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33 » Kokosnüsse und Chaos

N I A L L

Koh Mak, März 2016

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Im ersten Moment war ich überrascht und überrumpelt, dann fanden meine Hände wie von selbst ihren Weg zu Charlies Taille. Ihre Lippen waren weich, warm und ich schmeckte das Salzwasser. Um mich herum verstummte das leise Plätschern des Meeres und als sie leise seufzte, konnte ich mir das Lächeln nicht mehr verkneifen.

„Können wir nicht einfach hier bleiben?" Ihr Shirt hing klatschnass auf ihren Schultern und auf ihren Wangen begannen die ersten Wassertropfen abzuperlen.Vorsichtig strich ich mit meinen Daumen unter ihren Augen entlang, worauf sie lächelte.

„Ich hätte auch nichts gegen vierundzwanzig Stunden Sonnenschein", sagte ich und schaute für einen Moment der dahin treibenden Kokosnuss hinter.

„Das meine ich ja gar nicht", entgegnete sie. „Eigentlich mag ich den Regen in London sogar sehr gern."

„Ich glaube, du bist so ziemlich der einzige Mensch den ich kenne, der das Mistwetter vermisst", sagte ich.

„Aber das gehört doch dazu. Stell dir vor, es würde ständig die Sonne strahlen, das würde doch irgendwie nicht passen", sagte Charlie stirnrunzelnd. „Außerdem gibt es nichts Besseres, als vom Regen überrascht zu werden, während alle anderen hektisch nach ihren Regenschirmen suchen. Dann sind alle abgelenkt und suchen den nächsten Unterschlupf und du kannst einfach ganz in Ruhe durchatmen. Kaum jemand achtet dann auf den anderen. Das mag ich besonders."

Unweigerlich musste ich lächeln. Während sie erzählte, warum sie den Regen so mochte, leuchteten ihre Augen. Vielleicht mochte ich das besonders an ihr. Es war lange her, dass ich mir selbst Gedanken über solch banale Dinge gemacht hatte. Alles um mich herum war so schnelllebig und geplant, mit Charlie schien alles wie weggeblasen zu sein. Auf irgendeine Weise stand die Zeit still und alles war simpel, leicht und mühelos.

Bevor ich den Gedanken zu Ende führen konnte, erwischte mich eine Ladung Wasser im Gesicht und Charlie jagte der Kokosnuss hinterher. Schnell hatte die das grüne Ding eingeholt und stiefelte mit der Nuss unter dem Arm wieder zum Strand zurück. Widerwillig folgte ich ihr; dahin war der schöne Moment.

Nach einer halben Stunde waren unsere Klamotten komplett getrocknet, die Kokosnuss samt Fotoalbum ihres Vaters in ihrer Obhut, und wir auf dem Weg um etwas zu Essen zu finden. Etwa ein paar hundert Meter weiter trafen wir auf Ed und Hannah, die von der Strandbar im Ressort zu einer kleinen Feier der Einheimischen am Strand gewechselt hatten. Ed tanzte mit einer jungen Thailänderin in knappen Kleidern und er hatte das breiteste Grinsen drauf, das ich seit langem gesehen hatte.

Charlie bestellte sich etwas Undefinierbares mit Kokosnusssoße von einem freundlichen Koch, der die Gäste mit kulinarischer Vielfalt beglückte. Ich gab mich mit Phad Thai zufrieden, einem typischen thailändischen Nudelgericht. Die Blonde fluchte, als sie die ersten Bissen probierte, ihr Gesicht lief rot an und sie fächerte sich immer wieder selbst Luft zu. Obwohl der Koch versichert hatte, dass die Kokosnuss die Schärfe ein wenig milderte, sah sie nun aus wie ein knallroter Fesselballon, der jede Sekunde in die Luft ging. Tapfer leerte sie jedoch ihre Schale und ließ sich anschließend sogar dazu überreden, mit Hannah und mir im Sand zu tanzen. Zwischendurch pfefferte Ed Charlies Kokosnuss auf einen kleinen Fels, die Einheimischen jubelten und Charlie schlürfte in aller Ruhe die Kokosmilch.

