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~ 22. Kapitel ~




Die absolut peinlichste Situation in meinem gesamten bisherigen Leben und garantiert auch für meine gesamte Zukunft? Ja, genau diese. Hier saß ich nun also neben Aylin, die immer noch dieses elendige dreckige Grinsen auf ihren Lippen zur Schau stellte und diese für sie typischen Lachfalten ihre Augen umspielten.

Ben stand nun seit geraumer Zeit wieder auf der Bühne und erzählte gerade irgendetwas über die Kostümgestaltung seiner Figur in Sherlock, aber das kümmerte mich gerade wirklich überhaupt nicht. Ich hörte ihm eigentlich überhaupt nicht zu. Viel mehr betrachtete ich seine Körperhaltung, achtete auf die Klangfarbe in seiner Stimme, bewunderte seine Muskeln an Brust und Armen, die unter seinem engen hellblauen Hemd spannten, nachdem er seit geraumer Zeit kein Jackett mehr trug. Seine Ärmel hatte er nach oben gekrempelt und die oberen beiden Knöpfe waren geöffnet. Wieso hatte ich mich nur so weit nach hinten gesetzt? So konnte ich ihn nur auf der Leinwand unmittelbar hinter ihm richtig betrachten.

„Du sabberst gleich, Yasi. Das wird nur noch peinlicher", murmelte Aylin an mein Ohr gebeugt grinsend und ich schreckte ruckartig hoch. „Wow, dich hat es echt hart erwischt, Süße", setzte sie leise lachend hinzu, als sie meinen perplexen Gesichtsausdruck bemerkt haben musste.

„Jaja, mach dich ruhig lustig, aber glaub ja nicht, dass es zwischen uns nicht auch noch ein Hühnchen zu rupfen gibt nach dieser Aktion", flüsterte ich bissig zurück, allerdings grinste Aylin einfach nur weiterhin schelmisch. Sie kannte mich einfach zu gut – ich konnte ihr nicht richtig böse sein.

„Gib doch einfach zu, dass du einfach nur happy bist, dass er hier ist", entgegnete Aylin siegessicher, woraufhin ich nur die Augen verdrehte, mir das Grinsen aber auch nicht länger verkneifen konnte und meinen Blick zurück auf Ben richtete. Genau in diesem Moment streifte mich sein Blick kurz und ich bildete mir ein ihn kurz in meine Richtung lächeln zu sehen.

„Ja, schon", sagte ich seufzend, denn ich war ihr trotz meines ersten Ärgers über die ganze Sache wirklich aufrichtig dankbar, auch wenn ich zu diesem Zeitpunkt weder wusste, wie das mit Ben nun weitergehen würde, noch wie sie das überhaupt angestellt hatte.

Es war verdammt schwer gewesen ihn wieder loszulassen und ihm zuzusehen, wie er wieder auf die Bühne geklettert war, wo er sich kurz darauf bei meinem Dekan und meinen Kommilitonen entschuldigt hatte. Ich hatte meinen Dekan noch nie so verwirrt gesehen, als er sich sichtlich hatte zusammenreißen müssen nicht mehr ständig zwischen Ben und mir hin- und herzublicken. Es war so verdammt peinlich. Viel peinlicher war allerdings, dass ich gefühlt jedes einzelne Augenpaar der in diesem Saal Anwesenden seit diesem mehr als ungewöhnlichen Zwischenfall auf mir spüren konnte. Ich hatte mich so klein gemacht wie nur irgend möglich und hatte mich kurz nach Ben zurück zu meinem Platz begeben und mir eilig wieder die Kapuze über den Kopf gezerrt. Versucht mich so gut es eben ging auf ihn zu konzentrieren und all die bohrenden Blicke auszublenden. Nicht daran zu denken, wie das in Zukunft für mich hier sein würde. Das war aber zugegebenermaßen alles andere als einfach und doch versuchte ich diese Krise für einen späteren Zeitpunkt aufzuheben. Auch Ben hatte am Anfang offenkundig mit der Zurückgewinnung seiner Professionalität zu kämpfen gehabt. Vielleicht war das aber auch nur mir aufgefallen, weil ich ihn eben kannte – richtig kannte. Wie er sich immer wieder durch die Haare fuhr, an seinem Hemd herumzupfte oder mit der flachen Hand über den Nacken strich.

