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| SAVE ME |

Angespannt, jeden deiner Muskeln spürend wartete ich auf die finale Bewegung meines Vaters. Es war mir doch schon bereits so vertraut, weshalb durchfuhr mich dann dieser Strom an Wehmut? Aber ich kannte die Antwort schon längst. Die bevorstehende Demütigung und die mich gleich umgebende Aura würde mir jedes Stück an Luft in meinem Brustkorb rauben. Mich quälen. Mein Vater betätigte die Türklingel der schwarzen Doppeltür. Massives und feinstes Holz mit zwei goldenen Türklinken an jeder Türhälfte. Die Fassade Weiß, Schneeweiß, makellos und hochwertig. Uns wurde geöffnet und im Hintergrund, im Rücken des Battlers vor uns, erblickte ich die Tür, aus welcher dieses gefälschte und aufgesetzte Gelächter schallte. Ich hasste diesen Ort. "Ihre Mäntel," bat uns der Herr im schwarzen, perfekt anliegenden, Anzug. Mein Vater und ich schritten in den Raum wo bereis alle anderen standen, sich unterhielten, die Champagnergläser aneinander klingen ließen. Abstoßend.

"Mr.Huang, Enya! Wie schön euch empfangen zu dürfen, etwas zu trinken Chan?" Kam direkt die Chinesin, Xiao-Hui, die früh-Witwe eines ehemals steinreichen Unternehmers. Ehemals, da er nun tot war und sie alles bekam, einschließlich seines Business. Seit Jahren machte sie sich bereits hinter meinen Vater her, vor allem hier, bei diesem jährlichem Dinner-Feiern. Meines Erachtens nach dienten dieses Essen lediglich dem Geschäft. Es wurden neue Kontakte geknöpft, Verträge geschlossen oder über andere Geschäftsinhaber hergezogen. Ich hasste diesen Ort mehr als alles andere, fürchtete ihn aber genauso sehr. Mich zierte ein schwarzes, eng anliegendes Kleid welches bis zu meinen Knien reichte. Meine Füße wurden von ebenso schwarzen, schlichten Ballerinas geziert. Ein dezentes Make-up hatte Eunji für mich hergezaubert mit dem Blickfang auf meinen dunkelroten Lippenstift. War dies möglicherweise schon zu viel? Meine Haare waren streng zu einem Dutt zusammengemacht worden, in einem Dutt wo nicht ein Haar aus Reih und Glied stand. Alles saß perfekt, genauso wie die beiden goldenen Ringe an meiner rechten Hand, an Zeige- und Ringfinger, meine dünne Perlenkette oder auch meine dünnen Ohrringe in einem ebenso dezenten Gold.

Mein Blick schweifte in dem riesigen Saal umher, betrachtete die Leute, größtenteils männlich. Alle trugen sie Anzüge, lachten viel zu überheblich, schauten zu weit in die Ausschnitte der Damen. Das einzige was sie wohl gemeinsam hatten war ihr Wohlstand, sie Verbund nichts, schon garnicht mit meinem Vater. Er konnte sich anpassen, doch so wie sie, war er nicht, denn er hatte noch ein Herz welches liebte. Es schlug, es war nicht kalt und verbittert, denn anders als alle anderen, liebte er sein Kind aufrichtig, mich. "Lasst uns anfangen zu essen meine lieben Gäste!" Meine Muskeln zuckten zusammen als die laute Stimme erklang, ich näherte mich jedoch direkt dem langen schwarzen Tisch des Hauses. Meine Miene war unverändert, zeigte keinerlei Reaktion, auch nicht als ich überraschenderweise ein Gesicht erblickte mit welchem ich nicht gerechnet hatte. Ich wollte mich gegenüber von seinem Bruder setzten, mich neben ihn setzten, doch als ich gerade die Rückenlehne des Platzes neben Tian berührte, wurde nach meinem Handgelenk gegriffen. Tian, welcher doch eigentlich im Krankenhaus sein sollte, linste zu mir hinüber, auch sein Bruder Thien, beide sagten sie jedoch nichts, widmeten sich wieder ihrem Handeln. Anderweitig wurde ich an meinem Arm zu einem der Arbeitskollegen meines Vaters gezogen, sein Griff war fest. "Setz dich zu mir Enyalein." Er drückte mich auf den Stuhl neben sich. "Hübsch bist du geworden, so reif, eine richtige Frau." Musterte er mich, innerlich angewidert nickte ich nur dankend, durfte mir einfach nicht anmerken lassen, wie abstoßend ich ihn fand.