Ich fühlte mich unbeschwert und frei, tanzte bis mir der Schweiß den Rücken runter lief und ließ mich zum Abkühlen von Charlie ins Wasser ziehen. Unverhofft hatten wir uns somit den perfekten letzten Abend unseres gemeinsamen Urlaubs geschaffen.

Mitten in der Nacht wanderten wir lachend zu unserer Hütte zurück. Ed und ich nahmen die Frauen Huckepack und liefen im Sand um sie Wette. Immer wieder fielen wir der Nase nach in den Sand, bis wir uns vor lauter Lachen kaum mehr einkriegten. Charlie hielt das Fotoalbum ihres Vater noch immer fest in den Händen, während ich sie auf dem Rücken trug.

„Versprichst du mir was, Niall?", fragte sie mich, bevor wir an der Hütte ankamen. Ich nickte fast unmerklich, doch ich wusste, dass sie es sah. „Kommst du mich mal besuchen und wir gehen zusammen im Regen spazieren?"

„Versprochen", versicherte ich ihr lächelnd

Am Tag darauf war ich heilfroh, die ellenlange Fahrt zum Flughafen überstanden zu haben und im Flugzeug zu sitzen. Das Einchecken verlief reibungslos und nach einem Zwischenstopp in Kuala Lumpur saßen wir endlich im Flieger nach Hause. Es schlauchte, so viele Stunden zu fliegen, glücklicherweise war ich das gewohnt. Ich hatte einen Fensterplatz neben Ed, Charlie saß zwei Reihen vor uns in der mittleren Sitzreihe am Gang. Nach großem Theater hatte auch Hannah ihren Platz gefunden, ein paar Reihen hinter Ed und mir.

Die ersten Stunden waren verflucht langweilig, bis ich endlich ein wenig Ruhe fand und neben Ed, der schon seit einer geschlagenen Stunde in mein linkes Ohr schnarchte, einschlief.

Das dumpfe Nuscheln aus den Lautsprechern ließ mich aufschrecken. Schnell warf ich einen Blick auf den Bildschirm und erkannte, dass wir in weniger als vierzig Minuten am Flughafen ankamen.

Plötzlich war ich hellwach und realisierte, dass ich nicht einmal mehr eine Stunde hatte, um mich von meinen drei Mitreisenden zu verabschieden. Ed würde morgen früh schon zu seiner Familie aufbrechen, aber ich war sicher, dass ich ihn früher oder später sowieso auf dem ein oder anderen Event antreffen würde. Aber wann ich Charlie wieder sehen würde, wusste ich nicht. Ich war mir sicher, dass irgendjemand ohnehin Wind davon bekommen hatte, dass ich in London landete. Manchmal war ich verblüfft, wie genau unsere Fans Bescheid wussten, wie schnell solche Informationen die Runde machten und wie zuverlässig diese Art von Buschfunk unter ihnen funktionierte.

Spätestens nachdem ich durch die Gepäckrückgabe war, ging sicher das Blitzlichtgewitter los. Man konnte nie vorsichtig genug sein, deshalb hielt ich mich besser von Charlie und Hannah fern. Egal mit wem ich mich sehen ließ, es wurde sowieso spekuliert und in alles viel zu viel hinein interpretiert. Besser war es da, dass wir auf ein großes Abschiedsprozedere verzichteten.

Sicher war zu Hause mindestens genau so die Hölle los. Da ich mit meinem Cousin zusammen wohnte, war bei uns meist volles Haus, meine anderen Cousins hatten sich sicher einquartiert und Freunde gingen ein und aus. Irgendwo war immer etwas los und da ich wochenlang nicht dort gewesen war, nahmen sie mich in Anspruch und nutzen mich direkt aus, um die Clubs unsicher zu machen.

Erst vor dem Abflug in Bangkok hatte ich eine Nachricht von meinem Cousin bekommen, der mir direkt mitteilte, dass wir unbedingt im Cirque le Soir vorbei schauen sollten. Der Club war nicht mein Ding, ich war ein, zwei Mal mit Louis dort gewesen und jedes mal hatte ich mir danach gesagt, dass es das letzte Mal war. Allerdings kannte Louis jeden zweiten, der dort war und mit meinen Cousins hatte ich da sicher mehr Spaß.