Es gab so vieles zu bereden und dennoch spürte ich, dass ich ihm einfach nicht länger böse sein konnte.

Ich liebe dich

Diese Worte endlich aus seinem Mund zu hören waren eigentlich alles, was ich wollte – was ich brauchte. Ich bangte wirklich dem Gespräch zwischen uns entgegen. Was er wohl zu sagen hatte? Dieses Mal würde ich ihn ausreden lassen. Ob es mich verletzen würde, was er mir erzählen würde? Oder war all das einfach nur noch in der Vergangenheit, nachdem wir uns nun beide endlich unsere Gefühle für den anderen eingestanden hatten?

Ich hatte jegliches Gefühl für Zeit und Raum verloren, sah jedoch endlich aus den Augenwinkeln, dass sich meine Kommilitonen zum Ausgang des Hörsaals begaben – wenn auch sehr zögerlich, gerade die weiblichen Fans und nicht ohne mir noch einmal einen prüfenden, teilweise fast schon hasserfüllten Blick zuzuwerfen. Nun gab es wohl einen Junggesellen weniger auf dem Markt – einen sehr begehrten auch noch. Ich seufzte und legte meinen Kopf auf meine auf dem Tisch liegenden Arme. Das Internet war bestimmt schon längst voll mit unzähligen Posts über Bens heutiges Geständnis im Hörsaal. Während ich daran dachte machte sich ein seltsames Gefühl in meiner Magengrube breit. Natürlich wusste ich, dass ich das meinen nun unbändigbaren Gefühlen für Ben zuschreiben konnte, aber da war auch dieses andere, drückende Empfinden. Es war wohl die Angst und auch ein stückweit die Panik, dass die Medien sich wie die Aasgeier über diese ganze Geschichte die Mäuler zerreißen würden. Mir war klar, wieso Ben sich für diesen krassen Auftritt entschieden hatte, bei dem dieser Vortrag sowieso nur ein Vorwand gewesen war. Vermutlich um mir zu zeigen, dass er keine Angst mehr vor den Medien hatte und er sich diesen stellen würde, um uns eine soweit es eben ging normale Beziehung zu ermöglichen. Um mir zu zeigen, dass ich keine Angst haben musste, dass wir das hinbekommen und er für mich da sein würde.

„Yasi?", sagte eine tiefe Baritonstimme neben mir und mein Kopf fuhr ruckartig nach oben, traf auf seine strahlenden Augen und sein herzliches Lächeln, was mir die Knie weich machen würde, wenn ich gerade stehen würde.

„Hm?", brummte ich verwirrt, als er einfach nur da am Ende der Sitzreihe stand und mich mit einem intensiven Blick musterte, ehe er eine Hand aus der Hosentasche nahm und sie mir auffordernd entgegenstreckte.

„Komm, lass uns gehen. Ich bin fertig hier", erklärte er, woraufhin ich mich automatisch um mich herum umsah.

Der Dekan stand immer noch auf der Bühne und redete mit zwei anderen Krawattenträgern, die ich aber nicht kannte. Der seltsame Gesichtsausdruck, den ich zu sehen bekam, als er sich zu mir wendete, trieb mir die Schamesröte ins Gesicht. Ansonsten war es hier drin ziemlich ruhig geworden und beinahe leergefegt, bis auf eine kleine Gruppe an weiblichen Studenten, die ich am Ausgang warten sehen konnte. Es überraschte mich zugegebenermaßen, dass keiner Ben nach mir oder generell uns gefragt hatte. Vielleicht hatten sich die Leute doch eines gewissen Anstands und Respekts besonnen oder es sich schlicht und ergreifend einfach nicht getraut ihn so etwas Persönliches zu fragen, auch wenn er es nicht krasser hätte hinausschreien können.

