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44 » Hier und Jetzt

C H A R L I E

London, April 2016

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'Niall,

du hast gesagt, dass du vermutlich nie wieder stehen bleiben würdest, wenn du vor allem davon rennst, wovor du Angst hast. Und ich habe lange gebraucht, um zu merken, dass ich vergessen habe, wie es überhaupt ist, stehen zu bleiben . Aber seit einer langen Zeit hast du mich daran erinnert, wie es ist. Manchmal vergesse ich, dass ich mein Glück selbst in der Hand habe und dass wunderschöne Dinge passieren, wenn ich endlich stehen bleibe und durchatme. Ich war vielleicht nie gut darin, daran zu glauben, aber du hast es.

Du hast mich gefragt, was ich eigentlich will und ich hatte keine Antwort auf diese Frage. Aber jetzt habe ich eine. Eine Antwort auf eine von vielen Fragen, die ich nie verstanden habe.

Ich will, dass all die Momente, in denen alles so leicht war, nicht einfach zu einer Erinnerung werden. Ich will Abenteuer erleben, tanzen, Berge erklimmen. Ich will meine Arme ausbreiten und die Augen schließen. Ich will lachen und die ganze Nacht über Dinge reden, die ich nicht verstehe. Ich will, dass du noch einmal meine Hand nimmst und all die dunklen Wolken verschwinden lässt. Ich will dich, Niall. Mit allem was dazu gehört.'

Der Kugelschreiber in meiner Hand fühlte sich unfassbar schwer an. Ich hörte Amy leise stöhnen und sah im Augenwinkel Basils geduldigen Blick. Die Jacke meiner Schwester und ihr Gehampel machten es mir nicht gerade leicht, die Buchstaben leserlich auf den Zettel zu schreiben. Einige Male war ich abgerutscht oder hatte aus Versehen mit der Stiftspitze ein Loch in das weiße Papier gestochen.

Als ich den letzten Punkt setzte, schaute ich noch einmal über die Zeilen, die ich geschrieben hatte. In Windeseile huschte mein Blick über die Worte und sie kamen wir plötzlich furchtbar plump vor. Nichtsdestotrotz faltete ich den Zettel zwei mal und strich die Kanten glatt. Amy atmete erleichtert auf und ich sah, dass Basil lächelnd die Hand aufhielt.

„Moment", sagte ich hastig und schubste meine Schwester wieder in ihre vorherige Position zurück. In Großbuchstaben schrieb ich noch etwas auf die Außenseite des gefalteten Zettels.

'Öffne mich, wenn du eine Antwort suchst'.

Mit einem großen Kloß im Hals überreichte ich den zerknitterten Brief an Basil. Behutsam verstaute er ihn in der linken Innentasche seiner Jacke, lächelte mir zu und klopfte zwinkernd auf seine Brust, als er seine Jacke zu machte. Ganz so, als würde er mir stumm mitteilen wollen, dass der Brief bei ihm gut aufgehoben war.

„Ich muss jetzt wieder rein", sagte er. „Und in einer ruhigen Minute gebe ich ihm den Brief, in Ordnung?"

Tief atmete ich ein und nickte ihm kommentarlos zu. Mit einem leichten Kopfnicken verabschiedete er sich von uns und ging anschließend zurück zum Gebäude, bis er hinter der Glastür verschwand.

Mein Herz wurde schwer und die Stille machte mich nervös. Mit einem stolzen Lächeln legte Hannah schließlich den Arm um mich und führte mich Richtung Parkplatz. Amy folgte uns, die Hände tief in den Hosentaschen vergraben.

Am Parkplatz standen noch einige Fans, die sich miteinander unterhielten. Ein Auto hupte und ich erschreckte mich. Als eine der Mädchen mich genauestens musterte, begann erneut das Getuschel.

„Komm, Charlie", hörte ich Hannah sagen, als wir am Auto ankamen. „Lass uns gehen, bevor wir noch für eine Katastrophe sorgen."