In ein paar Tagen würde ich schon wieder nach LA aufbrechen, da konnte ich immerhin ein Auge zudrücken und mich überreden lassen. Obwohl ich sicher todmüde sein würde, sobald ich mein Sofa sah. Notfalls musste ich eben ein Nickerchen halten, oder mir ein paar Energydrinks rein pfeifen.

Ich freute mich auf Kalifornien. Louis und ich hatten uns verabredet. Besonders freute ich mich auf Freddie, den ich zum ersten mal sehen würde. Danach hatte ich allerhand damit Zutun irgendwo in der Weltgeschichte umher tingeln, Golf zu spielen, Freunde zu besuchen und an ein paar Songs zu schreiben. Zum Ausschlafen blieb mir irgendwann schon noch genug Zeit.

Von uns Vieren war ich derjenige gewesen, der sich am meisten dagegen gewehrt hatte, dass wir eine Pause einlegten. Die letzten Jahre waren die reinste Achterbahnfahrt gewesen und ich hatte immer noch Angst, dass all die schönen Momente verblassten oder sogar ganz verschwanden. Ich hatte mir selbst ein Versprechen gegeben und solange es eben ging, würde ich nicht aufhören mich selbst zu verbessern und meine eigenen Worte zu Papier zu bringen. Einerseits vermisste ich es, auf Tour zu gehen und die Jungs ständig um mich zu haben. Andererseits freute ich mich wahnsinnig darauf, auf eigenen Beinen zu stehen und Songs zu schreiben, die ganz allein meine waren.

Die erneute Ansage aus den Lautsprechern holte mich zurück ins Hier und Jetzt. Ich warf einen Blick zu Ed neben mir, der sich in aller Seelenruhe verschlafen die Augen rieb und vor sich hin gähnte. Hannah sah ich immer noch nirgendwo. Wahrscheinlich war sie zu klein, als dass ich sie irgendwo entdecken konnte. Als mein Blick nach links schweifte, begegnete ich Charlies Blick, die mich für einen Moment lächelnd ansah und sich dann wieder dem Bildschirm am Vordersitz widmete.

Aus dem Netz am Sitz vor mir fischte ich ein Flugzeugmagazin und riss eine Ecke der erstbesten Seite heraus, auf die ich etwas kritzeln konnte. Anschließend kramte hektisch ich in meinem Rucksack nach einem Kugelschreiber. In zwanzig Minuten erreichten wir London. Je länger ich in dem großen Fach herumsuchte, umso größer wurde das Chaos. Ed schielte zu mir herüber und warf mir einen fragenden Blick zu. Kurz darauf hielt ich triumphierend den Kugelschreiber in die Höhe, was Ed dazu veranlasste, mit den Augen zu rollen und sich wieder seufzend zurück zu lehnen.

In klitzekleinen Buchstaben schmierte ich etwas auf den Papierfetzen und ließ Charlie wissen, dass sie mir fehlen würde und dass sie auf sich aufpassen sollte, bis wir uns wieder sehen würden. Nachdem ich es zusammengefaltet hatte, klemmte ich den Kugelschreiber an das Papier und räusperte mich laut. Ed riss neben mir erschrocken die Augen auf, sonst schien niemand zu bemerken, dass ich auf mich aufmerksam machen wollte. Selbst Charlie nicht, die nun ihre Sachen zusammen kramte und sie achtlos in den Rucksack stopfte.

Ohne es noch einmal zu versuchen, zielte ich und traf sie prompt am Hinterkopf. Erschrocken fuhr sie hoch und tastete nach dem Zettel, den sie Sekunden später auf ihrem Sitz fast. Verwundert schaute sie sich um, bis ihr Blick an mir kleben blieb und sie mein breites Grinsen bemerkte. Sie tat es mir gleich, lächelte und drehte sich nach vorne, um den Zettel auseinander zu falten.

