Viek
Black Vow//Alluring Secret
Dieser OS ist von der lieben @SonnensternFluss geschrieben worden. Schaut gerne bei ihr vorbei (:
(Kurze Vorwarnung von ihr: hört/schaut euch das Lied lieber nicht vorher an, es enthält
massive Spoiler!)
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Pov. Vik
Lautlos traf ich auf dem Boden auf. Erschöpft blieb ich dort auch erst einmal liegen. Bevor ich ihrgendwas anderes tat, ordnete ich meine Gedanken.
Ein Dämon hat mich angegriffen und meinen Flügel verletzt und ich fiel, errinnerte ich mich.
Das heißt „ich bin auf der Erde", stammelte ich. Dann sah ich mich um.
Ich war in einer schmutzigen Gasse gelandet. Ich kam nur schleppend voran, da ich immer wieder hinfiel. Gerade befand ich mich wieder auf dem Boden, als ich eine Stimme hörte.
„Geht es dir gut?", fragte besagte Stimme.
Ich hob den Kopf, um die Person anzusehen, der anscheinend diese Stimme gehörte.
Sie stellte sich als ziemlich gut aussehenden jungen Mann heraus, dessen Augen mich so sehr fesselten, dass ich vergaß, dass er mich eigentlich nicht sehen können solltet.
„Nein", antwortete ich auf seine Frage.
„Bist du verletzt? Soll ich mich um deine Wunden kümmern?", Besorgnis schwang in der Stimme des Unbekannten mit.
Ich brummte nur zusagend, für mehr war ich zu müde. Auch wenn ich ihn nicht kannte, vertraute ich ihm irgendwie.
Logischerweise bemerkte er meine Flügel.
„Was-..."
„Oh du hast meine Flügel entdeckt"
Mein Gegenüber war sichtlich verwirrt.
„Warum hast du Flügel?"
„Weil ich ein Engel bin."
Selbst wenn mir eine glaubhafte Ausrede eingefallen wäre, hätte ich nicht lügen können, da mir dies als Engel nicht möglich war.
„Verstehe", sagte er nach einiger Weile. Er wirkte zwar verwirrt, schien es aber weitestgehend hinzunehmen.
Dann schaute er sich einfach weiter meine Wunden an.
Keiner von uns sagte etwas, doch war es kein unangenehmes Schweigen. Nur war ich zu müde und mich auf mein Gegenüber zu konzentriert oder um zu reden.
Nach einiger Zeit richtete er sich auf. „Deine Wunden sind ziemlich übel, Äh ... wie heißt du eigentlich?"
„Vik"
„Okay Vik, du kannst mich Niek nennen", sagte er , „wie ich schon sagte, sind deine Wunden ziemlich schlimm. Du solltest unbedingt zu einem Artz gehen!"
Ich hob leicht den Kopf. „Er würde mich sowieso nicht sehen..", murmelte ich.
Er nickte leicht und schien nachzudenken.
„Deine Wunden müssen trotzdem behandelt werden, wenn du möchtest kann ich das übernehmen. Ich könnte dir ein Zimmer in unserem Dachboden einrichten", schlug Niek etwas verunsichert vor.
„Das wäre nett",lächelte ich.
Aus irgendeinem Grund vertraute ich ihm, ohne ihn wirklich zu kennen. Wir blieben noch kurz Zeit sitzen, bevor Niek mir aufhalf und wir uns auf den Weg zu ihm nach Hause machten.
[...]
Es waren schon einige Tage vergangen seit dem wir uns getroffen hatten. Da ich die Treppe zum Dachboden am Abend an dem Niek mich gefunden hatte, trotz seiner Hilfe nicht hoch schaffte, ich war dafür schlichtweg zu müde, hatte er mich in seinem Bett schlafen lassen.
Da seine Eltern nicht da waren, hatte Niek in deren Bett geschlafen.
Am nächsten Tag, hatte er noch bevor ich aufwachte, den Dachboden vollkommen Bezugs fertig gemacht. Nach dem Mittagessen, was von seinen Bediensteten gekocht worden war, sind wir dann hoch auf den Dachboden.
Ich musste sagen, dass ich nicht dachte das Menschen und Engel sich so ähnlich sind. Ich genoss die Zeit die ich mit ihm verbrachte sogar. Wir konnten uns teilweise Stunden lang unterhalten und wir verstanden uns prima.
