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Kapitel 4

Natürlich komme ich nun zum zweiten Mal für heute zu spät in den Unterricht. Aber zu meinem Glück ist unsere Bio Lehrerin was dies angeht nicht so super streng und schaut mich einfach nur kurz böse an, als ich mitten in ihren Unterricht platze. Schnell husche ich auf meinen Platz neben Seth, mit dem ich zusammen in diesen Kurs gehe. Unsere Freundesgruppe, die praktisch aus Henrys Freunden und meiner einzigen Freundin Rachel besteht, hat zum Glück ziemlich verteilt die Kurse gewählt, sodass fast nie jemand alleine sein muss.

»Warum so spät?«, spricht er leise und zieht den Stuhl rechts neben sich ein bisschen nach hinten, damit ich mich setzen kann. »Ach wir haben einen Neuen und Mr. Garcia hat mich gezwungen ihm die Schule zu zeigen«, flüstere ich genervt und packe währenddessen meinen Block aus.

»Hab schon davon gehört. Jake Anderson, richtig?«, wispert er zurück, während ich mir einen Stift von ihm schnappe, da ich ehrlich gesagt zu faul bin um mein eigenes Mäppchen herauszuholen. So läuft das immer bei uns. Er hat alles Wichtige dabei, ich bediene mich. Ein wichtiger Teil unserer Freundschaft. »Ja, genau.«

»Wenn er so wie sein großer Bruder ist, solltest du dich lieber von dem fern halten«, bemerkt er misstrauisch und versucht gleichzeitig von der Tafel abzuschreiben. Dass Seth ein Problem mit Ethan hat, ist ein offenes Geheimnis. Ich habe nie erfahren, woran das genau liegt und ich glaube auch nicht, dass er vorhat, mir das zu erzählen. Das ist wieder mal eine dieser Jungs-Geschichten, in welche weder Rachel, noch ich, eingeweiht werden. Aber das ist okay. Wir teilen schließlich auch nicht alles mit den Jungs und vielleicht ist das auch besser so.

»Keine Sorge, er schien mir eh nicht sonderlich sympathisch zu sein.«, winke ich deshalb nur ab, woraufhin er erleichtert nickt.

Zusammen mit Seth schlage ich nach der sechsten Stunde dann endlich auch den Weg in die Cafeteria ein. Heute ist mal wieder einer dieser Unterrichtstage, die sich gewaltig in die Länge ziehen. Dort setzten wir uns sofort an unseren Stammtisch, wo bereits Henry, Zac und Rachel auf uns warten. Ich setzte mich auf den Platz neben meiner besten Freundin und packe mein Sandwich aus, welches ich bereits von zu Hause mitgenommen habe. Den Fraß den sie hier als Essen anbieten, kann man wirklich nicht essen. Ich habe es aufgegeben, als ich das erste Mal einen Fingernagel in meinem Salat gefunden habe. Alleine durch die Erinnerung daran wird mir schlecht.

»Schau mal der Neue hat sich direkt am Tisch der Beliebten eingenistet.« Rachel deutet mit dem Finger auf einen Tisch weiter außen und lacht ironisch auf. Ich verdrehe die Augen. Im Gegensatz zu mir, lebt sie für jede Art von Gossip und Tratsch.

»Das war doch klar, oder?« Schulterzuckend beiße ich von meinem Sandwich ab. Natürlich hat er sich zu seinem Bruder an den Tisch gesetzt, wo auch sonst hin.

»Was war klar?«, mischt sich Henry nun ein und versucht nebenbei Zac's Chips zu klauen, der diese mit seinem ganzen Körper zu verteidigen versucht. Wenn es ums Essen geht, versteht der nämlich überhaupt keinen Spaß.