„Geh mit ihm, Yasi. Sprecht euch aus und werdet endlich zu dem Paar, das ihr längst sein solltet", flüsterte mir Aylin ins Ohr, die ich neben mir beinahe vergessen hätte. „Er liebt dich wirklich sehr. Du hast so ein Glück."

Nachdenklich sah ich zu ihr, sah das Leuchten in ihren Augen, weil sie sich so für mich freute. Schließlich nahm sie mich fest in den Arm, drückte mich an sich und wiegte mich kurze etwas hin und her, ehe sie aufstand, mich mit sich mitzog und einen sanften Stups verpasste.

„Wir reden später, jetzt hol dir erstmal deinen Ben", beharrte sie und ich nickte schließlich, ehe ich mich wieder zu Benedict wandte, der mir immer noch seine Hand entgegenstreckte – nun ein noch breiteres Lächeln im Gesicht, wenn auch durchaus noch mit etwas Besorgnis in den Augen.

Ich nahm meine Tasche vom Boden, quetschte mich durch die enge Stuhlreihe und stand nun mit wild pochendem Herzen vor Ben, dessen Hand ich ergriff und er sie sofort mit seiner verschränkte. Seine andere Hand griff wie selbstverständlich nach meiner Tasche, die er sich über die eigene Schulter schwang. Das sah an ihm – jetzt wieder mit Jackett – in vollständiger Businessmontur mehr als seltsam aus und gab mir irgendwie auch ein seltsames Gefühl. Nun etwas verunsichert sah er zu mir nach unten, ehe sein Blick noch einmal kurz hinter mich wanderte.

„Danke, Aylin. Für alles", sagte er an meine beste Freundin gewandt, die immer noch hinter mir stehen musste. „Ich werde mich dafür bei Gelegenheit definitiv gebürtig revanchieren", versprach er und ich musste breit grinsen, als ich begann mir vorzustellen, was sie gerade für ein Gesicht machen musste – und offensichtlich hatte es ihr auch die Sprache verschlagen. Nun sah er wieder zu mir, strich mir federleicht mit dem Daumen über meinen Handrücken und sah mich auffordernd an. „Komm, lass uns gehen", murmelte er, setzte sich dann in Bewegung und zog mich vorsichtig mit sich.

Oben am Ausgang angekommen entgingen mir nicht die beinahe missbilligenden Augenpaare der Fangirls, die ganz offensichtlich an unseren verschlungenen Händen hängenblieben. Scheu sah ich zu Ben nach oben, der nun wieder sein ganz professionelles Lächeln aufgesetzt hatte und direkt auf die Mädels zusteuerte, die ihn natürlich um Autogramme und ein Foto baten. Wie die Ruhe selbst kam er dieser Bitte nach, wobei er leider seine Hand hatte von meiner lösen müssen und sah dabei immer wieder besorgt zu mir. Unbehaglich sah ich zur Seite und trat immer wieder von einem Fuß auf den anderen. Eigentlich wollte ich einfach nur noch von hier weg. Irgendwie fühlte ich mich wie ein Reh im Scheinwerferlicht. So als ob Ben neben mir meine Gedanken gelesen hatte, spürte ich plötzlich seine warme, große Hand wieder in der meinen und blickte auf. Stumm musterte er mich und strich mir dann mit seiner anderen Hand zärtlich über meine rechte Wange.

„Tut mir leid, aber ich glaube es wird Zeit, dass meine Freundin und ich jetzt gehen", sagte Ben dann ohne zu den immer noch anwesenden Fans zu blicken. Seine volle Aufmerksamkeit ruhte nun wieder auf mir.

