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Kapitel 11 ❀ changements


MARIE BRIENNE

„Ziehen Sie es gerne noch enger, Comtesse", keuchte ich, als die angesprochene Dame mein Korsett stärker schnürte und ich mich nach Luft schnappend an dem Kopfteil eines Sessels festhielt.

Zwar war heute Sonntag, ein Ruhetag also, an dem es mir erlaubt war, länger zu schlafen und alleine den Tag zu verbringen, doch konnte ich ja nie wissen, wer mich zufällig zu sehen bekam. Und wollte ich der Person dann mit so einem breiten Bauch gegenüber stehen? Diese Schmach sollte mir doch lieber erspart bleiben.

„Sind Ihr Euch sicher, Hoheit?", wollte die Gräfin vorsichtshalber wissen, sodass ich mit den Augen rollte. Jedes Mal fragte sie danach. Als würde ich sterben, wenn sie es zu eng schnürte.

„Tuen Sie einfach das, was ich Ihnen sage. Nach einigen Minuten werde ich mich an die Enge so oder so gewöhnt haben", entgegnete ich mit einem genervten Unterton in der Stimme und richtete mich stolz auf, ehe die Comtesse mit „Sehr wohl, Euer Hoheit." ihrer Aufgabe nachging.

Auf einmal flog die Tür zu meinem Ankleideraum auf. Irritiert blickte ich in die Richtung des Lärms und sah meine Hofdame Liliette in den Raum stürmen. Ihrem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, war sie ganz aus dem Häuschen.

„Euer Hoheit, Prinzessin Marie Brienne", begrüßte sie mich aufgeregt und versank in einem Hofknicks. Ich machte eine lässige Handbewegung, um ihr zu signalisieren, dass sie sich erheben durfte.
„Wie könnt Ihr es wagen, einfach einzutreten, ohne zu klopfen?", wollte ich hochnäsig von der Brünette wissen. „Gibt es Neuigkeiten?"

„Die gibt es, Hoheit. Es geht um Eure verehrte Schwester, die Prinzessin Aliénor", antwortete sie mit schneller Stimme und senkte ehrfürchtig den Blick.

Ein Seufzer verließ meine Lippen, bevor ich der Gräfin mitteilte, den Raum zu verlassen.

Ich hatte trotz des heutigen Tages ein prächtiges Kleid übergezogen bekommen. Wirklich wohl fühlte ich mich jedoch noch nicht hundertprozentig.
Nachdenklich strich ich mir über die Oberarme, während ich meine moppelige Figur im Spiegel betrachtete. „Was gibt es denn so wichtiges?"

„Eure Schwester und der Soldat Álvarez sind gestern Abend von dem Fest Ihrer Majestät, des Kaisers verschwunden", begann sie, ehe ich sie ungeduldig unterbrach: „Das ist mir bereits bewusst, Liliette. Dafür musstest Ihr nicht so ein Tamtam veranstalten. Zudem interessiert mich nicht, was meine Schwester macht, sondern, was mein Verlobter treibt!"

„Darüber bin ich mir im Klarem, Euer Majestät. Aber ich dachte, es wäre gut, Euch zu berichten, dass die zwei - wie viele andere Bedienstete des Nordflügels bestätigen können - gestern Abend nicht nur verschwunden sind, sondern auch das Bett geteilt haben. Man hörte es anscheinend durch die dünnen Wände und-"

„Liliette", unterbrach ich sie ungeduldig und setzte ein Lächeln auf, ehe ich ihr meine Hände auf die Schultern legte, um zu der Kleineren hinunterzuschauen.

„Auch ich habe gestern Abend schon Eins und Eins zusammenzählen können. Du scheinst meine Anweisung wohl noch nicht ganz verstanden zu haben."

Etwas bedröppelt ließ sie den Kopf hängen. „Verzeiht mir... dafür ist ein Bote aus Savoyen-Piemont aus Valençay eingetroffen, der Euch sprechen möchte. Er erklärte mir, dass er Euch gut kennen würde."

„Mich? Gut kennen? Wer sollte denn-?"
Nun war ich an der Reihe, zu verstummen, als ich bemerkte, wer die letzten Minuten lang in dem Nebenraum neben der Tür gewartet hatte. Seine dunklen Augen trafen die meinen und ich öffnete meinen Mund aufgrund von Gefühlen der Verwirrung, der Überraschung und einer Art von Freude.

Der Gast trat ein und verbeugte sich tief vor mir. Nach einigen Sekunden hatte ich mich wieder gefangen, und hielt unserem Hauptdiener meine Hand hin, sodass er einen Kuss andeuten konnte. Anstatt dessen, küsste er sie jedoch wirklich, sodass ich sie schnell wieder hinwegzog und mich räusperte: „Liliette, Ihr könnt uns alleine lassen."

Ohne dass ich einen der beiden ansah, wartete ich, bis meine Hofdame die Tür hinter sich geschlossen hatte. Erst dann wagte ich es wieder zu ihm hochzublicken.
Alexandre Fournier hatte sich in dem letzten halben Jahr kaum verändert.
Nach wie vor wucherten auf seinem Kopf die wuscheligen, schwarzen Locken, seine Augen blickte mich wach und konzentriert an und er sah frisch und trainiert aus.

Wie er mich wohl empfand? Sicherlich hielt er mich nun, da ich viel schlanker war, für viel ansehnlicher. Zumindest hoffte ich das stark, bis ich mir in den Sinn rief, dass mich seine Meinung normalerweise nicht interessieren sollte, da er zu meiner dummen, kindischen Vergangenheit gehörte.

Nachdem wir uns einige Zeit lang gemustert hatten, reichte er mir schließlich das Schreiben, welches ich augenblicklich entgegennahm.

