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~ 3. Kapitel ~


An diesem Morgen hatte ich mir geschworen mich eher auf den Weg zum Set zu machen, obwohl ich gestern eigentlich schon sehr pünktlich losgegangen war. Im Endeffekt waren es dann aber nur etwa fünfzehn Minuten, die ich früher fertig war. Obwohl ich nicht einmal viel Alkohol getrunken hatte, fühlte ich mich absolut erschlagen. Ich wusste nicht einmal genau, wie spät es tatsächlich gewesen war, als ich schlussendlich in mein Bett gefallen war, aber als ich einen ersten Blick in meinen Spiegel in meinem winzigen Badezimmer erhaschte, wurde mir schnell bewusst, dass es heftiger als angenommen gewesen sein musste.

Meine schulterlangen, kastanienbraunen Haare standen in alle Richtungen ab und waren zerzaust. Unter meinen Augen lagen leichte Augenringe. Verdammt, da musste eindeutig einiges an Make-up her, so konnte ich nicht am Set auftauchen.

Das Ende vom Lied war, dass ich mich im Badezimmer so sehr verzettelte – was mir sonst auch nie passierte – dass ich mich beim Anziehen doch wieder hatte beeilen müssen. Hastig kramte ich eine eng anliegende verwaschene Jeans und eine weiße Bluse hervor und schlüpfte ungeschickt hinein. Ein schneller Blick nach draußen verriet mir, dass heute deutlich besseres Wetter war, also entschied ich mich für mein neues Paar schwarze Pumps, welches ich mir letzte Woche erst gegönnt hatte. Eine weitere Überprüfung meiner Wetterapp sagte mir, dass ich keine Jacke brauchen würde, also schnappte ich schnell meine Handtasche und stürmte das Treppenhaus hinunter und zur nahe gelegenen U-Bahn Station.

Der erneute Anblick der vielen auch heute wieder anwesenden Fans brachte mich dieses Mal schon nicht mehr so stark aus dem Konzept wie noch gestern. Auch die Tatsache, dass der Kraftprotz an der Absperrung heute wieder der gleiche war, erleichterte mir das Ankommen enorm. Glücklicherweise war ich heute aber sogar mehr als pünktlich – so sollte es sein.

„Guten Morgen, Mark", flötete ich fröhlich, als ich neben ihm unmittelbar vor der Tür mit der Aufschrift 221B stehen blieb.

„Morgen, Yasmin. Du siehst bezaubernd aus", sagte er, als er sich von seinen wild markierten Unterlagen abwendete und mich ansah.

„Danke", murmelte ich etwas verlegen, beugte mich dann mit ihm zusammen über das Skript und die Regieanweisungen für die heutigen Dreharbeiten und half ihm bei einigen Kleinigkeiten, bei denen er sich noch nicht hundertprozentig sicher war.

„Hey, Yasmin, kannst du kurz rüber gehen und Ben holen? Er ist da drüben bei den Fans, wir sollten jetzt aber mal los legen", rief Steven kurz darauf zu mir hinüber, woraufhin ich nur nickte und mich in Bewegung setzte.

Ich sah ihn nur von hinten, hörte ihn lachen, sah wie er Autogramme auf alle möglichen Dinge schrieb, die ihm hingehalten wurden und ein Selfie nach dem anderen machte. Ihn in seinem Sherlock Kostüm wiederzusehen war ein eigenartiger Anblick nach dem losgelösten Gespräch von gestern.

„Sorry, Ben. Steven bat mich dich zu holen, sie wollen anfangen", flüsterte ich leicht an sein Ohr gebeugt, woraufhin er leicht zusammenzuckte, obwohl mehre Leute hinter und neben ihm standen – eine Handvoll davon waren Security.

„Ach, du bist es. Du hast mich vielleicht...", setzte er an, unterbrach sich aber auf einmal selbst, als er sich leicht zu mir drehte. Ich sah wie er plötzlich mehrfach blinzelte, ehe er sich wieder fing. „Entschuldige, erst einmal guten Morgen, Yasmin."

Mir wurde heiß und kalt auf einmal. Vermutlich hatte er gehofft, dass mir die Art wie er mich eben angeblickt hatte entgangen war, aber ich hatte es gesehen.

„Nein, es ist meine Schuld, sorry. Morgen, Ben", entgegnete ich mit wild schlagendem Herzen und war heilfroh, als er sich wieder dem Bild von ihm widmete was er gerade für eine Sarah unterschrieb, ehe er es an das Mädchen vor sich zurückgab.

„Tut mir leid, aber ich werde wieder am Set gebraucht. Wir filmen heute vermutlich nicht so lange wie gestern. Nur damit ihr Bescheid wisst und nicht unnötig ausharren müsst", erklärte Benedict, schob ein entschuldigendes Lächeln hinterher und legte dann unerwarteterweise einen Arm um meine Schultern. „Das hier ist übrigens Miss Chase, unsere neue Praktikantin. Sie sieht doch toll heute aus oder?", sagte er so schnell, dass ich absolut keine Zeit hatte Widerspruch zu leisten – die Menge jubelte. „Ja, das finde ich auch – allerdings", meinte er dann lachend, sprach das letzte Worte aber so leise und mich anblickend aus, dass ich mir nicht mehr sicher war, ob er das wirklich getan hatte.

Als wir wenige Sekunden später wieder die Straße überquerten und hinüber zu Steven, Martin und Mark gingen, lag sein Arm immer noch über meiner Schulter. Diese Geste machte mich unheimlich nervös und ich fühlte mich hier am Set und neben Ben in seiner Sherlock Montur wieder so hilflos wie gestern die ersten paar Minuten. Irgendwie lag eine ganz andere Atmosphäre in der Luft, als wenn keine neugierigen Augenpaare auf einem lagen. Ich konnte es nicht genau erklären, aber ich hoffte innständig, dass das bald nachlassen würde.

„Erstaunlich, dass du heute so ausgeruht aussiehst. Ich bin heute Morgen kaum aus dem Bett gekommen", beichtete Ben mir, riss mich so aus meinen Gedanken und ließ schließlich den Arm von meinen Schultern gleiten. Hatte er am Ende gesehen, wie ich mir verunsichert auf der Unterlippe herumgebissen hatte?

„Du willst nicht wissen wie viel Arbeit das gewesen ist", sagte ich und versuchte dabei auf dieses lockere Level zurückzukommen, was wir am Abend zuvor geteilt hatten.

„Ich glaube das musst du mir nicht sagen. Die haben ganz schön lange an mir herumzupfen müssen heute Morgen", erwiderte Ben grinsend und wandte sich dann sogleich an Mark, der uns schon ungeduldig musterte.

„Da bist du ja endlich. Komm, alle anderen sind schon drin. Yasmin hier hatte noch ein paar gute Einwürfe für die Szenen heute. Ich denke das sollten wir auch so umsetzen", erklärte Mark, woraufhin Bens Blick sogleich wieder anerkennend zu mir huschte.

„So, hatte sie die, ja? Da bin ich ja mal gespannt", meinte Ben und als ich kurz zu ihm aufsah meinte ich etwas in seinen Augen liegen zu sehen, was ich nicht richtig zuordnen konnte.

Die hohe und schwere Tür mit der Aufschrift 221B hinter sich ins Schloss fallen zu lassen war immer noch ein echt interessantes Gefühl, aber daran konnte ich mich definitiv gewöhnen. Es war immer noch bisschen wie in einem Traum und ich war so abartig stolz, dass ich hier sein durfte. Die nächsten zwei Stunden stand ich die ganze Zeit hinter Mark und Steven, folgte aufmerksam ihren Anweisungen an die Schauspieler, das Kamerateam und die Techniker. Es faszinierte mich, wie viele Leute tatsächlich in das vermeintliche Wohnzimmer von Sherlock und John passten, um die Szenen, welche darin spielten abzudrehen. Ich wusste auch schon lange vor dem Praktikum, wie genial Mark und Steven waren, aber je mehr ich mich in ihrem Umfeld befand, desto klarer wurde mir auch wieso. Ihnen fielen Dinge auf, auf die ich nicht einmal im Traum geachtet hätte. Ich lernte durch dieses Praktikum am zweiten Tag schon so viel für meine berufliche Zukunft, wie ich es nie geglaubt hätte.

Ein paar Mal musste ich mir wirklich die Hand vor den Mund pressen, um mir ein Lachen noch in der letzten Sekunde zu verkneifen. Je länger ich das eingespielte Team, das wirklich sehr familiär miteinander agierte aber beobachtete, desto klarer wurde mir schnell, dass das hier wohl völlig normal war. Heute war es sogar noch schlimmer als gestern. Für diese eine kurze Szene fiel nun bestimmt schon zum zwanzigsten Mal die Klappe. Also wenn das wirklich immer so ablief, fragte ich mich echt immer mehr, wie Mark und Steven das bisher hinbekommen hatten, überhaupt schon mehr als eine Staffel abzudrehen.

