte ich eigenständig auf das Transportmittel geladen. Ich atmete die kühle Winterluft ein.

Nun war es soweit. Versailles und sein turbulentes Hofleben, die kaiserliche Familie - Frankreich - gehörte meiner Vergangenheit an. Dieses Kapitel meines Lebens nahm ein jähes Ende. Mir war bewusst, dass es besser so war.

Das Geräusch von knirschendem Schnee ließ mich umdrehen, sodass die Person mein Gesicht nicht sehen konnte.

Aliénor. Sie hatte mich gesehen.
Innerlich fluchte ich auf, als ich ihre perfekt hergerichtete Erscheinung erblickte.

„R-Rafael?", hörte ich ihre leise Stimme, und konnte mir schon vorstellen, wie sie schauen musste. Doch ich durfte mich von ihren traurigen Augen nicht von meinem Ziel ablenken lassen. „Was machst du hier draußen?"

Schließlich drehte ich mich doch um, sodass ich direkt in ihr makelloses Gesicht blickte. „Was wohl?", fragte ich patzig und sah ihr zu, wie ihr Blick zu der Kutsche mit dem Pferdegespann wanderte, ehe sich ihre Augen weiteten. „Ich reise ab", erklärte ich kühl. „Ich habe mich dazu entschlossen, etwas Abstand von dem allen hier zu nehmen. Ich gehöre hier nicht her... und zu dir noch weniger..."

„Aber...", begann sie und ihre Augen füllten sich mit Tränen. „Ich sagte dir habe dir doch bereits, dass dies alles ein Missverständnis war..."

„Und ich sagte dir schon, dass ich es nicht auf diese Art und Weise fortführen kann", entgegnete ich, bevor ich mich ruckartig umdrehte, um zur Kutsche zu schreiten.

„Bitte... ich will nicht, dass wir im Streit auseinander gehen...", wimmerte sie, sodass sich mein Herz krampfhaft zusammen zog. Doch ich ignorierte diese Empfindung.

„Das hast du dir selbst zuzuschreiben", meinte ich mit Eiseskälte in der Stimme, ohne sie anzusehen.
Zu meiner Überraschung stimmte sie mir zu: „Ich weiß. Ich weiß doch."

Als ich mit einem Fuß in der Kutsche war, drehte ich mich noch ein letztes Mal zu ihr um. „Doch selbst wenn wir nun Abschied voneinander nehmen, lass dir eins gesagt sein, Aliénor: Wenn du den Kaiser wirklich liebst, geh' zu ihm. Ein Teil meines Herzens wird dich immer lieben, jedoch werde ich niemals vergessen, was du getan hast."

Anschließend stieg ich in die klapprige Kutsche und betrachtete nochmal ein letztes Mal ihr bildhübsches, von Trauer und Verzweiflung erfülltes Gesicht mit ihren hellblauen wie Diamanten funkelnden Augen, ihre perfekt geschwungenen Lippen und ihre blonden, feinerlich geflochtenen Haare durch das beschlagene Fenster, bevor ich die bereits zerfledderte Gardine zuzog.


~*~


LOUIS - ANTOINE

„Und wie geht es ihr?"
Liliette von Habsburg zog die Tür zu Aliénors Schlafgemach hinter sich zu und versank in einem Hofknicks. „Sie ist stark unterkühlt, Majestät."

„Und ist schon bekannt, weshalb sie zusammengebrochen ist?", fragte ich keuchend nach.
Die Nachricht, dass meine Cousine heute Nacht mitten im Schnee ohnmächtig aufgefunden worden war, hatte mich sofort die Sitzung mit meinen Ministern unterbrechen lassen. Augenblicklich hatte ich daraufhin in Richtung der Gästezimmer begeben und das Gespräch mit dem Hofarzt gesucht.

Nach dem Abendessen war sie zuletzt gesehen worden. Zufällig hatte die Hofdame meiner Verlobten sie von einem Fenster aus entdeckt. Sofort hatte diese Alarm geschlagen, und Aliénor, die schon über einer Stunde draußen gelegen hatte und kurz vorm Erfrieren gewesen war, wurde von einigen Angestellten zurück ins Schloss gebracht.

„Es sind frische Spuren von Kutschenreifen und Pferdehufen im Schnee entdeckt worden", teilte der Bastard des spanischen Königs mir mit und blickte erneut zu mir auf.

„Glaubt man, dass der Prinzessin etwas angetan wurde?", folgerte ich, und ballte meine Hände hinter meinen Rücken zu Fäusten.

„Nein, die Prinzessin weist keinerlei Hinweise auf körperliche Gewalt auf. Glücklicherweise ist sie weich im Schnee gelandet", erläuterte sie, sodass ich kurz nickte und in die grünen Augen der Hofdame blickte. „Darf ich hinein und mit ihr sprechen? Die Angelegenheit kommt mir sehr suspekt vor."

„Der Arzt ist no-", begann die Brünette höflich, doch verstummte durch eine gedämpfte, männliche Stimme, die „Sie ist aufgewacht!" rief. Ohne groß nachzudenken, schob ich die Hofdame zur Seite, um die Tür zu öffnen. Mit zugeschnürtem Hals schritt ich zum Bett und erntete die überraschten Blicke einiger Diener, den unseres Hofarztes und den von Aliénors Mutter, der Herzogin.

Normalerweise wären diese und Aliénor wieder abgereist, jedoch war daran erstmal nicht zu denken.

