Backstreet Boss
Eine Eule flog durch den Wald und huschte durch die tausenden Bäume. Sie kam langsam zum Versteck von William Minerva und seiner Bande an. Die Eule sah eine ausgestreckte Hand, flog auf sie zu und landete drauf.
Es war die Hand von Vincent, der sanft den Kopf der Eule streichelte und einen Brief aus ihrem Schnabel rausnahm.
»Na, Kleine. Hast wohl uns wieder Post geschickt«, sagte Vincent, öffnete den Brief und las ihn.
Achtung, dieses Kapitel enthält Manga-Conent. Naja, also nicht wirklich. Es ist schon Staffel-2-Content. Aber wie wir ja alle wissen, ist Staffel 2 ja unsere absolute Super-Duper-wundervolle-in-Ewigkeit-Amen-Lieblingsstaffel, weshalb im diesem Kapitel mehr auf den Manga gerichtet wird. ... Na gut, also eigentlich ist das nur der Content, wo Norman aussieht wie ein Zwanzigjähriger aus einer Boygroup und die ganzen Minerva-Anhänger-Kinder im großen Baumversteck leben.
Aber hey! Ihr müsst ja den Anime nicht schauen oder dieses Kapitel lesen. Ihr könnt euch ja einfach den Manga holen. Denn Staffel 2 war Zeitverschwendung. Oder zumindest so hat die Jump-Redaktion Werbung für den Manga, nach der letzten Folge, gemacht. Im Sinne von »Ihr habt den Anime nicht gecheckt und hattet das Gefühl, es würde was fehlen? Kauft euch den Manga einfach, dann versteht ihr alles.«
Ähm... Jedenfalls... Irgendwie "Spoiler-Warnung" weil es dennoch Mangacontent ist.
Wow, dieser Brief wurde wohl etwas zu ernst zu geschrieben.
Na gut, hier ist noch ein Pupsgeräusch. Ach Mist! Das kann man in einen Text so blöd einbauen.
Dann hier nochmal Werbung: Kaufen Sie sich den Manga und Sie bekommen ein Gratis-Emma-Plüsch noch dazu. Jetzt kauf schon gefälligst, Norman!
Vincent zerknüllte den Brief.
»Verdammt, schon wieder so ein aufgeschwatztes Abo. Ich vergaß, dass das ja unsere Spam-Eule war.«
Vincent gab die Eule was zum Futtern (weil die Eule sonst mit ihrem Geschrei rumspammen würde) und ging aus dem Eulenzimmer raus.
»Aber es ist ja schon 8 Uhr morgens. Ich kann ja mal zum Boss gehen und schauen was er wohl gerade macht«, dachte er laut und ging langsam Richtung Büro vom Boss.
Der Boss oder William Minerva oder James oder Norman oder Normi oder Ich-sehe-aus-wie-ein-Boygroup-Mitglied-Norman schlief breitbeinig, mit den Füßen auf dem Tisch, auf seinen Bürostuhl und schnarchte laut. Seine Haare und Klamotten waren, wie ein Vogelnest, komplett zersaust und seine Krawatte war, wie ein Bandana, um seinen Kopf gebunden. Auf seinen Tisch stapelten sich quer mehrere Stapel voller vollbekritzelten Papier. Darunter auch ein Blatt Papier, was komplett mit Blut getränkt war, da nämlich davor auf dem Papier mehrere Matheformeln zu sehen waren.
Ob dieses Chaos nun entstanden ist, weil Norman heimlich eine Matheparty führte, könnte er nicht mehr beantworten, da Norman höchstwahrscheinlich schon einen Filmriss hätte. Ob die Sache auch in einen One-Math-Stand endete, will ich als Erzähler nicht darauf eingehen, da Norman hier eh noch erst 13 Jahre alt ist.
In diesem Moment platzte Vincent in Normans Büro rein.
»Guten Morgen, Boss-«
»Chrrrrr- Ah wa-wa-wa-was?!?!«
Norman wurde sofort hellwach; und in nicht mal einer Sekunde saß er sich ordentlich hin, richtete die Krawatte wieder ordentlich und kritzelte spontan irgendwas auf einen Blatt herum.
»Hach ja... Immer diese Büroarbeiten...«, sagte Norman laut und tat so, als wäre er gerade noch am Arbeiten.
Sein Blick richtete sich nun zu Vincent.
»Ach, Guten Morgen, Vincent!«, begrüßte er ihn.
»Boss... Sie sollen doch damit aufhören, ständig die ganze Nacht zu arbeiten«, seufzte Vincent, »Immer, wenn ich gerade reinkomme, sind Sie am arbeiten.«
Norman legt die Schreibfeder zur Seite und schaute genervt Vincent an.