Niek kümmerte sich rührend um mich, er war das genaue Gegenteil von den Geschichten die man teilweise über die Menschen hörte. Dank seiner Hilfe ging es mir bald besser. Fliegen konnte ich dennoch nicht, weswegen ich auch nicht nach Hause konnte. Dieser Umstand schien aber keinen von uns wirklich zu stören.
Eines Tages ging es mir so gut, dass wir uns entschlossen picknicken zu gehen. Niek hatte mir schon öfter von einem kleinem Tal mit Teich erzählt und ich erwartete, dass wir dort hingehen würden.
Es kam anders.
Nach einiger Zeit bemerkte ich, dass der Weg den wir liefen, nicht dem entsprach den der Größere mir beschrieben hatte.
„Ist das ein anderer Weg als den, den du sonst zu dem Tal nimmst?"
Niek drehte sich um.
„Das Tal ist zu weit weg. Den Weg schaffst du unmöglich mit deinen Verletzungen", erklärte er.
„Es geht mir schon recht gut", erklärte ich , „wenn du möchtest können wir hingehen".
Er schüttelte den Kopf und lächelte leicht:„Wir können hingehen wenn es dir besser geht. Mir ist wichtiger das es dir gut geht, als dort hinzugehen".
Als ich realisierte, dass mein Herz schneller klopfte als sonst schüttelte ich den Kopf. Dass bilde ich mir nur ein, dachte ich, bevor ich zurück lächelte.
„Vielleicht finden wir ja noch einen anderen schönen Platz",lachte ich.
„Das wäre schön" und tatsächlich fanden wir bald darauf eine schöne Lichtung.
Auf ihr blühten Dahlien und Kornblumen. Wir konnten auch das seichte Plätschern eines Baches hören.
Niek und ich setzten uns unter einen Kirschbaum. Ergänzend zu dem was wir mitnahmen, konnten wir auch die reifen Früchte des Baumes essen.
„Irgendwie ist es witzig. Der einzige Grund warum ich mir sicher sein kann das ich mich dich nicht einbilde, ist dass das Essen das du isst verschwindet", sagte Niek aus dem Nichts.
„Es wundert mich sowieso, dass du mich sehen kannst", meinte ich zwischen zwei Bissen.
„Vielleicht haben wir ja eine besondere Verbindung", witzelte er.
Ein kribbelndes, mir unbekanntes, Gefühl machte sich bei diesen Worten in meinem Bauch breit.Es war bereits Abend, als wir wieder in dem Haus von Niek ankamen.
Seine Eltern waren, wie die letzten Wochen, auch nicht da.
Niek seufzte:„Sie machen es also wirklich.."
„Machen was?", fragte ich neugierig.
Er verzog leicht das Gesicht bevor er zu erklären begann.
„Sie haben gesagt, dass sie erst zurück kommen wenn sie eine Braut für mich finden"
„Eine Braut?", ich war verwirrt „Solltest du dir nicht selbst jemanden suchen, wenn du heiraten möchtest?"
Niek war sichtlich unglücklich.
„Nun, ich bin das einzige Kind meiner Eltern und somit der Erbe unseres Vermögens. Deswegen wollen sie mich möglichst profitabel verheiraten..."
„Aha" ich war wütend auf Nieks Eltern. Niek war eine so tolle Person und er hatte es verdient, die Person zu heiraten die er liebte.
[...]
Die nächsten Wochen waren recht Ereignis reich. Wir gingen jeden Tag in den Wald und entdeckten viele Interessante Dinge. Ich brachte Niek einiges über die Natur bei, als Engel war das Grundwissen.
Ich merkte auch, dass es meinen Flügeln so gut ging, dass ich hätte nach Hause gehen können. Doch ich hatte nicht das Bedürfnis danach.
Zuerst wusste ich nicht warum, aber dann erkannte ich es.
Ich hatte mich in Niek verliebt. Ich glaubte es erst nicht, dachte die Liebe zwischen Mensch und Engel wäre nicht möglich.
Mir fiel auf, dass die Regel, dass die Liebe zwischen Mensch und Engel verboten sei, nicht existieren würde wenn es nicht möglich wäre. Aber es war möglich und ich war verliebt, daran konnte ich nichts ändern.
Und so freute ich mich über jeden Tag, an dem Nieks Eltern nicht nach Hause kamen. Das schien auch auf ihn zu zu treffen, weshalb ich mir zuerst Hoffnung machte. Aber nicht lange, denn mir wurde klar, dass er wahrscheinlich einfach nicht jemand fremden heiraten wollte. Auch war ich mir nicht sicher, ob es gleichgeschlechtliche Liebe überhaupt bei Menschen gab.