Es dauerte nicht lang, da nahm sie das gleiche Magazin aus dem Fach an ihrem Vordersitz und riss eine Ecke davon ab. Während sie ihre Antwort auf das Papier kritzelte, schaute ich aus dem Fenster. Das Flugzeug sank immer mehr, nicht mehr lange und ich ich atmete die vertraute Londoner Luft ein. Die dicken, dunklen Wolken rauschten an uns vorbei und brachten Regen mit. Ich hatte es auch nicht anders erwartet, im Gegensatz zum Wetter in Thailand, trübte das allerdings schon ein wenig meine Stimmung. Doch schlagartig erinnerte ich mich an Charlies Regentheorie und musste Lächeln.

Ich machte mir trotzdem warme Gedanken und erinnerte mich immer wieder selbst daran, dass ich schon in kurzer Zeit im nächsten Flieger Richtung Kalifornien sitzen würde, wo die Sonne schon auf mich wartete. Für einen Moment wünschte ich mir, ich könnte Charlie einfach so einpacken und mitnehmen.

„Niall", riss Ed mich aus meinen Träumereien und wedelte mir mit einem kleinen, sorgfältig zusammengefaltetem Zettel vor der Nase herum. Ich faltete ihn auseinander und sofort breitete sich ein Lächeln auf meinem Gesicht aus.

'Du wirst mir auch fehlen. Denkst du, du kannst in deinem Terminkalender blättern und dir irgendwann mal eine Stunde Zeit nehmen? Ich habe bestimmt ab und an mal ein paar Brownies zu viel.

Es ist komisch, wieder nach Hause zu fahren. Am liebsten würde ich für immer weg bleiben, meine Koffer packen und direkt in den nächsten Flieger steigen. Es war wunderschön. Danke für alles, Niall.'

In der unteren Ecke des kleinen Zettels hatte sie ein grinsendes Gesicht gekritzelt. Vorsichtig faltete ich ihn wieder zusammen und schob ihn in meine Hosentasche, bevor ich Charlies Blick erneut begegnete. Kurz darauf leuchtete die Sicherheitsanweisung auf, die uns darauf hinwies, dass wir uns anschnallen sollten.

Tische wurden hochgeklappt, persönliche Dinge ins Handgepäck gestopft, Sitze verstellt und das Flugzeugpersonal machte ihre Runde. Je näher wir dem Boden kamen, umso hektischer wurden alle um uns herum. Zwei Reihen vor uns schnauzte eine Frau ihren Mann an, hinter mir tritt immer wieder jemand gegen meinen Sitz.

Keine zwanzig Minuten später nahm das ganze Spektakel neue Ausmaße an. Geduld schien ein Fremdwort zu sein, denn als man endlich das Flugzeug verlassen konnte, brach das reinste Durcheinander aus. Ed wurde fast ein kleiner Rollkoffer über den Schädel gezogen, weil der Typ gegenüber mit einer sagenhaften Hektik sein Handgepäck aus den Staufächern riss und dabei das pinke Gepäckstück der Dame vor uns mit heraus zog.

Ich schaute nach vorne um zu sehen, ob Charlie noch stand, oder ob sie schon am Boden lag und sah, dass der gleiche Typ, der Ed fast geköpft hatte, sich nun an Charlie vorbei drängelte und sie dabei unsanft an Charlies Schulter aneckte. Ich sah von hier aus, wie sie genervt die Augen rollte, wieder ein Schritt zurück ging und versuchte ihren Rucksack aus dem Fußraum zu zerren.

Als hätte ich alle Zeit der Welt ließ ich den Trubel an mir vorbei ziehen, beobachtete das Treiben und drehte mich nach hinten, um zu sehen, ob sich das Flugzeug langsam leerte.

Das erste mal seit Stunden sah ich Hannah, die alle Mühe hatte an besagte Staufächer überhaupt dran zu kommen. Sie streckte sich und angelte auf Zehenspitzen nach ihrer Handtasche. Niemand schien ihr helfen zu wollen, alle drängelten sich ungeduldig an ihr vorbei und als Ed sich in Bewegung setzte, schnappte ich mir meinen Rucksack und quetschte mich an den anderen Fluggästen vorbei, um Hannah zu helfen. Dankbar lächelte sie mich an, als ich ihr ihre Tasche reichte und tippelte dann im Gänsemarsch durch den engen Gang Richtung Ausgang.

