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~ 14. Kapitel ~


Ich hatte Ben gebeten noch einmal schnell bei mir Zuhause vorbeizufahren, da ich mich unbedingt noch umziehen wollte, bevor wir uns auf den Weg zu unserem tatsächlich ersten Date machten. Dieses Mal waren wir aber mit dem Taxi gefahren, da Henry seinen freien Abend hatte. Vermutlich war das aber auch besser so, denn schließlich gab es zwischen mir und ihm immer noch dieses irgendwie unausgesprochene Problem, welches er offensichtlich mit mir hatte, aber das war ein ganz anderes Thema.

Benedict saß nun wieder einmal auf meinem Sofa, tippte irgendetwas konzentriert auf seinem Smartphone und ich suchte mir hastig ein paar passende Klamotten zusammen, ehe ich ins Badezimmer huschte, um mich frisch zu machen und das Outfit zu wechseln. Heute Abend war es glücklicherweise wieder einmal nicht ganz so kühl, also entschied ich mich für eine hellblaue Bluse in Jeans Optik und eine schwarze, enganliegende Stoffhose mit einem Leopardenmuster darauf. Dazu würde ich meine weißen Sneakers anziehen. Nicht gerade etwas Besonderes, aber schließlich war es ja auch nur ein Kinobesuch und ich wollte nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen. Es war einfach ein einfacher, angenehmer Abend zusammen mit Ben.

Ich zog gerade meinen Eyeliner nach, als ich mein Handy dumpf durch die Badezimmertür klingeln hören konnte. Ich stoppte und überlegte, ob ich es holen gehen sollte, entschied mich dann aber schnell dagegen, weil ich immer noch nichts an hatte bis auf die frische Unterwäsche, die ich mit den anderen Teilen aus dem Schrank gefischt hatte.

"Yasi? Dein Handy klingelt", rief Ben nun, der vermutlich dachte, dass ich es nicht hörte – ich seufzte.

"Ja, ich höre es. Lass es einfach klingeln", erwiderte ich mit erhobener Stimme und fuhr damit fort mein Make-Up aufzufrischen, meine Haare zu bürsten und mich fertig anzuziehen.

Nachdem ich einen letzten prüfenden Blick in den Spiegel geworfen hatte, trat ich wieder nach draußen und gesellte mich wieder zu dem Mann in meinem Wohn- und Schlafzimmer. Mein Handy lag vor ihm auf meinem Couchtisch, wo ich es definitiv nicht selbst hingelegt hatte.

"Hast du mein Handy dort hin?"

"Ja, ich...", begann Ben, sah von seinem eigenen Smartphone, mit dem er immer noch beschäftigt gewesen war auf und stockte dann. "Wow, du siehst atemberaubend aus, Yasi."

"Findest du? Äh, danke", murmelte ich nur etwas verlegen, setzte mich dann neben ihn und griff nach meinem Handy.

"Ich habe es auf lautlos gestellt, weil es einfach nicht aufhören wollte zu klingeln. Dabei habe ich gesehen, dass es deine Schwester war. Sorry, ich wollte wirklich nicht neugierig sein aber sie schien sich wirklich Sorgen zu machen, wenn man auch noch die Flut an Nachrichten bedenkt", erklärte Ben hastig, sah mich prüfend an.

"Ist schon in Ordnung", antwortete ich und zuckte lediglich mit den Schultern, ich hatte nichts zu verbergen und sowieso hatte er mein Passwort ja nicht.

Natürlich machte sie sich Sorgen, aber ich wollte fürs Erste einfach nur den Moment genießen, ehe ich wieder ausführlichen Bericht erstatten würde. Zunächst einmal musste ich selbst mit den neuesten Entwicklungen klarkommen.

"Was hast du denn angestellt, dass es aufgehört hat?", fragte ich mehr oder weniger beiläufig, als ich wieder aufstand und meine sieben Sachen zusammenpackte, damit wir gehen konnten.

"Ich bin rangegangen."

Ich stockte in der Bewegung, drehte mich langsam zu ihm um, um abschätzen zu können, ob er scherzte, aber sein Gesichtsausdruck sagte mir etwas Anderes.

"Du... was?"