»Und ich habe dir schon so oft gesagt, dass du gefälligst aufhören sollst mich anzusiezen. Ich bin immernoch erst 13.«
»Oh, verzeihen Sie, Boss! Das soll nicht fies klingen, aber Sie sehen mit Ihren Aussehen halt so aus wie ein erwachsener Mann. Wenn ich das wieder mache, sagen Sie mir einfach-«
»Vincent!«
»Ah, entschuldige.«
Norman stand genervt auf, lief zum Spiegel und rieb sich nachdenklich mit seinen Daumen und Zeigefinger den Nasenrücken.
»Ich kann ja verstehen, dass man mich schnell mit einem jungen Erwachsenen verwechseln kann. Ich sehe ja so aus, als wäre ich schon in deinen Alter, Vincent.«
Norman betrachtete sich im Spiegel.
»Naja... Solange mich keiner damit anbaggert, stört mich das schon nicht.«
»Apropro anbaggern«, sagte Vincent, der gerade Normans Bürotisch durchwühlte und das blutgetränkte Matheformelpapier hochhielt, »Wir sollten unbedingt was gegen deinen Mathefetisch unternehmen, Boss. Wenn das so weiter geht, dann wirst du wirklich von der Mathematik entjungfernt.«
»Naja, das kann man schon irgendwie machen, wenn man das Mathebuch richtig benutzt-«
»Bitte was?!«
»War nur ein Witz, Vincent! Das war nur ein dummer Witz, den ich mal vor ein paar Jahren ausgedacht habe.«
»Aber Boss!«, hörten Norman und Vincent Cislos Stimme brüllen, »Du bist doch viel zu klug für einen dummen Witz!«
Norman seufzte: »Ja, das hat derjenige damals auch gesagt.«
»Hey Vinc«, flüsterte Cislo zu Vincent, »Wenn der Boss sich wirklich mal so komisch benehmem sollte, musst du alle Mathebücher vor ihm verstecken.«
Vincent nickte und streckte den Daumen nach oben.
»Ich kann euch hören«, kommentierte Norman genervt, während er sich im Spiegel weiterbetrachte.
»GUTEN MORGEN, BOSS!«, kam Babara brüllend in Normans Büro rein.
»Wieso sind heute alle in meinem Büro...«, murmelte Norman, »Was gibt es denn, Barbara?«
»Ach, nicht so wirklich besonderes. Aber...«, antwortete Barbara und stellte einen Kuchen auf Normans Tisch, »Ich habe eben eine Bar gebaut und einen Kuchen dazu gebacken.«
»Welcher Kuchen wäre das denn?«
»Rhababer.«
»Ich verstehe«, lächelte Norman sie an, »dann werde ich den gleich probieren.«
»Lass dir Zeit, Bohoss.«
Durch Normans Lächeln fing Barbara an leicht zu sabbern.
»Hey! Psst! Barbara«, flüsterte Cislo zu ihr, »Der Boss ist immer noch 13.«
»Waaah!«, schreckte Barbara auf, »Das vergesse ich immer und immer wieder!«
»Ich kann euch immer noch hören«, murmelte Norman, während er durch seine eigenen Haare wuschelte.
Vincent begutachtete Barbaras Rhababerkuchen und sagte: »Ich habe mal Barbaras Rhaberkuchen mal probiert, Boss. Den kann ich sehr empfehlen.«
»Hey Vinc«, redete Cislo dazwischen, »Am besten schmeckt er, wenn Babara den frisch aus ihrer Bar backt.«
Vincent schnippte mit den Finger.
»Das klingt doch nach einer guten Frühstücksidee! Wie findest du das, Boss?«
Normans Blick wandte sich nun wieder zu den dreien.
»Ja, das klingt nach einer guten Idee. Aber ihr könnt schon mal zur Bar vorgehen. Ich komme dann nachher.«
»Wieso nachher, Boss?«, fragte Vincent.
»Musste aufs Klo?«, fragte Cislo, »Die gibt es auch in der RhababerBarbaraBar.«
»Ja, ich weiß. Aber ich muss vorher noch duschen gehen und mich umziehen. Ich sehe schon ziemlich zottelig aus«, antwortete Norman und ging in Richtung zu seinem eigenen Bad, was direkt neben seinen Büro war.
»Oho, der Boss geht also duschen«, murmelte Barbara leicht grinsend.