Freundin

Hatte er das wirklich gerade einfach so frei heraus gesagt? Ich konnte jedoch nicht länger darüber nachdenken, denn nun zog er mich wieder mit sich und führte mich nach draußen. Kühle Luft umfing mich und mein Atem wurde sogar zu dünnem Nebel, als ich ausatmete. Hier standen wir nun, Hand in Hand, eng nebeneinander und schwiegen. Ben schien mindestens genauso nervös zu sein wie ich in diesem Augenblick. Nach einigen Momenten räusperte er sich. Er schien ebenfalls mit einem gigantischen Kloß in seinem Hals zu kämpfen zu haben.

„Möchtest du vielleicht einen Spaziergang mit mir machen? Oder sollen wir uns lieber wo hinsetzen?", fragte er dann.

„Also um ehrlich zu sein ist mir das bei diesen Temperaturen wirklich zu kalt", murmelte ich und zuckte unschlüssig mit den Schultern.

„Dann vielleicht ins Café?"

„Ich weiß nicht, Ben. Eigentlich will ich gerade lieber mit dir alleine sein", gestand ich ihm, doch er nickte sofort wissend.

„Natürlich, entschuldige. Du hast recht, das wird das Beste sein. Also, ähm...", begann er und kratzte sich dann verlegen am Hinterkopf. „Ich war mir nicht sicher wie du reagieren würdest, also habe ich mich zur Sicherheit in einem Hotel nicht weit von hier eingemietet, also falls du..."