"Bitte sei nicht sauer. Ich weiß, das hätte ich nicht tun sollen, ich wollte nur nicht, dass sie sich weiter um dich sorgen", schob Benedict hastig nach und die Angst die er hatte, dass ich ihm wirklich böse deswegen war, stand ihm deutlich ins Gesicht geschrieben.

"Was hast du denn gesagt?"

"Nur, dass es dir gut geht, du gerade nicht ans Telefon kommen kannst und ich dir ausrichte, dass du dich bei Gelegenheit bei ihnen melden sollst", berichtete er und schließlich konnte ich nicht mehr länger an mich halten und begann zu lachen – Ben wirkte irritiert.

"Keine Sorge, ich bin nicht sauer deswegen, ich denke nur gerade darüber nach, wie meine Schwester ausgesehen haben muss, als sie erkannt hat, wen sie da am Telefon hat. Hast du gesagt wer du bist?"

"Ja, selbstverständlich, aber ich glaube das war nicht nötig."

"Ganz bestimmt nicht", meinte ich breit grinsend. "Wie hat sie reagiert?"

"Sie schien auf einmal deutlich kürzer angebunden und meinte, dass du dir ruhig Zeit lassen sollst und es nicht eilt", sagte Ben sachlich, aber mittlerweile sah ich ihm auch an, dass sich ein feines, amüsiertes Lächeln auf seine Lippen legte.

"Ich glaube ich will echt nicht wissen was du damit für ein Kopfkino bei ihr ausgelöst hast", platzte es aus mir heraus, doch sobald ich registrierte, was ich da gerade gesagt hatte, errötete ich nur umso mehr. "Also ich meinte... äh..."