Das Essen fortlaufend sah ich zu den Zwillingen, welche garnicht so weit von mir entfernt waren, jedenfalls nicht so weit wie mein Vater, welcher immer wieder zu mir hinüber sah. Um ihn nicht zu beunruhigen setzte ich mein gefälschtes Lächeln auf, dieses dezente, nichts aussagende Schmunzeln. "Wie läuft es bei dir in der Schule meine Liebe? Schon etwas in Aussicht wegen deiner Zukunft?" Ich schreckte innerlich auf als der Mann neben mir sich zu mir hinüber lehnte, uns allerlei Aufmerksamkeit bescherte. Er war eindeutig zu alt für mich, gerade frische 30 glaubte ich mal. Ich schluckte mein Salatblatt hinunter, mehr würde ich vermutlich heute nicht mehr hinunter bekommen. "A-Alles gut, ich breite mich auf die Finals vor und werde vermutlich Marketing studieren gehen." Meinte ich, mit meinem Blick starr auf den Tisch, mein Lächeln nicht schwindend. "Ganz wie der Vater!" Lachte er laut und nun lachten auch die Leute um uns herum, selbst mein Vater lächelte, er hatte die Frage vermutlich mitgehört. "Das ist doch schön," meinte der Mann neben mir, seine Hand auf meiner Schulter, noch immer nah neben mir lehnend. Die anderen drehten ihre Köpfe wieder dem nächsten Gespräch zu. "Das ist doch wirklich schön.." Flüsterte er leiser in mein Ohr, seine Hand an meinem Arm hinunter fahrend, auf meinem Oberschenkel verweilend. Meine Hände zitterten, ich biss mir auf die Zunge. Eine Gänsehaut des Ekels überfuhr meinen kompletten Körper, er musste es auch gespürt haben, denn er gluckste dreckig grinsend auf. Seine Hand fuhr höher, unter mein Kleid und streifte mit dem Daumen über meine Unterhose. Meine Sicht wurde glasig und meine Hände wurden zu Fäusten, doch ich blieb still, sah auf meinen Teller.

Nach dem Dinner, welches sich wie eine Ewigkeit anfühlte, stand ich mit einigen der Damen zusammen, ließ mich auf ihre oberflächlichen Gespräche ein. "Welche BB Cream? Chanel ist doch um so vieles besser.." Hörte ich an einer Seite die Damen reden. "Das? Das ist Dior, mein Schatz hat es mir gekauft, er ist der Beste." Sah ich jemand anderen erzählen, linste zu der Frau hinüber, war mir im Klaren, über ihre deutliche Lüge. Ihr Mann hatte ihr diese gekauft, dass entsprach der Wahrheit, doch er war auf keinen Fall 'der Beste'. Er hatte sie betrogen mit einer Stewardess, wovon sie jedoch nichts hören wollte. Diese Frau wollte die Wahrheit nicht akzeptieren, blendete lieber für eine schönere Fassade die dreckige Realität aus. Anwidernd. "Enya." Ich drehte mich zu den Damen um, sie klagen herablassend. "Du bist um ein ganzes Stück gewachsen, schade nur dass auch andere Teile an dir gewachsen sind." Lachte nun eine, deutete damit auf meine weiblichen Kurven an, wozu sie später nur erwidert hätte, dass sie es nur gut mit dieser Bemerkung gemeint hätte. "Ein schönes Kleid was du da trägst, von welchem Designer war es doch gleich?" Ich schluckte und nach meiner kleinlauten Antwort lachten sie, dabei war es ein angesehener Schneider aus Venedig, doch wohl nicht bekannt genug für die Frauen welche mich umgaben. "Deine Augen schauen klein aus, wann machst du deine Operation?" Und da kamen sie auf das standard Thema zu sprechen. Meine Augen. Die Augen meiner Mutter.

Ich entschuldigte mich bei den Damen und lief zu den Toiletten, wollte nach Luft schnappen. Mich wieder beruhigt lief ich auf den Flur, wurde aufgehalten. "Welch ein lustiger Zufall Enyalein." Das Lachen des Mannes von zuvor, welchen Namen ich garnicht erst wissen wollte, schalte in meinen Ohren. Seine Hand legte sich an meine Wange. "Hier, willst du ein Schluck?" Bot er mir den Champagner an, ich schüttelte meinen Kopf. "Dann wirst du gleich viel entspannter, vertrau mir." Kam er mir näher, drückte mir das Glas bereits an die Lippen. Der Geruch des Alkohols stieg in meine Nase und erneut verneinte ich. "Nein." Nuschelte ich als er nach meinem Arm griff und mich an ihn zog. "Ich habe nein gesagt!" Platzte mir nun der Kragen und ich schubste ihn von mir, hatte dabei das Getränk über sein Hemd gekippt. Wütend sah er an sich hinunter, dann zu mir. "Wie kannst du es wagen?" Fragte er mit angespannter Tonlage, ich hob direkt meine Hände, bittend um Gnade. "Das war nicht meine Absicht." Versicherte ich, er schien jedoch nicht meiner Meinung zu sein. Ein hallender Schall war zu vernehmen nachdem seine Hand auf meine Wange traf und ich hielt mir die brennende Seite mit meiner Hand. "Lass dir das eine Lehre sein, wie man mit Leuten unserer Klasse umzugehen zu hat."

Auf der Bank des unbeleuchteten Flures sitzend starrte ich auf meine Knie, hielt mein Handy in der Hand und hinterfragte nun, ob ich meine Tat hätte bereuen sollen. Sollte ich? Doch dann leuchtete mein Smartphone auf und erhielt die ersehnte Antwort.

Jonathan: 11 Minuten.

Verwirrt sah ich auf seine Nachricht, raufte mich jedoch dazu auf, zurück in den Saal zu gehen, mich durch die Leute zu zwingen. Mein Vater sah mich misstrauisch aus der Ferne an, er erkannte die roten Fingerabdrücke an meiner Wange. Mit geschlossenen Augen seufzte er, konnte es bereits ahnen, wollte auf mich zukommen, doch ich lief weiter und durch die Tür hinaus, wollte ein Gespräch mit ihm vermeiden. Draußen auf dem gigantischen Hof sah ich mir den leicht rosafarbenen Himmel an. Ein Pfeifen erklang und ich sah leicht zu ihm, wusste immerhin wer es war. "Was eine Bonzen-Hütte." Sah er sich die Fassade an, lief an mir vorbei an eines der Fenster und schielte hinein. "Da drin sind ja nur so Leute wie du." Behauptete er, seine Worte schmerzten. "Nein, ich bin nicht so wie diese Menschen, ich werde niemals so sein, ich will niemals.." Doch ich vollendete meinen Satz nicht, denn vermutlich war diese Zukunft unvermeidbar für mich. Ich sah auf die Uhr, tatsächlich, er hatte nur 11 Minuten gebraucht. Schritte näherten sich meiner Person und der Junge lehnte sich neben mich an das Geländer der Terrasse auf welcher wir standen. Er musterte mich, das merkte ich genau, konnte es im Augenwinkel mitverfolgen. Plötzlich stieß er sich von dem Geländer und griff nach meiner Hand, ich schnappte kurz nach Luft. Das war das erste mal, dass er nach meiner Hand griff. Nicht nach meinem Armgelenk sondern nach meiner Hand.