Ich hatte das Gefühl es wurde nicht leerer und ein paar Reihen vor mir wurde Charlie zum zweiten Mal angerempelt. Grinsend ging ich zu ihr, als die Leute vor mir Richtung Ausgang gingen und schnappte mir ihren Rucksack. Anschließend schob ich sie sanft durch den engen Gang und passte auf, dass sie nicht doch noch zu Boden gerangelt wurde.

Ed hatte sich in der Zwischenzeit durch die Sitze geschummelt und war blitzschnell verschwunden. Ich sah noch so gerade eben seine feuerroten Haare, bevor er um die Ecke huschte und schnellen Schrittes folgten ihm.

Je näher wir der Gepäckausgabe kamen, desto merkwürdiger fühlte ich mich. Ich mochte den Gedanken nicht, dass ich nicht genau wusste, wann ich Charlie wieder sehen würde.

Ich hatte es ihr versprochen und ich hielt immer meine Versprechen.

Doch es machte mich wahnsinnig, zu wissen, dass ich nicht einfach so mir nichts, dir nichts zu ihr konnte, um einen Abend mit ihr zu verbringen. Dazu war in den nächsten Wochen einfach zu viel geplant.

„Ich will nicht nach Hause", sagte Charlie wehmütig, als wir am Gepäckband standen. Ich hielt nach meinem Koffer Ausschau und hatte Angst, dass schon wieder etwas verloren gegangen war. Auf verlorene Koffer konnte ich in nächster Zeit wirklich verzichten.

„Ich auch nicht", hörte ich Hannah von der Seite sagen.

Ed hievte wenige Schritte von uns entfernt seinen Koffer vom Band und kam anschließend lächelnd zu uns herüber. Anscheinend hatte er es eilig, denn ohne ein Wort zu sagen umarmte er erst Hannah und schlug dann zum Abschied bei mir ein.

Trotz allem was passiert war, war es toll, dass Ed mit von der Partie war. Ich hatte das Gefühl er war viel ausgeglichener. Ganz so, als hätte er im Endeffekt doch alles richtig gemacht und seine freien Wochen voll ausgekostet.

Bevor er ging, umarmte er Charlie herzlich und lang, drückte sie fest an sich und strich ihr anschließend liebevoll mit dem Daumen über die Wange. Er schulterte seinen Rucksack, nahm vorher den Strohhut, den wir ihm in Bangkok angedreht hatten, ab und setzte ihn Charlie auf den Kopf.

Ein liebes und ehrliches Lächeln zierte ihr hübsches Gesicht und für einen Moment sah es so aus, als hätte sie Tränen in den Augen.

Kurz darauf war der Rotschopf verschwunden und die Blonde schaute ihm hinterher, bis er um die Ecke verschwand.

Im Augenwinkel sah ich meinen Koffer und spielte kurz mit dem Gedanken, ihn noch eine Runde auf dem Gepäckband mitfahren zu lassen. Einerseits wollte ich den möglichen Trubel, der mich vielleicht in der Halle erwartete, nach hinten schieben, andererseits konnte ich mich nicht trennen und hätte Charlie am liebsten noch einmal an mich gezogen, um sie zu küssen.

Ich konnte Liams Stimme förmlich hören, als ich mir selbst sagte: Aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Er hatte stets solch blöde Sprüche parat, die mich in der Vergangenheit fast zur Weißglut gebracht hätten. Aber es half alles nichts und ich nahm meinen Koffer vom Band, als er an mir vorbei fuhr. Je länger ich hier stand, desto schlechter fühlte ich mich.

Sowohl Hannah als auch Charlie mussten noch auf ihr Gepäck warten. Ich sah das als perfekte Gelegenheit, mich aus dem Staub zu machen, bevor ich hier fest wuchs.

Nachdem ich Hannah kurz umarmt hatte, drückte Charlie ihrer besten Freundin kurzerhand den Strohhut in die Hand und legte dann überschwänglich die Arme um meinen Nacken. Wie von selbst tat ich es ihr gleich. Ich roch ihr Parfum und das Shampoo in ihren Haaren, spürte ihren Atem an meinem Hals und kostete jede Sekunde voll aus. Das seltsame Gefühl kehrte zurück und mein Herz hämmerte gegen meinen Brustkorb.