"Schon gut", kam mir Ben zuvor, grinste mich nun seinerseits vielsagend an und ich kannte seine verschiedenen Gesichtsausdrücke schon gut genug um sagen zu können, dass ihm noch irgendeine spitze Bemerkung auf der Zunge lag, die er aber dann doch hinunterschluckte.

~~~*~~~

Kaum, dass wir im Taxi saßen, griff Ben nach meiner Hand und verschränkte seine Finger in die meinen, sah dabei jedoch nach draußen und beobachtete, wie die hellen Straßenlaternen an uns vorbeizogen. Er hatte sich wieder etwas der Situation angepasst und versuchte somit tunlichst unerkannt zu bleiben, wenn wir gleich das Kino betreten würden. Darum hatte er wohl auch eines der kleinen Kinos in seiner Nähe ausgewählt. In welchen Film er mich entführen wollte, behielt er jedoch bisher noch für sich.

Wie sich herausstellte, hatte ich mich nicht getäuscht mit meiner Annahme, dass der Fahrer Ben sehr wohl erkannt hatte. Diese auffällig, unauffälligen Blicke in den Innenspiegel hatten ihn verraten. Als Ben um das Auto herumging, um mir die Tür zu öffnen und dann zu zahlen, traute sich der ältere Mann dann doch höflich nach einem Autogramm für seine Tochter zu fragen. Er erklärte, dass sie ihn umbringen würde, wenn er es nicht täte. Ben lachte nur und kam der Bitte natürlich nach.

Für Londoner Verhältnisse war das Kino wirklich klein, aber im Foyer war dennoch einiges los. Ich hoffte wirklich, dass uns sonst niemand mehr behelligen würde und Bens Verkleidung ausreichte – ich wollte einfach nur meine Ruhe mit ihm genießen. Benedict bat mich kurz auf ihn zu warten, solange er die Tickets besorgte, mich dann wieder an der Hand nahm und zu unserem Saal und den Plätzen führte.

"Verrätst du mir jetzt welchen Film wir uns ansehen?", fragte ich neugierig, sobald wir saßen.

"Ich hoffe du magst Fluch der Karibik", entgegnete er nur, zwinkerte mir zu und ich blinzelte ein paar Mal.

"Na klar! Wer mag das denn bitte nicht?", meinte ich euphorisch und freute mich, dass Ben genau diesen Film ausgewählt hatte. Der neueste Teil lief noch nicht lange im Kino und ich hatte mir fest vorgenommen gehabt ihn auf jeden Fall noch anzusehen, solange er lief.

"Ist das nicht seltsam für dich ins Kino zu gehen? Ich meine weil du selber Schauspieler bist. Ist das für dich immer noch das gleiche wie früher, als du noch nicht berühmt warst?", fragte ich ihn, weil das generell eines der Dinge war, die mich schon immer bei Schauspielern interessiert hatten.

"Es ist schon etwas Anderes, das stimmt, aber dennoch liebe ich das Kino und vor allem auch das Theater. Solange ich mich nicht selber auf der Leinwand sehen muss ist alles wunderbar."

"Wieso denn das?"

"Naja, es ist mir irgendwie immer noch unangenehm und ich bezweifle, dass sich das irgendwann nochmal ändern wird. Ich bin ein Perfektionist, weißt du. Ich finde immer noch hunderte Dinge, mit denen ich unzufrieden bin, sobald ich das fertige Produkt sehe und ich finde mich meist nicht gut genug", erläuterte er mit ernster Miene, während vor uns auf der Leinwand die übliche Werbung flimmerte.

"Das ehrt dich sehr", murmelte ich leise gegen sein Ohr und küsste ihn kurzerhand auf die Wange.

"Was? Dass das irgendwie ziemlich eingebildet klingt?"

"Nein, überhaupt nicht, Ben. Dass du immer noch so bodenständig bist, trotz allem."

Ben drehte seinen Blick wieder zu mir, sah mir tief in die Augen. Diese Art mit der er mich ansah, ließ es wieder wild in meinem Bauch kribbeln. Himmel, dieser Mann. Er streckte den Arm aus und bedeutete mir so, näher an ihn zu rücken. So eng ich konnte kuschelte ich mich an seine Schulter und lehnte meinen Kopf an seine Brust, als dann auch endlich der Film begann.

Nachdem ich zugegebenermaßen nach dem letzten Teil etwas skeptisch gewesen war, war ich umso mehr positiv überrascht, dass ich den neuen um ein Vielfaches besser fand. Immer mal wieder blickte ich verstohlen zu Ben, der über das ganze Gesicht strahlte und den Film ebenfalls einfach zu genießen schien. Irgendwann während des Films war meine Hand auf seinen Oberschenkel gewandert, wo sie nun ruhte und immer mal wieder kleine, kreisende Bewegungen über den dicken, blauen Jeansstoff machte. Immer mal wieder wanderte sie dann ein kleines Stückchen weiter nach oben. Gebannt starrte ich auf die weiße Leinwand, auf der das Piratenabenteuer seinen Höhepunkt erreichte, als Benedict auf einmal nach meiner Hand griff und entschuldigend zu mir herabsah.

