Zoshy
Zeo x Yoshi
Hunter
Gewünscht von @fUcK_OFF_
Pov. Yoshi
Tief in der dunklen Nacht schlichen ich und die anderen Jäger des Rudels umher. Die Luft war klar, der Mond schien hell und ein laues Lüftchen wehte um meine Nase. Ich wusste, dass es heute Nacht eine epische Jagd geben würde.
Es war Sommersonnenwende. Das hieß für uns eine Tradition fortzuführen, die dieses Rudel vor Jahrhunderten begonnen hatte.
Schon verwandelte ich mich von meiner menschlichen Gestalt zu dem Wolf, der unter meiner Haut schlummerte und nun gierig die Kontrolle an sich riss. Jeder Knochen meines Körpers brach und bevor ich richtig gucken konnte, stand ich schon auf allen Vieren.
Auch der Alpha, die Betas und die Jungwölfe verwandelten sich, bevor es tief in den Wald ging. Der Rest der Wölfe blieb in menschlicher Gestalt im Dorf zurück und wartete auf unsere Rückkehr, die mit Lagerfeuer und Gesang gefeiert werden würde.
Die Jagd war auch eine Art Ritual. Ein Einweihungsritual für die jungen Wölfe, die grade aus dem Welpen Alter raus waren. Ich war weder der Alpha, noch ein Beta. Aber ein junger neuer Wolf war ich auch nicht. Trotzdem war ich neu in diesem Rudel. Also würde ich eigentlich auch eingeweiht werden, in dieser Jagd.
Was ich jedoch zu diesem Zeitpunkt noch nicht wusste war, dass diese Rudel hilfsbereit, wie auch skrupellos war. Ein Bande ungebändigter Krieger. Ein Team keine Einzelkämpfer, wie ich es vor wenigen Wochen noch gewesen war. Sie schreckten nicht zurück. Man wollte sie nicht als Feind haben. Es gab noch ein Rudel weiter westlich, dass von der Größe zwar unseres übertrumpfte, aber sie kamen uns nicht näher. Sie konnten nämlich nur verlieren.
Deshalb würden sie uns sogar in Ruhe lassen, wenn wir diese Nacht in ihr Revier eindringen würden. Doch von all dieser Macht merkte man im Augenblick nichts.
In der Luft lag Vorfreude und Aufregung, Euphorie und Adrenalin. Wir wateten durch den Fluss, das kühle Wasser schüttelte ich mir vom Fell.
Dann stellten sich plötzlich alle Ohren auf. Auch meine. Wir hörten es rascheln.
Ein Blick vom Alpha und wir wussten Bescheid. Plötzlich hatte ein anderer Geruch meine Nase erreicht. Der Duft von Blut. Ein verletztes Tier? Ja! Ein Reh. Leichte Beute für die ganz jungen Wölfe. So ließen der Alpha, die Betas und ich ihnen den Vortritt. Und auch wenn die kleineren Wölfe noch nicht so viel Erfahrung hatten, so ging es doch recht rasch.
Vor der Jagd hatte der Alpha uns alle ermahnt:Kein unnötiges Leid.
Ein Biss in die Kehle und erledigt war das Reh. Die jungen Wölfe budelten ein Loch und vergruben das Tier. Wir würden uns diese Stelle merken und gegen Mitternacht alle Kadaver einsammeln, um zum restlichen Rudel zurück zu kehren.
Es ging also weiter und tiefer in den Wald. Wir liefen wirklich ein gutes Stück. Dieser Teil des Waldes war leider schon so gut wie leer gejagt.
Ein wenig gruselig war es hier auch, wenn man mich fragt. Die Laubbäume waren knochig und ragten wie Monster in den Himmel auf. Bei Nacht fühlte es sich an, als würden sie alle ein Stück zusammen Rücken, damit man den richtigen Weg nicht fand. Das taten sie selbst in der hellsten Nacht.
Der Boden war bedeckt mit abgerundeten, weißen Steinen. Ein Uhu rief seinen Gesang raus. Sonst war es still.