Ich hatte nicht geahnt, dass es mir so schwer fallen würde, sie einfach dort stehen zu lassen. Obwohl sie in meinen Armen lag, fehlte mir ihre Nähe schon jetzt und einen Gedanken später, löste sie sich von mir. Behutsam legte ich ihr den Gurt ihres Rucksackes, den ich bis gerade für sie getragen hatte, über die Schulter.

Ihre blauen Augen musterten mich aufmerksam und ich musste schlucken. Wenn ich jetzt nicht ging, dann war es das mit meiner eisernen Selbstkontrolle.

Schweren Herzens und fast wie in Zeitlupe nahm ich den Griff meines Koffers in die Hand und trat den ersten Schritt nach hinten an. Charlies Augen schauten nicht für eine Sekunde weg, um uns herum schien für es für einen Wimpernschlag totenstill.

Dieses Gefühl hielt solange an, bis ich mich umdrehte und Richtung Ausgang ging. Vielleicht war es albern, dass mir das schwer im Magen lag. Es war ein Abschied auf Zeit, nicht auf ewig. Und trotzdem sträubte sich alles in mir dagegen. Ein letztes Mal drehte ich mich um und sah ihr Lächeln, bevor ich um die Ecke verschwand.

Auf Basil war verlass, denn bevor ich das Chaos in der großen Halle überhaupt richtig wahrnahm, kam er auf mich zu und geleitete mich fast ohne Zwischenfälle durch das Gedränge. Es war mehr los, als ich gedacht hätte, das Blitzlicht blendete mich und ich war mehr als nur froh, dass ich durch den Zirkus nicht allein durch musste. Nach all den Jahren war die Aufruhr, die entstand, wann immer wir irgendwo auftauchten, fast zur Normalität geworden und es war komisch für mich, dass Liam, Louis und Harry nicht bei mir waren. Immer noch.

Als wir meinen Koffer in den Kofferraum bugsiert hatten und aus dem Parkhaus fuhren, erwartete uns der vertraute Londoner Regen. Die Fahrt nach Hause verging wie im Flug und ich hievte mein Gepäck allein ins Haus. So schnell wie Basil am Flughafen aufgetaucht war, war er auch wieder verschwunden. Bevor ich überhaupt die Tür öffnen konnte, war das Auto auch schon die Straße hinunter verschwunden.

Und statt vollem Haus, erwartete mich gähnende Leere. Drinnen war es mucksmäuschenstill – man hätte eine Stecknadel fallen hören. Meine Schlüssel warf ich achtlos auf die Kommode und ich rief den Flur hinunter. Doch es rührte sich nichts und ich wünschte mir ein wenig Chaos herbei.

In der Küche fand ich einen Zettel vor, auf dem mein Cousin mir mitteilte, dass er ein paar Tage mit Freunden in Brighton verbrachte und erst am Wochenende wieder kam. Dahin waren all meine Pläne und obwohl ich mir erst vor ein paar Stunden noch ein wenig Ruhe und Entspannung herbei gesehnt hatte, fühlte ich mich plötzlich einsam.

Draußen prasselte der Regen an die Fensterscheiben und insgeheim wünschte ich mir nichts sehnlicher, als mein Versprechen einzulösen, Charlies Hand zu nehmen und einfach stumm durch den Regen zu laufen.

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Ihr Lieben, ihr habt länger warten müssen und das tut mir furchtbar leid. Ich hatte kein WLAN und das Chaos ist bei mir ausgebrochen. Die gute Nachricht ist allerdings, dass ich in der Zwischenzeit sagenhafte sechs Kapitel vorschreiben konnte. Davon kommt eines morgen Abend oder am Samstagvormittag

Eigentlich wollte ich direkt zwei Kapitel hochladen, ich muss allerdings nochmal drüber schauen, weil mir ein kleiner Fehler unterlaufen ist. Außerdem kann ich dann heute mal anfangen, all die Kapitel von anderen zu lesen, die ich in der Zwischenzeit verpasst habe

Vielen lieben dank an alle, die fleißig gevotet und kommentiert haben. Die offenen Kommentare werde ich natürlich noch nachholen :)

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