„Wir können zu mir nach Hause gehen, wenn du möchtest", griff ich kurzerhand vor und lächelte ihn schwach an, woraufhin er nur freudig nickte.

~~~*~~~

Eine kurze, schweigsame Taxifahrt später schloss ich die Tür zu meiner Wohnung auf, die mich mit absoluter Stille begrüßte. Scheinbar hatte sich Aylin dazu entschlossen uns noch etwas mehr Privatsphäre zu garantieren, falls wir hierherkommen würden. Ben trat wenig später durch die Tür und sah sich neugierig um, während er seinen hellblauen Schal abnahm und an unsere Garderobe hängte. Damit sah er verdammt nach Sherlock aus und ich musste unwillkürlich schmunzeln. Sherlock stand gerade in meiner Wohnung und irgendwie konnte ich ihm einfach nicht länger böse sein. Ich war einfach nur froh, dass Ben hier war. Hier mit mir.

„Hier hast du es etwas geräumiger als in London", stellte er fest, ehe sein Blick wieder auf mir hängenblieb.

„Ja, das stimmt, aber hier teile ich mir die Miete auch mit Aylin", erklärte ich, doch Benedict nickte nur.

„Ich weiß, das hatte sie erwähnt", erwiderte er und zuckte nur verlegen mit den Schultern, als ich ihn verwirrt ansah – diese Sache mit Aylin musste er mir definitiv noch näher erläutern.

„Möchtest du einen Tee?", fragte ich nach und durchbrach so die erneut aufgetretene Stille.

„Sehr gerne", sagte er nickend und lächelte leicht, ehe er sich auch noch das Jackett auszog und zu seinem Schal an der Garderobe hängte. Meine Tasche stellte er daneben auf den Boden.

„Gut, dann komm", meinte ich und führte ihn in unsere kleine Küche, wo er sich auf einem der einfachen Stühle niederließ und ich schweigend den Tee zubereitete.

Als ich ihm die fertige, dampfende Tasse reichte und er sich leise bedankte, trafen sich unsere Finger ganz kurz und durchströmten meinen Körper automatisch wieder mit einem heftigen Stromschlag. Seine intensiven Augen durchbohrten mich und erst jetzt bemerkte ich, wie nahe wir uns gerade waren, bis ich mich schließlich losriss, verlegen räusperte und auf dem Stuhl ihm gegenüber fallen ließ.

„Ich liebe dich", sagte Ben auf einmal so unvermittelt, dass ich mich fast an meinem ersten Schluck des heißen Tees verschluckt hätte. Ungläubig sah ich ihn an und sah, dass er mich schief anlächelte. Diese ganze Situation war so abstrus, dass ich einfach nicht anders konnte als aufzulachen.

„Das sagtest du bereits mehr als deutlich", entgegnete ich kopfschüttelnd und sein Blick wurde sofort um einiges weicher und entspannter.

„Das stimmt, aber noch nicht in meiner Muttersprache", erklärte Ben und wurde nun wieder ernst – fast schon zu ernst.

Als ich ihn nun das erste Mal richtig unverwandt ansah bemerkte ich die tiefen Augenringe unter seinen sonst so wachsamen Augen. Die Müdigkeit stand ihm förmlich ins Gesicht geschrieben und irgendwie wirkte er so hilflos und verloren, dass ich ihn am liebsten sofort an mich gezogen und ihm ins Ohr geflüstert hätte, dass alles gut werden würde. Die letzten Tage waren für ihn wohl ebenso hart gewesen wie für mich.

„Es hat mich um den Verstand gebracht, Yasi", sagte er jetzt und wieder fragte ich mich, ob er irgendwie meine verworrenen Gedanken lesen konnte. „Ich musste einfach herkommen, es ging nicht anders. Selbst wenn Aylin und Mark nicht gewesen wären, hätte ich es getan."

„Mark? Ist er etwa auch darin involviert?", fragte ich und sah wieder von meiner immer noch dampfenden Teetasse zu ihm auf, doch sein Blick sagte alles, auch wenn er in diesem Moment nichts von sich gab.

„Das ist jetzt nicht wichtig, Yasi. Erst möchte ich das zwischen uns klären", sagte er leise und blickte mir nun wieder direkt in die Augen. „Es tut mir so leid, dass ich dich durch all das durch gequält habe. Ich mag mich lieber, wenn ich dich um mich herum habe. Es tut mir leid, dass ich so lange gebraucht habe, um das zu verstehen und zu sehen. Du hast mich zu einem besseren Menschen gemacht. Überhaupt wieder zu einem Mann, der das Leben richtig zu schätzen weiß. Dafür kann ich dir gar nicht genug danken und trotzdem habe ich dich so dermaßen vor den Kopf gestoßen nach alle dem...", begann Ben leise und schüttelte über sich selbst enttäuscht den Kopf, ballte seine auf dem Tisch liegende Hand zu einer festen Faust und zog scharf die Luft ein. „Das mit Kate war so absolut nicht geplant, das musst du mir glauben."