»Barbara«, flüsterte Cislo, »immer noch 13.«
»Waah! Verdammt!«
Nachdem die drei aus Normans Büro raus und zur RhababerBarbaraBar vorgingen, schloss Norman die Badezimmertür ab. Es ist schon einmal passiert, dass Cislo und Barbara ins Badezimmer reingeplatzt sind, während sich Norman umzog. Dadurch bekam Barbara damals Nasenbluten, Cislo musste sie raustragen und Norman hatte danach immer eine Notwehrbratpfanne neben der Dusche zu stehen, falls das nochmal passieren sollte. Norman wollte sich auch nicht vorstellen, was wohl wäre, wenn man ihn unbekleidet sah. Schließlich war er immer noch erst 13 und seine Mitmenschen waren nicht mehr seine jüngeren Geschwister aus Grace Field House, sondern ältere Jugendliche und fremdere Kinder aus Lambda. Sie waren zwar nun von den Monstern befreit, aber die Atmosphäre war hier dennoch anders als in Grace Field House.
Er machte die Dusche an und die eiskalten Wassertropfen prasselten auf seiner Haut. Norman zuckte etwas wegen den prassendeln, flüssigen Eis, aber das ließ ihn nicht abschrecken. Das Versteck besaß zwar ein ausgeklügeltes System und man konnte seine Grundbedürfnisse damit versorgen, jedoch war es nicht die modernste Technik. Statt Maschinen musste man alles mit Handarbeit errichten; statt Computer schrieb man Briefe, statt Smartphones gab es die alten 80er-Jahre-Handy mit Antenne und statt warmen Wasser gab es nur kaltes. Das störte aber Norman alles nicht, denn es ließ ihn ein bisschen an Grace Field House erinnern und diese Erinnerungen wollte er lange behalten.
Norman schaute sich um während er immer noch kerzengerade unter den Eiswasserfall stand.
»Ach Mist«, bemerkte er, »Jetzt habe ich vergessen vorher ein Handtuch zur Seite zustellen.«
Zazie stand schon neben Norman und hatte zufällig ein Handtuch griffbereit. Er tippte auf Normans linker Schulter und überreichte es ihm. Norman schaute auf das Handtuch, nahm es und legte es zur Seite.
»Ah, jetzt hab ich doch eins. Danke.«
Nachdem er das Handtuch zur Seite gelegt hatte, schaute er nach oben zu den prasselnden Duschkopf.
Seine Duschgedanken begannen und durch das Gefühl des eisigen, kalten Wassers auf der Haut musste Norman sich an einige Ereignisse aus Grace Field House erinnern.
Als er so ungefähr drei oder vier Jahre alt war hatte er viel mit Emma und Ray draußen gespielt. Auch bei starkem Regen - obwohl sie das natürlich nicht durften. Es war für sie damals was besonderes gewesen.
Draußen im Regen spielen? Das ist ja sowas wie eine riesengroße Dusche! Spielen und dann noch unter einer riesengroßen Dusche? Das ist ja ein riesiges, nasses Abenteuer!
Dass der Regen eiskalt war und man sich erkälten konnte, war den dreien damals egal. Manchmal haben sich die drei im Regen auch ausgezogen und sind mit Unterwäsche durch den Regen gerannt. Sie waren nun mal halt drei, vier Jahre alt - also auch einer der Jüngsten - da hatte man etwas mehr Blödsinn im Kopf gehabt.
Norman lächelte bei der Erinnerung.
»Ist das schon wirklich zehn, neun Jahre her...«, murmelte er leise vor sich hin.
Das Eiswasser knallte auf Normans Augen, weshalb er sofort die Augen zusammenkniff.
Zazie merkte, dass das für Normans Augen unangenehm war und hielt sein Schwert über Normans Gesicht, so, dass die Wassertropfen auf das Schwert prasselten. Wie bei einen Regenschirm.
»Okay, das ist wirklich praktisch. Danke«, bedankte sich Norman und betrachtete das Regenschirmschwert.
Zazie musste leicht unter seiner Papiertüte grinsen. Man hilft doch gerne, wo man kann. Besonders für den Boss.
Norman bewegte seinen Kopf nun nach unten und richtete seinen Blick auf seine Füße. Die typische Grundhaltung für Duschgedanken.
Durch diese nostalgischen Erinnerungen musste Norman wieder an Emma und die anderen denken. Selbstverständlich hatte er sie nicht vergessen. Ganz im Gegenteil: Er dachte jeden Tag an sie. Die Flucht muss auf jeden Fall geklappt haben, da war er sich in Lambda schon sicher. Sie müssen das geschafft haben! Norman hoffte es, denn sein innerer Wunsch war es schließlich, dass er sie wiedersehen wollte. Jedes Mal, wenn die Eulen oder die Post kam, hoffte er auf eine Benachrichtigung, dass sie sich ihn näherten. Aber wenn sie wiederkommen sollten, was würde danach passieren? Wie würden sie auf den überlebenden, dreizehnjährigen Norman reagieren? Schließlich waren sie schon eineinhalb Jahre voneinander getrennt.
Zazie trat besorgt näher an ihn heran, da es ihm komisch vorkam, dass der Boss schon lange und nachdenklich auf den Boden starrte. Hoffentlich ginge es den Boss gut, trotz seiner eisigen Duschgedanken.