━━

„Majestät, ich muss Euch bitten, diesen Raum unverzüglich zu verlassen!", sagte der Arzt, doch ich brachte ihn mit einer Handbewegung zum Schweigen.

„Antoine...", hauchte Aliénor leise, als ich vor ihrem Bett niederkniete und sah mich undurchsichtig an.

„Ich möchte jetzt mit der Prinzessin alleine sein", befahl ich kühl. „Außer Sie, Monsieur Larrey, und Ihr, liebe Tante, könnt hier bleiben", sagte ich zu Aliénors Mutter Marie-Louise und meinem Hofarzt. Dankend stellte sie sich hinter mich, während alle anderen den Raum verließen und der Arzt ihre Stirn betastete. Aliénor hatte jedoch nur Augen für mich. „Louis-Antoine... Rafael, e-er..."

„Alles ist gut, Aliénor...", flüsterte ich, ohne auf die verwirrten Blicke ihrer Mutter zu achten, als ich ihre Hand nahm.

„Rafael... er ist fort...", teilte sie mir mit schwacher Stimme mit. „Fort? Aber was ist geschehen, ma belle?", wollte ihre Mutter verdutzt wissen und beugte sich über ihre zweitjüngste Tochter. Sie sah aus, als sei sie ernsthaft resigniert aufgrund dieser Nachricht.

„Wir werden nicht mehr heiraten...", erklärte Aliénor uns beiden schwach. „Ich bin in Seine Majestät verliebt, und Rafael weiß es nun."

Aliénors Mutter tauschte einen perplexen Blick mit Monsieur Larrey aus, der ebenso geschockt darüber war, so eben die intimsten Details der kaiserlichen Familie herausgefunden zu haben. „Deshalb habt Ihr die Hochzeit mit Brienne absagen lassen?"

„Ihr seid nicht länger verlobt?" Plötzlich erschien Aliénor vollkommen wach zu sein, kaum hatten diese Worte meine Lippen verlassen.
„Unter anderem", erwiderte ich ernst und senkte höflich meinen Blick vor der Herzogin. „Später werden ich Ihnen alles erklären, liebe Tante. Wir müssen uns jetzt erstm-"

„Lassen Sie mich unverzüglich hinein!"
Eine laute, wütende Frauenstimme ließ uns alle zusammenzucken, und Aliénor seufzte leise auf.

Die Tür zu ihrem Salon flog auf und meine Mutter kam mit Brienne zusammen durch diesen in das Schlafgemach gestürmt.

„Weshalb erfahre ich erst jetzt, dass du die Verlobung mit Brienne zurückgezogen hast?", bellte meine Mutter keuchend. „Was hat dich auf diese kuriose Idee gebracht?!"
Ich erwiderte nichts auf ihre Frage und schaute sie bloß emotionslos an. „Bitte, verehrte Mutter, ich bitte Sie, diesen Raum zu verlassen. Aliénor geht es nicht gut."

„Aliénor hier, Aliénor da", unterbrach meine ehemalige Verlobte unser Gespräch. „Ich hätte wissen müssen, dass Ihr sie mir vorzieht! Ich habe Euch geliebt und sie wusste es, jedoch musste sie sich zwischen uns drängen. Und Ihr habt mich verraten!"

„Ich wollte Euch nie heiraten", entgegnete ich knapp auf ihren Vorwurf. „Obwohl ich der Kaiser von Frankreich bin, musste ich stets auf meine Familie hören. Ich möchte Aliénor und keine andere Frau. Wir haben eine Nacht zusammen verbracht. Jedoch hat Prinzessin Brienne mich bestochen. Wenn ich nicht mit ihr zusammenbliebe, so sagte sie, würde sie dem gesamten Hofstaat von unserer Affäre erzählen."

„Lügner!", kreischte das blonde Miststück hysterisch auf und machte einen Schritt auf mich zu. „Marie Brienne, Ihr seid hier nicht länger erwünscht. Aliénor wird meine zukünftige Braut und niemand kann etwas daran ändern."

Ohne sie oder meiner Mutter noch eines Blickes zu würdigen, drehte ich mich um und wandte mich zu Aliénor, die hustend ihre Augen geschlossen hatte.

Plötzlich vernahm ich hinter mir einen Schrei und sah, wie Aliénors Schwester mit einer mit hellblauen Tulpen gefüllten Vase auf mich zu hechtete.
Die Soldaten an der Tür reagierten, indem sie ihre Degen zogen, doch meine Mutter handelte schneller. Sie ergriff das Handgelenk ihrer Nichte und hielt sie zurück, sodass die Vase mit einem Klirren vor meinen Füßen zersplitterte. „Niemand greift meinen Sohn und seine Braut an. Wachen!"

Meine Leibwächter packten Brienne links und rechts an ihren Armen und zogen sie unter ihrem tosenden Geschrei aus dem Gemach Aliénors.

Meine Hand um die ihre geschlossen, schaute ich zu meiner Liebe hinunter. Sie döste vor sich hin, und ich blickte zu meiner Mutter, die schließlich nickte.






♔ . ♔ . ♔

Ufff dieses Kapitel ist so lang...


┏━━━━━━━━━━━┓

Übersetzungen

┗━━━━━━━━━━━┛

( TITEL ) Ewiger Abschied
( ma belle ) Meine Schöne

━━━━━━━━━━━━━━━━━

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro