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| DISAPPOINTMENT |
Meine Augen folgten dem Objekt, dem fliegenden Objekt, hafteten sich an diesem fest, hoffend, bangend. Verängstigt, erneut von neu zu beginnen, wieder den nicht zufriedenstellenden Erfolg spüren zu werden, jedoch, sollte sich meine Sorge in Realität umwandeln. "Erneut daneben..Enya," seufzte mein Trainer angespannt. Meine Hände drückten den Schläger in meiner Hand noch fester, wissend, was nun geschah. "Anscheinend ist unser Longhitter heute nicht ganz bei der Sache, nicht so wie sie es sein sollte." Stichelte mich Thien, grinste selbstverliebt in meine Richtung. Wie gerne ich diesen beiden doch jetzt die Stirn bieten wollte, ihnen sagen wollte, dass heute einfach nicht mein Tag war, dass ich auch nur ein Mensch war, nicht perfekt. Ich hätte mich Thien genähert, ihm direkt in die Augen gesehen und mit angeprangerten Finger erwidert hätte, 'weshalb er denn nicht bei seinem Bruder war? Seine Zeit lieber auf dem Golfplatz verbrachte als im Krankenhaus?' Doch das alles tat ich nicht, hatte diese Dinge nur in meinem Kopf, denn es gehörte sich nicht, ich dufte nicht. Niemals.
"Ah!" Zusammen drehten wir uns verwirrt um und erneut fasste ich es nicht, kam über diese skrupellose Dreistigkeit einfach nicht hinweg. "Einen schönen Nachmittag wünsche ich den dreien." Johnny's schelmisches Schmunzeln erschien und ich konnte deutlich seine Freude, über meine innere herrschende Wut, erkennen. "Young Ho!" Kam es erfreut von meinem Trainer, ich war fassungslos. Wie konnte dieser Junge, welcher vielleicht einmal zwei Jahre älter war als ich, mit dieser offensichtlichen Lüge, so perfekt davon kommen? "Mr. Seo, Sie, erneut, hier." Bemerkte ich nervös kichernd an, wir kamen auf ihn zu. Gelassen griff er nach einem neuem Golfball, an seinem Körper schon wieder die gestohlene Kleidung. "Raten Sie mal für welchen Club ich mich beworben habe meine..Liebe." Kurz stoppte Johnny als er über seine Schulter zu mir zurück sah. Definitiv lagen ihm die üblichen Spitznamen auf der Zunge mit welchen er es bevorzugte mich zu betiteln. Er legte die Schlagfläche seines Holzes (Schlägerart) an die riefelige Oberfläche des Balles, holte weit aus und ich machte mich bereits auf das schlimmste gefasst, jedoch sollten meine Erwartungen enttäuscht werden. Johnny spielte den Ball im perfekten Winkel auf das folgende Loch hinter meinem und war fiel näher dran als ich vorhin noch bei meinem war. Einen Moment stand ich still und fragte mich, ob dass gerade noch diese Wut von seiner Präsenz war oder doch..Eifersucht? War ich eifersüchtig auf Johnny? Unmöglich, ich war immerhin eine Huang.
"Das war ein hervorragend ausgeführter Schlag, diese Technik ist mir allerdings neu." Merkte mein Trainer an, Johnny belächelte seine Worte nur. Plötzlich legte sich die Hand meines Trainers auf meine Schulter, verharrte dort, ein Schauer überfuhr meinen Körper. "Kollege, würdest du meiner Schülerin bei ihrem Aufschlag womöglich helfen? Sie bekommt es einfach nicht hin und eine Niederlage könnte sich unser Team selbstverständlich nicht leisten..es wäre eine Schande für den gesamten Club." Mein Kopf senkte sich als er bei seinen letzten Zeilen den Druck auf meiner Schulter verstärkte. Johnny zog mich abrupt an meiner anderen Schulter zu sich und lächelte breit. "Nichts lieber als das, der Club sollte sein Image behalten." Thien lief mit unserem Trainer zurück zu seiner Box und übte dort weiter, ich war mit dem Schwindel an Trainer allein gelassen worden. "Fein Mister, dann erkläre mir mal, wie du in der kurzen Zeit das Golfen erlernt hast?" Drehte ich mich zu dem Älteren um. Ein belustigtes Lachen schallte seine Kelle hinauf und seine Schultern wackelten für einen Moment lang. "Soll ich dir ein Geheimnis verraten Prinzessin?" Meine Arme überkreuzend legte ich mein Kopf zur Seite. "Ich schlag einfach auf den Ball drauf." Flüsterte mein Gegenüber zu mir hin, ich fasste es nicht. Er war besser mit Glück, als ich mit meiner jahrelangen Erfahrung. "D-Das kannst du nicht im ernst meinen?" Stotterte ich ungläubig, er zuckte nur belanglos mit seinen Achseln.
"Du übst kurz weiter, ich komme sofort wieder." Sagte er flüchtig zu mir und verschwand in eine der anderen Boxen. Kopfschüttelnd ging ich meinem Training weiter nach und spielte noch einige Schläge über den grünen Platz, als mich plötzlich etwas am Handgelenk packte und ich zurück stolperte. "Komm Prinzessin." Meinte der Braunhaarige nur zu mir und lief zusammen mit mir aus dem Golfclub hinaus. "Ich hab Training Johnny!" Entgegnete ich nur widerspenstig als wir bereits an der Straße standen. Als plötzlich ein silberner Mercedes heranfuhr und vor uns hielt wurde ich skeptisch und merkte, wie der Griff um mein Armgelenk sich noch mehr verfestigte, ob Johnny wohl befürchtete, dass ich flüchten wolle? Die schwarze Scheibe fuhr hinunter und ich erblickte ein mir bereits bekannt vorkommendes Gesicht, doch wie noch gleich sein Name? Wie nannten ihn noch gleich alle? "Steigt verdammt nochmal ein, ich hab kein Bock, dass diese Bastarde hier, mich noch erkennen." Zischte er mit starren Blick auf die Straße gerichtet. "Ich muss zurück, ich muss üben!" Wiederholte ich erneut bettelnd, jedoch wurde ich auf die Rückbank des Fahrzeuges geschubst und die Tür hinter mir zugeschlagen bevor ich überhaupt hätte reagieren können. "Johnny!" Entkam es mir lauter als gewollt als der Braunhaarige vorn auf dem Beifahrersitz Platz nahm und wir uns zu bewegen begannen. "Chill Kleine, ich habe zu deinem Trainer gemeint, dass ich dir an einem anderen Ort den Schlag perfekt beibringen würde." Frustriert ließ ich mich zurückfallen, raufte mir die Haare und murmelte unverständlich, "ich muss aber.."
Wir schwiegen, mir war mittlerweile klar, dass wir vermutlich nur wieder etwas für diese ach so mysteriöse Party besprechen würden. Wegen ihnen hatte ich nun bereits Musikstunden geschmissen, Golfstunden versäumt und Nachhilfe sowie Lernen vernachlässigt. Es stresste mich, es stresste mich, mich um meine Sorgen zu sorgen. "Also du bist eine von den Golden Bounce Typen, war irgendwie zu erwarten." Kam es plötzlich vom Fahrer, ich sah unsicher an mir hinunter. Sah man mir dies tatsächlich so sehr an? Ein Lachen erklang von Fahrersitz und als ich auf schaute trafen meine Augen auf die seine, er beobachtete mich im Rückspiegel. "Ten!" So hieß er oder wurde jedenfalls von jedem so genannt. Es herrschte daraufhin verwirrte Stille und als ich realisierte, was soeben geschehen war, hielt ich mir meine Hand vor den Mund. Ten lachte erneut los und lehnte sich zum Lenkrad vor, haute sich auf den Oberschenkel. "Die Kleine ist zum Schießen, die ist garnicht mal so übel." Eine Mischung aus Scham aber auch Schmeichel überkam mich. Als ich während des Fahrens meine Trainingsjacke auszog und achtlos neben mir ablegen wollte, bemerkte ich eine Lederjacke. Ten's Achselshirt nach zu urteilen musste diese wohl seine sein, sollte ich? Absichtlich schmiss ich meine Jacke einfach über seine und nach weiteren 15min waren wir auch schon im Ghetto angelangt. Bevor der Thailänder nach seiner Jacke greifen konnte schnappte ich nach meiner und zog absichtlich seine mit. Ten öffnete die hintere Tür und sah kalt zu mir rüber. "Oh, entschuldige." Schnell händigte ich ihm sein Leder wieder aus und wartete. "Worauf wartest du Prinzessin?" Irritiert blickte ich von der verschlossenen Tür hoch zu Johnny, wartete auf eine Handlung von ihm, doch als er verstand, verdrehte er nur seine Augen, zeigte mir den Vogel und drehte mir seinen Rücken zu.