Bei der Erwähnung ihres Namens spürte ich plötzlich ein starkes Stechen in meiner Brust und sah automatisch überall hin, nur nicht zu dem Mann vor mir. Er sprach nicht weiter, schien auf irgendeine Rührung meinerseits zu warten oder vielleicht rang er auch einfach nur um die richtigen Worte. Eine drückende Stille fand wieder ihren Einzug zwischen uns, die lediglich durch das auf einmal unfassbar laute Ticken unserer Küchentür, die über dem Türdurchgang hing, durchbrochen wurde.

„Wie kam der Lippenstift an deinen Hemdkragen?", wagte ich es schließlich zu fragen, auch wenn meine Stimme zum Ende hin beinahe versagt hätte. Ben seufzte gequält und ich sah, wie aus seiner Hand auf dem Tisch jeder einzelne Tropfen Blut entwich.

„Sie... hat mich geküsst", sprach er das offensichtlich aus und dennoch tat es weh – so weh. „Und ich habe... es zunächst in einem schwachen Moment zugelassen, aber sie dann sofort wieder auf Abstand gebracht. Sonst ist nichts passiert, ich verspreche es", erklärte er und ich konnte die sich hochkämpfenden Tränen nicht länger zurückhalten. „Yasi, bitte nicht, ich...", flehte Benedict, als er bemerkte, wie mich meine Gefühle überrollten, doch er rührte sich nicht. Stattdessen legte er kurz den Kopf in den Nacken und schloss für einen kurzen Augenblick die Augen, ehe er mich wieder unverwandt anblickte. „Sie wollte nicht so einfach nachgeben und... Ich möchte dir die Details eigentlich gerne ersparen, es ist auch nicht wichtig. Wichtig ist, dass ich dich liebe und Kate der Vergangenheit angehört. Es tut mir leid, dass ich gezögert habe, als du mich gefragt hast, ob ich noch auf diese Art und Weise für sie empfinde. Um ehrlich zu sein wusste ich das selbst nicht so genau, aber seit ich von dir getrennt war, wurde mir schnell klar, dass du es bist, die ich wirklich aufrichtig liebe und mit der ich den Rest meines Lebens verbringen will. Ich dachte, dass ich vielleicht... doch noch so für Kate empfinde, aber die Wahrheit ist, dass ich das Gefühl von Liebe mit Reue und Schuld verwechselt habe. Du musst verstehen, dass ich mich immer noch unglaublich schlecht fühle, dass es ihr wegen mir so ergangen ist und... Gott, ich liebe dich so sehr, Yasmin. Nicht einmal ihr gegenüber habe ich jemals so empfunden. Ich liebe sie nicht mehr, Yasi. Das alles tut mir so leid und ich habe so viele Fehler gemacht... Du bist alles was ich will, auch wenn ich dich nicht verdient habe, aber wenn du dir auch nur ansatzweise vorstellen kannst..."

„Ich liebe dich", hörte ich mich da sagen und durchbrach damit endlich seinen wohl niemals mehr enden wollenden Monolog, bei dem er sich gut in Rage geredet und seine andere Hand nervös immer wieder über seine Anzughose gestrichen hatte. „Ich kann nicht mehr ohne dich, Ben. Versprich mir, dass wir ab sofort nichts mehr zwischen uns kommen lassen, egal was passiert. Ich glaube noch mehr Drama könnte ich wirklich nicht mehr verkraften."

„Ich weiß, mir geht es damit doch genauso. Du bist mein ein und alles, Yasmin. Ich verspreche es", entgegnete Benedict sofort mit Nachdruck, aber dennoch auch mit etwas sehr Weichem in der Stimme. „Verzeihst du mir? Bitte, ich..."

„Natürlich verzeihe ich dir. Vor allem wenn du mich so ansiehst, Idiot", unterbrach ich ihn hastig und griff automatisch mit beiden Händen nach der seinen, die nach wie vor auf der weißen Tischplatte zwischen uns lag.

Benedict lächelte zunächst noch etwas scheu, doch dann wurde es schnell deutlich zuversichtlicher und überzeugender. Unsere Blicke verfingen sich ineinander und die nun wieder auftretende Stille zwischen uns war gänzlich anderer Natur, als noch vor wenigen Minuten. Die Spannung zwischen uns war zum Greifen und es begann in meinem gesamten Körper zu kribbeln. Der Drang danach Ben einfach nur noch an mich zu ziehen wuchs ins schier unermessliche.

„Ja und äh, dann war da noch das mit Aylin und Mark, die...", begann er schließlich wieder, nachdem er sich sichtlich nervös etwas geräuspert und den direkten Blickkontakt zwischen uns wieder unterbrochen hatte. Irgendwie süß, aber ich ließ ihn nicht ausreden.