Auch wenn ich oft allein unterwegs gewesen war und daran gewöhnt war vor allem Nachts unterwegs zu sein, so würde ich hier niemals allein sein wollen und doch hielt diese Nacht genau das für mich bereit. Und es began damit, dass irgendetwas von einem Baum weiter hinter uns hinab fiel.
Und der Alpha gab uns den bekannten Blick ab. Doch dieses mal würden die Jungwölfe nur beim einkreisen des Tieres helfen. Das Tier war wohl schwieriger zu bändigen. Von allen Seiten liefen wir auf die dunkle Silhouette, die plötzlich so viel gruseliger wirkte allein durch diesen Wald.
Das Tier schien relativ gelassen. Und als ich näher kam bemerkte ich sein oranges Fell. Es war ein Fuchs, der wohl mittlerweile auch uns bemerkt hatte.
Wie war er bloß auf den Baum gekommen?
Seine Ohren wackelten hin und her und dennoch roch ich keinerlei Angst.
War er lebensmüde?
Und bevor ich richtig gucken konnte, sprang er schon in meine Richtung und hüpfte über mich hinweg, als ich nach ihm schnappen wollte.
Weg war er. Oder zumindest sein Körper war weg, seinem Geruch müsste man leicht folgen können.
Der Alpha verwandelte sich direkt vor mir zum Menschen zurück.
"Was war das denn? Er springt über dir her und du erwischt ihm nicht? Du solltest diese Einweihung ernst nehmen. Sie wird bestimmen, ob du diesem Rudel würdig bist."knurrte er.
So war der Alpha. Unbarmherzig und dennoch hatte er mir die Chance gegeben ein Teil des ganzen zu sein.
Alleine da draußen zu überleben war kein Kinderspiel. Schon oft wäre ich fast draufgegangen. Sei es durch andere Rudel, einer Hungerstrecke oder wegen eines harten Winters. Im Rudel war es so viel leichter. Und ich wollte ganz dringend überleben.
Ich verwandelte mich ebenfalls zurück und starrte nun Auge an Auge zum Alpha. Schwäche war etwas das hier nicht geduldet wurde.
"Es war ein Fehler, nächstes Mal bin ich schneller."versprach ich und versuchte meine Stimme möglichst ruhig zu halten.
"Ein Fehler? Fehler sollte es hier nicht geben. Verbesserte deinen Fehler."
"Soll ich dem Fuchs hinterher laufen oder wie?"
"Du hast es erkannt. Und wenn du vor Sonnenaufgang nicht zurück bist, würde ich dir raten dich nie wieder zurück zu wagen!"
Still schweigend blickte ich unnachgiebig in seine Augen, bevor ich seufzend erkannte, dass ich wohl keine andere Wahl hatte. Und schnell verwandelte ich mich zurück und lief auf vier Pfoten dem Geruch des Fuchs hinterher.
Ich ärgerte mich über mich selbst, aber den Frust schob ich schnell bei Seite. Wenn ich erst einmal im Rudel drin war, dann konnte es nur Berg auf gehen und es schien so, als würde ich dem Fuchs schnell näher kommen, doch als ich schon dachte ich hätte ihn aufgeholt, verlor ich seine Spur.
Verwirrt drehte ich mich einmal im Kreis. Nichts. Ich hatte ihn verloren. Sowas hatte auch nur mir passieren können. Das wars dann wohl. Es waren ein paar schöne Wochen gewesen. Jetzt ging es wohl wieder alleine für mich weiter.
Bevor ich die Hoffnung ganz aufgab, landete plötzlich etwas mit voller Wucht auf mir drauf. Perplex rappelte ich mich wieder auf. Der Fuchs?
Frech stand er mir gegenüber. Es schien als würde er grinsen. Das konnte kein gewöhnlicher Fuchs sein. Seine Augen wirkten viel zu intelligent. Ich schüttelte den Gedanken schnell weg. Was anderes als ein Fuchs konnte es ja nicht sein.