Zögernd öffnete ich mir die Tür selbst, folgte den bereits in der Ferne laufenden Jungs. Ein breites Lächeln zierte meine Lippen, denn nun wusste ich, dass Johnny mich bislang nicht belogen hatte. Auch Ten hatte die drei Buchstaben im Kragen stehen. Als wir erneut vor der Tür ihres 'Verstecks' ankamen legte sich eine Hand auf meinen Rücken und als Ten mir die Tür öffnete durchfuhr mich nicht diese Angst und das Bangen was ich zuletzt vernahm. "Weshalb bin ich heute hier?" Kam ich direkt auf den Punkt, Johnny lief tonlos weiter und Ten lieg zu anderen von ihnen. "Prinzessin!" Aus meinen Gedanken aufschreckend eilte ich dem Braunhaarigen hinterher, stand vor einer alten großen Holztür. "Huh?" Gab ich von mir, der Ältere zog die Tür auf und ich sah die alte Steintreppe hinunter. Meine Angst verbergend machte ich einen Schritt vor und sah über meine Schulter hinweg zu dem Jungen hinter mir zurück. "Und wo geht das Licht an?" Hackte ich schwer schluckend nach, presste dabei meine Hände vor mir fest zusammen um das Zittern an diesen zu unterdrücken. "Was für Licht?" Lachte Johnny und lief an mir vorbei vor, ich folgte stumm nickend.
Wir standen in einem offenen Raum dessen Wände komplett aus Mauersteinen bestanden, die Decke war zu einem Bogen geschwungen, eine Bar stand rechts von uns worüber alte Glühbirnen flackerten. Es waren keine von diesen schönen Vintage Leuchten, es waren alte verschmutzte, wo das Licht nur ganz erschwert sich durch die Staubschicht kämpfte, jedoch musste ich ehrlich sagen, dass sie in den Raum rein passten. "Eigentlich müssten sie hier sein...ich bin gleich wieder da Kleine." Murmelte Johnny und verschwand auch schon wieder. Noch immer verunsichert von meiner Umgebung ließ ich mich auf einen der Stühle an der Bar nieder und betrachtete die gebogenen Decke aus Gestein. Es müsste ein alter Weinkeller oder etwas in der Art gewesen sein, bevor sich jedenfalls die Jungs hier eingerichtet hatten. "Auch?" Mir ans Herz packend fiel ich beinahe vom Stuhl doch die Hand des Fremden griff nach mir und hielt mich fest. "Wi-Wie bitte?" Stotterte ich und befreite mich von seinem Griff. "Beruhige dich, ich wollte doch nur wissen, ob du auch was trinken willst." Verdrehte er seine Augen, nahm einen Schluck vom seinem roten Getränk, ich schüttelte verneinend meinen Kopf. "W-Wer bist du?" Wollte ich in Kenntnis setzten, doch er ignorierte mich und drehte sich nach einer neuen Flasche um. Er hatte schwarz-glänzendes Haar mit dunkel blauen, kaum erkennbaren Strähnen, helle reine Haut, breite Schultern und einen emotionslosen Blick.
"Du bist also Enya." Drehte er sich wieder zu mir, musterte mich. Bevor ich was erwidernd konnte kam Johnny jedoch schon wieder, sah uns beide angepisst an. "Ich suche euch schon überall, wo ist-.."