„Ben, bitte! Kannst du dich bitte nur für diese eine letzte Szene nochmal zusammenreißen? Danach machen wir sowieso erst einmal kurz Pause", funkte Mark schließlich dazwischen, nachdem besagter Schauspieler während er mit Martin am Tisch saß mal wieder nach nur wenigen Worten einfach angefangen hatte zu lachen.

„Tut mir leid, Mark. Sorry, ich weiß auch nicht, was das heute wieder ist", entschuldigte sich Ben sogleich aufrichtig, setzte sich wieder etwas gerade hin, räusperte sich und sah dann hinüber zu Martin, der für diese Szene eine Zeitung lesen sollte. „Sorry, ich reiße mich jetzt zusammen."

„Besser so, sonst muss ich auch gleich wieder lachen", meinte Martin nur, linste grinsend über den Zeitungsrand, schaltete aber Sekunden später wieder in den John-Watson-Modus.

„Okay, bleibt genau so. So ist es perfekt. Und denkt dran, was wir vorhin noch besprochen haben", sagte Mark dann zufrieden, ehe er dem restlichen Team ein erneutes Zeichen gab, sich fertig zu machen. „Action!"

Dieses Mal klappte wider Erwarten wirklich alles einwandfrei und ich erkannte mit einem Blick aus den Augenwinkeln schnell, wie zufrieden sowohl Mark, als auch Steven wirkten. Immer wieder wechselte ich mit meinen Augen zwischen der Szene, die gerade hier live abgedreht wurde und dem Bild auf der Kamera hin und her. Es war einfach faszinierend Martin und Ben richtig in ihrem Element zu sehen. Zwischenzeitlich fühlte es sich so an, als ob Sherlock Holmes und John Watson nicht einfach nur fiktionale Charaktere darstellten.

„Cut! Das war perfekt! Jetzt machen wir erst einmal Pause!", rief Mark kurz darauf zufrieden.

Wie auf Kommando sah ich, wie sich die Schultern sowohl von Martin als auch Ben etwas entspannten und sie kurz darauf aufstanden und sich brüderlich auf die Schultern klopften. Ich spürte, wie sich ein breites Grinsen in meinem Gesicht ausbreitete. Die beiden hatten wirklich nicht nur vor, sondern auch hinter der Kamera eine unvergleichbare Bromance.

Martin verschwand als erster kurz darauf aus meinem Blickfeld, während Ben zur Garderobe ging, begann in seiner Jackentasche zu kramen – vermutlich suchte er seine Zigaretten – und dann ebenfalls verschwand.

Gerade überlegte ich, ob ich mir beim Bäcker um die Ecke etwas zu essen holen sollte, als mein Handy in meiner Hosentasche anfing zu vibrieren. Neugierig zog ich es hervor und seufzte, als ich erkannte, wer es war. Ohne weiter zu zögern ging ich nun ebenfalls aus dem Wohnzimmer, ging die Treppe nach unten und nahm dann ab.

„Hallo Mum", raunte ich in mein Handy, während ich am Ende der Treppe ankam und mich auf den Weg zum Hinterausgang aus dem Gebäude machte.

„Süße! Endlich erreiche ich dich mal! Wie geht es dir? Wie läuft dein Praktikum?", rief meine Mutter euphorisch in ihr Telefon, woraufhin ich das Handy gleich ein Stückchen weiter von meinem Ohr nahm – ihren nervigen Spitznamen ignorierte ich einfach.

„Naja, ich bin fast den ganzen Tag eingespannt, Mum. Es ist aber mehr als nur super", sagte ich, öffnete nebenher die Tür nach draußen und trat ins Freie.

„Es freut mich wirklich sehr für dich, dass es so toll ist! Wie ist es mit den Leuten zusammenzuarbeiten, die du so vergötterst?", fragte sie sehr direkt, woraufhin ich nur mit den Augen rollte, bis ich mich daran erinnerte, dass sie das ja gar nicht sehen konnte.

„Mum! Ich vergötterte niemanden, ich liebe einfach nur diese Serie", konterte ich seufzend, auch wenn ich genau wusste, worauf sie anspielte – mein altes Zimmer bei meinen Eltern zu Hause war auch nachdem ich ausgezogen war immer noch zugekleistert mit Postern und Bildern, die sich rund um Sherlock drehten.

Meine Mutter hatte noch nie richtig verstanden, was mich an der Filmbranche überhaupt so faszinierte, aber wenigstens gab sie sich seit ich energisch klargestellt hatte, dass es exakt das war, worauf ich hinarbeitete, mehr Mühe als mein Vater. Sie wollte wie sie selbst immer sagte ja nur das Beste für mich, dennoch konnte sie mit dieser ganzen Materie wenig anfangen.