Auf meiner Zunge lag die Frage, wo er hinwollte doch gerade wollte ich einfach nur noch weg, weg von diesen Leuten und diesem jährlichen Dinner. "Wo gehen wir zuerst hin?" Fragte ich etwas heiterer. Johnny linste über seine Schulter zu mir. "Erstmal weg von hier." Er zog mich zu einer Busstation, wo wir beide erstmal nach Luft schnappten. Sein Blick lag auf mir und etwas in mir kribbelte. "Also, was war das bitte für eine Versammlung?" Kam es direkt von ihm. Ich sah zu meinen Schuhspitzen. "Ein jährliches Dinner, zu ehren der Gründung einer Firma einer der Geschäftsführer. Ich verabscheue diese Treffen, dort.." Der Bus fuhr vor und ich verstummte. "Dort musst du wieder die schweigende Prinzessin sein." Murmelte der Junge hinter mir und ich erschreckte. Woher wusste er es? Hatte er mich beschattet? Wir setzten uns beide hin, ganz hinten, im leeren Bus. "Johnny." Fing ich an, er sah zu mir. "Wieviel weißt du über mich?" Ich korrigierte mich. "Wieviel weißt du tatsächlich über mich?" Sein Blick wandte sich von mir, sah nach vorn. "Alles?" Ich nickte und er gestand. "Ich weiß, von all deinen unzähligen Unterrichtsstunden, ich weiß, dass sie dir aufgezwungen werden. Mir ist bewusst, dass du alle auf der Schule hasst und dein Lächeln falsch ist. Du hasst dein Leben, aber dafür, brauchte ich keine Recherchen anstellen. Ich wusste es, von Beginn an." Mit unveränderter Miene starrte ich ebenso in die Ferne, horchte seiner Stimme. "Ich bin eine Lachnummer."

Unbeeindruckt sah Johnny mich noch immer an, hob dabei eine Augenbraue. "Ich bin eine komplett verstellte Person, ich hab nichtmal Persönlichkeit. Alles was ich bin und jemals sein werde wird mir vorgeschrieben." Schüttelte ich frustriert meinen Kopf, ließ endgültig den bereits am seidenen Faden hängenden Vorhang von meinen Augen fallen. "Gut." Kam es desinteressiert von meinem Sitznachbarn und ich bereute es, ihm geschrieben zu haben. Was hatte ich mir denn auch erhofft? Dass er sich für jemand anderen als für sich selbst interessierte? Und dann auch noch für mich? Wie naiv von mir, vermutlich hätte ich wohl lieber bei dem Dinner bleiben sollen. "Dann sag mir," fuhr er unerwartet nach seiner Pause fort. "Wer du sein willst." Ich verstand ihn nicht und hielt seine Aussage für zu lächerlich. "Was soll das Johnny? Ich kann dir wohl schlecht sagen, wer ich sein will und dann ändert sich plötzlich alles, an der Realität wird nichts andere Wege gehen. Außerdem, wie soll ich dir sagen, was für ein Mensch ich bin, wenn ich noch nie was erlebt habe? Ich weiß doch garnicht, wie leben ist." Rollte ich mit meinen Augen und konnte es nicht glauben. Ich rollte mit meinen Augen. Unmöglich, sowas durfte ich doch nicht. Mein Vater hätte mich zurechtgewiesen, aber er? Er stand auf und hielt mir seine Hand hin. "Dann lass es uns herausfinden." Perplex starrte ich zu ihm hinauf weshalb er sich zu mir hinunter beugte.

"Du meintest doch, dass du durch mich noch in große Schwierigkeiten geraten würdest."
Ich blickte skeptisch zu seiner Hand, doch etwas in mir wollte nach ihr greifen, wollte sie berühren und beim Rennen nicht mehr loslassen, also griff ich auch nach ihr. Ich wollte das Adrenalin erneut spüren, wollte es mit ihm spüren. Würde den Ärger an Seite nicht bereuen, sondern lieben.
In diesem Moment wurde mir unterbewusst klar, dass es um mich geschehen war, dass ich ihm verfallen- und um seinen Finger gewickelt war. Es war mir innerlich klar, sowie auch ihm. Womit er sein Ziel erreicht hatte. Doch das zwischen uns war etwas anderes, etwas besonderes, wovon niemand von uns beiden wissen wollte. Denn wir hassten diesen Gedanken.

