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Sachte drehte ich meinen Kopf und erkannte, hinter dem Schleier aus Tränen, eine männliche Gestalt.
Eine sehr bekannte männliche Gestalt, wie mir immer klarer wurde, je länger ich ihn anstarrte.
Mein Herz machte ungewollt einen großen Satz und fing danach wie wild an gegen meine Rippen zu hämmern.

Weiße Schuhe, graue Jeans, weißes T-Shirt und eine schwarze Jeans Jacke. Dazu diese braunen Locken und die gleich farbigen Augen, die mich, wie ich gerade bemerkte, ziemlich verwirrt ansahen.
Schnell wandte ich mein Gesicht ab, erkannte er mich überhaupt?

Selbst wenn, würde er mich hinter den zersausten Haaren, die in meinem Gesicht hingen erst recht nicht erkennen.
Zitternd machte ich mich daran die schwarzen Schlieren, die meine Mascara hinterlassen hatte, wegzuwischen.
Anschließend richtete ich mich auf und nickte "Alles perfekt." log ich.

Im selben Moment verzog sich sein Gesicht, zu einem undurchdringlichen Ausdruck.
"Ich hätte nicht damit gerechnet dich so schnell wieder zu sehen." stieß er hervor und klang dabei genauso verwirrt, wie ich mich fühlte.
Ich konnte nichts sagen, meine Kehle war wie zugeschnürt. Ich war überrascht.
"Wow, das ist jetzt irgendwie unangenehm." meinte er und kratzte sich im Nacken. Was ein scheiße aber auch. Musste er genau jetzt auf mich treffen.

Völlig perplex war ich aufgestanden "Ähm, i-ich gehe dann mal wieder." stotterte ich unsicher.
Alles in mir sträubte sich dagegen wieder in diesen Gerichtssaal zu gehen, aber noch länger hier zu bleiben erschien mir auch keine gute Lösung.
Mehr oder weniger stolpernd ging ich die Treppen hinauf, ohne eine Antwort abzuwarten.

Als ich fast schon an der Tür angelangt war hörte ich ihn mir hinterher rufen "Sicher?"
Zögerlich drehte ich mich nochmals um, sah ihn dort stehen, fast schon schüchtern die Hände in der Jackentasche vergraben. "Ich meine du hast geweint und-" er ließ den Satz unvollständig in der Luft hängen. Meine Hand ließ von der Türklinke ab.
Seine Augen blickten mir unverhofft entgegen. Keiner sagte etwas, unsere Blicke leisteten sich lediglich einen Anstarr-Wettbewerb.

"Was machst du überhaupt hier" versuchte ich die unangenehme Stille zu unterbrechen und konnte so gleichzeitig von mir ablenken.
Er winkte mit der Hand ab "Meine beste Freundin steckt irgendwie ganz tief in der scheiße und wenn ich noch länger da drinnen gesessen hätte, hätte ich diesem Arschloch von Mann sein widerliches Lachen aus dem Gesicht geprügelt." erklärte er mir kurz.
Ich nickte leicht, er musste in einer parallelen Gerichtsverhandlung gewesen sein.
Was seiner besten Freundin passiert war machte mich nun aber auch neugierig.

Im nächsten Moment fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Dann war die vermeintliche Freundin wahrscheinlich gar nicht seine feste Freundin. Schließlich waren sie auch zusammen bei der Polizei.
"Und was ist mit dir? Warum bist du hier?" hakte er schließlich nach, während ich schwer schluckend wieder einige Schritte auf ihn zutrat.
Zögerlich verschränkte ich meine Arme vor der Brust und Leon schien wohl zu merken, dass es mir unangenehm war.
"Schon gut, du musst es mir nicht sagen." ein sanftes Lächeln machte sich auf seinen Lippen breit.
Sofort zogen sich meine Mundwinkel ein wenig nach oben.

"Alisa, richtig?" angestrengt hob er seine Augenbrauen und sah mich an. "Mhm" meinte ich ziemlich überrascht, da ich nicht damit gerechnet hatte, dass er meinen Namen noch wusste.
Generell konnte ich nicht wissen, was er für einen Eindruck von mir hatte. Eigentlich keinen guten, oder? Schließlich bin ich einfach so abgehauen. Vielleicht hat er ja auch gehofft, dass ich noch zum Frühstücken bleiben. Aber vielleicht war es ihm auch gerade recht, dass ich gegangen war.
Wahrscheinlich verhielt er sich gerade nur so nett, weil er sah, dass ich geheult hatte.

