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~ 10. Kapitel ~


Ich hatte wohl noch nie in meinem Leben jemals so viel getrunken wie an dem vorherigen Abend. Himmel, was hatte ich mir dabei bloß gedacht? Ich war wirklich kein Mensch, der dauernd auf Partys oder in Clubs vertreten war und sich mit Alkohol oder gar anderen Substanzen bis zum Exzess betäubte und berauschte, um die eigenen Probleme zu vergessen. Verdammt nochmal, schon gleich gar nicht wegen irgendeinem Kerl!

Matt stöhnend setzte ich mich etwas auf und blinzelte zunächst etwas orientierungslos, als ich erkannte, dass ich in meinem Bett lag und dankte meinem betrunkenen Ich von gestern, dass es die Vorhänge am Fenster hinter meinem Bett zugezogen hatte. Diese waren zwar nicht vollständig undurchlässig, aber zumindest schadete mir dieser geringe Lichteinfall deutlich weniger, als er es ohne zugezogene Vorhänge getan hätte.

Wie zum Teufel war ich überhaupt hierhergekommen? Ich konnte mich kaum an etwas erinnern. Der letzte klare Gedanke war, dass ich in dieser vermaledeiten Bar gesessen war und ein Cocktail nach dem anderen bestellt hatte, obwohl der Barkeeper mich immer kritischer beäugt hatte. Wieso hatte ich das nochmal getan? Shit, mein Kopf fühlte sich an wie eine verdammte Abrissbirne. Oh. Oh! Es war wegen meiner Kündigung gewesen... Ah, ja. Und wegen...

Beinahe panisch saß ich nun wieder kerzengerade in meinem Bett, sah mich gründlich in meinem kleinen Zimmer um und blieb schließlich mit meinem Blick am Nachttisch hängen. Dort stand ein Glas mit Wasser, daneben lag eine Tablette. An dem Glas angelehnt sah ich einen kleinen Notizzettel. Scheiße.

Ich zögerte, schluckte schwer und spürte, wie mein Kreislauf sich etwas verabschiedete, weil ich mich zu schnell bewegt hatte, doch dann konnte ich mich nicht länger zurückhalten und griff nach dem ausgefransten Stück Papier, faltete es auseinander und las.

Ich musste ans Set und wollte dich nicht wecken. Nimm eine davon, dann geht es dir hoffentlich besser. Wir reden wenn ich zurück bin. Es tut mir leid.

Ben

Verächtlich schnaubend wollte ich den Zettel auf den Boden pfeffern, doch dann sah ich, dass auch auf der Rückseite etwas geschrieben stand. Dort hatte er seine Handynummer vermerkt mit dem Zusatz, dass ich ihn bitte anrufen sollte, wenn ich etwas brauchen sollte. Dieser Kerl... Was war nur falsch bei ihm?! Und wieso ärgerte er mich nun auch noch damit, dass er ans Set musste? Und wieso maßte er sich überhaupt an zu glauben, dass ich ihn hier nochmal reinlassen würde! Der spinnt doch! Und sowieso! Mit einem einfachen 'es tut mir leid' war es auch nicht getan. Ich war fertig mit ihm.

Demnach war er aber tatsächlich hier gewesen und ich hatte mir das nicht nur eingebildet. Fuck. Ich konnte mich nur noch bruchstückartig an dieses seltsame Zusammentreffen erinnern. Was hatte er hier zu suchen gehabt? Hatte er mich nach Hause gebracht? Vermutlich. Aber wieso? Was kümmerte es ihn, was nun mit mir war? Er hatte schließlich dafür gesorgt, dass ich rausgeschmissen worden war. Wozu das alles also?

Noch immer hielt ich seinen Zettel in der Hand, starrte darauf und grübelte darüber nach, was letzte Nacht alles passiert sein musste, aber so sehr ich mir auch den Kopf darüber zerbrach – es brachte nichts. Absolut nichts. Es machte einfach alles keinen Sinn. Schlussendlich legte ich den Zettel doch wieder auf den Tisch zurück, griff murrend nach dem Glas und beförderte mit dessen Inhalt dann doch eilig den Katerkonter hinunter. Dabei fiel mein Blick auf das Chaos in meiner kleinen Wohnung. Überall lagen leere Pizzaschachtel rum und Klamotten pflasterten den Boden. Unter anderen Umständen hätte ich mich sicher dafür geschämt, dass Benedict hier gewesen war, aber schließlich konnte es mir scheiß egal sein, was er von mir dachte.