"Hast du Hunger?" Fragte er und eigentlich hätte ich verneint, eigentlich hätte ich mich gefragt, weshalb er mein Wohlbefinden in Kenntnis setzte. Jedoch nur eigentlich. "Ja." Er nickte, zog mich zu einem kleinen Laden hin und deutete mir an, um die Ecke zu verschwinden. Nach nicht mal 10 Minuten kam er auch schon wieder und rief 'Lauf!' zu mir, woraufhin ich ihm hinterher eilte, wobei sich meine Haare aus ihrem strengen aussehen befreiten. Er hatte gestohlen, aber damit hatte ich bereits im Voraus gerechnet. An einer Brücke stoppte mein Vordermann, was ich ihm nachmachte und sofort begutachteten meine Augen seine Ausbeute. "Sea-Chips und Milch?" Lachte ich leise auf, er drückte mir augenrollend eine Milchpackung in die Hand. "Erdbeermilch." Bemerkte ich als ich nach meinem ersten Schluck den Geschmack feststellte. "Wenn du eine andere Sorgte möchtest, geh und klau' dir selbst eine Prinzessin." Scherzte der Ältere und ich lachte etwas auf, hatte meine Sorgen des heutigen Tages schon fast vergessen. "Lass uns darüber gehen." Deutete der Junge auf eine Bank am Ufer, so dachte ich jedenfalls, jedoch lief er im nächsten Moment an der freien Sitzgelegenheit vorbei. "Wo willst du hin?" Der Braunhaarige reagierte nicht, also folgte ich weiter, immer mehr von seiner Persönlichkeit überrascht.

Wir liefen einen kleinen Trampelpfand entlang dessen Existenz mir sogar bewusst war, als Kind wat ich hier gelegentlich mit meinem Vater entlang gelaufen aber meistens mit meinen Nanny's. Wir hatten das noble Viertel nicht einmal verlassen, was mich irritierte, da ich eigentlich spekulierte, Johnny würde es verabscheuen. "Du, Johnny, wie kommt es eigentlich, dass du mich Prinzessin nennst?" Redete ich vor mir her während meine Augen das Wasser neben uns beobachteten. "Möchtest du wissen, warum ich dich so nenne oder wie ich auf den Namen gekommen bin? Eine der Fragen werde ich dir beantworten Kleine." Antwortete er stattdessen. Ich überlegte einen Moment, wobei mir meine dreckigen Schuhspitzen auffielen. Vater würde mich ermahnen. "Wie du auf ihn gekommen bist." Lautete meine Entscheidung, als John plötzlich vom Weg abweichte, was mich verwunderte. "Nun ja, du bist schließlich eine. Du wirst von allen auf Händen getragen und mit Handschuhen berührt. Es scheint, als würdest du zwischen anderen direkt herausstechen, wie eine Royale-Person unter Bürgerlichen. Du hast deine Welt und wir unsere." Ich kicherte auf, normalerweise hätte ich mich angegriffen gefühlt, erneut als etwas besseres dargestellt worden zu sein, doch bei ihm war es etwas anderes. Es war seine aufrichtige Denkweise von mir. "Beinahe wie Jasmin in Aladdin." Bemerkte ich, wir gingen zwischen einigen hohen Gräsern her. "Aladdin? Was ist das, ein Film? Jedenfalls sieht es so aus, als könnte jede noch so filigrane Feder, dich verletzten, dir Schaden. Jede Feder.."