Es gab nur Werwölfe und mehr nicht. Das konnte bloß ein ziemlich smarter Fuchs sein. Also lief ich auf ihm zu, doch er schien zu merken, dass ich nicht freundlich gesinnt war. Schon machte er kehrt und rannte davon.
Diesmal würde ich ihn nicht entkommen lassen. Ich sprang ab und landete auf dem Fuchs. Diesmal schmiss ich ihn um und bevor ich richtig gucken konnte, lag unter mir plötzlich ein Mensch, der mich von sich schubste und mir empörte Blicke zu warf.
"Was sollte das denn? Seit wann bringt ihr auch Menschen um?"fragte der Fuchs, nein es war ja kein Fuchs. Aber auch klein Werwolf und ganz bestimmt auch kein Mensch. Aber wie ging das?
In Windeseile wandelte ich mich auch zurück.
"Du hast angefangen."meinte ich. Immerhin war er als erstes von einem Baum auf mich gesprungen. Wir waten quitt.
Jetzt wusste ich auch, wie er auf den Baum rauf gekommen war.
"Ich wollte dich sicher nicht töten."er stellte sich auf beide Beine.
"Ich konnte doch nicht wissen, dass du kein Fuchs bist."warf ich ihm vor,"Apropos:Was bist du?"
Er schüttelte nur den Kopf und verschränkte die Arme.
Ich stellte mich ihm gegenüber.
"Ich hab so etwas wie dich noch nie gesehen."
"Musst du doch auch gar nicht."meinte er schnippisch.
"Ja, aber das geht doch gar nicht. Nur Werwölfe können sich verwandeln."
"Wenn Wölfe das können, dürfen Füchse das wohl auch dürfe. Außerdem geht das. Ich bin der lebende Beweis."
"Schon, aber wie?"
"So wichtig ist das nicht. Wenn du mich entschuldigst, ich verschwinde jetzt."er drehte sich um und bevor er den ersten Schritt gemacht hatte, war ich aufgesprungen und hatte ihn an der Schulter gepackt.
"Warte!"rief ich halb,"Ich hätte dich eigentlich tot mit zum Rudel bringen müssen, sonst nehmen die mich nicht auf."
"Ähm. Ja danke, aber nein danke. Ich verzichte."er riss sich los.
"Aber ich muss es ihnen zumindest erklären können."
"Kannst du wohl auch ohne meine Hilfe."
"Wer glaubt mir denn, dass du eigentlich kein echter Fuchs bist? Du musst mitkommen. Als Beweis."flehte ich.
"Ich will echt nichts mit euch Wölfen zu tun haben. Die glauben dir."
"Die schmeißen mich aus dem Rudel. Ich kann doch nirgends hin."
"Ist das mein Problem?"
"Es wäre deine Schuld."meinte ich und war von der Sturrheit des Fuchses genervt.
"Du gehst jetzt deinen Weg und ich gehe jetzt meinen Weg, okay? Tschüss."
War es denn so schwer mir einen Gefallen zu tun?
Gut, er wollte nicht mitkommen? Dann zwang ich ihn halt.
"Du kommst so oder so mit."meinte ich entspannt.
"Das glaube ich kaum."damit verwandelte er sich zurück zum Fuchs und ich tat es ihm gleich. Nur, dass ich logischerweise zum Wolf wurde.
Dann began wohl die Jagd. Er hatte mitbekommen, dass ich nicht locker lassen würde und versuchte mich nun abzuschütteln. In solchen Momenten dankte ich der Ausdauer der Wölfe, dass ich nicht so schnell aus der Puste kam.
Zwischendurch verlor ich ihn aus den Augen, aber fand seine Spur immer wieder. Er war flink.
Er war knapp vor mir. Doch immer wenn ich absprang, um ihn zu Boden zu stürzen, sprang er einfach rasch zur Seite und holte Vorsprung. Das gab es doch gar nicht. Ein Fuchs, der einen Wolf besiegte?
