❀27
Ich wusste wirklich nicht wie, aber irgendwie saß ich schon mit meinem vierten Glas Tequila auf dem Sofa.
Leon hatte mir leid getan, weshalb ich zugestimmt hatte ein paar Schlücke mit ihm zu trinken, aber irgendwie war das ganze nun doch etwas ausgeartet.
Zumal das auch das erste Mal, seit dem one-night-stand, war, dass ich Alkohol zu mir nahm.
Wo ich früher eigentlich jede Woche feiern war, hatte ich dafür momentan überhaupt keinen Kopf mehr. Es passierte einfach viel zu viel um mich herum.
"Leon, es reicht langsam." murmelte ich, als sich der braunhaarige den letzten Rest der, zuvor vollen, Flasche einschütten wollte.
Ich hatte schon versucht ihm Wasser anzudrehen, aber er weigerte sich strikt. Stur, wie ein kleines Kind. "Hier" er riss mir mein Glas aus der Hand und kippte den Rest der alkoholischen Flüssigkeit hinein.
"Dann muss ich halt was neues suchen." er lallte schon ziemlich, weshalb ich ihn wirklich nicht aufstehen lassen wollte und mit seinem kaputten Bein sollte er schon zweimal nicht durch die Wohnung stürzen.
Schnell stand ich auf und trank mein Glas leer "Ich gehe schon."
Beim aufstehen bemerkte ich jedoch, wie sehr ich schon schwankte. Meine Sicht verschwomm vor mir und ich musste mich an der Wand vor tasten. Warum füllte Leon die Gläser auch immer bis zum Rand auf?
Das war eigentlich nicht, wie man Alkohol konsumieren sollte.
Wie auch immer. Jetzt war es schon zu spät und ehrlich gesagt war ich gerade sogar ziemlich entspannt.
In der Küche öffnete ich einige Schränke, doch ich fand nirgends den Alkohol.
"In meinem Schlafzimmer." rief Leon plötzlich aus dem Wohnzimmer.
Verwirrt machte ich mich auf den Weg dorthin. Wer lagerte bitte seinen Alkohol im Schlafzimmer?
Ungewollt musste ich loslachen, als ich die Sammlung in seinem Regal stehen sah.
Der Großteil der Flaschen war wirklich nur Tequila. Damit hätte sich wohl auch geklärt, was er am liebsten trank.
Ich wollte gerade fragen, was er wollte, als plötzlich das Licht in seinem Schlafzimmer ausging. Erschrocken schrie ich auf und nur Sekunden später spürte ich Leon's Hand an meiner Hüfte.
"Man, erschreck mich doch nicht so."
Viel zu deutlich spürte ich Leons Präsenz hinter mir. Sein Atem traf auf meine Haut, hinterließ dort ein angenehmes kribbeln.
"Du hast so lange gebraucht-" flüsterte er an mein Ohr "Ich musste nachsehen, ob es dir gut geht."
Seine Worte verknoteten sich zu einem großen Ball, der gar nicht wirklich bei mir ankam. Viel zu abgelenkt war ich von seinen Händen, die meinen Oberkörper hinauf wanderten und mich ruckartig an den Schultern umdrehten.
Das fahle Licht aus dem Flur fiel nur einen Spalt in das Zimmer.
Wage erkannte ich die Umrisse des Fußballers. Seine Haare standen leicht ab, die breiten Schultern wirkten in dem Licht nur noch monströser und ich nahm war, wie seine Hände wieder auf meiner Taille lagen.
Er hatte sein Gewicht auf den linken Fuß verlagert und entlastete so das kaputte Bein, weshalb er etwas kleiner war, als sonst.
Mein Atem ging schwer, während ich meine Hände in Leons Nacken verschränkte.
"Alisa?" hauchte der Münchner, gefährlich Nahe vor meinem Gesicht. "Hm?" gab ich angestrengt von mir und zog mich ein wenig enger an ihn. Unsere Oberkörper berührten sich. Nur leicht, doch es reichte, um meinen ganzen Körper unter Strom zu stellen.
"Fuck" schnaufte er, bevor er mich gegen den Schrank presste und ich seine Lippen auf meinen spürte.
Für eine Millisekunde hielt ich inne, bevor ich den Kuss sehnsüchtig erwiderte.
Hart und innig lieferten sich unsere Münder einen Kampf.
Mein ganzer Körper war elektrisiert, nur ein klitzekleiner Funke hätte gereicht um eine ganze Explosion los zu lösen.