"Können wir anfangen John?" Eine weitere, tiefe und raue Stimme erklang und ein weiterer Mann kam die Stufen hinunter. Eine kalte Aura erfüllte direkt den Raum. Seine Haare hatten etwas dunkel blondes mit einem grau Stich an sich, doch mir war es eigentlich egal, der Grund, weshalb ich eigentlich hier war, war entscheidend. "Johnny, wer sind die?" Fragte ich leicht hysterisch, stand bereits auf. "Keine Sorge-.." Ich schnitt ihm sein Wort ab, indem ich einen Schritt auf ihn zu machte und er eine Pause einlegte. Doch so gerne ich ihm doch gesagt hätte, wie egal mir alles war, dass ich weg wollte und diese Welt nichts mit meiner zutun hatte, es ihn alles an den Kopf geworfen hätte, schwieg ich dann doch. Es gehörte sich einfach nicht, nicht für mich. Die beiden mir fremden tauschten, nicht einzuordnende, Blicke aus und ich fühlte mich so fehl am Platz. Ich gehörte nicht hierher. "Lasst uns anfangen." Kam es von dem Schwarzhaarigen, welcher sich auf die Theke setzte und sich zu uns rüber drehte. "Wir bringen dir bei, wie du denen den Kopf verdrehst, eher gesagt, wird Johnny das tun." Geschockt drehte sich mein Blick zu dem Älteren, mit sowas hätte ich nicht mal in meinen schlimmsten Erwartungen gerechnet. Ich war doch kein billiges Flittchen."Wir sind hier, um euch zu beobachten, vor allem dich Enya Huang." Kam es vom Blonden und langsam platzte mir der Kragen. Wer war er bitte, dass er sich dazu erlaubt befand, mich zu beurteilen? Woher kannte er überhaupt meinen Namen?
Wütend drehte ich mich zu dem Blonden hin, welcher sich mittlerweile an die Bar zu dem anderen Fremden gesellt hatte. "Wenn ihr mich kritisieren wollt, seid ihr leider zu spät, das wurde ich bereits mein ganzes vorheriges Leben. Es ist mir egal, ob ihr zuschaut oder ob ihr mich beurteilt, also könnt ihr uns auch gerne hier allein lassen." Gab ich mit starker Stimme von mir, doch die Hand Johnny's auf meiner Schulter, verhieß nichts gutes. "En-.." Er wurde unterbrochen. "Nein John, sie hat doch recht, wir sollten dich machen lassen und gehen. Eine weitere Kritik kann sie nicht vor ihren Competitions gebrauchen, dort wird sie schon noch genug gedemütigt." Entgegnete der Schwarzhaarige und verschwand zusammen mit dem Blonden die Steintreppe hinauf. Ihre Blicke beim Gehen haben mir überhaupt nicht gefallen, sie sahen so kalt und leer aus, als wollten sie mir etwas antun. Johnny lief zur Theke der Bar und setzte sich, ich ließ mich neben ihm nieder. "Uhm..wer waren die?" Nuschelte ich leicht unsicher. "Ein guter Rat von mir Prinzessin, du solltest nie wieder so mit auch nur einem von den beiden reden." Gab er jedoch stattdessen von sich, gab mir dann einen Drink und seine distanzierte Miene verschwand hinter seinem schelmischen Schmunzeln. "Also, während der Party wird es deine Aufgabe sein, die Aufmerksamkeit auf den Bruder von denjenigen zu lenken, mit dem wir reden müssen." Er holte ein Bild raus und schob es zu mir rüber. "Sein Name ist Seunghwa, er ist 20 und passt immer auf seinen jüngeren Bruder auf." Der Typ auf dem Bild hatte Piercings an der Lippe und Augenbraue, Tattoos an Hals, Armen sowie Händen. Er sah aus wie ein, wie wir immer zu sagen pflegten, Junkie. "Er hasst es wenn man seine Hände oder Unterarme berührt, also schlage ich dir vor, dass du Körperkontakt an seinen Oberarmen oder Schultern suchst." Ich stoppte mein Gegenüber. "Was heißt hier Körperkontakt? Dazu könnt ihr mich nicht zwingen." Verweigerte ich direkt, der Junge nickte nur belustigt. "Dazu zwingt dich ja auch niemand Kleine, das überlasse ich komplett dir. Jetzt zeig aber mal wie du mit mir flirten würdest."
