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Pasión de viajar

"Warte."

Erschrocken drehte Manu sich um und erkannte die Silhouette seines Bruders, welcher erst an der Wand lehnte und dann auf ihn zu kam.

"Woher wusstest du...?"

Sebastian lachte nur. "Ach Manu. Das hast du schon gemacht, als wir noch total klein waren. Ich wusste es einfach."

Jetzt stand er genau vor ihm und Manu konnte ihm nicht in die Augen schauen. Schon wieder lief er weg.

"Es tut mir Leid... Aber bitte versteh mich, das hier... Das ist nicht mehr mein Zuhause. Ich fühle mich fremd und einfach nur unpassend."

Plötzlich wurde er in eine Umarmung gezogen.

"So bist du nunmal, Manu. Dich zieht es in die Ferne und alles unbekannte war für dich immer schöner als das, was du schon kanntest... Ich gebe zu, das ich dich nicht ganz verstehe, aber ich akzeptiere das. Du warst nie so wie wir, aber niemanden von uns hat das gestört. Du bist mein Bruder, okay? Ich werde dich immer unterstützen. Das habe ich dir letztens schon gesagt."

Sie lösten sich voneinander und Sebastian gab Manu einen Schlüssel.

"Hier. Ich war schon seit Wochen nicht mehr in meiner Wohnung... Da kannst du erstmal unterkommen, wenn du willst."

Ein wahnsinniges Gefühl machte sich in Manu breit, ein Kribbeln unter seiner Haut, das er seit Wochen nicht gespürt hatte.

Freude.

Er begann zu Lächeln und umarmte seinen Bruder nochmal kurz. Tränen schimmerten veräterrisch in seinen Augen.

"Danke... Für alles, wirklich!"

"Sehen wir uns nochmal?" fragte Sebastian leise und hielt Manu an der Schulter fest.

"Ich werde zu deiner Hochzeit kommen, versprochen."

Sebastian ließ ihn los. "Danke, Manu. Wirklich. Dann sehen wir uns?"

"Ja."

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Während jeder andere Mensch um so eine Uhrzeit müde ins Bett gefallen wäre, saß Manu auf der Fensterbank und starrte den Mond an.

Luna.

Ja, die spanische Sprache war um ein tausendfaches schöner als die deutsche. Vor allem gab es weniger Schimpfwörter.

Eres la luna brillante, eres el sol ardiente, eres la estrella más hermosa del cielo. Tu eres mi nube en el horizonte.

Du bist der helle Mond, du bist die heiße Sonne, du bist der schönste Stern am Himmel. Du bist meine Wolke am Horizont.

Eine süßere Liebeserklärung würde Manu wohl nie mehr hören.

Oder doch? Sebastians Worte hatten ihm neue Hoffnung gemacht auf eine Zukunft, in der er wieder glücklich werden könnte.

Nicht im geringsten müde wandte Manu sich vom Fenster ab und entschloss, doch noch einmal raus zu gehen. Er wusste zwar, das es nachts draußen gefährlich sein konnte, doch er brauchte Bewegung.

Bevor er nach Spanien gereist war, hatte er immer Beschäftigung gehabt. Er hatte regelmäßig Videos hochgeladen, auf YouTube. Und man konnte sagen, das er damit sogar ziemlich erfolgreich war. Mit dem Geld hatte er sich damals die Reise teils selbst bezahlt. Natürlich könnte er damit wieder anfangen, aber er würde sich in dieser Welt nicht so schnell wieder zurecht finden.

Außerdem wurde er nächstes Jahr dreißig. Das ganze war nichts mehr für ihn.

Mit einer dünnen Jacke und seinem Handy stand er schlussendlich auf dem Bürgersteig vor dem Mehrfamilienhaus.

"Okay. Wohin jetzt?" fragte er sich leise und sah sich um, entschied sich dann einfach dafür, geradeaus zu gehen und setzte eine ganze Weile lang nur einen Fuß vor den anderen, tief in seinen Gedanken versunken.

Dich zieht es in die Ferne, hat Sebastian gesagt. Ist es das, was ich habe? Fernweh?

Plötzlich stolperte er irgendwas und sein Handy fiel ihm aus der Jackentasche auf den Boden.

Verwirrt blinzelte Manu und sah, das er über ein Tier gestolpert war.

Ein goldbrauner Hund lag auf dem Bürgersteig. Er wirkte vollkommen verängstigt und war mit der Leine an eine Laterne gebunden.

"Oh Gott, du armes Ding!"

Schnell ging Manu in die Hocke und strich dem Hund vorsichtig über den Kopf, woraufhin dieser den Kopf drehte und ihn aus traurigen und ängstlichen Augen musterte.

Manu hob sein Handy auf und steckte es zurück in seine Jackentasche. Wie lange lag dieser Hund hier schon und wem gehörte er? Da der Hund ein Halsband trug, schaute Manu zuerst nach einer Hundemarke. Er fand auch eine, aber auf der stand leider nur ein Name, wahrscheinlich der des Hundes.

"Jake?" Die Ohren des Hundes zuckten kurz.

Ja, das war wohl sein Name.

Nervös überlegte Manu, was er jetzt machen sollte. Er wusste, das dieser Hund krank oder gefährlich sein könnte, aber er konnte ihn doch nicht einfach hier zurücklassen!

Also fiel Manu die Entscheidung leicht. Er fummelte an dem Knoten der Leine und hielt diese kurz darauf in seiner Hand.

"Armes Ding..." murmelte Manu wieder und half dem Hund hoch. Nach zwei Schritten merkte Manu, das Jake humpelte. Vielleicht war er deswegen ausgesetzt worden? Aber wieso hatten ihn alle ignoriert?

Manu verstand zwar nicht, wie man so ignorant gegenüber anderen Lebewesen sein konnte, doch er musste es akzeptieren.

Der Weg zurück erwies sich als sehr langwierig. Was Jake wohl für ein Hund war? Er sah ein bisschen aus wie ein Golden Retriever, allerdings hatte er dafür zu langes Fell. Vielleicht ein Mischling?

Einige Zeit später merkte Manu, das der Hund keine Treppen steigen konnte, woraufhin er ihn nach oben in die Wohnung trug.

Im Schlafzimmer hoffte er, das Jake stubenrein war und legte ihm ein Kissen und einen Bettbezug so hin, das der Hund sich darauf legen konnte, was dieser auch tat.

Manu holte ihm noch eine Schüssel Wasser, aus welcher der Hund gierig trank. Danach schlief er ein.

Wie furchtbar muss ein Mensch sein, dich hilflos und schwach zurück zu lassen?

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Pasión de viajar = Fernweh

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