Kapitel 3
Vorsichtig strich über das neue Kleid, dass ich nach dem Abendessen angezogen hatte. Jetzt musste nur noch Thor kommen, um mich abzuholen. Ich war seit Ewigkeiten nicht mehr mit Freunden unterwegs gewesen und freute mich so sehr auf später. Die anderen wirkten beim Essen wirklich nett, aber würden sie mich gleich wieder so empfangen?
Meine Gedanken wurden von einem Klopfen unterbrochen. „Ich komme", rief ich und öffnete die Tür. Doch vor mir stand nicht wie erwartet Thor, sondern Loki.
„Ach auch mal gelernt wie man klopft?", warf ich ihm genervt an den Kopf. Ich hatte jetzt wirklich keine Lust mich mit ihm unterhalten, lieber wollte ich mit Thor und den anderen etwas unternehmen. „Du hast wirklich Temperament. Gefällt mir", bekam ich nur als Antwort von ihm. Dabei lächelte er verwegen und musterte mich von oben bis unten. „Weißt du eigentlich warte ich auf jemand anderen!", versuchte ich ihn zum Gehen zu bewegen. Doch er blieb unbeeindruckt „wahrscheinlich auf den lieben Thor, oder?"
„Ja, er ist mir definitiv Sympathischer als du."
Gerade als ich den Satz ausgesprochen hatte, kam ein genervtes schnauben von ihm.
„Ja ja, jeder liebt den lieben Thor. Schon verstanden", währenddessen verdrehte er die Augen und versuchte Thor mit seiner Gestik nachzuahmen.
Bei seinem Versuch musste ich etwas lachen, da die Gestik die Loki nachahmte zu Thor passte.
„Vielleicht solltest du dich mal fragen, warum alle lieber etwas mit Thor machen? Du bist nicht gerade eine aufbauende Gesellschaft."
Kurz konnte ich eine Art Schmerz in Lokis Gesichtsausdruck bemerken. Doch dieser war so schnell verschwunden wie er gekommen war und wurde durch sein verwegenes Lächeln kaschiert.
„Da kommt ja auch schon dein toller Freund", bemerkte Loki abfällig als Thor um die Ecke kam.
„Hallo Loki, Hallo Lilja. Du siehst wirklich schön aus", begrüßte er uns beide und ich musste aufgrund seines Komplements lächeln.
„Danke, ich hab extra noch einmal für dich umgezogen. Gefällt es dir?", antworte Loki und strich sich über dramatisch über seine Kleidung.
Als Reaktion konnte ich nicht anders, als meine Augen zu verdrehen. „Du siehst Toll aus", sagte ich während meine Stimme nur so vor Sarkasmus triefte.
Daraufhin musste Thor lachen „Loki, Lilja ist nicht eins deiner Mädchen, die du so einfach manipulieren kannst. Sie hat ein Rückgrat."
„Wollen wir?", fragte ich Thor und ging mit ihm mit als er mir zu nickte. Auf Lokis Reaktion wartete ich gar nicht, sondern verschwand mit Thor in Richtung Garten. Dort warteten auch schon die anderen auf uns, die um ein Lagerfeuer saßen.
„Hier ist es wirklich gemütlich", bemerkte ich und sah mich in dem kleinen Abschnitt des Gartens um, in den wir uns befanden.
„Meine Mutter steckt ganz viel Liebe in unseren Garten. Im Tageslicht ist es noch viel schöner", erklärte er mir genauso begeistert.
Zusammen setzten wir uns ans Lagerfeuer.
„Magst du etwas über dich erzählen Lilja?", fragte mich Sif neugierig, „warum bist du jetzt eigentlich hier?"
„Frigga unterrichtet mich", fing ich vorsichtig an aus Angst vor meinen Emotionen „Meine Mutter und Sie waren befreundet und nach ihrem Tod hat Frigga versprochen mich zu unterrichten."
Sanft nahm Thor meine Hand und strich sanft mit seinem Daumen über meinen Handrücken.