Ich hätte ihn auch einfach fragen können, aber ich traute mich irgendwie nicht. Zu groß war die Angst, dass die Frage anecken könnte. In diesen Tagen der inneren Unruhe, ging ich, wenn ich mal nicht mit ihm in Wald war, in die Stadt.
Ich fand es irgendwie beruhigend, den Menschen bei ihren täglichen Tätigkeiten zu zusehen.Und immer wieder, sah ich wie sehr die Menschen uns Engel doch ähnelten. Ich verstand die Regel, die mir verbat Niek zu lieben immer weniger.
Hatte ich doch zuerst gedacht, es wäre eine Sünde, so fragte ich mich jetzt, ob es nicht eine Fehlinterpretation der anderen Engel von Gottes Worten war.
Eines Tages suchte Niek mich einmal an meinem Stammplatz auf. Ich war schon lange vor Sonnenaufgang aufgewacht. Deshalb saß ich auf einem Dach, um der Sonne beim Aufgehen zu zusehen.
Der Sonnenaufgang lag schon einige Minuten zurück als Niek sich zu mir gesellte.
"Ich bin wohl etwas zu spät um den Sonnenaufgang zu sehen", durchbrach dir Stimme des Größeren die morgentliche Stille.
"Etwas" Er setzte sich neben mich.
"Wie geht es deinen Verletzungen?", fragte er.
"Es geht mir fast so gut wie vor dem Kampf", antworte ich, hoffend, dass er nicht nach meinen Flügeln fragen würde.
"Das ist schön zu hören", er lächelte.
"Wir könnten doch heute zu dem Tal gehen", schlug ich vor.
"Bist du dir sicher?"
"So sicher, wie dass ich ein Engel bin", meinte ich entschlossen.
Und so war es beschlossen.
Der Weg zum Tal war länger als ich dachte. Es wunderte mich nicht, dass Niek sich nicht sicher war ob ich es schaffen würde. Trotzdem lohnte es sich. Niek und ich setzten uns auf einen Hügel, um die Tiere, welche aus dem kleinem See tranken, nicht zu stören.
Das Gras im Tal hatte ein kräftiges grün. Insgesamt war hier alles viel bunter. Es schien wie eine völlig andere Welt, als die graue Stadt.
„Wow, ich verstehe wieso du es hier magst", sagte ich beeindruckt.
Niek lächelte.
„Es freut mich, dass es dir hier gefällt."
Anfangs redeten wir über recht banale Dinge. Irgendwie viel mir auf das Niek nervös war.
"Ist was?", fragte ich nach einiger Zeit. Er atmete tief ein und wirkte noch nervöser. "Ich-ch hab-be bemerkt, d-dass ich Ge-gefühle für dich entwickelt habe", brachte er nervös hervor.
Zuerst dachte ich, dass ich mich verhört hatte. Langsam realisierte ich es und mein Herz fing an wie wild zu klopfen. Man könnte schon fast meinen, ich würde gleich wegen des Herzrasen sterben.
"Ich verstehe, dass du sie nicht Erwindern kannst. Aber ich wollte es nur sag-"
Ich unterbrach ihn in dem ich ihn küsste.
Seine Lippen waren spröde, aber es änderte nichts an der Sanftheit des Kusses.
Es war überwältigend.
Eine oberflächlich einfache Geste, löste eine solche Welle von Gefühlen in mir aus.
Ich war glücklich und es war mir egal, dass ich gegen eine Regel verstieß.
Kurz darauf lösten wir uns.
Niek sah mich an,
ich sah ihn an und wir beide mussten erstmal realisieren, dass wir uns gerade geküsst hattenDann räusperte Niek sich.
"Ich dachte das Gott was gegen gleichgeschlechtliche Liebe hätte und du bist doch ein Engel"
"Interpretations Sache", meinte ich nur.
"Solange du meine Gefühle akzeptierst, ist es mir egal, wie die anderen es interpretieren."
"Wie könnte ich sie denn nicht akzeptieren? Ich fühle doch das selbe für dich."
Wir lächelten uns an.
"Äh, sind wir jetzt zusammen?", fragte ich nach einiger Zeit.
"Wenn du denn möchtest", ich hörte noch etwas Unsicherheit in Nieks Stimme.
"Natürlich will ich", sagte ich und wurde etwas rot.