Ich verschluckte mich etwas. "Du hast Aladdin noch nie gesehen?" Konnte ich es nicht fassen, überflog dabei komplett seine vorherigen Worte. Wir hielten vor einem Bereich welcher abgezäunt war, hinter der Sperre, das Wasserwerk und eine kleine Schleuse wo die Wassermassen herflossen. "Äh, Johnny.." Fing ich an nervös zu brabbeln. "Vertrau mir Prinzessin." Er drückte mir seine Snacks in die Arme, begann einen Baum direkt neben uns hochzuklettern, balancierte auf einem der Äste. Mit bangendem Blick sah ich ihm zu, bekam etwas Angst um ihn, gestand es mir jedoch nicht ein. Dann sprang er, meine Hände überzog Schweiß, da ich kaum so schnell folgen konnte, wie er über den Zaun und den darüber angebrachten Stacheldraht sprang, dann etwas schmerzhaft landete und schließlich, nach einer halben Rolle, auf dem Rücken liegen blieb. "Johnny!" Doch er begann zu lachen und erhob sich mit einem breiten Lächeln, dass war das erste Mal, dass ich ihn so sah. Der Junge machte mir die Tür von der anderen Seite auf und ich folgte ihm zu dem Betonbau. Wir setzten uns auf einen Vorsprung, ließen das gefährlich schnelle Wasser unter uns in die Tiefe stürzen, sahen der Sonne beim Untergehen zu. "Deshalb sind wir hier hin gegangen." Murmelte der Asiate. "Von hier hat man den besten Ausblick." In seinen Augen spiegelten die warmen Farben des Himmels. Gelb, Orange, Rosa.

"Sag mal, hast du jetzt eigentlich bei Jisung im Kragen nachgeschaut?" Erst jetzt fiel mir seine Jacke wieder auf, sein Leder, es war so normal für mich geworden. Ich schluckte schwer. "Ja..und ich bereue es. Du hattest recht, er ist keiner von euch, ich hätte ihm vertrauen sollen." Schämte ich mich, mein Sitznachbar holte tief Luft, schüttelte dann seinen Kopf. "Nein Kleine, bereue nichts. Du hast richtig gehandelt, du hattest jeden guten Grund dazu, ich hätte es genauso gemacht." Sein Kopf drehte sich zu mir. "Aber, hätte es was ausgemacht, wenn er es gewesen wäre? Ich meine, einer von uns." Nun schnappte ich kurz nach Luft, sah auf mein Milchpäckchen. "Ich hätte ihn aufgeben müssen und es wäre mir nicht leicht gefallen. Jisung ist einer der wenigen Menschen, denen ich mich ein Stück weit öffne, die ich an mich ran lassen, denen ich vertraue. Davon gibt es nicht viele, weißt du? Doch egal was ich von ihm gedacht- oder nicht gedacht hätte, meine Gefühle wären irrelevant, denn mein Vater hätte es mir untersagt und mein Umfeld hätte mich verstoßen, mich verabscheut." Mein Mund nahm noch ein Schluck, dann war das Päckchen leer. "Wen gibt es noch, dem du vertraust?" Hackte der Junge weiter nach. "Meinen Vater." Meinte ich ehrlich, der Junge schmunzelte etwas. "Und mich, erinnerst du dich? Ich meinte vorhin, vertrau mir." Kam es von ihm und überrascht lächelte auch ich.

"Was ist eigentlich mit deiner Familie?" Wollte ich auf dem Weg zurück zu meinem Haus wissen. Mittlerweile war die Sonne untergegangen und Johnny bestand darauf mich zu begleiten, da seine Mühe, mich trainiert zu haben, sich auszahlen sollte und mir nichts passieren durfte, so meinte er es jedenfalls. "Wir wollen mal nicht zu persönlich werden Prinzessin." Sagte er stattdessen, ich runzelte meine Stirn. "Schon etwas unfair. Du kannst mich mit einem einzigen Blick lesen und ich verstehen dich nicht einmal nachdem ich dein komplettes Buch gelesen habe." Im Augenwinkel linste er zu mir hinunter. "Ich rede nie über mich, dass ist einfach so Kleine." Fügte er hinzu, ich fand mich damit ab. Plötzlich legte sich etwas um meine Schultern und ich weitete etwas meine Augen als ich das Leder auf meinen Schultern erkannte. "W-Warum?" Meinte ich perplex, der neben mir zuckte mit seinen Schultern. "Ich dachte, dir wäre kalt, jedenfalls sah es so aus, wenn du sie nicht brauchst.." Er wollte sie bereits wieder abnehmen, doch ich drehte mich leicht weg, umgriff dabei das Kleidungsstück. "Nein nein, ich danke dir." Murmelte ich mit erröteten Wangen.