In einer fließenden Bewegung stand ich auf, umschiffte behände den einfachen Tisch zwischen mir und ihm und ließ mich kurzerhand ohne weiter darüber nachzudenken auf seinem Schoß nieder. Der Stuhl auf dem er saß gab dabei ein verdächtiges Geräusch von sich, aber das war mir in diesem Moment sowas von egal. Ich schlang ihm meine Arme um den Nacken und winkelte meine Ben links und rechts von ihm etwas an, ehe ich ihm tief in die leuchtenden Augen sah, in denen ich mich hoffentlich bis ans Ende meines Lebens verlieren würde. Eine Mischung aus Verwunderung und aber auch aufrichtiger Liebe lag in ihnen.

„Ich denke das bereden wir später. So wie du sagtest: Das ist im Moment nicht wichtig. Hauptsache du bist hier und wir haben uns", flüsterte ich an Bens linkes Ohr gelehnt und knabberte ihm etwas daran herum. Ein leises, zufriedenes Seufzen entrang sich daraufhin seiner Kehle und ich küsste mich weiter genussvoll an seinem Hals entlang, ehe ich mich wieder etwas zurücklehnte und in sein Gesicht sah. Langsam öffnete er wieder seine Augen und sah mich unverwandt an – sein Blick nun unübersehbar von aufkeimendem Verlangen getrübt.

„Yasmin...", flüsterte er sanft, strich mir eine Strähne, die mir ins Gesicht gefallen war, hinters Ohr und umfasste dann meine Taille mit seinen starken Händen, um mich noch etwas näher an sich zu ziehen.

Federleicht strich ich ihm mit meinen Händen über die Brust, spürte die Muskeln unter meinen Fingerspitzen und beugte mich dann wieder zu ihm. In einem ganz langsamen Tempo begann ich ihn zu küssen, doch unser Tun wurde schnell deutlich leidenschaftlicher. Wie von selbst begann sich mein Becken zu bewegen und drückte sich immer wieder gegen Benedicts Schritt. Es dauerte nicht lange und der Mann unter mir stöhnte unterdrückt auf und ließ seine Hände jetzt meinen Rücken entlangwandern, während er mir vorsichtig die Zunge zwischen meine Lippen schob. Ich bildete mir ein, dass er etwas nach Kaffee schmeckte.

Sein Griff um meinen unteren Rücken wurde merkbar fester und er spannte seine Muskeln an. Etwas deutlich Hartes drückte sich nun immer besser merkbar gegen meinen Jeansstoff und ich grinste breit in unsere Küsse, die wir immer noch austauschten. Geschickt machten sich meine Finger daran, sein Hemd zu öffnen, doch gerade als ich mit dem dritten Knopf fortfahren wollte, löste Ben unsere Lippen voneinander und umschloss meine beiden Handgelenke mit seinen großen Händen. Irritiert sah ich zu ihm auf und für kurze Zeit erfüllte nur unser stark beschleunigter Atem den sonst absolut ruhigen Raum. Was sollte das nun wieder?

„Ben?", fragte ich mit einer hochgezogenen Augenbraue und versuchte wirklich, nicht sofort wieder negativ zu denken, doch als er den Kopf schüttelte und dabei über das gesamte Gesicht lächelte, fielen die Zweifel schnell wieder von mir ab.

„Wenn du jetzt weitermachst, kann ich dir nicht garantieren, dass wir es noch bis ins Schlafzimmer schaffen", erklärte er heiser, während er mich mit seinen nun um eine Nuance dunkleren Augen förmlich auszog. „Sag nicht ich habe dich nicht gewarnt", fügte er wenig später komplett ernst hinzu und ich konnte nicht anders als zu kichern.

„Ist das so Mr. Cumberbatch?"

„So ist es Miss Chase, also schlage ich vor, dass du dich schnell entscheidest", brummte er so nah an meinem Hals, dass ich die Vibration seiner Stimmbänder auf meiner Haut spüren konnte. Ein heißer Schauer durchlief mich.

„Schlafzimmer", stöhnte ich jetzt ungehalten, nachdem er mit beiden Händen ohne Umschweife unter meinen Pullover gefahren war und nun meinen Busen durch den BH liebkoste.

Kaum dass ich das gesagt hatte, verschwanden seine Hände und er legte meine Beine um seine Hüfte, rückte mit dem Stuhl etwas zurück – zumindest so gut er es eben konnte – und stand mit mir zusammen auf. Bens Hände lagen jetzt auf meinem Hintern, den er fest packte.

„Führe mich, mein Engel", flüsterte er mir unmittelbar ans Ohr und ließ mich damit in seinen Armen auf der Stelle dahinschmelzen.

~~~*~~~

Nächste Woche kommt dann bei dieser Geschichte das Finale :) Vielleicht seid ihr ja auch bei der Fortsetzung dabei, die ich dann ebenfalls hier hochladen werde. Ich würde mich sehr freuen :)

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