„Schon okay, sie war lange krank. Es war mehr eine Erlösung für sie. Aber jetzt ein anderes Thema, ich will echt nicht die Stimmung mit der toten Mutter Nummer runterziehen", dabei versuchte ich etwas zu lächeln und sah zu meiner Hand die immer noch von Thor gehalten wurde.
„Wir können dir etwas von uns erzählen. Ich, Fandral und Volstagg sind die tapferen Drei", erklärte Hogun und grinste stolz „wir sind zu 5 unschlagbar, kein Krieger würde es wagen sich gegen uns zu erheben."
„Also selbstbewusst seid ihr auf jeden Fall", ärgerte ich ihn etwas, wodurch die Stimmung wieder etwas lockerer wurde.
Irgendwann fingen die "tapferen Drei" Alkohol auszuschenken, wodurch immer mehr gelacht und über sinnloses geredet wurde. Ich fühlte mich wirklich wohl bei den 5, besonders bei Thor der zwischendurch immer wieder nach meiner Hand griff.
„Hey, hast du vielleicht Lust etwas durch den Garten zu spazieren?", flüsterte er mir zu und hielt mir seine Hand hin. Vorsichtig nahm ich seine Hand und er half mir mich aufzustellen.
„Lilja und ich kommen gleich wieder!", sagte Thor zu den anderen gerichtet und wir gingen zusammen weiter in den Garten.
„Deine Freunde sind wirklich Toll", durchbrach ich die Stille und sah ihm langsam in die Augen.
„Danke, ja sie sind wirklich großartig", dabei lächelte er Stolz „Sie mögen dich übrigens auch. Wie kann man auch nicht"
Wieder wurde ich leicht rot, was man zum Glück durch die Dunkelheit nicht erkennen konnte.
„Weißt du als Kind fand ich euch zwei unausstehlich!", gestand ich ihm.
„Und jetzt?", fragte er mich neugierig.
„Jetzt finde ich 50 Prozent von euch immer noch unausstehlich. Aber ich verrate nicht, wer das seien könnte", dabei mussten Thor und ich etwas lachen, da genau klar war, wen ich meinte. Nämlich Loki.
„Er ist wirklich nicht so schlimm wie du vermutest", versuchte er seinen Bruder in ein besseres Licht zu rücken „er möchte das die Leute so von ihm denken, frag mich bloß nicht warum!"
„Hey Thor kommst du dein Vater lässt nach dir rufen!", rief einer der Jungs, die am Lagerfeuer saßen.
„Es tut mir leid, ich muss leider los. Mein Vater er ist...", entschuldigte sich Thor.
„Kein Problem geh ruhig, ich bleibe noch etwas hier", versuchte ich ihn sein schlechtes Gewissen zu beruhigen.
„Wir sehen uns spätestens Morgen versprochen", verabschiedete er sich und machte sich auf den Weg Richtung Schloss.
Erschöpft ließ ich mich auf eine Steinbank nieder, obwohl ich es mir nicht eingestehen wollte war der Tag doch anstrengend gewesen. Manchmal kostete es mich so viel Kraft, mich unter mehreren Menschen aufzuhalten. Ich mochte die anderen, das steht außer Frage. Aber ich brauchte zwischendurch einfach etwas Zeit für mich.
Der Nachthimmel von Asgard war einfach das Schönste im ganzen Universum. Egal wie oft man ihn betrachtete, er verlor nie seinen Zauber. Offensichtlich war ich nicht die einzige die den Nachthimmel zu würdigen wusste. Im Augenwinkel erkannte ich Loki, der an einem Fenster stand und nach draußen sah. Vorsichtig sah ich zu ihm rüber, aus Angst er könne mich bemerken. Doch er hatte mich schon die ganze Zeit bemerkt, denn er sah nicht zum Himmel, sondern zu mir. Als er erkannte, dass ich seinen Blick bemerkt hatte, schloss er schnell das Fenster. Dieser Mann verwirrte mich einfach nur.
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