Danach redeten wir nicht weiter darüber. Wir waren beide noch unsicher, trotzdem waren wir glücklich.
Wir blieben noch etwa eine Stunde am See, bevor wir nach Hause gingen.
Zwar wollte weder Niek noch ich wirklich gehen, aber wenn wir viel länger gewartet hätte, wären wir warscheinlich in Regen geraten.
Auf dem Heimweg, griff Niek nach meiner Hand. Man konnte seine Erleichterung spüren, als ich sie nahm.Trotzt der vorhandenen Unsicherheit, fühlte es sich es so an als könnte nichts und niemand das zwischen uns zerstören.
Auch nicht der Regen, welcher uns kurz vor Nieks Zuhause begrüßte, wobei wir ziemliches Glück hatten. Er war nicht allzu stark.
Angekommen, trafen wir auf Helena, eine von Nieks Bediensteten. Sie war ganz und garnicht davon begeistert, dass Niek im Regen draußen war.
"Ich habe ihnen doch gesagt, dass sie nicht so weit weg gehen sollen"
"Ich war nur in der Stadt. Der Regen hat mich schlichtweg überrascht", versuchte sich Niek herauszureden.
"So nass wie sie sind, sind sie länger im Regen gewesen"
"Tut mir leid", murmelte er kleinlautIch musste leicht lächeln, ich fand es schön zu sehen wie Niek, sich nicht über seine Bediensteten stellte.
Als Sohn reicher Kaufläute, stand er gesellschaftlich gesehen über ihnen. Trotzdem behandelte er sie nicht schlecht. Das liebte ich an ihm.
Nachdem Helena fertig mit ihrer Standpauke war, gingen Niek und ich uns abtrocknen. Da unsere Klamotten logischerweise nass waren, gab mir der Größere welche von seinen. Das war in den letzten Wochen immer so gewesen, da ich, außer den Klamotten, die ich bei meinem Absturz getragen hatte, keine eigenen bei mir trug.
Niek hatte so viel für mich getan und ich war fest entschlossen ihm alles wieder zu geben.
Auch am Abend hatte es immer noch nicht aufgehört zu regnen.
Ich saß zusammen mit Niek auf der Terrasse, welche an seinem Zimmer anschloss. Die Bank auf der wir saßen, war nicht sonderlich breit, weswegen wir dicht aneinander saßen. Und keiner von uns hatte ein Problem damit.
„Warum regnet es so lange? Es ist doch Sommer", brummte der größere.
„Die letzten Wochen waren recht trocken. Noch viel länger und sogar dein geliebtes Tal würde nicht mehr so blühen."
Er blinzelte.
"Stimmt. Trotzdem wäre ich lieber noch ein wenig mit dir dort gewesen"
"Ich verbringe auch so gerne Zeit mit dir", sagte ich und nahm Nieks Hand.
"Ich hoffe, dass es so bleibt", meinte er leicht belustigt. Trotzdem hörte ich auch etwas Verunsicherung heraus.
"Es wird so bleiben. Ich schwöre es. Ich schwöre, dass ich bei dir bleiben werde", es fühlte sich richtig an dies zu sagen.
Auch wenn ein Schwur auf Engel große Auswirkungen hatte. Es war es mir wert, wenn ich dafür den größeren ein Lächeln aufs Gesicht zaubern konnte. In der, für einen Engel, recht kurzen Zeit, war er mir wirklich wichtig geworden.
So wichtig, dass ich damit technisch gesehen mein Leben riskierte. Aber ich war mir sicher den Schwur sowieso niemals brechen zu müssen.
[...]
Es war uns zur Gewohnheit geworden alle paar Tage zur Lichtung zu gehen. Meistens hatten wir Glück und wir entgingen dem Regen, der in letzter Zeit zu oft fiel.
Da der Sommer sich dem Ende zu neigte und der Herbst langsam Einzug ins Land hielt, war es auch nicht sonderlich verwunderlich.
Dieses mal hatten wir weniger Glück und der Regen erwischte uns in voller gänze. Erneut.
Bis wir bei Nieks Zuhause ankamen, waren wir schon bis auf die Knochen durchnässt. Wir waren so nass, dass sich dort, wo wir standen eine Pfütze bildete.
Es wunderte mich, dass Helena welche Niek eine Standpauke hielt, nicht die Pfütze sah, welche ich verursachte. Eigentlich hätte ihr auffallen müssen, dass dort niemand stand, der diese verursachen hätte können.