Ohne weitere Worte drehten wir uns und steuerten blind auf das Bett zu. Bereitwillig ließ ich mich nach hinten drängen, ohne, dass unsere Lippen auch nur ein Mal von einander abließen. Bis ich die Bettkannte in meinen Kniekehlen spürte und ich mich nach hinten fallen ließ.
Ein quietschen verließ meinen Mund, als Leon auf mir landete und ich merkte, wie er leise in den Kuss hinein lachte.
Sein raues Lachen entfachte ein angenehmes Kribbeln in meiner Magengegend und veranlasste mich dazu mit meinem Händen begierig seinen Körper zu erkunden.
Der Fußballer gab ein tiefes brummen von sich, als meine Hände zierlich unter sein T-Shirt wanderten und die ausgeprägten Linien seines Sixpacks nach fuhren.
Ich konnte mich nicht daran erinnern, wie sich das, das letzte Mal angefühlt haben muss, aber es war aufjedenfall wunderbar. Etwas, von dem ich nicht genug bekommen konnte.
Mit einer schnellen Bewegung hatte ich uns gedreht, sodass Leon nun unten lag und ich auf seinem Schoß saß. Das sonst so selbstbewusste Grinsen war aus seinem Gesicht verschwunden und der Münchner schluckte schwer.
Im nächsten Moment zog er mich aber schon wieder zu sich nach unten und vereinte unsere begierigen Lippen.
Das Feuer in mir begann erneut zu lodern, stärker als zuvor.
Als Leon's Hand jedoch unter mein Shirt wanderte und begann kleine Kreise auf meiner Haut zu zeichnen, traf es mich wie ein Schlag.
Was zur Hölle taten wir hier?
"Leon. Stop!" keuchte ich. Völlig außer Atem. Der Fußballer ließ umgehend von mir ab und sah mich fragend an.
Meine Augen hatten sich an die Dunkelheit gewöhnt und ich konnte Leon's einzelne Konturen wunderbar wahrnehmen.
"Was ist?" er hatte sich ein wenig aufgerichtet, während ich langsam von seinem Schoß gerutscht war.
"Wir sollten das nicht tun." meine Stimme war leise, kaum zu hören.
Den Alkohol spürte ich kaum noch. Ich fühlte mich, als wäre ich ganz plötzlich zu Sinnen gekommen.
Mit dem Rücken lehnte ich mich gegen die Wand, neben den braunhaarigen, der sich kaum regte.
Schwer hörte ich ihn atmen
"Ich weiß."
°°°
Lange nicht mehr hatte ich so tief und fest geschlafen, wie heute.
Obwohl mich diese Ungewissheit plagte, was da gestern zwischen mir und Leon passiert war.
Klar, wir waren beide gut angetrunken, aber das ganze ist von beiden Seiten ausgegangen.
Und wir wussten sehr wohl, dass das nicht hätte passieren dürfen.
Aber es war auch kein großes Geheimnis, dass sich tief in mir etwas nach dem Fußballer sehnte.
Wir hatten gestern nicht mehr darüber geredet was passiert war. Dafür waren wir beide viel zu verwirrt und fertig mit den Nerven. Stattdessen waren ich und Leon zusammen in seinem großen Bett eingeschlafen.
Nebeneinander. Mit einigen Zentimetern Sicherheitsabstand.
Als ich jedoch wach wurde, war die linke Seite schon leer. Erst dachte ich, dass Leon bestimmt im Training war, aber er hatte ja gesagt, dass er die nächste Woche erstmal komplett pausieren musste.
Deshalb hatte ich mich aufgerafft und war in die Küche gelaufen, wohlbemerkt ohne jegliche Kopfschmerzen.
Vielleicht wäre es ganz gut, wenn wir ein klärendes Gespräch führen würden. Aus dem Weg gehen konnten wir uns auf Dauer schließlich auch nicht.
Trotzdem hatte ich ein wenig Schiss, als ich den braunhaarigen so am Tisch sitzen saß, den Laptop vor sich und eine Tasse Kaffee nebendran.
"Morgen" warf ich in den Raum und meidete den Blick Kontakt.
Rasch füllte ich mir eine Tasse mit Kaffee und drehte mich anschließend langsam um.
Leon hatte mich fest fixiert und klappte bedächtig den Laptop zu.
"Wir fliegen am Mittwoch nach England."
Perplex klappte meine Mund auf.
"Was?" stieß ich unter einem ungläubigen Quietschen hervor.
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Wann macht ihr euer Abi, bzw. euren Abschluss? 📚
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