Norman hob seine Hände hoch, schaute kurz zu Zazie rüber und wandte seinen Blick wieder den Boden zu.
»Was denkst du, Zazie?«, fragte er leise und betrachtete seine Hände, »Ob sie mich überhaupt wiedererkennen?«
Norman verglich, während er weiter seine Hände betrachtete, im seinem geistigen Auge seine Hände, die er mit elf Jahren noch besaß.
Ja, sie waren anders. Größer, schmaler, gelenkiger. Einfach nur erwachsener. Norman musste keine weiteren Körperteile betrachten, um zu wissen, dass sein ganzer Körper so war. Es wirkte alles so fremd, obwohl es immer noch sein eigener Körper war. Eine schleichende Metarmorphose und er konnte sie nicht entkommen. War das nicht schon eine dezente Form des Body Horrors?
Norman lächelte ein bisschen, ließ die Hände sinken und antwortete zu sich selbst: »Sie werden mich trotzdem wiedererkennen. Weißt du, Zazie, Emma besitzt so eine besondere Fähigkeit, dass sie irgendwie den wahren Kern des Menschens spüren kann. Egal, wie sehr man sich verändert - sei es nun äußerlich oder innerlich - Emma würde sofort den wahren Menschen dahinter spüren. Sie kann es einfach; und das sollte man bewundern.«
Norman überlegte innerlich, ob er den anderen Kindern auch mal seinen Charakter präsentieren sollte. Nicht den Boss-Charakter, sondern einfach nur den schlichten Norman-Charakter. Aber kennen den überhaupt schon Vincent, Barbara, Cislo oder Zazie? Er war sich da nicht mehr sicher.
Halt, Moment mal!, schrie es in Normans Kopf, Hier stimmt doch was nicht! Warum hat diese FailFiction schon wieder so eine ernste Stelle? Eine Parodie ist doch mehr komödiantisch!
In dem Moment bermekte Norman, dass hier noch etwas nicht stimmte und schaute zur Seite.
Zazie stand immer noch immer neben ihn und beide schauten sich stummschweigend an. Es folgte ein Moment von einer langen Stille - bis auf das Eiswasser, dass immer noch runterprasselte - und Zazie begann kurz zu winken.
»RAUS AUS DEN BADEZIMMER, ZAZIE!«, brüllte Norman, »Ich brauche hier auch meine Privatsphäre!«
Zazie schaute ihn leicht irrtiert an.
»Nein, Zazie! Das ist mir jetzt egal, ob du mich den ganzen Tag über beschützen willst! Das hab ich dir schon gestern zehn Mal erklärt! Ich brauche keinen Duschbodyguard! Ich habe doch dafür eine Bratpfanne! Und wie zum Geier bist du hier überhaupt reingekommen?!«
Zazie rannte zur verschlossenen Tür, machte die Türklinge runter und ging wieder raus.
»Die war doch abgeschlossen!«, brüllte Norman, »Wie zum Geier funktioniert das?!«
Nachdem Norman fertig mit duschen war, zog er sich wieder in seinen Büro um und ärgerte sich darüber, wie umständlich es immer war, ständig einen feinen Anzug anzuziehen. Seit wann interessiert sich eigentlich ein Dreizehnjähriger für adrette Kleidung? Gerade in den Alter will man doch mal verschiedene Stile ausprobieren!
Norman wollte gerade anfangen gelangweilt seine Krawatte umzubinden, als auf einmal sein Blick sich an einen Stuhl verfing.
Jeder kannte bestimmt diesen einen Stuhl: Der Stuhl, wo man Kleidung darauflag, wenn sie zu dreckig für den Schrank und zu sauber für die Waschmaschine waren. Komischerweise stand in Normans Büro auch so ein Stuhl mit diesen Kleiderhaufen. Woher der Kleiderhaufen kam, wusste Norman nicht. Aber gerade wegen der Kleidung fiel Norman eine Idee dazu ein.
RIIIIIIIIIIIIIIIING
Normans Gedanken wurden von einen schrillen Klingelton unterbrochen.
Es war ein altes Handy, dass auf dem Tisch lag. Da die Technik hier halt nicht modern war, musste man deshalb mit alten Geräten kommunizieren. Aber egal, wie alt die Geräte nun waren, sie funktionierten zumindest mit einer Sache gut: den Boss vom weitem zu erreichen.
Norman ging an das Handy, ein DynaTAC 8000X, ran.
»Ja? Hallo?«
Was übrigens fast ein Kilogramm schwer war.
»Was ist- Wuah ah ah aaaaaah!«
Und weil es so schwer war, verlor Norman das Gleichgewicht und knallte auf den Boden.