Sofort merkte ich die Röte in meinem Gesicht aufsteigen, doch davon ließ ich mich nicht beirren. Ich setzte mich gerade hin und strichte mir meine Haare hinter mein Ohr, linste dezent zu meinem Sitznachbarn. "W-Was machst du da?" Lachte dieser und ich runzelte meine Stirn. "Mädchen machen nie den ersten Schritt.." Wurde es mir immer eingetrichtert, Johnny atmete tief ein. "So ist es aber nicht im echten Leben, geh in die Offensive." Verständlich nickte ich und drehte mich zu ihm hin. Überfordert, was ich nun tun sollte, hob ich meine Hand und führte sie zu seinem Gesicht, stoppte jedoch bei seiner verwirrten Miene. "Ic-Ich, ich weiß nicht.." Brach ich es ab, der vor mir räusperte sich. Er war sichtlich amüsiert von mir, ich war jedoch verzweifelt. "Das wird mehr Arbeit als ich dachte." Schüttelte er schmunzelnd seinen Kopf. "Fang beispielsweise mit meinem Getränk an, sei frech, sei aufdringlich aber nicht nervig, bleib charmant. Nimm ein Schluck, behalte das Glas in deiner Hand und verwickle mich in ein Gespräch." Ich nickte nur und tat was er sagte. Meine Hand griff nach dem Glas und trank einen Schluck, ich behielt das Glas in meiner Hand und drehte das Flüssige in meiner Hand umher. "Eigentlich wolltest du mir doch den Schlag beibringen." Überrascht lachte Johnny kurz blinzelnd auf und ich schmunzelte selbstsicher. Das Glas abstellend legte ich meine Hand auf seien Schulter und lehnte mich vor. "Du hast gelogen, du bist ein Lügner. Du wirst mich noch in große Schwierigkeiten bringen. " Flüsterte ich und er drehte sein Kopf zu mir. "Aber du wirst den Ärger mit mir an deiner Seite lieben." Dann schmunzelten wir beide leicht und übten weiter. Johnny brachte mir bei wie ich schauen musste, was ich nicht sagen durfte und forderte mich zum Schluss zum Tanzen auf. "Dreh dich noch einmal." Kam es von dem größeren als ich mich lösen wollte, aber ich tat es lachend unter seinem Arm, er lachte nicht, jedoch schien er nicht unzufrieden zu sein. "Und darauf stehen Jungs?" Er sah irritiert zu mir hinunter. "Was?" In meinem Kopf verbesserte ich ihn, bildete mir ein, dass er 'wie bitte' gesagt hätte. "Dieses offensive Flirten?" Kicherte ich, er drehte sein Kopf von mir. "Ja.." Kam es etwas zögernd von ihm, er hatte an etwas gedacht, ganz offensichtlich. "Jungs wie Seunghwa, diese stehen komplett auf sowas."
Dann sah ich auf meine Uhr und weitere geschockt meine Augen. "Schon so spät?! I-Ich muss los, ich muss noch üben!" Meinte ich panisch und suchte meine Sachen zusammen. Johnny rollte mit seinen Augen. "Warum ist dir dieser Schlag eigentlich so wichtig Kleine? Dann kannst du ihn eben nicht, was ist so schlimm daran?" In meiner Bewegung stoppend holte ich tief Luft und drehte mich langsam zu ihm um, überlegte, ob ich es ihm überhaupt beichten sollte. "Weißt du Johnny, bei den letzten Competitions hätte ein Fehler beinahe den Sieg von Golden Bounce gekostet." Er legte seinen Kopf zur Seite. "Nur deshalb benimmst du dich so?" Hauchte er fragend und es kam mir vor, als ob ich zum ersten Mal von etwas sprach, was ihn tatsächlich interessierte. Aber mit meinem ganzen Mut, sprach ich weiter, sprach die Wahrheit aus. "Es war mein Fehler. Ich hatte den entscheidenden Schlag im Endspiel vermasselt und verloren, jedoch lag, glücklicherweise, der Schwerpunkt letztes Mal auf den Jungs und Tian holte uns den Sieg. Du kannst dir nicht vorstellen, wie sie auf mich hinabschauten, mein Trainer, die Sponsoren und mein Vater-..dieses Jahr liegt der Schwerpunkt auf den Mädchen und da wir nicht wissen, ob Tian bis dahin wieder da ist..." Schnell schnappte ich nach Luft und besonnte mich wieder meiner Emotionen. "Ich muss einfach perfekt sein, ich muss es. Ich habe keine andere Wahl, ich kann es mir nicht aussuchen." Kurz sah der größere von mir zu der Steintreppe, nahm mich dann am Armgelenk. Ohne weitere Worte zog er mich hoch, durch den stickigen Raum wo dieses Mal einige von den älteren saßen und dann auf das Dach.