Stumm nahm ich auf dem Beifahrersitz platz und schaute aus dem Fenster. Eine der Mädchen verschränkte die Arme vor der Brust und hatte die Augenbrauen so sehr zusammen gezogen, dass sich ihr Blick mit einem Mal verdunkelte. Aufmerksam beobachtete sie jede meiner Bewegungen und tippte anschließend ihre Freundin an, die neugierig ihrem Blick folgte.

Doch ich fühlte mich nicht unwohl oder beklemmt. Um ehrlich zu sein war es mir in diesem Moment sogar egal. Das erste Mal seitdem wir hier waren, musste ich lächeln. Und als Hannah den Motor startete, da blickte ich zu den Mädchen, die grübelnd auf dem Parkplatz standen und sich die Mäuler zerrissen.

Auf dem Heimweg war es totenstill im Auto, Hannah schaute konzentriert auf die Straße und Amy war wieder an ihrem Handy zugange. Keiner der beiden sagte auch nur ein Wort und ich genoss die Stille. Glücklicherweise drückte Hannah das Gaspedal dieses Mal nicht bis zum Anschlag durch und hatte keine gefährlichen Kurvenmanöver geplant. Wir kamen sogar heile bei ihr Zuhause an, wo ich ihren Platz übernahm. Meine Schwester schlüpfte währenddessen auf den Beifahrersitz.

„Wenn was sein sollte, dann ruf mich an", ließ sie mich mit einem sanften Lächeln wissen und sie schlug die Tür auf Amys Seite zu.

„Danke, Hannah." Ich war ihr wirklich dankbar, dass sie als seelische Stütze stets an meiner Seite war. „Für alles."

Grinsend beugte sie sich ins offene Fenster und legte den Kopf schief. „Ich bin nur einen Anruf entfernt. Sag was und ich komme wieder mit einer Riesenpizza, bekleidet im Pyjama, vorbei."

„Je nachdem was nach heute passiert oder eben nicht passiert", sagte ich leise, „werde ich nochmal darauf zurück kommen."

„Abwarten und Tee trinken, Charlie." Sie zwinkerte mir zu und strubbelte Amy wild durchs Haar, die sich daraufhin furchtbar aufregte.

Da hatte sie recht, denn mehr tun konnte ich gerade wirklich nicht. Ich hatte mir zwar fest vorgenommen, dass ich es Niall persönlich sagen würde, aber in diesem Falle gab es einfach keine andere Möglichkeit. Und vielleicht war es im Endeffekt sogar die beste Lösung, denn ich war viel besser darin Dinge zu schreiben, anstatt sie laut auszusprechen. Trotzdem wollte mein Herz einfach keine Ruhe geben.

Auf der Fahrt nach Hause fragte ich mich, ob Niall sich wohl bei mir melden würde. Wer wusste schon, wann er ein paar ruhige Minuten hatte, wenn Basil schon sagte, dass er sehr beschäftigt war. Und wer wusste, ob er den Brief überhaupt lesen würde.

Diese Gedanken verfolgten mich bis spät in die Nacht, ließen mir keine Ruhe und wühlten mich von Sekunde zu Sekunde noch mehr auf.

Es wurde auch nicht besser, als Luke und Ella mich am Montag in Tracys Café besuchten und die Rothaarige mich in den höchsten Tönen vor meinem Onkel lobte. Sowohl Luke, als auch Ella waren bester Laune und verweilten ganze zwei Stunden an einem kleinen Tisch in der Ecke. Für eine Weile hatte ich mich dazu gesetzt und mir angehört, wie weit sie mit den Vorbereitungen für ihre Hochzeit waren, die im Sommer in Perth stattfinden sollte. Mit einem breiten Lächeln erklärten sie mir, dass wir alle gerne eingeladen waren. Ich hatte ohnehin noch einen größeren Teil meines Geldes übrig und zog es ernsthaft in Erwägung.