Ein leises Kichern schräg hinter mir ließ mich plötzlich zusammenfahren. Hastig drehte ich mich um und sah sofort in das deutlich amüsierte Gesicht von Ben, der entspannt an der Hauswand unmittelbar neben der Tür lehnte und genüsslich einen weiteren Zug von seiner Zigarette nahm. Und wieder einmal spürte ich selbst, wie ich im Gesicht rot wie eine Tomate wurde – vermutlich wäre es besser, wenn ich mich an diesen Zustand gewöhnte. Gott sei Dank verstand er kein Deutsch – oder zumindest nur ein paar Worte.

Meine Mutter redete ohne Punkt und Komma weiter, fragte mich Dinge über das Praktikum und das Leben in London, nur um mir dann keine Zeit zu lassen überhaupt zu antworten, weil sie schon wieder zum nächsten Thema sprang, aber wirklich zuhören tat ich ihr sowieso nicht mehr. Bens Blick lag immer noch auf mir und ich wurde wieder einmal so nervös, dass ich nicht richtig wusste, was ich nun tun sollte.

„Mum! Ich muss jetzt Schluss machen, wir reden wann anders weiter, okay?", versuchte ich ihren Redefluss irgendwie zu stoppen und stöhnte innerlich.

„Also gut, aber versprich mir, dass du mich bald mal wieder anrufst, ja?"

„Ja, Mum, aber ruf bitte nicht mehr tagsüber an, ja? Ich bin hier zum Arbeiten, nicht zum Telefonieren", bat ich sie, auch wenn ich ganz genau wusste, dass sie mir sowieso nicht richtig zuhörte und es spätestens in ein paar Minuten wieder vergessen hatte.

So schnell ich konnte würgte ich sie dann ab, verabschiedete mich von ihr und legte dann schlussendlich auf. Peinlich berührt ließ ich mein Smartphone zurück in meine Hosentasche gleiten. Ich schwieg, zuckte verlegen mit den Schultern und schüttelte dann nur den Kopf.

„Du glaubst nicht wie froh ich bin, dass du kein Deutsch verstehst", sagte ich dann, woraufhin Ben nur lachte.

„Das kann ich mir nur zu gut vorstellen", erwiderte er wissend und nahm einen weiteren Zug. „Deine Mutter?"

„Ja, ich habe sie gestern nicht angerufen, daher hat sie einen ziemlichen... Redebedarf", meinte ich nur.

„Das habe ich gemerkt. Sie war ziemlich... laut", sagte Ben grinsend. „Deutsch klingt eigentlich ganz schön, auch wenn es eine schwere Sprache zum Lernen ist."

„Ja, manchmal glaubt sie wohl je lauter man in das Telefon schreit, desto besser versteht man sie am anderen Ende von Europa", murmelte ich nur und Ben lachte erneut auf – ich mochte sein tiefes Lachen, was mit Sicherheit auch wegen der Zigarette gerade noch tiefer klang. „Wenn du möchtest, kann ich dir ja mal bisschen was beibringen irgendwann", schlug ich dann einfach vor, ohne weiter nachzudenken.

„Das klingt interessant, versuchen würde ich es doch irgendwann mal gerne, wenn ich die Zeit dazu finde", meinte Ben sofort und nickte bestätigend, trat dann seine Zigarette auf dem Boden aus und wollte wohl noch etwas anmerken, als die Tür neben ihm aufging und Martin zu uns hinaustrat.

„Ah, hier steckst du mal wieder. Hier, ich muss dir dringend etwas zeigen, das musst du dir einfach ansehen!", rief er begeistert, hielt sein eigenes Smartphone in die Höhe und fuchtelte triumphierend damit vor Bens Gesicht herum.

„Oh nein, das muss ich nicht. Behalte dieses Zeug bitte für dich", stöhnte Ben sofort, der wohl zu wissen schien, worauf Martin hinauswollte. Neugierig sah ich Martin an, der nur gespielt genervt abwinkte und stattdessen zu mir hinüberkam.

„Dann sag ich es eben dir. Schau dir das an", sagte Martin, trat neben mich und hielt mir den Display seines Handy vor die Nase, auf dem ich sofort die Tumblr App erkannte.

„Ernsthaft? Ihr habt einen Account auf Tumblr?", fragte ich verblüfft und sah zwischen Ben und Martin hin und her.

„Ich nicht, das ist Martins Gebiet. Es reicht mir schon, was er mir ab und zu zeigt. Ich fühle mich ja durchaus geehrt, wie die Fans mich teilweise darstellen, aber manchmal ist mir das alles etwas zu... Naja, direkt. Teilweise ist das schon etwas heftig, darum vermeide ich es eigentlich mir..."