Mir fiel nicht auf, dass der Südfranzose dabei etwas amüsiert seinen Mundwinkel in die Höhe zog und mir zusah, wie ich unruhig das Papier auseinander faltete und die Zeilen überflog.

Auch mich amüsierten die Worte, die ich dort zu lesen bekam immer mehr. Ich hatte soeben erfahren, dass meine Eltern sich ausdrücklich dazu entschieden hatten, dass Aliénor diesen miefigen Spanier verlassen und dass dieser in einen anderen Teil des Palastes versetzt werden sollte. Meines Vaters Unterschrift lachte mir geradezu entgegen. Diese Nachricht war einfach nur fantastisch!

Erneut fragte ich mich, was passieren würde, wenn Aliénor von Álvarez schwanger werden würde.
Ob unsere Eltern sie enterben würden? Tatsächlich wäre es eine Schande für die ganze Familie...

Ich blickte hinauf zu Alexandre, meiner ehemaligen Affäre. Ein uneheliches Kind einer Landadeligen war er. Und doch hatte ich mich damals in ihn verliebt, schwärmte wenn nicht immer noch für ihn. Zumindest konnte ich mich im Gegensatz zu meiner Schwester zurückhalten. Vor allem hätte ich niemals durchsetzen wollen, dass ich mit Alexandre zusammenkäme. Wie denn auch? Selbst wenn wir uns liebten, lebten wir in verschiedenen Welten, in der jeder seine eigene Aufgabe hatte.

„Ihr habt Euch... verändert...", sagte er schließlich stockend, doch keineswegs unhöflich.

Kurzzeitig vergaß ich die Angelegenheit mit meiner Schwester und blickte erneut zu ihm auf, ehe ich die Schultern zurückzog. „Ja... ja, das habe ich. Ich bin keine kleine Prinzessin mehr. Nun weiß ich, wo mein Platz ist."

Erneut glitt sein Blick an mir hinunter. Von dem damaligen Glänzen in seinen Augen, das auf Erregung seinerseits hinwies, war jedoch nichts mehr übrig.


~*~

ALIÉNOR

Als ich am nächsten Morgen erwachte, fühlte ich mich augenblicklich entspannt, glücklich. Das Leben, das Gott mir zugeteilt hatte, verlief so unbeschwert, und erinnerte mich an meine Kindheit, in der ich durchgängig glücklich gewesen zu sein schien.
Selbst wenn Probleme auftauchten, besaß ich die Motivation, sie zu bewältigen. Bekräftigt durch meine Freunde und Familie war ich ausgeglichen und zufrieden.

So waren auch in der jetzigen Situation Louis-Antoine und die Probleme, die mit ihm verbunden waren, in den Hintergrund gerückt.

Normalerweise würde ich mir vornehmen, mich von dieser giftigen Beziehung - oder was auch immer den Kaiser und mich verband - vollkommen loszusagen und mich nur noch auf Rafael und mich zu konzentrieren, da ich so viel Zeit wie möglich mit ihm verbringen und alles auf mich zukommen lassen wollte. Fand meine ehemalige Affäre jedoch keinen Platz mehr in meinen Gedanken.

Es war, als sei Louis-Antoine gar nicht mehr in meinem Umkreis vertreten, als hätte er die Barriere zu meinem Inneren nie überquert.

Er war mir inzwischen egal - manche kindische, verwirrende Empfindungen ihm gegenüber hin oder her. Nun konnte er seinen Fokus auf meine Schwester und sein Land richten, und ich würde mit Rafael glücklich werden.

Ich war mir zudem sicher, dass er schon bald ein anderes Mädchen oder eine andere Frau finden würde. Die konnte er ja dann zu seiner heimlichen Geliebten machen; sich eine Mätresse zu halten, wäre ihm wahrscheinlich zu anstrengend.
Abgesehen davon schätzte ich Louis-Antoine nicht so ein, als dass er seine Geliebte vor allen Leuten präsentieren und Brienne dadurch bloßstellen würde.

Gähnend erhob ich mich aus meinen Federn und tapste in meinem Nachtgewand zu den großen, bodentiefen Fenstern, um die seidenen Vorhänge zur Seite zu ziehen.
Wie an jedem Morgen wurde mir ein wunderschöner Anblick des verschlafenen und schneebedeckten Garten von Versailles geboten.

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Eine halbe Stunde später war ich durch die Hilfe meiner Zofen hergerichtet, angezogen und frisiert worden. Meine Haare trug ich standesgemäß zu einer komplizierten Flechtfrisur.

Ohne einen bösen Gedanken zu haben, schritt ich durch die ewig langen Gänge des Palastes hin bis zu dem Speisesaal im Erdgeschoss, in dem meine Familie sicherlich schon mit dem Frühstück wartete.

Als ich eintrat, verstummten alle Anwesenden augenblicklich. Jedoch ließ ich mich nicht davon irritieren, sondern lächelte nur in die Runde und blickte von meinen Schwestern, meiner Mutter und meiner Schwägerin Florentina, die allesamt bereits an der langen Tafel saßen hin zu Tante Marie-Thérèse, meinem Bruder Charles und Louis-Antoine, die eigenartigerweise daneben standen und ziemlich aufgebracht zu sein schienen.

„Guten Morgen, weshalb-?", begrüßte ich die Gesellschaft, doch kam nicht mehr dazu, meine Frage zu stellen, da ich in diesem Moment Rafael weiter abseits in einer Ecke des Saals bemerkte.

Jedoch stand er dort nicht einfach... er wurde gewaltsam von zwei weiteren Soldaten festgehalten, und versuchte sich verzweifelt gegen ihre Griffe zu wehren, als sein Blick den meinen traf.
Fassungslos schlug ich mir die Hand vor den Mund.






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Übersetzungen

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( TITEL ) Veränderungen

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