Der Dienstag brach ohne große Vorwarnung an und ich hantierte hektisch in der Backstube herum, während Tracy die Kunden zufrieden stellte. Draußen tobte ein leichtes Unwetter und gefühlt die gesamte Nachbarschaft hatte sich im Café versammelt. Es wurde laut gelacht und Tracy schmiss eine extra Runde Tee, als es draußen noch ungemütlicher wurde. Der Regen prasselte bis spät in den Nachmittag hinein an die großen Fensterfronten, doch der Stimmung an den Tischen tat das keinen Abbruch.

Mit Tracy zu arbeiten, war so, wie ich es mir immer gewünscht hatte. Sie ließ mir absoluten Freiraum, vertraute mir sogar an, den Laden zu schmeißen, als sie im stürmenden Regen in der Mittagspause zu sich nach Hause fuhr. Ihren Vater lernte ich ebenfalls kennen. Ein netter, zuvorkommender und liebevoller Mann, der seine Tochter unterstützte, wo es nur ging.

Am Mittwoch hatte ich immer noch keine Antwort von Niall und langsam verblasste die Hoffnung auf ein Wiedersehen. Meine Gedanken kreisten kontinuierlich um den blonden Iren und es ließ mich einfach nicht los. Ich hoffte ununterbrochen darauf, dass er einfach in den Raum platzte und mir einen blöden Spruch drückte. Doch so sehr ich mir das auch wünschte, es würde nicht passieren.

Als ich am Morgen ins Café trat, war es bereits proppenvoll. Die Dame, mit dem auffälligem lilafarbenen Hut, die die letzten zwei Tage schon hier hergekommen war, saß in der Ecke und lächelte mir freundlich zu, als ich die Tür hinter mir schloss. Höflich begrüßte ich sie und mir wurde prompt von ein paar anderen Stammgästen einen guten Morgen gewünscht.

In der Küche hörte ich bereits die Teller klimpern und ich hängte meinen Mantel an die Garderobe hinter der Theke auf. Irritiert hielt ich inne, als ich Tracy reden hörte und kurz darauf eine mir all zu bekannte Stimme wahrnahm.

Verwundert schaute ich Aaron direkt in die Augen, als ich den Raum betrat, dann schweifte mein Blick herüber zu Tracy, die mit einer Tasse Tee am Tisch lehnte. Einige Male musste ich blinzeln, als die beiden mich fröhlich zurück anstarrten.

„Was machst du denn hier?", fragte ich Aaron völlig überrumpelt und warf meine Tasche achtlos auf den Stuhl in der Ecke.

Bevor dieser jedoch überhaupt etwas sagen konnte, meldete sich Tracy überdreht zu Wort. „Du hast mir doch seine Nummer gegeben, wegen der Fotos."

Richtig. Nachdem ich Aaron gefragt hatte, ob er es in Erwägung ziehen würde ein paar Fotos für Tracys Website und den Flyer machen würde, hatte ich Tracy nach seiner Zustimmung seine Nummer gegeben, damit sie nach Bedarf einen Termin ausmachen konnten. So schnell hatte ich allerdings nicht damit gerechnet und es war bei weitem nicht das, was meine trübe Stimmung erhellte.

„Tracy hat mich herbestellt", meldete sich Aaron zu Wort und rückte sich unkoordiniert die Brille zurecht. „Ich hab schon einige Fotos gemacht, bin aber noch längst nicht fertig. Ich wollte gleich welche von draußen machen, bevor es wieder anfängt zu schütten."

Mit einem Lächeln entschuldigte er sich und verschwand aus dem Raum. Mein Blick wanderte zu Tracy, die ihm aufmerksam hinterher schaute. Sie guckte ihm doch nicht wirklich gerade auf den Hintern, oder?

„Charlie, wo hast du den denn aufgegabelt?", sprach sie, als sie sicher gestellt hatte, dass die Luft rein war. Ihre Augen funkelten und sie machte mir plötzlich Angst. „Der ist ja niedlich."