»Ach nichts. Sag mal, muss ich Brianna heute vom Pfadfinden abholen oder du?« Meine kleine Schwester ist vor geschlagenen fünf Monaten auf die Idee gekommen, unbedingt Pfadfinderin werden zu wollen, nachdem sie im Einkaufszentrum ein Mädchen mit der Pfadfinder-Uniform gesehen hat. Ich bin mir auch ziemlich sicher, dass sie das alles auch nur wegen der Uniform tut. Eine Begeisterung für Natur und andere Menschen hat sie nämlich nicht gerade. Und das zeigt auch die Anzahl ihrer Abzeichen. Sie lässt sich aber nicht bremsen und verschönert ihre Uniform ständig mit lauter pinken Accessoires.

»Sie ist immer noch auf dem Pfadfinder-Trip?« Lachend stopft sich Zac ein paar seiner Chips in den Mund.

»Jap. Als ich letztens nach Hause kam, war sie mal wieder mit einem Pfadfinderprojekt beschäftigt. Sie versucht seit Ewigkeiten das Kochabzeichen zubekommen.« Henry zuckt bei dieser Erinnerung zusammen.

»Oh ja, ich erinnere mich daran«, ruft er und stützt seinen Kopf auf seiner Hand ab. »Sie hat versucht Brownies für die gesamte Mannschaft zu machen. Erst hat sie ganze Eier mit Schale reingeworfen,  für den extra Crunch und hat dann auch noch den Teig in der Mikrowelle gebacken.« Er schüttelt sich einmal angeekelt beim Erzählen und ich muss laut loslachen. Was Briannas Kochkünste angeht, hat sie wohl einiges von unserer Mom geerbt. »Und dann hat sie uns alle dazu gebracht die Brownies zu probieren.« Und wenn ich sage, dass ich lieber das Essen aus unserer Kantine essen würde, wäre das nicht mal gelogen. Ich bin heil froh gewesen, dass ich dadurch keine Magenverstimmung bekommen habe.

»Hat sie wenigstens ein Abzeichen bekommen?«, kichert Rachel fragend.

»Ja, aber nicht das, was sie sich erhofft hatte. Sondern ein ‚Probieren-geht-über-Studieren' Abzeichen. Sie hat den ganzen Abend lang geheult. Es war schrecklich. Aber zurück zum Thema, wer muss sie heute abholen?«

Meine Mom will nicht das Brianna um sieben noch alleine draußen herumläuft. Was daran liegt, dass sie einen klitzekleinen Weg durch den Wald nehmen muss, um wieder nach Hause zu kommen. Deshalb dürfen Henry und Ich sie immer abwechselnd abholen und da Mom mit dem Auto bei der Arbeit ist, können wir jedes Mal laufen. Nicht, dass ich überhaupt fahren könnte.

»Du bist dran Schwesterherz. Ich habe sie letzten Donnerstag abgeholt.«, antwortet er und ich atme genervt aus. Zumindest kann ich mir hundert bessere Tätigkeiten vorstellen, die ich um diese Uhrzeit unternehmen könnte.

Die Pause geht schnell vorüber. Zac hat mein halbes Sandwich noch verschlungen und Seth hat mich zu meinem Leid daran erinnert, dass wir demnächst eine Hausarbeit in Biologie abgeben müssen, für die ich natürlich noch nichts gemacht habe. Also hatte ich die restliche Zeit einfach nur dagesessen und versucht, nicht in meinem eigenen Mitleid zu versinken. Wenn ich nur ein Fünkchen des Organisationstalents meiner besten Freundin hätte, dann würde mir so etwas nicht andauernd passieren. Doch im Gegensatz dazu hat Gott mich mit der Vergesslichkeit meines Dads und dem zu-spät-Kommer Syndrom meiner Mom belohnt. Eine Kombination, mit der man in der Schule praktisch nur Versagen kann. Kurz vor dem Ende der Mittagspause verabschiede ich mich von meinen Freunden und begebe mich auf die Toilette, bevor ich meine letzte Stunde für heute antreten werde. Erdkunde.