Dann bemerkte ich den einfachen Stuhl, der sonst eigentlich an meinem schmalen Schreibtisch stand, jetzt aber direkt hier vor meinem Bett platziert worden war. Darauf lag ein kleines Kissen und meine Kuscheldecke, die ich immer beim Fernsehen nutzte. Hatte er den da etwa hingestellt? War er die Nacht über wirklich hier gewesen?

Bevor ich länger darüber nachdenken konnte, schreckte mein Handy mich aus meinen Gedanken. Es klingelte nicht, sondern vibrierte lediglich und ich hatte absolut keinen Plan, wo das doofe Ding rumfuhr. Suchend sah ich mich um und versuchte auszumachen, aus welcher Richtung dieses penetrante Geräusch kam, ehe ich mich über meine Bettkante beugte und es dort etwas aus der Hosentasche meiner Jeans ragte, welche dort auf dem nackten Boden lag. Ich versuchte den Gedankengang dazu, wie ich in meinem erbärmlichen Zustand von gestern aus dieser Hose gekommen war, einfach zu verdrängen. Zum Glück wäre ich zu so etwas sowieso nicht mehr in der Lage gewesen und für so einen Machoarsch hielt ich ihn dann trotz der ganzen Sache nicht. Sowieso, wieso sollte er das wollen? Man merkte wirklich noch den enorm hohen Pegel an Restalkohol in meinem Blut.

Mit zusammengekniffenen Augen blickte ich auf das helle Display. Die Nummer, die dort angezeigt wurde sagte mir nichts, aber es war eine britische Handynummer. Eilig nahm ich den Zettel zur Hand und verglich die Zahlen, aber demnach konnte es auch nicht Ben sein. Er hatte ja schließlich auch nicht meine Nummer. Hm, wer sonst sollte mich dann aber anrufen? Ausgerechnet jetzt und von hier? Kaum jemand hier hatte meine Nummer überhaupt.

"Hallo?", fragte ich zögerlich, als ich dann doch ohne weitere Umschweife das Gespräch entgegennahm und meine Neugierde siegte.

"Hallo Yasi", kam es vom anderen Ende und natürlich erkannte ich sofort wer es war, aber dennoch musste ich nachhaken – zum Glück sprach er leise.

"Mark? Was zum...", begann ich ungläubig mit einer Mischung aus Überraschung und aber auch Wut.

"Yasi, warte. Bevor du auflegst, lass mich bitte kurz mit dir reden, ja? Du musst gar nichts sagen, aber bitte hör mir einfach nur zu, okay? Es ist wirklich wichtig", unterbrach er mich umgehend.

Mein Mund klappte irritiert auf und wieder zu, ich überlegte, haderte mit mir selbst, ob ich dazu in der Lage war, was auch immer Mark mir zu sagen hatte zu verdauen, doch ehe ich meine Entscheidung fällen konnte, hatte er das wohl einfach als eine stumme Form der Zustimmung meinerseits gedeutet.

"Ben hat mir heute Morgen kurz erzählt, was gestern Nacht passiert ist. Es tut mir wirklich leid. Das ist es aber, worüber ich mit dir sprechen muss. Nicht als Mark Gatiss, der für die Serie Sherlock verantwortlich ist, sondern als Freund von Benedict", sagte er und ich stellte mich darauf ein, dass das eher ein einseitiges Gespräch werden würde. Von mir aus sollte er mir sagen, was er zu sagen hatte, ich würde ihn meinetwegen nicht unterbrechen.

"Er mag dich wirklich gern, Yasi. Ich denke das weißt du oder? Es ist nur so, dass..."

"Er sich gerne wie ein Arschloch aufführt?", beendete ich für ihn spontan den Satz und ich hörte, wie Mark am anderen Ende scharf die Luft einzog.

"Ja, du hast ja recht. Er war... wirklich nicht er selbst in letzter Zeit, vor allem dir gegenüber. Du musst aber wissen, dass er... Naja, er meint das nur gut, Yasi. Auf seine eigene Art und Weise."

