Kapitel 47: Das Geheimnis der Erinnerung
Rutenas POV:
Zoroark sah mindestens genauso entgeistert aus wie ich. Cresselia musste leicht schmunzeln. "Ja. Ich scherze nicht. Ihr beide wurdet in der Schattendimension geboren, aus der auch ich einst kam. Ich aber hatte die Dunkelheit nicht in mir und galt darum als Rebellin. Sie haben mich gejagt. Ich schaffte es, in diese Welt zu entkommen. Normalerweise kann niemand aus der Schattendimension lange hier bleiben... ich jedoch suchte Giratina, den Herrn der Dimensionen, auf, der mir den Verbleib hier gewährt hat. Somit musste ich nie wieder dorthin zurück.", "Warte." unterbrach ich sie. "Meinst du damit, dass wir... nicht hier in dieser Welt bleiben können?" Cresselia nickte. "Genau. Das heißt es leider." Diese Antwort traf mich wie ein Schlag. Ich brauchte einen Moment, um diese Nachricht zu verarbeiten. "Was... was würde passieren, wenn wir nicht zurück gehen?" Cresselia sah mich an. "Das entscheidet ihr nicht. Die Dimension holt euch. Wenn eure Zeit abgelaufen ist, wird sich ein Portal öffnen und euch einsaugen." Noch eine erschreckende Nachricht. "Wann... was wird das sein?" fragte ich panisch. "Ich weiß es nicht. Aber sicher bald." Cresselia senkte den Blick. "Ihr wurdet in der Schattendimension ausgebildet, um eine bestimmte Mission zu erfüllen. Diese lautete, Darkrai dabei zu helfen, diese Welt zu einer zweiten Schattendimension zu machen. Giratina, der von Darkrai in der Schattendimension eingesperrt wurde, wurde dabei manipuliert und schickte euch in diese Welt. Dort nahm sich Darkrai eurer an und ihr habt euch der Schattengilde angeschlossen. Zoroark... In deinem Herzen regte sich Widerstand gegen die Dunkelheit, darum hatte Darkrai Schwierigkeiten... Rutena, deine Vergangenheit ist dir denke ich jetzt schon bekannt. Zoroark... Es gibt etwas, was du noch wissen musst." Cresselia machte eine Pause. "Als du begonnen hast, Widerstand zu leisten, hat Darkrai dich in Giratinas Zerrwelt eingesperrt. Dort sollte der Teufel dich zur Vernunft bringen... Aber du bist abgehauen. Du konntest fliehen. Danach... hast du Selfe aufgesucht.", "Selfe?" Zoroark sah Cresselia verwirrt an. "Ja. Selfe wollte dich erst angreifen... Doch du hast sie darum gebeten, deine Erinnerungen zu löschen." Zoroarks Blick wurde noch erstaunter. "Wie bitte?", "Selfe ist ein legendäres Pokémon, das an einem See lebt. Sie hat die Macht, die Erinnerungen anderer zu löschen." sagte Cresselia. "Selfe hat zugestimmt, als sie dir deine Verzweiflung angesehen hat. Doch ihre Kraft hat nicht ausgereicht, um all deine Erinnerungen zu löschen. So sind Erinnerungen, mit denen du starken, emotionalen Schmerz verbunden hast, zu fest in deinem Kopf verankert. Selfe hat es zumindest geschafft, deine Erinnerungen ein wenig zu verändern, sodass du dich an das erinnern konntest, was du wusstest, bevor das Schicksal dich und Rutena wieder zusammengeführt hat." Zoroark nickte langsam. "Wow... das ist echt krass." sagte er. Cresselia nickte. "Ich weiß. Während Rutena ihre Erinnerungen durch einen Unfall verlor, hast du dich bewusst dafür entschieden, deine Erinnerungen aufzugeben." Ich machte einen Schritt nach vorne. "Cresselia... Wie genau ist denn das mit meinen Erinnerungen passiert? Ich weiß, es war wegen der Dunkelheit in der Düsterhöhle, aber...", "Ich weiß, was du meinst." Cresselia nickte. "Licht und Dunkelheit haben in deinem Körper gekämpft, Rutena. Keine Seite wollte nachgeben. Und dieser Kampf hat deine Amnesie ausgelöst." Ich nickte. "Ver... verstehe...." Ich musste mich erst einmal auf den Boden niederlassen. Auch Zoroark ließ sich auf die Erde sinken und atmete tief durch.