„Ach, halt die Klappe, Ben. Das ist doch lustig, außerdem sind ja nicht alle so. Schau mal, sieh dir das an! Das ist extrem gut gezeichnet", meinte Martin an mich gewandt, tippte auf seinem Handy herum und hielt es mir dann wieder hin. Auf dem Display sind ein miteinander verschlungener Martin und Ben zu sehen – oberkörperfrei.

„Wow, okay. Äh... ja, das ist schon sehr...", stammelte ich, weil ich wirklich nicht recht wusste, was ich dazu nun sagen sollte.

„Martin, lass das, komm schon! Das will Yasmin mit Sicherheit nicht sehen", brummte Ben und sah ernst zu Martin, der nur den Kopf schüttelte.

„Das ist noch völlig harmlos, Ben. Ich erspare ihr die deutlicheren Johnlock Darstellungen, die zeige ich nur dir, Sherlock", erwiderte Martin lachend und betonte den Namen von Bens Rolle irgendwie seltsam.

„Ich kann es einfach nicht fassen, dass ihr euch das wirklich reinzieht. Wenn ihr mir jetzt auch noch sagt, dass ihr euch diese... äh... naja sagen wir einfach sehr detailreichen Fanfiction Geschichten durchlest, die da teilweise so gepostet werden, dann...", begann ich nachdenklich, stockte dann aber, als ich auf Bens Blick traf, der mich so ernst ansah, dass man meinen könnte, es wäre gerade jemand gestorben. Meine Augen weiteten sich. „Nicht euer Ernst! Wirklich? Aber das...", entfuhr es mir nun deutlich lauter, als ich von Bens ernstem Gesichtsausdruck zu Martin wechselte, dessen Gesicht das komplette Gegenteil darstellte. Schelmisch grinsend sah er mich an.

„Das kann manchmal sehr unterhaltsam sein. Außerdem ist das meist wirklich sehr schmeichelnd. Ben mag das nicht so, aber...", begann Martin breit grinsend, als Ben einschritt.

„Ist gut jetzt, Martin. Das will sie bestimmt gar nicht alles wissen", unterbrach er seinen Freund und Kollegen dieses Mal deutlich energischer, woraufhin Martin nur erneut den Kopf schüttelte und lachte.

„Okay, okay, Ben. Ich bin ja schon ruhig. Ich zeig dir meine neuen Funde dann später", meinte Martin offenkundig komplett unbeeindruckt, zwinkerte Ben frech zu und widmete sich dann wieder seinem Handy.

Ben stöhnte nur genervt und rollte seinerseits mit den Augen, sagte aber nichts mehr dazu – ich sah ihm deutlich an, wie unangenehm ihm das war und ich fragte mich automatisch, ob er nur wegen mir so genervt reagiert hatte oder ob die beiden sich das sonst wirklich so ausgiebig ansahen, auch er. Ich versuchte nicht näher darüber nachzudenken.

Ich sah aus den Augenwinkeln erneut auf Martins Display und hätte beinahe los gelacht, als ich zufällig sah, mit welchem Namen er auf Tumblr vertreten war.

„Wirklich? JohnlockForever? Das ist dein Name da?", meinte ich, starrte Martin ungläubig an.

„Ja, natürlich, was glaubst du denn. Wir haben hier doch die perfekte Bromance am Laufen", entgegnete Martin mit einer gespielten sexy Stimme und linste erneut zu Ben, der absichtlich nicht mehr in unsere Richtung sah, sondern nun selbst auf sein Handy blickte – ob er wirklich abgelenkt war oder nur so tat, wusste ich nicht. „Außerdem habe ich diesen Namen gewählt, um Mark zu ärgern. Sein Gesicht war zum Schießen", führte Martin weiter aus und grinste schelmisch, als er eine weitere dieses Mal deutlich freizügigere Darstellung – soweit ich das von dieser Entfernung sagen konnte – rebloggte.

„Ich glaube wir sollten mal wieder reingehen", murmelte Ben mit fester Stimme ohne in unsere Richtung zu sehen, steckte sein Handy wieder ein und ging dann ohne einen weiteren Kommentar oder Seitenblick zurück in das Gebäude. Fragend sah ich zu Martin.

„Lass ihn, er versteht manchmal keinen Spaß", meinte der nur. „Der kriegt sich schon wieder ein."

Ehe ich noch etwas erwidern konnte, ging auch Martin zur Tür und hielt sie mir höflich auf, also folgte ich ihm einfach und betrachtete diese seltsame Unterhaltung für beendet.

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