"Sorry, ich wollte nicht...", begann ich sofort, hatte die Sorge, dass ich es etwas übertrieben hatte, doch er schüttelte den Kopf.

"Alles in Ordnung, es ist nur... du solltest deine Hand besser wo anders hinlegen", raunte mir Ben ins Ohr. Zunächst verstand ich nicht was er meinte und wollte gerade nachfragen, als mich die Erkenntnis traf und meine Wangen natürlich wieder sofort zu glühen begannen.

"Oh. Oh, äh... entschuldige", plapperte ich, ließ meine Hand erst einmal bei mir liegen.

Ich wollte Ben wirklich nicht in eine unangenehme Situation bringen und zudem wusste ich nicht recht, wie ich damit nun richtig umgehen sollte, dass er wohl allein von dieser kleinen Annäherung so reagierte. Gleichzeitig konnte ich aber auch nicht gerade behaupten, dass ich das als etwas Schlechtes empfand, ganz im Gegenteil.

Ben sagte nichts mehr weiter dazu, wir verharrten in der veränderten Position und konzentrierten uns beide weiter auf den Film, der viel schneller zu Ende war, als erhofft. Als dann kurz darauf der Abspann zu rollen begann, setzte ich mich wieder etwas aufrecht hin und streckte mich.

"Wow, der war wieder wirklich klasse! Vor allem das Ende fand ich super", meinte ich und Ben nickte mir zustimmend zu – sichtlich berührt.

"Definitiv. Es war toll Keira mal wieder zu sehen. Sie war wirklich die perfekte Besetzung damals, als sie für den ersten Teil gecastet wurde."

"Ihr seid immer noch gute Freunde oder?"

"Ja, waren wir schon immer. Bestimmt lernst du sie auch bald mal kennen."

"Magst du auch Johnny Depp?"

"Er ist echt ein cooler Typ und es hat Spaß gemacht vor einer Weile mit ihm zusammen zu drehen, aber es gibt eine Sache, die vergesse ich wohl nie. Wir waren mal zusammen in einer Late-Night-Show. Diesen Abend vergesse ich nie. Er war ziemlich angetrunken, das ist ja leider relativ häufig der Fall in letzter Zeit und ich und der Moderator haben versucht irgendwie die Situation zu retten. Und dann war da noch dieser seltsame Post von einer dieser Social Media Seiten damals glaube ich... Dummerweise wusste ich davon nichts im Voraus."

"Ja, den Angetrunkenen muss er im Film nicht mal mehr spielen. Das ist wirklich traurig mit anzusehen... Was denn für ein Post?"

"Puh, eigentlich will ich gerade nicht wirklich darüber reden. Lass uns lieber mal nach draußen gehen und überlegen, was wir mit dem jungen Abend noch anstellen wollen", wich Ben etwas aus, aber ich ließ ihn, konnte es verstehen.

Der Saal hatte sich mittlerweile gut geleert und auch das Foyer war nicht mehr ganz so voll wie vorhin, schließlich war es ja auch unter der Woche und die Leute waren später am Abend nicht mehr ganz so zahlreich.

"Hui, es ist ganz schön frisch geworden", bemerkte ich beiläufig, als ich mit Ben wieder ins Freie trat und begierig die frische Luft einatmete.

"Hier, nimm meine Jacke", bot Benedict kurzerhand an, entledigte sich behände der Lederjacke und legt sie mir schützend um meine schmalen Schultern.

"Danke, Ben", murmelte ich perplex und roch sofort das Parfüm, welches er aufgetragen habe musste, als er mir seine Jack lieh und mir kurz federleicht über die Schulterblätter strich. "Brauchst du die aber nicht selbst?", wollte ich wissen, begutachtete kritisch das kurzärmelige Shirt welches er trug, zog das Kleidungsstück aber dennoch automatisch etwas enger um meine Schultern.

"Mir ist gerade überhaupt nicht kalt, nimm du sie lieber. Ich möchte nicht, dass du frierst", stellte Ben umgehend ritterlich klar, schob seine Hände in die Hosentaschen seiner Jeans und blickte abwartend zu mir nach unten – es wurde mir immer schmerzlicher bewusst, wie winzig ich neben ihm wirkte. "Was hältst du von einem kleinen Spaziergang an der Themse, nachdem du nun ja gewappnet bist? Oder willst du lieber etwas essen gehen?"