»Hallo? Boss? Alles in Ordnung?«, hörte man Vincent besorgt fragen.
»Alles in Ordnung«, antwortete Norman genervt, während er weiter auf dem Boden lag.
»Ah, Super! Wir wollten dich nämlich fragen, wann du nun zur RhababerBarbaraBar kommst?«
Norman seufzte leise und antwortete: »Ich ziehe mich kurz um. Dann komme ich zu euch.«
Bevor Vincent antworten konnte, legte Norman schon wieder auf, rappelte sich hoch, schmiss das Handy auf den Tisch (was ja eh nicht kaputt gehen konnte) und betrachtete wieder den Kleiderhaufen.
Ihm fiel daraufhin eine nette Idee dazu ein.
Vincent, Cislo und Barbara saßen am Tresen der RhabarberBarbaraBar, die damals so benannt wurde, weil Babara vor ein paar Wochen auf die Idee kam einfach mal so eine Bar zu bauen. Zumindest haben sie damals dass Set dieser Bar bestellt um gleichzeitig dazu die Postfunktion auszutesten. (Was dazu führte dass jeden Tag immer irgendeiner jeglichen Scheiß bestellte. Daher vermutlich auch der Kleiderhaufen)
Zazie hat sich auch neben den drei dazugesellt. Dass er vor ein paar Minuten noch klitschnass war, war für sie nicht interessant. Alles war so uninteressant, wenn der Boss nicht da war.
Cislo tippte ungeduldig mit den Fingern auf dem Tresen.
»Wann kommt der Boss denn nun?«, fragte er ungeduldig.
»Ist ja schon gut«, hörte man Norman antworten, »Ich bin nun endlich da.«
»Hey! Boss!«, riefen alle drei gleichzeitig und drehten sich in seiner Richtung.
Und waren ein bisschen überrascht von seinem Aussehen. Genauer gesagt: von seinem Outfit.
Norman trug, im Gegensatz zu seinen üblichen Outfits, einen schwarzen Hoodie. Der Hoodie war eine Nummer größer, weshalb er lockerer an Normans Körper lag. Da Norman generell einen dünnen Körperbau besaß, ließ ihn der Hoodie schlaksig wirken, als wäre er ein Bündel Lauch.
Eigentlich war es nur ein Kleidungststück, aber da es so ungewöhnt aussah, im Gegensatz zu Normans üblichen Kleidungsstil, war es wirklich ein ungewohnter Anblick.
Norman saß sich am Tresen zu.
»Habt ihr denn noch was vom Rharbarberkuchen übrig?«
Alle starrten ihn an.
»Ähm... Rhababerkuchen?«
Alle starrten ihn weiter an.
»Ähm... Hallo? Rharbarberkuchen?«
Alle starrten ihn weiter an.
»... Rharbaber?«
Wundert es noch jemanden, wenn ich sage, dass sie ihn weiter anstarren?
Norman seufzte: »Was ist denn? Habe ich denn was im Gesicht?«
»Nein, aber am Oberkörper«, antworteten die drei.
Norman lächelte sie an.
»Das ist ein schwarzer Hoodie«, antwortete er, »Ich habe mir gerade überlegt, dass ich mal lockere Kleidung anprobieren sollte. Ich habe bisher immer feine Klamotten getragen, daher wollte ich mal das Gegenteilige anziehen.«
Er schaute die vier weiter lächelnd an.
»Und überhaupt wollte ich mal sowieso eine lockere Atmosphäre zeigen. Ich weiß, dass ich zwar hier als William Minerva alles leite, aber ich bin dennoch ein normaler Mensch. Ich bin ja sogar noch jünger als ihr drei. Da ich als ein junger William Minerva auch eine angenehme Stimmung zeigen will, wollte ich mich mal von einer Seite präsentiere, die mich als lockeren Menschen zeigt. Schließlich bin ich genauso bodenständig wie ihr.«
Vincent wachte langsam aus seinen Anstarren auf, gab Norman ein Stück vom Rhababerkuchen und fragte ihn: »Und daher der Hoodie als indirektes Zeichen?«
Norman nahm den Kuchen dankend an und antworte: »Ja, so ist es.«
Barbara überlegte laut und sabbernd: »Der Boss sieht aus wie ein Backstreet Boy.«
»Ähm... Was?«
»Ja, stimmt«, bestätigte Cislo, »Er könnte echt ein Backstreet Boy sein. Oder wohleher ein Backsteet Boss. Bei den Aussehen kreischen die Mädels. Was ja schon fast Barbara macht.«
Norman verstand nicht von was die beiden redeten.
»Oder er könnte als Bassist einer Pop-Punk-Band durchgehen«, überlegte Barbara.