"Was machen wir schon wieder hier?" Fragte ich als ich erneut die untergehende Sonne betrachtete. "Theoretisch habe ich dich etwas angelogen. Ich weiß zwar nicht, ob dass auch als Training zählt, aber hier." Hinter dem alten Sofa ein Baseballschläger hervor und eine leere Sodadose. "Was soll ich damit?" Fragte ich als er mir beides hinhielt. Er verdrehte seine Augen, legte die Dose auf den Boden und holte einmal aus. Die Dose flog im hohen Bogen über die Dächer und auf einem anderen Dach flog sie in einen Eimer. "Jetzt du." Beeindruckt war ich zwar schon, doch ich ließ es mir nicht anmerken. So schwer konnte das ja nicht sein. Meine Meinung änderte sich jedoch nach einer halben Stunde, zehn verbeulten Dosen, und keiner die das Ziel traf. Auf dem Sofa hatten sich bereits einige von den anderen niedergelassen und alle schauten sie mir zu. "Ich kann das einfach nicht!" Kam es wütend von mir, als der Baseball mit ganzer Kraft von mir auf den Boden geworfen wurde. "Enya, komm schon!" Waren die Worte Jaemins. "Noch einmal!" Von Ten. "Ich hab auf dich gewettet, du musst noch zweimal, mindestens," quengelte Lucas, doch ich war einfach nur frustriert. Ich könnte nicht schon wieder die Competitions verlieren, nicht nochmal. "Du darfst nicht aufgeben, vertrau mir, ich hab' dich doch gesehen Prinzessin, du kannst das." Sagte Johnny leise zu mir als er mich an der Schulter aufhielt.
"Ich helf' dir." Wir stellten uns wieder an den exakten Punkt, ich bückte mich nach dem Schläger und Johnny legte seine Hände an meine. "Also, du fokussierst dich zu sehr auf die Öffnung des Eimers, konzentriere dich auf die hintere Kante. Triff die Dose weiter in der Mitte, nicht von unten und setzte dein rechten Fuß weiter nach vorn." Dann ließ er mich los und ich holte nochmal aus. Erneut..ein Fehlschlag. Ich gab es bereits wieder auf, doch Johnny hielt mir noch einmal eine Dose vor die Augen und motivationslos legte ich sie zu Boden. Die Kante fokussieren, rechtes Bein vorn, Dose in der Mitte treffen...Treffer? "Yah! Lucas du schuldest mir ein Zwanziger!" Kam es von Ten und grummelnd zückte der Chinese seine Geldtasche, ich fasste es noch immer nicht und stand still. Mich hob plötzlich Ten auf seine Schulter zusammen mit Lucas der seinem Kumpel half. "Wusst' ich's doch," meinte Johnny. "Ich bin der beste Lehrer." Fügte er schmunzelnd hinzu und sah von mir auf die Häusermassen im Sonnenlicht. Mein Gleichgewicht noch findend lachte ich auf, ließ mich von den Jungs feiern und für einen Moment lang, hatte ich vergessen, wer sie eigentlich waren.
..Fortsetzung folgt..
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Guys, endlich kommen auch Taeyong & Doyoung vor;)
Welche Rollen haben die beiden wohl¿
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