"Gut? Er meinte es nur gut?!", fuhr ich ihm jetzt wirklich aufgebracht dazwischen, weil dieses ganze Telefonat sowieso schon total obskur war. "Wie kannst du nur..."

"Warte, bitte. Lass mich ausreden", beeilte er sich hastig zu sagen und ich verstummte, wenn auch widerwillig – ihm zu liebe. "Glaub mir, ich kenne ihn lange genug um sagen zu können, was ihn antreibt und was ihn bewegt. Yasi, es ist heute noch viel schlimmer als gestern. Er ist komplett neben der Spur hier, er bekommt nichts hin, wirklich gar nichts, er steht neben sich und..."

"Jetzt soll ich Mitleid mit ihm haben oder was? Wieso sollte ich?", unterbrach ich ihn erneut, konnte nicht mehr an mich halten.

"Nein, nein, so meinte ich das nicht, ich will nur... dass du... verstehst, dass das wegen dir ist."

"Wegen mir? Was hat das denn bitte mit mir zu tun?"

"Ich kann dir das leider nicht sagen, da das seine Aufgabe ist, aber ich möchte gerne ein gutes Wort für ihn einlegen. Ich habe gesehen, wie sehr er aufgeblüht ist, seit du bei uns am Set warst – natürlich auf eine gute Art und Weise. Du bedeutest ihm viel, Yasi. Glaub mir, er war lange nicht mehr so glücklich. Ich... nunja...", fuhr er fort, räusperte sich kurz, sprach dann weiter. "Ich habe einen Fehler gemacht, auch wenn ich ja nicht ahnen konnte, dass es...", er unterbrach sich erneut, schwieg kurz. "Ich will damit eigentlich nur sagen: Bitte lass ihn erklären, Yasi. Sprich dich mit ihm aus. Ich spiele nicht mehr mit bei seinen albernen Spielchen, auch wenn wir sehr gute Freunde sind – ich kann es nicht mehr mit ansehen. Gib ihm diese Chance und komm bitte morgen wieder ans Set."

"Wieso sollte ich das machen, Mark? Er hat mir keinen Grund gegeben, um... Weißt du, ich habe es wirklich versucht, aber..."

"Ich weiß, Yasi. Er hat mir zwar nicht alles gesagt, aber ja, ich weiß. Ich kann dich lediglich bitten das für mich zu tun, weil ich dich darum bitte, wenn auch aus keinem anderen Grund. Und ich will, dass du weißt, dass ich dich nie feuern wollte, ich tat Ben lediglich... einen Gefallen, um den er mich gebeten hat, aber ich denke seit gestern weiß er, dass... er nicht für immer und ewig davor davonlaufen kann", erklärte er mir kryptisch und meine Augenbrauen zogen sich automatisch zusammen.

"Wie meinst du das, Mark?"

"Ich habe schon genug gesagt, Yasi. Außerdem braucht man mich jetzt wieder am Set. Rede bitte mit ihm, okay? Lass es ihn erklären. Und... wann immer du bereit bist, komm zurück ans Set. Versprichst du mir wenigstens darüber nachzudenken?"

Ich zögerte. So richtig wollten die Informationen aus diesem Gespräch noch nicht vollends an mein Hirn vordringend. Was sollte ich mit Marks Andeutungen nun anfangen?

"Yasi?"

"Also schön, ich werde zumindest darüber nachdenken", lenkte ich etwas ein und drehte mich auf meinem Bett auf die Seite, starrte an die weiße Wand.

"Okay, mehr kann ich von dir nicht verlangen. Danke, Yasi. Pass auf dich auf", verabschiedete er sich jetzt eilig, ich hörte laute Rufe im Hintergrund, die sich stark nach seinem Namen anhörten.