„Ich...", begann ich wage und schaute sie an. „Ich hab ihn in Sydney kennengelernt, als ich dort meinen Urlaub verbracht habe."

„Und?" Sie wackelte mit den Augenbrauen und starrte mich fragend an. „Du weißt schon."

„Oh, nein", sagte ich und fing mit einem Mal an zu lachen. „Er ist toll, aber nein."

Durch die Tür sah ich die Dame mit dem lilafarbenen Hut, die uns herüber winkte, damit sie bezahlen konnte. Tracy erledigte das und erklärte mir, dass sie unbedingt alles darüber wissen musste. Augenrollend begab ich mich an den Ofen, in denen ein paar Tortenböden vor sich her backten.

Als es an den Tischen etwas leerer wurde, sah sie mir gespannt in die Augen, bis ich ihr von meiner Reise erzählte, auf der ich auch Aaron kennengelernt hatte. Natürlich erwähnte ich dabei nur, dass ich mit drei Freunden unterwegs gewesen war. Schließlich wollte ich nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen, dafür kannten wir uns erst recht nicht gut genug.

Als sie sich zufrieden gab, klopfte sie mir lächelnd auf die Schulter. „Du hast ja ganz schön was erlebt. Ich wüsste nicht, ob ich den Mut dazu hätte, einfach ohne Plan aufzubrechen."

In mir machte sich ein Glücksgefühl breit, denn sie hatte recht. Ich hatte es vielleicht vergessen, aber die letzten Monate waren ein einziges Abenteuer gewesen. Und ich hatte das alles geschafft, ohne zu der Zeit an mir zu zweifeln. Einfach so.

„Ja", erwiderte ich lächelnd. „Das habe ich vorher auch gedacht. Aber es war ganz einfach."

Mit einem Grinsen auf den Lippen entfernte sich Tracy von mir und bediente ein Pärchen, dass am Fenster auf der Bank saß. Währenddessen räumte ich die restlichen Tische ab und stapelte im Hinterzimmer das Geschirr in der Spüle.

Als Aaron mir Gesellschaft leistete, bekam ich ein merkwürdiges Gefühl in der Magengrube. Denn sie altklugen Weisheiten, die er in Sydney von sich gegeben hatte, fanden nun auch hier statt. Ich hatte das anfangs sehr an ihm geschätzt, doch jetzt kam es mir vor, als wäre das alles, was ihn aus machte. Und um ehrlich zu sein würde ich lieber Niall dabei zuhören, wie er euphorisch über Golf redete, als mir Aaron hier zu stehen.

Ich war sogar geradezu erleichtert, als er verkündete, dass er wieder aufbrechen würde. Er hatte einige gute Fotos gemacht, die er mir stolz zeigte, bevor er ging.

„Ist mit dir alles in Ordnung?", fragte er plötzlich und erwischte mich an einem wunden Punkt. Wie es so oft geschehen war in letzter Zeit.

„Ja, es ist nur, dass ich eine ziemlich blöde Woche habe", erwiderte ich und versuchte dabei so locker wie möglich zu klingen.

Auf Aarons Gesicht bildete sich ein Grinsen. „Verstehe schon."

„Du verstehst das überhaupt nicht", ärgerte ich mich und war sofort erschrocken darüber, wie böse mein Kommentar klang.

Aaron seufzte und das dämliche Grinsen hätte ich ihm am liebsten direkt aus dem Gesicht gefegt. Was dachte er sich eigentlich?

„Doch, Charlie." Er hängte sich seine Kamera um den Hals und zog sich die Jacke über. Dann vergrub er die Hände in den Jackentaschen und schaute mir direkt in die Augen. „Ich verstehe das."

Und damit war er verschwunden und ließ mich einfach so zurück, ohne ein weiteres Wort zu sagen. Es war glasklar, dass er auf Niall anspielte und das machte mich wahnsinnig, denn es würde nie aufhören. Diese dämlichen Anspielungen und das schwere Herz das ich verspürte.