Nachdem Niek und ich uns abgetrocknet und umgezogen hatten, kuschelten wir uns in sein Bett. Schon bald schlief ich ein.
Pov. Niek
Vik und ich saßen gerade draußen im Garten als ich Stimmen hörte.
„Der junge Herr ist hier", hörte ich Helena sagen.
Danach traten sie und meine Eltern aus dem Haus. Ich war zwar froh, sie wieder zu sehen, doch hatte ich auch etwas Angst. Ich hoffte innerlich, dass sie einfach die Suche nach einer Braut aufgegeben hatten.
„Guten Tag Mutter. Guten Tag Vater", begrüßte ich sie.
„Guten Tag mein Sohn", grüßten sie zurück.
„Wir haben gute Nachrichten für dich", fügte meine Mutter noch hinzu. Meine Nackenhaars stellten sich auf.
„Welche denn?", fragte ich hoffend, dass es irgendwas anderes war als das was ich befürchtete.
„Wir haben eine Braut für dich gefunden. Ihr Name ist Elisabeth. Da sie ebenfalls einer Handelsfamilie angehört, wird diese Verbindung sehr nützlich für uns sein," ich merkte wie Vik sich verspannte.
Ich schluckte.
„Oh das das ist toll", presste ich heraus.Es war bereits spät, als ich endlich in Ruhe mit Vik reden konnte.
„Was wirst du tun?", fragte er. „I-ich weiß nicht. Ich liebe dich aber auch meine Eltern. Ich weiß nicht, ob ich sie so enttäuschen kann.", zum Ende hin wurde ich immer leiser.
Ich war verzweifelt, hin und her gerissen zwischen meinen Eltern und Vik.
Ich liebte ihn, doch wie könnte ich meine Eltern enttäuschen?
So schön war der Nachmittag an dem ich und Vik uns zum ersten Mal küssten gewesen. Damals schien alles so einfach. Es war mir egal was die anderen dachten, solange ich mit Vik zusammen sein konnte.
Damals dachte ich, ich könnte alles andere außblenden.
Doch das konnte ich nicht.
Ich könnte meine Eltern nicht enttäuschen. Ich ging die Treppe zum Dachboden hoch. Dort wartet Vik schon auf mich. Er wirkte aufgelöst, fast schon so, als kenne er meine Antwort.
"Vik, es... es tut mir leid", brachte ich heraus. Eine einzelne Träne verließ seine wunderschönen grünen Augen.
"Ich verstehe dich." Wir küssten uns ein letztes Mal. Ein letztes Mal sagten wir uns, dass wir uns lieben.
Als ich schweren Herzens Vik alleine ließ, hörte ich einen Knall und ich bildete mir ein die Worte:„Ich bin bereit, um mit dir zusammen zu sein, alles zu zerstören".
Doch als ich mich umdrehte war nur eine weiße Feder auf dem Dachboden. Von Vik war keine Spur. Dann fing ich an zu weinen.
[...]
Heute war die Hochzeit.
Heute sollte ich die Person, welche ich kaum kannte heiraten.
Schon komisch...obwohl ich schon drei Monate lang wusste, dass ich Elisabeth heiraten würde, konnte ich mich nicht mit dem Gedanken anfreunden.
Es fühlte sich an als würde ich jemanden betrügen, nur wusste ich nicht wer dieser Jemand war. Schon seit dem meine Eltern mit denen für Sie guten Narichten nach Hause kamen, fühlte es sich so an als würde etwas fehlen. Etwas wichtiges.
Dieses Gefühl wurde nur noch stärker wenn ich in der Nähe des Dachbodens oder einer weißen Feder, welche ich dort fand, war.
Auch wenn ich an die Zeit in denen meine Eltern auf Brautsuche waren dachte, fühlte ich mich so, als hätte ich etwas vergessen.
Jemanden oder etwas was mir wichtig war.
Es waren nicht mehr viel Zeit bis zur Hochzeit. In einem Moment der Ruhe, stand ich alleine vor der Kirche. Gedankenverloren sah ich in die Ferne. Warum sträubte ich mich so gegen die Hochzeit?
Es war ja nicht so als hätte ich ein persönliches Problem mit Elisabeth. Aber es fühlte sich nunmal falsch an. Während ich so dort stand, kam eine junge Frau auf mich zu. Auch wenn ich sie noch nie zuvor gesehen hatte, kam sie mir ihrgendwie bekannt vor.