»Boah! Du hast recht!«, bestätigte schon wieder Cislo, »Barbara, kennst du das Album Buddha von der Band Blink-182?«
»Ja, natürlich.«
»Auch das Lied TV auf diesem Album?«
»Na klar!«
»Stell dir mal vor, unser Boss würde den Bass in diesem Lied spielen!«
Barbara (und auch Cislo) begannen zu sabbern und sagten gleichzeitig: »Boah! Wie cool wäre das denn!«
Norman verstand immer noch nicht von was die beiden redeten.
Er aß ein Stück vom leckeren Rhabarberkuchen und versuchte das Thema zu wechseln.
»Ich bräuchte übrigens noch was zu trinken-«
»Dit kannste mich fragen!«, unterbrach ihn eine Stimme vom Tresen.
Norman wandte sich zu der Stimme und vor ihm stand ein kleines Mädchen, dass streng ihn anstarrte.
»Und du bist...?«, fragte er.
»Icke bin Bärbel«, antwortete Bärbel, »ick bin eene Anjestellte von der RhabarbaberBarbaraBar. Mich konnte man mit den Set dazubestellen.«
»Interessant, dass man Angestellte auch bestellen kann... Aber was für ein Getränk kannst du mir denn empfehlen, Bärbel-«
»RharbaberBarbaraBarBärbel, wenn dann schon«, unterbrach sie ihn, »Ick könnte dir een Rhabarbersaft empfehlen oder dit RharbarberBarbaraBarBier oder dit RharbarberBarbaraBarBarbarenBier oder dit RharbarberBarbaraBarBarbarenBartBier oder dit RharbarberBarbaraBarBarbarenBartBabierBier oder ooch dit RharbarberBarbaraBarBarbarenBartBarbierBierBier empfehlen. Also wat willste?«
»Leitungswasser. Einfach nur Leitungswasser.«
»Jut, dit mache ick«, antwortete RharbarberBarbaraBarBärbel und gab Norman ein Glas mit Leitungswasser.
Cislo näherte sich Norman und flüsterte ihn ins Ohr: »Ich hätte dir echt das RhaBarBarBarBarBarBarBarBarBarBarBierBierBier empfohlen.«
»Alles... Nur jetzt keine Rharbarber...«, murmelte Norman und trank vom Leitungwasser.
Barbara flüsterte Cislo ins Ohr: »Wie der Körper vom Boss unter dem Hoodie wohl aussehen mag?«
»Gute Frage«, flüsterte Cislo zurück, »vielleicht hat er ja einen muskulösen Körper. Oder sogar ein Sixpack.«
»Ich kann euch immer noch hören...«, murmelte Norman und schaute zu Zazie.
Obwohl Zazie eh kein Wort sprechen konnte, wusste Norman dennoch, dass Zazie auf jeden Fall mit Rippchen geantwortet hätte. Wohleher noch Lauch mit Rippchen.
Zazie starrte ihn fragend an.
»Wehe, Zazie!«, drohte Norman ihn, »Und ich brauche übrigens immer noch keinen Bodyguard für die Dusche!«
»Ihr seid ja janz bekloppte Leute«, murmelte RharbarberBarbaraBarBärbel, »typische Kinder aus Lambda halt.«
»Seien Sie froh, dass wir nicht aus Lambada kommen«, antwortete Vincent, »Dann wären wir nur am Tanzen.«
Norman schüttlete wegen Vincents Gesieze den Kopf und wollte was dazu sagen, doch er wurde von einen schrillen Klingeln unterbrochen.
BRIIIIIIIING
»Ah, die Post ist da!«, rief Vincent und ging zu dem Klingeln.
»Das ist doch eigentlich ein Geheimversteck!«, rief Norman, »Die dürften doch gar nicht unsere Adresse kennen! Und woher zum Geier hat dieser Postbote unser Versteck gefunden?!«
»Freundchen!«, brüllte der Postbote zurück, »Ich arbeite nicht umsonst bei der Post! Du solltest unseren Orientierungssinn nicht unterschätzen!«
Der Postbote gab Vincent die Bestellung.
»So, hier ist eure Ladung Eulen.«
»Vielen Dank.«
»Hupsalalala, da sind ja noch tropische Vögel dazwischen.«
Plötzlich erschien neben Vincent nochmal irgendein random Mädchen und antwortete zum Postboten: »Ja, perfekt. Die kommen dahinten auf die Globusse. Wo bleibt eigentlich die Lieferung mit den Gebärmutterbetten?«
»Was zum Geier, Steffi?!«, brüllte Norman zu ihr.
Nach einer Weile - und Rhabarberkuchenstücke und Leitungswassergläsern - lief Norman wieder in seinen Büro rein. Gefolgt von Cislo, Vincent, Barbara und Zazie.