Doch irgendwann, als ihm wahrscheinlich langsam die Puste ausging(mein Glück, dass Wölfe lange Strecken problemlos zurück legen konnte), blieb er endlich stehen und schon hatte ich die Chance ergriffen, verwandelte mich noch im Sprung zum Menschen. Ich schnappte mir den Fuchs und hielt ihn fest, auch wenn er ordentlich rum zappelte.
Jetzt konnte ich mit ihm endlich zurück und...
"Ahh!"er verwandelte sich in meinem Armen zurück und erschrocken ließ ich ihn los.
Damit hätte ich rechnen sollen.
"Warum lässt du mich nicht einfach in Ruhe?"fragte er und rieb sich über den Arm.
"Warum kommst du nicht einfach mit?"entgegnete ich.
"Die Wölfe haben was gegen mich."erklärte er,"Wahrscheinlich der Grund wieso du mich jagen solltest. Immerhin wusstest du nicht, dass ich kein richtiger Fuchs bin."
"Du meinst das war eine Falle?"
"Ist das so schockierend?"
"Bei diesem Rudel? Nein."
"Also, du kehrst zurück und ich lauf in die entgegengesetzte Richtung?"schlug er vor.
Darauf schüttelte ich den Kopf und ließ mich niedergeschlagen auf den Boden sinken.
Wir waren so weit gerannt, dass wir nicht einmal mehr im Wald waren, sondern auf einer Wiese. Die Gräser waren hoch gewachsen. Und es zirpten Grillen.
"Die lassen mich nicht zurück. Das war's dann. Adè du geschütztes Leben."
"Wie dramatisch."kommentierte der Fuchs.
"Du hast leicht zu reden. Nachts schläfst du geschützt in einem Bau. Was soll ich denn sagen?"
Er setzte sich neben mich.
"Wie wär's mit gar nichts? Du findest sicher ein besseres Rudel, als dieses."
"Lohnt sich das überhaupt?"
"Wie meinst du das?"
"Die meisten Rudel wissen, dass ich hier bin. Da wird mich keiner mehr zu sich nehmen."
"Und wenn schon. Dann bist du halt allein. Ist doch besser als unter so vielen Leuten."
"Denkst du! Das denke ich nicht."antwortete ich.
Er schien nachzudenken. Und er dachte sehr lang nach. Er rang mit irgendwas, biss dann die Zähne zusammen, blickte ich meine Richtung und knirschte:"Dann können wir ja ein Rudel sein."
Ein wenig verwirrt starrte ich zum Fuchs.
So richtig überzeugt war ich nicht. Aber was blieb mir anderes übrig? Noch so einen Winter schaffte ich nicht alleine, auch wenn noch Zeit bis dahin war.
"Ich-ähm-ok."antwortete ich.
Der Fuchs nickte und reichte mir dann die Hand.
"Nenn mich nur Zeo."sagte er.
Ich nahm seine Hand an.
"Ok, nur Zeo,"witzelte ich,"ich bin nur Yoshi."
Er stellte sich hin und zog mich auf die Beine. Die Sonne ging grade auf und als ich Zeo so anblickt veränderte sich plötzlich irgendetwas.
Ob es an Zeo war oder an mir. Ich wusste es nicht.
Jetzt gab es jedenfalls kein Zurück mehr.
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Funfact:Ich hab gelernt, dass es nur vier Minuten braucht, um sich zu verlieben.
'tschuldigt wegen meiner langen Abstinenz. Hatte einen kleinen Unfall mit der Hand und war erstmal Schreibunfähig...und als ich wieder schreiben konnte, hab ich mich erstmal um andere Bücher gekümmert..
Währenddessen ist hier etwas passiert. Dieses OS Buch, meine lieben Leute, hat 20k Views.
Das ist ne ganze Menge. Also danke danke danke an jeden der hier zumindest einmal drauf geklickt hat(auch, wenn die das eher nicht lesen), an jeden der gevotet hat und an jeden Kommentar. Ich freu mich, dass euch meine Geschichten gefallen uwu
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