"Also um ehrlich zu sein bin ich gerade absolut vollgefressen mit Popcorn", gestand ich, woraufhin Ben nur herzlich zu lachen begann – er wirkte auf einmal so anders, so losgelöst, das gefiel mir.

"Ich auch. Vielleicht hätte ich doch nur die mittlere Größe kaufen sollen, aber das Zeug schmeckt im Kino einfach immer so verdammt gut, ich konnte einfach nicht widerstehen."

"Ja, das habe ich gemerkt", antwortete ich schmunzelnd und betrachtete sein durch eine Straßenlaterne angestrahltes Gesicht, in dessen Schein seine Augen förmlich strahlten. "Ich würde gerne mit dir noch etwas hier draußen bleiben. Jetzt ist mir wieder etwas wärmer, es ist sternenklar und ich liebe es, wie die Stadt beleuchtet ist nachts."

"Dann komm", sagte Ben, streckte mir einladend seine Hand entgegen, die ich auch sofort begierig ergriff.

Glücklicherweise waren die Straßen mittlerweile schon gut geleert und niemand behelligte uns, obwohl Ben sich vermutlich auch aufgrund der Uhrzeit dazu entschlossen hatte, sich nicht länger so albern zu verkleiden. Es war toll mit ihm langsam an der Promenade entlang zu schlendern, in aller Ruhe, in völliger Zweisamkeit, ohne neugierige Blicke – einfach nur er und ich. Das war allemal besser, als in irgendeinem überfüllten, schicken Restaurant, in das er mich mit Sicherheit entführt hätte.

Wir unterhielten uns über allerlei Dinge, betrachteten die wunderschöne Skyline der Stadt, lauschten dem Big Ben, der in regelmäßigen Abständen schlug und Ben erläuterte mir immer mal wieder kleine Details über sein heiß geliebtes London, die ich so noch nicht gekannt hatte. Ich liebte es mich nur auf seine Hand in der meinen und seine Stimme zu fokussieren und je länger ich mich in dieser verlor, desto mehr verstand ich, wieso er London so liebte und langsam aber sicher zog mich diese Stadt auch noch mehr in ihren Bann. Schlussendlich kamen wir auf einer der unzähligen kleinen Brücken zum Stehen, blickten auf das pechschwarze Wasser hinab und lehnten uns eng nebeneinander über das Geländer.

"Stört es dich, wenn ich...?", fragte Ben, sah mich fragend, aber auch etwas entschuldigend an und deutete auf seine Lederjacke, die sich mittlerweile wie eine Art zweite Haut an meinen Körper geschmiegt hatte.

"Oh, nein. Mach du nur", entgegnete ich, woraufhin Ben den Reißverschluss an seiner eigenen Jacke vorsichtig etwas öffnete und dann in deren Innentasche griff, wo er seine Zigarettenschachtel versteckt hatte – seine Hand streifte dabei ganz kurz die freie Hautpartie an meinem Dekolleté. Ein wohliger Schauer durchströmte mich. "Elender Nikotinjunkie", frotzelte ich, als er sich die Zigarette ansteckte, einen tiefen Zug nahm und dann genussvoll den Rauch wieder nach draußen strömen ließ, wo er sich schnell in der dunklen Nacht verflüchtigte.

"Ich muss mir das echt abgewöhnen, ich weiß", murmelte er, nahm einen weiteren Zug, behielt den Rauch dieses Mal länger im Mund, inhalierte ihn, ehe er ihn erneut ausstieß. Ich war wirklich kein Freund von Zigaretten, aber selbst ich musste zugeben, dass das bei ihm irgendwie doch schon ganz schön sexy und verwegen aussah.

"Weißt du, es ist nicht so sexy, wenn man beim Küssen so sehr nach Rauch stinkt", flüsterte ich eng an ihn gelehnt gegen sein Ohr und gab ihm dann einen kurzen Kuss auf die leicht mit Stoppeln überzogene Wange.

"Wenn du das so siehst, dann sollte ich mir das wohl besser noch schneller abgewöhnen", entgegnete Ben und ich hätte schwören können, dass seine Stimme noch einmal eine Nuance tiefer geworden war, als er mich auf die Stirn küsste und dann mit seiner freien Hand wieder nach der meinen griff.

Eine Zeit lang sagte niemand von uns etwas. Wir beide schienen einfach nur die Nähe zum jeweils anderen zu genießen, diesen ersten richtigen gemeinsamen Abend und seine reine Anwesenheit verpasste mir heftiges Bauchkribbeln.