Gegen Abend waren alle Gäste verschwunden und Tracy warf sich ihre Jacke über, als ich gerade dabei war die Jalousien der großen Fenster zu schließen. Hastig ging Tracy mir dabei zur Hand und drehte das Schild an der Glastür von Geöffnet auf Geschlossen, bevor sie auch diese Jalousie schloss.

„Kannst du nachher abschließen?", sagte sie gestresst. „Ich muss nochmal los."

„Klar", erwiderte ich verwundert und sie warf mir quer durch den Raum einen goldenen Schlüssel zu. Fast ließ ich den Besen fallen, den ich mir gerade erst zur Hand genommen hatte.

„Danke, bist ein Schatz. Bis morgen", flötete sie fröhlich, verschwand aus der Tür und knallte sie dabei so heftig zu, dass sie wieder aufsprang. Da ich allerdings gerade dabei war einen der Stühle auf einen Tisch zu stellen, um mit dem Besen die Kuchenkrümmel wegzufegen, ließ ich die Tür einfach einen Spalt offen.

Ein frischer Wind wehte durch den Raum und ich machte mich daran unter den Tischen herzufegen, nur um dann alle Stühle wieder an ihren gewohnten Platz zu stellen. Draußen hörte ich den Wind am Haus vorbei ziehen und als es mich fröstelte, stieß ich mit dem Besenstiel einfach gegen die Tür, damit sie ins Schloss fiel. Sie gab ein klackendes Geräusch von sich und sprang abermals auf. Der Wind war viel zu stark. Genervt ging ich zum Eingang und schlug sie dieses Mal mit ein wenig mehr Kraft ins Schloss. Doch es gelang mir nicht, denn sie öffnete sich erneut.

„Dieses verfluchte Ding", murmelte ich zu mir selbst und beäugte für einen Moment das Schloss.

„Du kannst die Tür ruhig offen lassen. Ich wollte sowieso gerade hereinkommen."

Ungläubig starrte ich in die Dunkelheit. Mein Herz begann zu rasen, mein Magen drehte sich um hundertachtzig Grad und wir wurde schlagartig bitterkalt. Der Wind pfiff mir um die Ohren und ließ das Glöckchen an der Tür gegen die Scheibe knallen.

Ich kannte seine Stimme. Ich würde sie unter tausenden von anderen Stimmen erkennen und sie würde mir stets eine Gänsehaut über den Rücken jagen.

Niall trat in den Schein der düsteren Außenbeleuchtung. Sein Blick kreuzte meinen und ich hatte das Gefühl, dass mein Herz jeden Moment für einen Schlag aussetzen musste. So fühlte es sich jedenfalls an. Der Ausdruck in seinem Gesicht war unergründlich und ich stand wie erstarrt im Eingang des Cafés.

Er trug das gestreifte Shirt, das ich so sehr an ihm mochte und mit der dunkelblauen Jacke darüber, sah er einfach unverschämt gut aus. Die rechte Hand tief in der Hosentasche vergraben musterte er mich für einen Augenblick. Der Wind zerzauste seine Haare und er blinzelte einige Male. Erst jetzt fiel mir der Papphalter in seiner linken Hand auf, in dem zwei Kaffeebecher drapiert waren.

Und dann lächelte er.

Es war das aufrichtige, ehrliche Lächeln, das ich so sehr vermisst hatte. Mein Puls überschlug sich und für eine Sekunde fühlte es sich an, als würde ich fliegen können.

„Lässt du mich rein, oder soll ich ewig hier draußen stehen bleiben?", fragte er und schmunzelte. Das Lächeln, das ich so liebte, verflüchtigte sich schnell und machte Platz für ein freches Grinsen.

Mit einem Mal tat ich es ihm gleich, ganz egal wie sehr ich versuchte mein Grinsen abzustellen, es war wie festgefroren.