»Sagen Sie, Boss«, fragte Vincent, »Gebe es denn noch eine Aufgabe, die Sie erledigen wollten?«
»Nein, eigentlich«, antwortete Norman sofort, »Ich habe mir vorgenommen heute einen freien Tag zu mache, damit ich eine lockere Atmosphäre schaffe.«
»Ach ja, deswegen tragen Sie ja den Hoodie.«
»Genau! Aber es gibt noch eins, um was ich euch bitte.«
Alle vier hörten nun aufmerksam den Boss zu.
»Erst einmal: Vincent, hör auf mich ständig anzusiezen. Schließlich bin ich noch ziemlich jung, da braucht man bei mir diese Anrede nicht unbedingt. Das ist auch das passende Thema. Ich brauche keine Anrede. Schließlich bin ich genauso ein Mensch wie ihr. Ich besitze auch einen Vornamen.«
Norman streckte freundlich und lächelnd die Hand aus: »Nennt mich also ruhig bei meinen Vornamen.«
Alle starrten ihn an.
»Ähm... Bei meinen Vornamen.«
Alle starrten ihn weiter an.
»... Meinen Vornamen...«
Alle starrten ihn immer noch weiter an.
»... Vorname?«
Ja, sie starrten ihn immer noch an.
Norman seufzte: »Hab ich schon wieder was im Gesicht?«
»Nein, aber im Namen«, antworteten die drei.
Norman seufzte und guckte leicht genervt: »Sagt doch einfach den Namen.«
»Boss?«, fragte Vincent.
»Nein.«
»William Minerva?«, fragte Barbara.
»Nein.«
»James Ratri?«, fragte Cislo.
»Nein.«
» «, fragte Zazie.
»Verdammt nochmal! Nein! Was ist denn mit euch los?«
»Nun ja, Boss«, antwortete Vincent, »Wir kennen nicht deinen richtigen Namen.«
»Ihr kennt nicht WAS?!«
»Deinen richtigen Namen.«
»Wartet mal! Habe ich das richtig verstanden? Wir kennen uns schon eineinhalb Jahren und ihr kennt trotzdem meinen Namen nicht?«
»Du hast dich halt nicht wirklich bei uns vorgestellt«, antwortete Cislo.
»Genau«, bestätigte Barbara, »du hast nicht mal selber nach unseren Namen gefragt, da du die einfach von den Daten abgelesen hast. Du hast den Namen James Ratri entdeckt, dann William Minerva und dann irgendwann Boss. Cislo und ich haben dich nicht umsonst Backstreet Boss genannt.«
Norman schaute zu Vincent.
»Nicht mal du kennst meinen Namen?«
»Nö.«
»Aber wir habens uns doch mit den Zauberwürfel gegenseitig kommuniziert!«
»Trotzdem Nein.«
»Du hast dich sogar mit I'm Vincent vorgestellt!«
»Ja, das habe ich auch. Aber du hast selber deinen Namen nicht geschrieben.«
Norman war irritiert und schwieg. Es war ein komisches Gefühl. Bisher kannte er dieses Gefühl gar nicht, dass es Menschen gab, die seinen Namen nicht kannten. Schließlich war seine Welt damals noch so klein, dass jeder seinen Namen kannte. Es war ein fremder, nicht existierender Gedanke, dass es auch andere Menschen davon gab, die es nicht wussten.
»Wie könnte er wohl heißen?«, überlegte Barbara.
»Er sieht aus, als könnte er Theo heißen«, überlegte Cislo.
»Eher nicht«, korrigierte Vincent, »er ist hochintelligent. Vielleicht teilt er sich den Namen von einem Wissentschaftler. Wie Alexander, Stephen, Charles oder Albert.«
» «, überlegte Zazie.
Alle vier redeten nun durcheinander und Norman war von diesem Anblick wirklich verwirrt.
Bis auf einmal alle vier sich zu ihm wandten und im gleichem Moment fragten: »Wie heißt du denn nun?«
»... Norman.«
Alle starrten ihn stumm an.
Nach einer Weile murmelten sie vor sich hin.
»Norman...«
»Ja, genau«, antwortete Norman.
»Also einfach nur Norman«
»Ja«, antwortete Norman.
»So wie dieser eine Serienkiller. Also Norman Bates.«
»Ähm... Ja«, antwortete Norman.
»So wie auch Norman Osborn aus Spider-Man.«
»Ja... «, antwortete Norman.
»So wie der eine Discounter.«
»Ähm... Was?«, fragte Norman.
»Ja, genau! Wie Norma! Also Norma-Norman.«
»Könntet ihr nun aufhören ständig meinen Namen zu wiederholen«, meckerte Norman.
»Also wie Hans-Norman...«
»Oh Gott! Hört ihr jetzt mal auf damit!«
Alle schauten ihn überlegend an.