"Du auch auf dich", entgegnete ich matt und dann hatte er auch schon aufgelegt und ließ mich mit gemischten Gefühlen in der plötzlich erneuten Stille zurück.

~~~*~~~

Irgendwann, nachdem ich mich wieder einigermaßen fit fühlte, entschied ich mich dazu meine Mädels in Deutschland anzurufen. Noch immer hatte ich Marks Worte nicht richtig verdaut, aber wie sollte ich auch?

Beide waren sehr froh, als ich mich bei ihnen meldete und somit bestätigen konnte, dass ich in Ordnung war. Sie hatten sich offenkundig ziemliche Sorgen gemacht und ich musste mir erst einmal so einiges anhören. Das konnte ich auch absolut nachvollziehen, schließlich war ich sonst nie so drauf. Im Nachhinein konnte ich auch echt nicht mehr sagen, was mich dabei geritten hat.

Ich erzählte ihnen von dem, bei dem ich wusste, dass es wirklich passiert war. Bei näheren Nachfragen konnte ich ihnen praktisch die ganze Zeit keine näheren Antworten geben. Je mehr sie darüber erfahren wollten, desto mehr machte es mich selbst nervös. Ich erzählte ihnen von dem Gespräch mit Mark und ließ mich ausgiebig darüber aus, was das bloß alles für ein Theater war.

„Das klingt alles ziemlich übel", meinte Lina, als ich kurz innehielt und erst einmal tief Luft holte.

„Ja oder? Ich meine was erwartet er jetzt bitte von mir?", pflichtete ich bei, doch Lina räusperte sich nur.

„Ich meinte eigentlich eher, dass das schon ein großes Ding sein muss, von dem Mark gesprochen hat und du Ben wirklich eine Chance geben solltest es ihn erklären zu lassen."

„Meint ihr wirklich? Nach allem was er abgezogen hat?"

„Also du kannst uns erzählen was du willst, aber dieser Typ mag dich. Mehr als einfach nur eine Kollegin. Du wirst es bereuen, wenn du ihm diese Chance nicht gibst."

„Und das mit dieser Mary? Soll ich das einfach so vergessen?"

„Hör ihn doch zumindest mal an, vielleicht gibt es ja auch dafür eine Erklärung oder vielleicht war es auch gar nicht..."

„Bitte nicht", murmelte ich hastig und seufzte – es tat leider immer noch weh, wenn ich darüber nachdachte.

Ich schwieg, ließ es sacken, dass beide am anderen Ende dieser Ansicht waren und ließ es zu, dass ich irgendwo in meinem Innern ganz genau wusste, dass sie recht hatten. Gerade ordnete ich meine Gedanken zu diesem ganzen Chaos, wollte sie noch um einen weiteren Rat bitten, als es an der Tür klingelte – mein Herz setzte für gefühlt einige Schläge aus.

„Oh mein Gott, hat es da gerade bei dir geklingelt? Das ist er! Das muss er sein!", kam es euphorisch vom anderen Ende und ich geriet auf einmal so in Panik, dass ich nicht einmal mehr genau sagen konnte, von wem dieser plötzliche Ausbruch gekommen war.

Fuck, ich weiß nicht was ich machen soll", gestand ich mit leicht zittriger Stimme, kaute auf meinem Daumen herum und starrte wie gebannt auf die Tür, die ich von meiner aktuellen Position leicht sehen konnte.

„Na, ihm aufmachen natürlich! Verdammt nochmal, Yasi! Bist du verrückt? Na los, mach schon! Du kannst mir doch nicht erzählen, dass du nicht das Gefühl hast, dass da etwas zwischen euch war! Du wirst es bereuen, du wirst es sowas von bereuen und..."

Ich hörte ihr nicht mehr zu, blendete das wild durcheinandergehende Geschnatterte einfach aus. Ich fühlte mich immer noch total benebelt, der Restalkohol schien immer noch nicht vollends aus meinem Körper ausgeschieden zu sein, auch wenn es mir schon deutlich besser ging. Ich hatte hier nicht aufgeräumt, es sah immer noch aus wie im Schweinestall, aber gut, das hatte er sowieso schon gesehen. Moment mal... dann hatte ich meine Entscheidung also doch schon getroffen? Oh verdammter Mist...