"Du weißt sicherlich, dass ab morgen die Sherlocked ansteht oder?", brach Ben das Schweigen, nahm den letzten Zug seiner Zigarette, ehe er sie zu Boden fallen ließ und dann austrat – auch eines der Dinge, weswegen ich das Rauchen nicht sonderlich mochte: Umweltverschmutzung.

"Ja, natürlich und ab Montag drehen wir in Cardiff. Das bedeutet langes Wochenende – für mich zumindest."

"Genau. Dieses Jahr findet die Convention aus organisatorischen Gründen ja auch in Cardiff statt. Hättest du nicht Lust mit uns mitzukommen? Ich meine du gehörst nun auch zum Cast, also...", schlug er vor.

"Hm, ich weiß nicht recht. Das ist doch eher für die bekannten Gesichter der Serie und ich will auch echt nicht auf irgend so eine Bühne hoch."

"Es würden sich alle sicherlich freuen, wenn du dabei wärst, Yasi."

"Du meinst du würdest dich freuen", konterte ich, grinste ihn schief an, als er ein paar Mal geschlagen blinzelte und dann seinerseits lächelnd nickte.

"Ja. Ja, ich hätte dich wirklich sehr gerne bei mir. Du musst auch nichts weiter machen, sei... einfach nur bei mir. Wir könnten die Abende miteinander verbringen und ab Montag sind wir sowieso dort, auch du. Bitte, Yasi. Für mich", bat er mich innständig, drückte leicht bekräftigend meine Hand und sah mich so flehend von der Seite her an, dass ich einfach nicht anders konnte – ich seufzte.

"Okay, okay, ich komme mit", gab ich mich geschlagen, zuckte mit den Schultern und musste zugeben, dass ich mich doch irgendwie freute Mäuschen auf diesem Event zu spielen. Bisher war ich noch nie auf so einer Veranstaltung gewesen.

"Wunderbar", sagte Ben strahlend, zog mich an seine Brust, strich mir ruhig über die Haare und küsste mich liebevoll auf die Kopfhaut – nur durch sein dünnes Shirt spürte ich ganz klar seinen beschleunigten Herzschlag. "Ich denke ich bringe dich jetzt besser nach Hause, es wird langsam wirklich spät und wir müssen dann beide morgen früh los."

So gingen wir eng umschlungen langsam zurück zu einer der Straßen hier in der Nähe, die um diese Uhrzeit noch nicht ganz so ruhig geworden waren und Benedict kümmerte sich um ein Taxi, wobei er nun wieder darauf bedacht seine Verkleidung zumindest ansatzweise neu aufzusetzen und während wir auf dem Rücksitz saßen so viel Abstand wie irgend möglich zwischen uns zu bekommen. Das erinnerte mich sehr deutlich wieder daran, dass er eben nicht nur einfach Benedict war. Nicht nur ein Mann, der mir schwindelerregend schnell ans Herz wuchs, sondern auch der auf der ganzen Welt berühmte Schauspieler. Das konnte man schon mal vergessen, wenn man einfach nur einen schönen Abend mit jemandem genoss und sich alles auf einmal so leicht und unkompliziert angefühlt hatte – zumindest für diesen einen Augenblick.

"Yasi? Yasi, wir sind da", holte mich Ben fürsorglich aus einem halbdämmernden Zustand zurück, indem er mir eine Hand auf die Schulter gelegt und vorsichtig etwas an mir gerüttelt hatte. Ich war plötzlich so verdammt müde geworden.

"Mhm, ich bin beinahe kurz eingenickt, sorry", murmelte ich, schmiegte mich kurz in seine Berührung, ehe ich mich wieder aufrichtete.

"Schon gut, es war ein anstrengender Tag", sagte Ben. "Mit einem wunderschönen Ausklang am Abend", flüsterte er näher an meinem Ohr, ehe er den Taxifahrer, der ihn glücklicherweise nicht zu erkennen schien anwies, hier kurz auf ihn zu warten.

Nachdem er mir wie immer ganz der Gentleman die Tür geöffnet und mir rausgeholfen hatte, standen wir nun oben angekommen vor der Tür zu meiner Wohnung. Am liebsten hätte ich ihn noch reingebeten, aber mir fielen langsam wirklich die Augen zu und Ben schien auch nach Hause zu wollen.

"Danke, Yasi", sagte Ben in meinem Türrahmen lehnend, als ich nun aufgeschlossen und in der offenen Tür stand.

"Wofür denn?", fragte ich perplex blinzelnd.