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Zoroarks POV:
Ich verstand das nicht, was Cresselia mir gesagt hatte. Das alles wollte ich einfach nicht respektieren! Ich und Rutena sollten Darkrai helfen, die Welt zu erobern? Und wir beide kamen gar nicht aus dieser Welt? Wie... Warum? Leichte Trauer stieg in mir auf. Ich hatte Blütenburg als mein Zuhause angesehen... Doch in Wirklichkeit war ich ein Individuum aus einer anderen Dimension. Und schlimmer noch, ich hatte aus meinem eigenen Wunsch heraus mein Gedächtnis löschen lassen... Warum hatte ich das getan? Cresselia schien meine Gedanken erraten zu haben, denn sie räusperte sich. "Du wolltest den Schmerz, den du erlitten hast, und deine Verzweiflung damit beseitigen, Zoroark. Du wolltest deinen Frieden nicht verlieren." Ich nickte. Die Verzweiflung hatte mich dazu getrieben... Das konnte ich nachvollziehen. Cresselia seufzte. "Ich werde den Krieg als beendet erklären." Sie schwebte höher gen Himmel und ihr Körper begann, zu leuchten.
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Cresselias Stimme hallte in den Köpfen aller Kämpfenden wider. "An alle, die an diesem Krieg teilgenommen haben, auf welcher Seite auch immer sie stehen." sagte sie mithilfe ihrer Telepathie. Die Kämpfe hielten sofort inne. "Der Krieg ist beendet. Der Meister der Dunkelheit und Anführer der Schattengilde, Darkrai, ist besiegt worden. Ihr habt keinen Grund mehr, zu kämpfen." Die Mitglieder der Schattengilde, die bis eben noch verbittert gekämpft hatten, erstarrten plötzlich. Dann ergriffen sie die Flucht. "Die Gegner ziehen sich zurück." antwortete Psiana mit ihrer Telepathie. "Wir haben gewonnen." Ein Lächeln umspielte Zoroarks Lippen. "Ja... mit aller Kraft haben wir es geschafft...." Rutena neben ihm kippte müde vorne über. "Ich bin so froh..." sagte sie. Zoroark fing sie auf. "Hey, langsam." sagte er. Er stand auf. "Ich trage dich zu meiner Hütte, sofern sie noch stehen sollte...." Schwer atmend schleppte er sich vorwärts. Rutena sah müde zu ihm hoch. "Ach lass doch..." ächzte sie. "Nichts da! Du kannst doch nicht auf dem dreckigen Boden schlafen." sagte Zoroark und lächelte. Er trug sie bis zu dem Weg, an dem ihre Hütte stand. Die Hütte war ein bisschen in Mitleidenschaft gezogen worden, aber sie sah noch gut auf. Zoroark lächelte. Er trug Rutena in die Hütte und legte sie in das Nest. "Ruh dich aus." sagte er. "Du brauchst die Ruhe." Rutena sah ihn an. "Wenn du meinst... Und was machst du in der Zwischenzeit?", "Ich... Ich weiß nicht." Er lächelte. "Mach dir keinen Kopf. Ich bin bald wieder da." Er drehte sich um und verließ die Hütte. Rutena sah ihm hinterher, schloss aber dann ihre Augen und verfiel in einen tiefen Ruheschlaf. Vor der Hütte wurde Zoroark fast von Sandamer umgerannt. Der Igel sah schlimm aus. Er hatte eine Bandage um seinen Arm und mehrere Pflaster im Gesicht. "Zoroark! Arceus sei Dank, du lebst!" Sandamer umarmte seinen Kumpel stürmisch. "Holla, Sandamer, du erdrückst mich fast." sagte Zoroark lachend. "Natürlich lebe ich noch, warum sollte ich nicht?" Sandamer ließ Zoroark los. "Tschuldige. Wollte dich nicht zerquetschen. Wie geht es Rutena?", "Sie ist ziemlich müde und schläft daher ersteinmal. "Das ist eine gute Nachricht. Wew... Wie- Shu ist ziemlich gruselig, wusstest du das?", "Wieso?", "Na, sie hat immer diese Killerblicke im Gesicht und flippt immer so aus." antwortete Sandamer. Zoroark lachte. "Sieht ihr ähnlich."
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