„Eigentlich", sagte ich, „haben wir geschlossen." Ich zuckte mit den Schultern und tippte auf das Schild an der Tür, was ihn zum Lachen brachte.

Er trat einen Schritt näher und ich roch sein Aftershave, als er sich nach vorne beugte und leise sprach: „Wissen Sie, ich bin sozusagen Stammkunde von Miss Harris. Die schuldet mir nämlich noch eine Ladung Brownies."

„Ach wirklich?", wollte ich wissen und schenkte ihm ein weiteres Lächeln. Mit zittrigen Händen hielt ich ihm die Tür auf und er nickte, bevor er eintrat.

„Du weißt, dass das hier ein Café ist", sagte ich und zeigte auf die Becher in seiner Hand.

Er verstand sofort. „Das wäre nicht das gleiche gewesen", erwiderte er schmunzelnd. Sofort dachte ich an all die Male, in denen er mir einfach so einen Kaffee mitgebracht hatte. Das war so oft gewesen, dass es schon zu einer Tradition geworden war.

Neugierig schaute Niall sich um und stellte die beiden Kaffeetassen achtlos auf einen der kleinen Tische. Er ließ den Blick durch den Raum schweifen, schien alles genau unter die Lupe zu nehmen und beäugte eindringlich die leere Auslage an der Theke.

„Woher wusstest du, dass ich hier bin?", wollte ich wissen und er drehte sich zu mir um.

„Deine Schwester hat mir eine Nachricht geschrieben", erwähnte er beiläufig und fuhr mit dem Finger über einen der weißen Metallstühle.

„Ihre liebe fürs Stalken ist weitaus beängstigender als ich gedacht hatte." Ich seufzte, als ich daran dachte, dass Amy mein Handy durchforstet hatte, um Nialls Nummer zu finden.

Niall lachte laut auf. „Ich mache mir erst Sorgen, wenn sie mit einem Teelöffel einen unterirdischen Tunnel bis in mein Wohnzimmer gräbt."

Aufmerksam musterte ich ihn, als sein Lachen verstummte. Ich sehnte mich nach seiner Berührung und der vertrauten Wärme, die von ihm aus ging.

„Hast du meinen Brief bekommen?"

Er trat einen Schritt näher. Seine Wangen waren leicht gerötet und seine Augen funkelten mir direkt entgegen. Wie sehr hatte ich diese blauen Augen vermisst.

„Ja, habe ich", erwiderte er. „Und ich habe jetzt alle Antworten, die ich brauche."

Ein sanftes Lächeln erschien auf seinen Lippen und er trat noch einen Schritt näher.

„Du willst also Abenteuer erleben?", sprach er belustigt. „Ich habe so etwas wie Bungeejumping oder Fallschirmspringen im Sinn."

Ein dumpfes Lachen entglitt meiner Kehle.

„Wenn du mich dieses Mal nicht wieder loslässt", meinte ich und spielte auf den Tag in Koh Mak an, an dem er mich von der Palme hatte fallen lassen und an den Tag in Sydney, als wir an dem Seil über den See geschwungen waren.

„Ich lasse dich nicht los", sagte er ernst. „Versprochen."

„Wirklich?"

„Ich habe es dir schon einmal gesagt, Charlie", sagte Niall leise und nahm meine rechte Hand in seine.

Wie von selbst verschränkten sich unsere Finger, er strich sanft mit seinem Daumen über meinen Handrücken. Und plötzlich waren alle dunklen Wolken verschwunden.

Es war so lächerlich einfach.

Niall atmete fast unmerklich ein und schaute mir direkt in die Augen, bevor er fort fuhr.

„Ich halte immer meine Versprechen."

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never thought I'd feel like this
like when I close my eyes
and don't even care if anyone sees me dancing
like I can fly and don't even think of touching the ground
like a heartbeat skip, like an open page
like a one way trip on an aeroplane
it's the way that I feel when I'm with you
brand new

»«

E N D E

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