"Einfach für einen ganz normalen, ruhigen Abend. Sowas habe ich leider nur selten, vor allem in der Öffentlichkeit. Erst jetzt wo ich dich... auf diese Art und Weise kennenlerne, wird mir so richtig klar, was mir all die Jahre über gefehlt hat", offenbarte mir Ben, schenkte mir sein tollstes Lächel, löste sich von meinem Türrahmen und kam näher zu mir. "Du bist wirklich etwas... ganz besonderes, Yasi", sagte er, legte seine Hände an meine Hüfte und zog mich sachte so nah an sich, dass unsere Oberkörper sich beinahe berührten und ich meinen Kopf fast gänzlich in den Nacken legen musste, um ihm noch richtig in die Augen sehen zu können, in denen es so verdammt einfach war sich zu verlieren.

Ich hielt unbewusst die Luft an, als er mich noch weitere Momente ansah, mich langsam mit seinem Becken und Oberkörper gegen die nächstgelegene Wand trieb, langsam seine Augen schloss und seinen Kopf leicht schräg legte. Seine Lippen brannten wie Feuer, als sie sich auf meine legten und begannen sich langsam in einem zärtlichen Rhythmus zu bewegen. Seine Bartstoppeln kitzelten, fühlten sich rau an und dennoch faszinierte es mich, wie solch eine Kleinigkeit diesen Kuss für mich noch so viel mehr intensivieren konnte. Wohlige Schauer durchzogen meinen Körper immer und immer wieder, mein Herz drohte aus meiner Brust zu springen und ich seufzte zufrieden in den Kuss, der sich von einer Sekunde auf die andere vollständig änderte und die pure Hitze durch meine Adern trieb. Es überraschte mich zugegebenermaßen, dass Benedict plötzlich so die Initiative ergriff, aber ich war unfassbar froh darüber, dass er sich so schnell schon so fallen lassen konnte, zumindest hierbei. Ich verscheuchte den Gedanken jedoch schnell, wollte nicht in Grübeleien schwelgen, wollte den Augenblick dieser intimen Nähe mit allen Sinnen genießen und erleben.

Ich verschränkte meine Arme hinter seinem Rücken, presste mich ihm entgegen, was nun von seiner Seite ein leises Stöhnen verursachte und mich unwillkürlich zum Grinsen brachte. Mehr als bereitwillig öffnete ich meine Lippen einen Spalt weit, nur damit sich eine Sekunde später unsere Zungen einen leidenschaftlichen Kampf liefern konnten, der sich rasend schnell so intensivierte, dass es schließlich Ben war, der sich ruckartig von mir löste und wir uns schwer atmend anblickten. Nun lag etwas in seinen Augen, was ich so noch nie an ihm zu Gesicht bekommen hatte. Ein tiefes Verlangen hatte sich wie ein Schleier über sie gelegt.

"Tut mir leid", hauchte Ben, fuhr sich nervös lächelnd durch seine Sherlock Locken.

Dieses Tut mir leid hatte an dieser Stelle so viele verschiedene Bedeutungen, das wusste ich und dennoch hätte ich ihn einfach wieder an mich gezogen, doch ich beließ es hierbei fürs Erste. Ich wollte ihn nicht überfordern, ihn nicht drängen, auch wenn mir mein rasendes Herz etwas gänzlich Anderes sagte und gegen diese Entscheidung meines Kopfes förmlich anschrie.

"Ist... in Ordnung", murmelte ich stattdessen, lehnte mich zurück an die raue, weiße Putzwand, an die mich Benedict vor wenigen Sekunden noch mit seinem Körpergewicht gepresst hatte.

"Ich... äh... gehe dann mal. Schlaf gut, Yasi. Ich komme morgen gegen acht mit Henry vorbei. Ist das okay?", lenkte er schleunigst ab, auch wenn dass die greifbare Spannung zwischen uns nicht auch nur ansatzweise überspielen konnte.

"Ja, ist okay. Du auch, Ben. Bis morgen", entgegnete ich nickend, lehnte mich so weit nach vorne, dass ich ihm noch einmal einen schnellen Kuss auf die Wange geben konnte. Es fiel mir mehr als nur schwer ihn jetzt gehen zu lassen, aber es musste sein, war besser so.

Benedict drehte sich auf der Treppe noch einmal um, winkte mir zu und eilte dann das Treppenhaus nach unten, damit der Taxifahrer nicht dachte, er hätte es sich doch noch anders überlegt. Verträumt blickte ich ihm nach, auch dann noch, als er bestimmt längst schon mehrere Straßen entfernt war.

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An dieser Stelle möchte ich mich bei euch Lesern ganz herzlich für schon über 300 Views, 28 Votes und die Leute die mir nun folgen bedanken! Das bedeutet mir wirklich viel! :) Viel Spaß auch weiterhin mit dieser Geschichte! Vielleicht schaut ihr auch mal in mein anderes nun hier veröffentlichtes Buch rein? :)

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