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„Y/N, beruhig dich" Juri blickte dich etwas überfordert an, während du in deinem Zimmer auf und ab gingst. „Beruhigen? Beruhigen? In meinem Inneren wächst ein Mensch! Und du verlangst von mir mich zu beruhigen? Hast du ne Ahnung wie sehr ich am Arsch bin, wenn Jin erfährt das ich schwanger bin?!"
„Du bist... was?!" Erschrocken fuhrst du herum und erblicktest den erschrockenen Gesichtsausdruck deines Bruders. Seokjin stand mit einer Plastiktüte in der Hand und geweiteten Augen im Türrahmen. Normalerweise war er nie so früh von der Arbeit zurück, aber es schien so, als hätte er extra früher Feierabend gemacht, um nach Dir zu sehen. Hilfesuchend blicktest du zu Juri in Jimin. Doch eine große Hilfe schienen die Beiden nicht zu werden. Mit gesenktem Kopf standen sie vor deinem Bett, um dem durchdringenden Blick deines Bruders zu entkommen.
„Ich hab dich etwas gefragt. Du bist was?" Seokjins Stimme wurde etwas angespannter und nahm eine dunklere Stimmfarbe an. Nervös bisst du dir auf die Unterlippe, währenddessen du dein Gleichgewicht von einem Fuß auf den anderen verlagertest. Wie solltest du ihm bitte erklären, dass du schwanger warst? Das in dir ein kleiner Mensch wachsen würde? „Y/N ich werde nicht noch einmal fragen.."
Tief durchatmend blicktest du zu Boden, um deine Stimme wieder zu finden. „I-ich bin schwanger..."
Stille.
Nach einer gefühlten Ewigkeit der Stille, hobst du langsam den Kopf, um in das enttäuschte Gesicht Jin's zu sehen. Sein Blick brach dir das Herz und du konntest ihm nicht weiter stand halten, weswegen du deinen Kopf zur Seite drehtest. „Du hast dich wieder auf diesen Idioten eingelassen? Ich dachte Jungkook wäre endlich abgehakt? Wieso hast du dich wieder auf ihn eingelassen? Du bist zu gut für dieses Kind. Wann verstehst du das endlich? Denkst du wirklich er wird hinter dir und dem Kind stehen? Der hat doch nicht einmal sein eigenes Leben unter Kontrolle, wie soll er.."
„Jungkook ist nicht der Vater" Seokjin blickte dich irritiert an, als du ihm das Wort abschnittest. Du wolltest seinen Namen gerade nicht hören. Zu wissen, dass Jungkook von nun an Geschichte war, war bereits zu hart. „Was meinst du Jungkook ist nicht der Vater?" „Ich habe mich seit der Trennung nicht mehr auf ihn eingelassen. Er ist nicht der Vater.." „Aber... wer ist dann.." „Taehyung"
Jin blieb für eine Zeit lang still, als müsste er die Information erst einmal verarbeiten. „Kim Taehyung...? Aber wie... ich meine..." „Es war auf Juri's Party. Können wir bitte aufhören darüber zu reden..?" Mittlerweile hatte deine Stimme einen etwas weinerlichen Ton angenommen. Jimin bemerkte dies und kam etwas auf dich zu. Sanft zog er dich in seine Arme und drückte dir einen kurzen Kuss aufs Haar. „Wir werden das zusammen schaffen, ja? Wir werden dich nicht alleine lassen. Wir sind für dich da.." Mit einem vielsagenden Blick musterte er Seokjin etwas, der langsam die Tüte zu Boden sinken ließ und auf euch zu kam. Liebevoll löste er dich von Jimin und blickte zu dir herunter. Langsam wischte er dir die Tränen von der Wange und musterte dich etwas. „Wir schaffen das schon irgendwie, okay? Ich werde versuchen etwas mehr Geld zu bekommen, dann kann ich dich und das Baby unterstützen."
Weinend ließt du dich in die Arme deines Bruders fallen und kralltest dich an ihn fest. Erleichtert darüber, dass er dich nicht hasste, kuscheltest du dich enger an ihn, um seine Nähe zu spüren. Zusammen mit deinem Bruder und deinen beiden besten Freunden würdest du das schon irgendwie hinbekommen.
„Y/N... du musst es Taehyung erzählen." Jimins Stimme unterbrach den beruhigenden Moment mit deinen Bruder und langsam löstest du dich von Seokjin. Stumm blicktest du Jimin an und gingst dann aufs Fenster zu, um aus diesem hinaus zu schauen. „Nicht sofort. Ich brauche erst einmal Zeit für mich, um das alles zu verarbeiten." „Y/N. Er hat das Recht bei allen Entscheidungen dabei zu sein. Du solltest mit ihm reden." Jimin blickte zu dir. Er wusste wie verschlossen du bei manchen Dingen sein konntest.
Normalerweise warst du ein ziemlich offener Mensch. Doch immer mal wieder gab es Phasen in deinem Leben, da verschlosst du dich vor allen. Wolltest mit niemandem darüber reden oder deine Gedanken teilen. Das letzte Mal passierte dies, als du darüber nachdachtest dich von Jungkook zu trennen. Niemandem hattest du davon erzählt wie unglücklich du wirklich warst. Welche Gedanken dich nachts wach hielten und wie es dir dabei ging. Wochenlang hattest du dich gegenüber deinem Bruder und deinen besten Freunden verschlossen, bis Jimin es schaffte dein Schweigen zu brechen. Zu dem Zeitpunkt hattest du bereits alles in dich hinein gefressen. Dich dann zu öffnen und ihm zu erzählen was zwischen dir und Jungkook alles vorgefallen war und wie sehr du dieses Gefühl in die hasstest, fiel dir mehr als nur schwer.
Wahrscheinlich hatte Jimin recht. Du würdest von vorne beginnen und dich verschließen. Aber in diesem Moment wolltest du dich Taehyung nicht öffnen. Deine Gedanken schwirrten wieder zu Jungkook. Würde es dir einfach fallen dich ihm zu öffnen, wäre er der Vater? Vielleicht. Schließlich hattet ihr eine gemeinsame Zukunft und insgeheim, hegtet ihr beide noch Gefühle füreinander. Doch von nun an wäre dieses Kapitel geschlossen. Er würde es niemals akzeptieren können, dass du von Taehyung schwanger warst. Wie konntest du ihm das denn auch verübeln? Wer würde denn schon die Ex-Freundin zurück wollen, die ein Kind von einem anderen bekam?
„Könnt ihr mich bitte einfach alleine lassen? Ich will mich etwas hinlegen und mich ausruhen..." „Y/N..." „Bitte Jimin. Ich brauch das jetzt. Zeit für mich, um darüber nachzudenken, wie sich ab jetzt alles verändern wird. Bitte lasst mich einfach alleine..." Mit jedem deiner Worte brach deine Stimme etwas mehr.
Ein leises Seufzen war zu hören, ehe die Schritte der drei im Flur verhallten und du das Schließen deiner Zimmertüre vernehmen konntest. Mit glasigen Augen beobachtest du die Vögel, die auf deiner Fensterbank saßen. Automatisch legte sich deine Hand auf deinen Bauch und du blicktest herunter.
„Ab jetzt sind wir wohl zu zweit."
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