Kapitel 9
Plötzlich fing Loki an zu lachen, „ich hab recht, oder? Du tust immer so als wärst du so stark und machst dir Sorgen um einen Ball?"
Was ein Arschloch! Hatte er recht? Vielleicht, aber er musste dabei nicht so gehässig lachen. „Dir ist schon klar, dass es nur eine blöde Veranstaltung für Thor ist. Keiner wird dir Beachtung schenken", sagte er und wenn er versuchen wollte mich damit aufzuheitern scheiterte er kläglich. „Ich habe halt noch nie getanzt, ich mache mir einfach Sorgen mich bei dem Eröffnungstanz zu blamieren oder viel schlimmer noch Thor!", beichtete ich ihm und sah auf den Boden um Lokis grinsen nicht sehen zu müssen.
„Darum machst du dir Sorgen?", fragte Loki und klang dabei weder herablassend noch belustigt. Als ich ihn ansah, fehlte auch das typische Loki lächeln auf seinem Gesicht. Er machte sich nicht über mich Lustig!
„Also ich bin ein hervorragender Tänzer", sagte er und lächelte mich sanft an. „Und was soll mir das bringen?", fragte ich ihn verwirrt, weil ich nicht verstand wie mir das helfen sollte.
Erst als er mir seine Hand hinhielt, verstand ich seine Intention. Er wollte mit mir tanzen und es mir somit beibringen.
„Wehe du beschwerst dich, wenn ich dir auf die Füße trete", versuchte ich die Situation mit einem Witz aufzulockern während ich nach seiner Hand griff.
„Das würde mir niemals einfallen", erwiderte er mit einem Lächeln auf seinen Lippen.
Langsam zeigte er mir die Schritte, die ich vorsichtig nachahmte. Wenn ich die Schritte langsam durchführte, kamen sie mir gar nicht so schwer vor und fragte mich, warum ich mich so gefürchtet hatte. „So jetzt kannst du die Grundschritte des Walzers", erklärte er mir und lächelte ihn dankend zu. „Jetzt versuchen wir es etwas schneller, ich führe dich also halt dich einfach an mich dann wird das schon", sprach er weiter und begann mit seinen Bewegungen. Angespannt versuchte ich auf seine Schritte zu reagieren doch es klappte nicht immer so und ich trat ihm öfters auf seine Füße als es mir lieb war.
„Okay stopp!", sagte er und ich wurde leicht rot. „Ich weiß, ich bin schlecht aber bitte lass es uns nochmal versuchen?", bat ich ihn.
„Vielleicht sollten wir mal etwas anderes probieren", sagte er und schloss die Augen. Verwirrt sah ich ihn an und gerade als ich ihn fragen wollte was er vorhatte verändert sich unsere Umgebung.
Der Übungsraum, in dem wir uns befanden, verwandelte sich langsam in einen Ballsaal mit Kronleuchter und großen Fenstern. Staunend sah ich mich um, diese Illusion war einfach umwerfend. Nachdem ich mich in dem neuen Ballsaal umgesehen hatte, sah ich zu Loki.
„Gefällt es dir?", fragte er und grinste mich mit seinem Loki lächeln an. „Es ist wirklich unglaublich", schwärmte ich und es war mir egal, dass ich gerade sein Ego fütterte.
„Jetzt passt du bloß nicht mehr hier rein!", sagte er und begutachtete mich von oben bis unten. Ich passte nicht mehr hier rein? Was erlaubte er sich bitte? Doch gerade als ich mich beschweren wollte bemerkte ich wie ich in ein völlig anderes Kleid trug als zuvor. Es war einfach traumhaft, das schönste Kleid was ich jemals gesehen hatte. „Loki... Das ist", doch mehr brachte ich nicht raus. Ich drehte mich einmal im Kreis und begutachtete das Kleid ausführlicher.
„Warum trägst du eigentlich noch deine vorige Kleidung?", fragte ich ihn verwundert.
„Weil ich immer makellos gekleidet bin", erwiderte er nur frech und erntete von mir nur einen bösen Blick.
Mein gegenüber grinste Stolz und hielt mir erneut seine Hand hin.
„Schenkt mir die Lady diesen Tanz?", fragte er mich höflich und machte dabei einen leichten Knicks.
Lächelnd nahm ich seine Hand und fragte ihn, „wird dabei nicht immer Musik gespielt?"
„Verzeiht!", sagte er schnell und schnippte mit seiner anderen Hand. Sofort erschien ein Streichquartett und fing an, selbstständig Musik zu spielen. „So besser für die Dame?", fragte er und legte seine Hand vorsichtig an meine Hüfte.
„Mhh", murmelte ich nur während ich meine andere Hand auf seine Schulter legte.
„Vertraust du mir?", fragte er mich und sah mir direkt in die Augen. Schnell nickte ich, er war zwar manchmal ein Idiot aber ich konnte nicht anderes, als ihm zu vertrauen. Er zog mich nah zu ihm so das kaum ein Blatt zwischen uns gepasst hätte.
Langsam begann er mit den Schritten und ich versuchte ihm nicht auf die Füße zu treten. Doch da wir so nah waren, war er ausgesprochen leicht auf seine Bewegungen zu reagieren. Er war definitiv ein guter Tänzer, bei ihm hatte ich das Gefühl, dass sogar ich tanzen könnte.
„Das machst du gut", flüsterte er mir zu und sah mir in die Augen. „Du auch", brachte ich nur raus und sah einfach nur in seine Augen. Ich war so darin verloren, dass ich gar nicht mitbekam, dass wir aufhörten zu tanzen.
„Lilja?", sagte er sanft meinen Namen und genoss es. Er konnte meinen Namen gerne immer so sagen. „Loki?", flüsterte ich zu ihm zurück und wir hörten nicht auf uns in die Augen zu sehen. Langsam beugte er sich zu mir und ich wusste, was er vorhatte. Vorsichtig legte er seine Lippen auf meine und küsste mich sanft. Mit derselben Intensität erwiderte ich seinen Kuss und fuhr mit meinen Händen durch seine Haare.
Unser Kuss wurde immer intensiver, seine Hände wanderten meinen Rücken entlang und drückten mich näher an ihn. Ich hatte keine Ahnung was dieser Kuss gerade zu bedeuten hatte, aber ich wollte nicht das er aufhörte.
Doch irgendwann mussten wir uns lösen, um Luft zu bekommen. Schwer atemlos sahen wir uns beide an und mussten beide breit lächeln. „Du bist ein wirklich guter Tänzer", sagte er zu mir und ich musste etwas lachen. „Danke, du auch", erwiderte ich und wir sahen uns wieder in die Augen.
Langsam löste sich der Ballsaal wieder auf und auch mein Kleid verschwand. Nun stand ich wieder in meinem alten Kleid in dem Übungsraum vor Loki. „Ich... Ich glaube, ich sollte gehen", sagte ich vorsichtig. „Ja das solltest du", sagte er und ließ mich aber nicht los.
„Sehen wir uns auf dem Ball?", fragte ich ihn und sah ihn hoffnungsvoll an. Er sah betrübt zu Boden, „ich weiß noch nicht."
Ich nickte leicht und löste mich aus seinem Griff, „auf Wiedersehen Loki."
Schweigend sah er mich an und ich machte mich auf den Weg zu meinem Zimmer.
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