In diesem Augenblick klingelte es erneut und ich zuckte leicht zusammen. Nicht nur vom Klingeln, sondern auch von dem erneut aufkeimenden, lauten Gegackere an meinem Handy, was ich immer noch deutlich hörte, obwohl mein Smartphone mittlerweile nicht mehr an meinem Ohr lag – ich hatte es unbewusst sinken lassen. Ich seufzte.

„Yasi! Yasi? Was treibst du da?", hörte ich sie rufen, als ich wie hypnotisiert langsam zur Tür ging und durch den Türspion linste.

Erschrocken wich ich etwas zurück, als ich direkt in Bens Gesicht blickte und es kurz darauf auch schon an der Tür klopfte. Irgendjemand hatte ihn wohl bereits unten reingelassen. Wie viel Zeit war zwischen dem ersten und dem zweiten Klingeln vergangen?

„Yasi, ich weiß, dass du da bist. Bitte mach auf, ich werde dir alles erklären", drang seine tiefe Stimme gedämpft durch die Tür und ich hielt kurz den Atem an, ehe ich wieder daran dachte, dass ich auch mal wieder atmen musste.

„Yasmin, bitte!", flehte er beinahe, klopft wieder an meine Tür. Er klang so erbärmlich, dass ich meine aufkeimende Neugierde einfach nicht länger unterdrücken konnte und meinen inneren Kampf schlussendlich aufgab – ich öffnete abrupt die Tür. Ich konnte es immer noch auf den Alkohol in meinem Kreislauf schieben.

Ben hatte seine Hand bereits wieder gehoben, um erneut zu klopfen, erstarrte aber mitten in der Bewegung, als er sah, dass ich endlich nachgegeben hatte. Er wollte etwas sagen, blieb dann aber stumm, als er zu erkennen schien, dass ich bebte – nicht nur innerlich.

„Glaub ja nicht, dass ich dir nach der ganzen Scheiße noch zuhören würde. Der einzige Grund, wieso ich dir nicht auf der Stelle wieder die Tür zuschlage ist der, dass Mark mich darum gebeten hat und er mittlerweile durchaus ein Freund für mich geworden ist. Also bilde dir darauf ja nichts ein, Benedict", erklärte ich gepresst, blickte ihm fest in die Augen, nannte ihn absichtlich bei seinem ganzen Vornamen, betonte ihn gekonnt abfällig.

Ich sah, wie er hart schluckte, etwas überrascht schien, dass ich mit Mark gesprochen hatte, doch dann nickte er. Vielleicht schien er Angst zu haben, dass wenn er auch nur noch ein falsches Wort sagen würde, ich ihn sofort wieder rausschmeißen würde – da hatte er verdammt recht.

Erst jetzt kam mir wieder in den Sinn, dass ich an meinem Handy immer noch nicht aufgelegt hatte. Ich legte mir das Telefon wieder ans Ohr, lauschte kurz der absoluten Stille. Vermutlich waren sie in Ohnmacht gefallen, weil sie seine Stimme gehört hatten – bei so etwas waren sie die klassischen Fangirlies. Alle beide.

„Ich hoffe ihr lebt noch, wir reden später", sagte ich knapp und legte dann auf – ich wusste, dass sie das verstanden.

Ich ließ das Handy zurück in meine Hosentasche gleiten und sah dann erst wieder hinauf zu Ben. Dieser hatte sich immer noch keinen Millimeter bewegt, lediglich seine Hand war etwas nach unten gesunken und hing nun beinahe verkrampft an seiner Seite. Kurze Zeit blieben wir beide stumm, doch er schien auf einmal mehr nervös zu sein als ich, er senkte schließlich seinen Blick und starrte auf den Boden. Er schien auf meinen nächsten Schritt zu warten, wollte mich nicht drängen. Meine Nervosität war längst einer fast unstillbaren Wut gewichen, die aber wieder leicht abebbte, nachdem ich ihm immer deutlich ansah, wie fertig er wirkte.

„Ich hoffe du hast dir eine gute Erklärung zurechtgelegt, eine verdammt gute", fauchte ich, ging dann aber doch einen Schritt beiseite, öffnete die Tür ein Stückchen weiter und bedeutete ihm so, dass er reinkommen konnte.

Benedict sah daraufhin wieder zu mir hoch und eine gewisse Reumütigkeit lag jetzt in seinen Augen, vielleicht auch ein kleiner Schimmer an Hoffnung.

„Ich werde dir alles erklären, du hast mein Wort", erwiderte er nur leise und ging dann vorsichtig an mir vorbei in meine Wohnung.

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