Nur der Gedanke daran, ist abscheulich. Der einzige Lichtblick ist, dass dieses Fach von meinem absoluten Lieblings-Lehrer Mr. Dallmann unterrichtet wird, der nebenbei auch noch Sportlehrer ist und somit einer der wenigen Lehrer an dieser Schule, die nicht griesgrämig und alt sind. Er hingegen, ist vielleicht Ende zwanzig und hat einen sogar annähernd durchtrainierten Körper, was die Stunde natürlich um einiges erträglicher macht. Der einzige Fakt, der dennoch stört, ist das es hier immer noch um Erdkunde geht. Und wenn es ein schlimmeres Fach als Geschichte gibt, dann wäre es auf jeden Fall das.

Als ich ein wenig später aus der Toilette hinaustrete und ohne zu schauen um die Ecke laufe, stoße ich auf einmal gegen etwas Hartes oder besser gesagt jemanden. Verwirrt reibe ich mir die Stirn und schaue ein Stück nach oben um in das markante Gesicht des Neuen zu schauen. Während ich mir mit einer Hand über die Stirn reibe, stöhne ich auf. »Verdammt, hast du Steine unter deinem Oberteil versteckt?«

»Wie wärs, mit langsamer laufen?« Der Typ bringt mich echt an den Rand meiner Nerven und bis jetzt habe ich erst zweimal mit ihm gesprochen. Vielleicht sollte ich es auf ein drittes Mal gar nicht erst ankommen lassen.

»Warum stellst du dich mir in den Weg?« Als daraufhin keine Antwort mehr von ihm kommt, will ich gerade kopfschüttelnd einfach nur weiterlaufen, als er mich grob am Handgelenk packt und zurückzieht. Es ist nicht schmerzhaft, aber trotzdem reiße ich erschrocken meine Augen auf.

»Was?«, rufe ich aufgeregt und warte darauf, dass er mich wieder freigibt.

»Man lässt mich nicht einfach so stehen, Kleine.« Jake funkelt mich wütend aus seinen dunklen Augen an. Ich mustere ihn einmal und muss grinsen. Er sieht kein bisschen angsteinflößend aus. Auch, wenn er das vielleicht denkt. Doch die leicht aufgeblasenen Wangen und das Funkeln in seinen Augen lassen ihn eher niedlich wirken.

»Wenn du dich so aufbaust, siehst du aus wie ein aufgeblasener Fisch.«

Seine Augenbrauen ziehen sich verwirrt zusammen. Mit so einer Antwort hatte er wohl nicht gerechnet. Doch ich werde mich mit Sicherheit nicht einschüchtern lassen. Nicht von jemandem, der einfach nur einen zornigen, kleinen Jungen spielt. Jetzt, wo ich ihn so von Nahem betrachte, spüre ich die Anziehungskraft, die sein Äußeres auf mich auswirkt. Es ist kein Geheimnis, dass die Anderson-Brüder gut aussehen. Okay, vielleicht mehr als gut. Ethans Charakter hat das für mich aber immer nebensächlich gemacht. Doch bei Jake, bin ich mir da gar nicht so sicher. Klar hatte ich ihn zuerst in die gleiche Schublade gesteckt und auch gerade diese Aktion, spricht nicht gerade groß für ihn. Aber aus irgendeinem Grund, spiegeln seine Augen nicht den gleichen unwiderruflichen Hass wider, wie die seines Bruders.

Der Griff um mein Handgelenk lockert sich. Ich halte weiterhin seinem Blick stand und bekomme auch so die kleine Regung mit, die über sein Gesicht zieht, als er schlussendlich komplett loslässt. Mit zusammengepressten Lippen strafft er die Schultern, doch bevor er ein weiteres Wort sagen kann, habe ich mich bereits umgedreht.

Und somit lasse ich ihn zum zweiten Mal an diesem Tag stehen.

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