»Mit den Namen«, sagte Cislo, »und dem Outfit, könnte unser Boss wirklich ein Backstreet Boss oder Bassist einer Pop-Punk-Band sein.«
»Gah!«
Nach weiteren Normangemurmel betrachtete sich Norman wieder im Spiegel. Ihm fiel was auf und er wuschelte sich wieder durch seine Haare.
»Was ist denn ..... Norman?«, fragte Vincent.
Norman wandte sich zu den vieren und antwortete: »Nun ja... Ich merke gerade, dass meine Haare ein bisschen länger geworden sind. Ich glaube, ich müsste sie so langsam mal wieder schneiden.«
»Da kann dir ja Zazie helfen«, antwortete Barbara sofort und zeigte auf Zazies Waffen.
Alle starrten auf die riesengroßen, scharfen Waffen an und Norman bekam unwohles Gefühl.
»Ähm... Nein Danke...«
Vincent fing an selbstbewusst zu grinsen.
»Mach dir keine Sorgen, Boss«, sagte er, »Ich habe viele Bücher dazu gelesen. Ich könnte dir dazu behilflich.«
Alle starrten auf Vincents Glatze.
»Ähm... Nein Danke, Vincent.«
»Mach dir keine Sorgen, Boss!«, brüllten Cislo und Barabara, »Wir haben als Kind viel mit Kettensägen rumgespielt! Wir kennen uns damit - irgendwie - gut aus!«
»Was zum Geier heißt hier irgendwie?!«
Die vier stritten sich untereinander, wer nun das Privileg bekam, Normans platinblonden Haare anzufassen.
Irgendwann sagte Vincent mit ernster Stimme: »Albernes Scherengefuchtel und kindische Schneidereien wird es hier nicht geben!«
Norman schaute ihn verdutzt an.
»Was? Das wird es hier nicht geben?! Ich bin im falschen Kurs! Huuaaaah!«
Norman sprang durch das Fenster.
Ja, durch das geschlossene Fenster.
Es folgte ein Moment von peinlicher Stille.
Bis Vincent fragte: »Hat einer von euch schon draußen auf dem Boden das Trampolin aufgebaut?«
»Ja«, antwortete Cislo, »Zazie hat es heute aufgebaut. So oft, wie der Boss schon aus dem Fenster sprang, ist es sehr praktisch ihn so wieder zurück zum Büro zu schleudern.«
In dem Moment wurde Norman zurückgeschleudert und knallte durch das andere Fenster.
Ja, auch durch ein geschlossenes Fenster.
Norman knallte auf einer Wand, auf der eine Zielscheibe raufgemalt wurde.
»Yeah!«, gröhlte Cislo, »Direkt auf 100! Ich hab die Wette gewonnen!«
»Ich will wieder zu Emma...«, murmelte Norman genervt durch die Wand.
Es war nun wieder abends und es flog wieder eine Eule zu Vincent. Vincent öffnete den Brief und las ihn:
Uuund hier ist das Kapitel zu Ende. Ich wollte zumindest einen dummen Kommentar von mir abgeben :D
Irgendwie finde ich das ja schon witzig, dass Norman mit seinen 13 Jahren schon viel erwachsener aussieht als ich! Und ich bin eine erwachsene, zwanzigjährige Frau!
Cislo: »Warte! Der Autor ist eine Frau?!«
Ja. Genauer gesagt: Dazu noch eine, die Animecharaktere mit Kapuzen cool findet. Aber das ist ja wohl sehr unwichtig.
Übrigens: Auch die FailFiction enthält Deleted Scenes. Oder Deleted-Scenes-die-nur-in-meinen-Kopf-existieren-aber-nicht-aufgeschrieben-wurden. In diesem Kapitel wollte ich auch eine emotionale Szene für Norman aufbauen. Ich will jetzt hier nicht zu viel erklären, aber es wäre so eine ähnliche Szene gewesen, wie bei Emma im Kapitel Dieser bescheuerte Wald. Da im meinen Kopf aber die Szene immer komplexer und emotionaler wurde, musste ich diese Idee wegstreichen. Einfach, weil die letzten Kapitel immer irgendeine emotionale Szene besaßen und es irgendwann einfach nur fehl am Platz wäre. Vielleicht sollte ich diese Szene seperat veröffentlichen, falls sich irgendwer davon interessiert. (Bestimmt die ganzen Noremma-Shipper :D)
Ah, Mist! Jetzt ist der Brief wieder zu ernst geworden! Hier ist noch ein Pupsgeräusch.
Gah! Das klappt immer noch nicht!
Vincent zerknüllte den Brief.
»Dieser nervige Autor mit seiner Werbung und Spam-Eule«, dachte er sich und trank dazu das RhaBarBarBarBarBarBarBarBarBarBarBierBierBier.
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