Vor meinem Grundstück stoppte ich ihn. "Ich danke dir fü-.." Er schnalzte mit seiner Zunge. "Dein Ernst? Nichtmal bis zur Tür darf ich dich bringen? So peinlich ist es dir also." Ich hob schnell meine Hände, obwohl er richtig lag. "Komm." Ich lief weiter zu meiner Haustür, wollte ihm beweisen, dass er mir nicht peinlich war, hatte sogar noch provokativ seine Jacke um. Was alles komplizierter machte. Vor meiner Tür drehte ich mich zu ihm, sah zu Johnny auf, fühlte wie mein Herz bei unserem intensiven Augenkontakt schneller schlug. "Also, jetzt möchte ich mich bedanken, bei dir Mr. Seo." Lächelte ich, ließ mein Blick zum Boden wandern, da seine Augen etwas in mir auslösten. "Enya.." Mein Körper spannte sich an, als er mich beim Namen nannte. "Ruf mich das nächste Mal direkt, wenn du auf so einer Feier bist." Seine Hand hob sich langsam, näherte sich meiner Wange. "Noch bevor so ein dreckiger Typ dich verletzt." Er schob meine Haarsträhnen hinter mein Ohr und ich hob geschockt meinenKopf. Er wusste es? Wusste, dass ich geschlagen wurde? Seine Hand blieb an meinem Ohr, legte sich an meine Wange und ich war mir nicht sicher, ob ich mir das Recht dazu nehmen durfte, zu behaupten, dass ich tatsächlich etwas in seinem Blick aufleuchten sah. Doch ich tat es dennoch. "Offene Haare stehen dir viel besser." Wisperte er ganz zart während seine Augen immer wieder von meinen Augen zu meinen Lippen tauschten, er sich mir entgegen beugte und ich langsam meine Lider schließen wollte. Aber dann sprang die Tür hinter uns aus dem Schloß und überrumpelt löste ich mich aus der Position in welcher ich und der Ältere standen.

Die eiskalten Augen meines Vaters betrachteten mich, nahmen mich ins Visier, bohrten sich in meine Seele und es schmerzte. Er blickte nicht einmal zu dem anderen, verschränkte nur seine Arme vor seiner Krawatte. "Enya-.." Begann er mit erhobener Stimme wurde jedoch von jemandem unterbrochen. Von der fremden Stimme und den Geräuschen eingeschüchtert drehten wir alle unsere Köpfe als ich sie erkannte. Wie hätte ich auch nicht? Es waren zwei der drei Männer, welche mir damals mit dem Messer drohten, woraufhin ich von Johnny und den anderen beschützt wurde. "Nah schau mal, es war wirklich nicht einfach herauszufinden, wo genau du lebst." Kam es von dem einen, er hatte ein Messer in der Hand. "Verpisst euch." Kam es von Johnny, doch sie sahen nur kurz zu ihm, dann wieder zu mir und meinem Vater. Die beiden waren wirklich nicht gut gebaut, eher dünner, dennoch. "Enya!" Mein Vater umpackte mich direkt als die Typen anfingen auf uns zu zukommen. Meine Augenlider zusammenpressend dachte ich an die Worte von ihnen. 'Wieviel deine Eltern wohl für dich springen lassen würden?' Mein Vater hätte alles aufgegeben, für mich und ich war Schuld, an diesem Drama in seinem Leben.

Ich hätte eine bessere Tochter sein müssen.

Meine Ohren nahmen Schläge und schmerzerfüllte Laute auf während mein Kopf sich gegen die Brust meines Vater presste, sein Hemd und den strengen Geruch seines Parfüms vernahm. Ich hatte seine Nähe schon lange nicht mehr gespürt, sie wirkte bereits fremd. Ein lautes Aufkrächzen war zu hören und dann dachte ich plötzlich taub zu sein, dass durfte nicht wahr sein.

..Fortsetzung folgt..

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