Die Situation war mir sichtlich unangenehm und ich glaube Leon mindestens genauso.
Er hatte seinen Blick auf den Boden gesenkt und betrachtete intensiv die Rillen zwischen den Steinen auf dem Boden.
"Und willst du nicht wieder rein gehen?" räusperte ich mich verlegen.
Erschrocken hob er den Kopf, der braunhaarige schien wohl in Gedanken versunken gewesen zu sein.
"Eigentlich nicht. Nein." meinte er, woraufhin ich meine Augenbrauen zusammenzog "Denkst du nicht, dass deine beste Freundin dich gebrauchen könnte?" hakte ich weiter nach, zumal ich keine Ahnung hatte was ich ihm sonst sagen konnte.
Obwohl meine Gedanken mir innerlich Worte zubrüllten, mit Geständnissen, die ich sagen wollte.

"Da drinnen sitzt ihre ganze Familie, Freundinnen, ich glaube das ist Unterstützung genug. Ich saß sowieso in der letzten Reihe, musste ja meine Wut irgendwie unter Kontrolle halten." sagte er leicht spitzbübisch.
Gerade als ich ihm etwas antworten wollte, ließ mich ein lautes Donnern zusammen zucken.
Zeitgleich schnellten unsere Blicke an das Firmament, wo sich ein markantes Gewitter zusammen gebraut hatte. Die dunklen, fast schon schwarzen, Wolken deuteten auf kräftigen Regen hin und in der ferne zuckte bereits ein Blitz über den Himmel.

"Wir sollten lieber wieder rein gehen." Leon schaute sich besorgt um, die Menschen eilten über die Straßen und flüchteten fast schon vor dem immer näher kommenden Gewitter.
Er deutete auf die Tür hin, jedoch warf ich ihm ein vorschnelles "Nein" entgegen.
"Ich werde da nicht mehr reingehen." erklärte ich mich.
Mein Vater musste da jetzt ohne mich durch, als er das alles getan hatte, hatte er ja auch keinen Gedanken an mich verschwendet. Was dann passieren wird, würde ich schon noch früh genug mitbekommen.

Leon hielt verwirrt inne und blieb stehen. Seufzend quittierte ich seine Reaktion und meinte anschließend "Ich erklärs dir, aber ich will weg hier."
Erst im Nachhinein wurde mir bewusst, dass er auch einfach ohne mich hätte reingehen wollen und ich ihn somit indirekt aufgefordert hatte bei mir zu bleiben.
Gut, eigentlich wollte ich das irgendwo auch.
Aber hätte er nicht zugestimmt, wäre es mir ziemlich peinlich geworden.

Ich sollte mir wirklich vornehmen mir über das, was ich sagen möchte, Gedanken zu machen und nicht einfach alles geradeaus erzählen, was mir so durch den Kopf geht.

Jedenfalls nickte Leon und zeigte mit seinem Finger die Straße runter "Vielleicht finden wir da was zum unterstehen."
Ich setzte mich mit einem schlichten "Ja" in Bewegung, um uns herum wurde es immer dunkler und auch das Grollen des Donners nahm zu.
Die leer gefegte Straße wirkte fast schon gespenstisch.
Im nächsten Moment platschten um uns herum auch schon die ersten dicken Tropfen auf den Boden.

"Komm." rief Leon, der schon einige Meter vor mir her rannte, als ob er dem Regen entkommen konnte.
Auch ich legte einen Zahn zu, spürte jedoch schon, wie die Nässe durch meine Kleider kroch.
Die Tropfen prasselten mit einer enormen Stärke auf mich ein  und hinterließen kleine pieksende Schmerzen.
Die ganze Situation entlockte mir ein Lachen.

Und bis ich bei Leon ankam, der unter einer überdachten Bushaltestelle Schutz gefunden hatte, triefte alles an mir.
Bedröppelt schaute ich drein und versuchte mit spitzen Fingern das Wasser aus der Bluse zu quetschen.
Als ich im nächsten Moment erschauderte. Die weiße Bluse und Regen. Na toll.
Ich schaute an mir hinunter und konnte viel zu deutlich den BH durch den dünnen Stoff durch sehen.
"Fuck" stöhnte ich und versuchte alles so gut wie möglich zu verdecken.

Langsam hob ich meinen Blick zu Leon, der mich musterte.
Seine Lippen waren aufeinander gepresst, bis er im nächsten Moment los prustete.
Entgeistert starrte ich ihn an, er lachte mich tatsächlich aus.

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