Als ich in ihre wunderschönen Augen sah, verliebte ich mich sofort in sie.
Wir standen so einige Minuten da, in denen wir uns einfach nur gegenseitig anschauten.
Dann erhob sie die Stimme: „Willst du das wirklich Niek?"
„Eigentlich nicht, aber meine Eltern wollen es", murmelte ich.
„Willst du wirklich unglücklich sein, nur um deine Familie nicht zu enttäuschen?", bohrte sie weiter nach.
„Ich- nein."
„Dann komm mit mir", während sie das sagte, hielt sie mir ihre Hand hin.
Unschlüssig was ich tuhen sollte, blickte ich sie an. In jeder Minute die verstrich, wurde mein gegenüber unruhiger. Letztendlich griff ich dann aber nach ihrer Hand. Sie war sichtlich erleichtert, als ich das tat.
Nein, als ich ihre Hand ergriff, strömte auch eine Welle von Vertrautheit durch mich.
[...]
Die nächsten Wochen vergingen wie im Flug. Und obwohl ich Viktoria sehr gerne hatte, fand ich einige Sachen etwas komisch. Zum Beispiel die Sache mit ihrem Namen. Als ich danach gefragt hatte, kam ein:„Vik- äh Viktoria", von ihr. Zwar war das nicht wirklich merkwürdig, aber irgendwas in mir ließ mich dabei stutzen.
Was aber wirklich merkwürdig war, war die Tatsache dass sie Dinge über mich wusste, von denen ich mir sicher war, sie ihr nie erzählt zu haben.Trotz dieser Merkwürdigkeiten verbrachte ich echt gerne Zeit mit Viktoria.
Ich mochte sie wirklich gerne. Wobei nein, ich mochte sie nicht, ich liebte sie. Schon als ich sie zum ersten mal traf, spürte ich eine besondere Verbindung zu ihr. Ist das das was man Liebe auf dem erstem Blick nennt?
[...]
Pov. Erzähler
Direkt nach dem Knall stürmte Viktoria herein. Entsetzt sah sie zum Bodenliegendem Niek und dann zu ihrem ehemaligem Mentor. Immer hin und her.
„Was-was hast du getan?!" fragte sie entsetzt, bevor sie zu Niek stürzte. Vergeblich versuchte sie ihn wieder zu beleben.
„Das Richtige".
Nach diesen Worten herrschte Stille.
„Verschwinde", zischte Viktoria.
Der Eindringling schüttelte den Kopf.„Ich glaube du hast da was nicht verstanden, Vik. Er hat dich schon dazu gebracht, eine Regel zu brechen und deine Flügel an den Teufel zu verkaufen, um diesen Körper zu bekommen. Wie hätte ich ihn das Gewehren lassen können?"
Vik setze sich auf und sah seinem ehemaligen Mentor in die Augen.
„Nein, du hast was nicht verstanden. Ich will, dass du verschwindest."
„Falls du es dir anders überlegst:wir werden sicher einem Weg finden dir deine Flügel wieder zu gebe-"
„ Ich habe doch gesagt, dass du gehen sollst!".
Bevor er dann tatsächlich ging, rief der ältere Engel.
„Ich werde dich immer aufnehmen".
Nachdem er zu Viks Erleichterung gegangen war, konnte er sich wieder Niek zu wenden.
„Komm schon wach auf... bitte", Tränen rannten über das Gesicht des Kleineren, als er dies sagte.
Einige Minuten saß er einfach weinend da. Dann wischte er sich die Tränen aus dem Gesicht und begann mit zitternder Stimme zu sprechen:„Ich habe damals geschworen, dass ich mein Leben für dich geben würde. Nun ist es Zeit diesen Schwur einzuhalten. Ich habe gesündigt und das werde ich mit meinem Leben bezahlen. Aber ich glaube es ist mein Schicksal für dich zu sterben."
Und mit diesen Worten verließ der gefallenen Engel die Welt.
Gab sein Leben dem Jungen den er am meisten liebte.
Sein Leben für das seines Geliebten.
Es war nicht der erste Pakt, den Vik mit dem Teufel hatte. So hatte er um eine Gestallt anzunehmen, mit der er mit Niek in dieser Welt leben konnte, seine Flügel verkauft.
Diese Erfahrung hatte etwas beruhigendes an sich, so wusste Vik, dass der Teufel seine Versprechen einhielt.
Als der Engel diese Welt verließ, hinterließ er nichts weiter als eine schwarze Feder.
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~3610Wörter~
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