Kapitel 8
Milza wachte auf und kroch aus dem Zelt. Es war noch sehr dunkel draußen. Milza setzte sich vor den Eingang der Wasserfallhöhle und sah auf das Tal hinab. Auch Tandrak war bereits wach und gesellte sich zu Milza. „Warum bist du schon so früh wach?" fragte Tandrak. „Ich denke nach." Sagte Milza. „Über was denkst du nach?" fragte Tandrak. „Ich will gerne wissen, was Riolu über mich denkt." „Warum?" „Naja... ich weiß es nicht. Aber... mich beschäftigt was... Riolu machen wird... wenn.... es am Disziplinberg ist." Sagte Milza. „Schwer zu sagen" Sagte Tandrak. „Ich schätze, dass es unvorhersehbar sein wird." „Aber... ich habe ein bisschen Angst, dass ich Riolu danach niemals mehr wiedersehen werde. Ich mag Riolu sehr, aber... ich sollte mich nicht zu sehr mit ihm anfreunden, da wir uns nicht ewig sehen werden." Sagte Milza. „Das würde ich nicht sagen." Sagte Tandrak. „Aber... ich bin bereits fest mit Riolu verbunden. Ich.. ich kann ihm kein Tschüss sagen. Das ist für mich zu schwer. Einem Freund für immer auf Wiedersehen zu sagen... da bricht jedem das Herz." Sagte Milza. „Hör mal, Milza." Sagte Tandrak. „Es ist ja zu verstehen, dass du dir Gedanken machst. Aber du darfst nicht schon so früh den Kopf hängen lassen. Na klar, irgendwann kommt der Abschied, aber es wird nicht so sein, dass du Riolu nicht mehr Wiedersehen wirst. Ihr werdet euch sicher noch einmal begegnen. So lange du daran glaubst, ist die Wahrscheinlichkeit umso höher, dass dein Wunsch erfüllt wird." „Danke, Tandrak." Erwiderte Milza. „Aber wenn es nicht zutrifft, wird man nur enttäuscht sein. Aber... du hast Recht. Ich muss weiter machen. Basta. Es gibt kein Zurück mehr!"
Riolu schrak hoch. Es sah sich um. „Milza?" fragte es und merkte, dass sein Freund nicht da war. Riolu schoss aus dem Zelt. „Milza! Wo bist du?" keine Antwort. Riolu lief zum Ausgang und atmete auf. Milza saß mit Tandrak am Ausgang. Es und Tandrak unterhielten sich. „Milza!" rief Riolu und rannte auf seinen Freund zu. „Jag mir nicht noch mal so einen Schrecken ein!" „Riolu! Was ist denn los?" fragte Milza verdattert. „Das ist jetzt egal." Sagte Riolu sichtlich erleichtert. „Worüber redet ihr?" „Milza hat Angst vor dem Abschied." Sagte Tandrak. „Was für ein Abschied?" fragte Riolu. „Wenn du deine Eltern wieder findest..." begann Milza. „Dann wirst du doch sicher nach Hause zurückkehren, oder?" „Das stimmt..." sagte Riolu. „Ich kann verstehen, dass du dir Sorgen machst. Jeder Schritt unserer Reise bringt uns dem Abschied näher, aber... ich werde dafür sorgen, dass wir uns nicht trennen! Versprochen!" rief Riolu und hielt Milza die Hand hin. „Ganz ehrlich?" fragte Milza. Riolu nickte. Milza ergriff Riolus Hand und stand auf. „Danke, Riolu!"
„Ja. Ich meine es Ernst!" sagte Riolu und lächelte. „Was macht ihr denn da?" fragte jemand. „Eneco! Und Roselia auch!" freute sich Milza. „Wir haben gemerkt, dass Riolu abgehauen ist, und da dachten wir, wir bauen das Zelt schon ab und machen alles reisefertig." Sagte Roselia. „Toll! Danke!" rief Milza. Eneco gab Riolu Milzas Umhängetasche und Roselia nahm die Bürde auf sich, das Zelt zu schleppen. „Auf Wiedersehen, Tandrak! Und vielen Dank!" riefen die Freunde. „Auf Wiedersehen. Und viel Glück!" rief Tandrak zurück. Sie winkten dem Pokémon noch einmal zu, dann liefen sie los. Ein steiniger Weg führte zum Mitternachtswald hin. Es war warm und kaum bewölkt. Milza sah gen Himmel. „Ich denke, heute wird es warm und trocken bleiben." Sagte es. Als sie den Rand des Mitternachtswaldes erreichten, schauderte Roselia. „Du heiliges Ei! Es ist ganz schön dunkel da drin!" „Der Wald macht seinem Namen alle Ehre." Bestätigte Eneco. „Gibt es keinen Weg außen rum?" fragte Milza. „Nur wenn wir 20 Kilometer nach Westen gehen, oder zweimal soweit nach Osten." Sagte Roselia. „Oh... das ist ziemlich weit. Dann also doch da durch." „Uns bleibt keine andere Wahl als das, wenn wir wenig Zeit haben." Sagte Roselia. „Also los." Alle nickten und wagten die Schritte in die unbekannte Finsternis. „Oh Mann, hier ist es aber dunkel!" rief Riolu. „Man sieht ja kaum die eigene Hand vor Augen!" sagte Milza. „Tja... ich glaube, wenn wir kein Licht haben, bekommen wir ein Problem." Sagte Roselia. Sie irrten eine Weile ohne jegliche Orientierung durch den Wald, bis sie an eine Lichtung kamen. Durch die Baumwipfel viel ein wenig fahles Licht, sodass die Freunde erkennen konnten, dass sie nicht alleine waren. Einige Pokémon waren ihnen gefolgt. Sie schienen ihre Gegenwart bemerkt zu haben und waren ihnen nach gelaufen, um zu sehen, was sie hier machten. „Das sind wohl alles Pokémon, die hier leben." Vermutete Milza. Die Pokémon sahen sie nur an. „Was haben die denn?" fragte Eneco. „Sie bewegen sich nicht und starren uns nur an." „Ich weiß nicht." Sagte Roselia. Eines der Wald- Pokémon regte sich und sprach: „Ihr seid also in die Fänge des Waldes geraten." „Nein!" rief Milza. „Wir suchen den Weg zum Waldrand im Norden. Könnt ihr uns helfen?" „Könnten wir." Sagte ein anderes. „Rein Theoretisch. Aber die Herrscherin des Waldes will über alles informiert werden, was hier geschieht. Es wäre unverzeihlich, wenn wir verschweigen, dass ihr hier ward." „Aber..." wollte Milza einwerfen, doch wieder ein anderes Pokémon unterbrach sie. „Wir, die sechs Wächter des Waldes müssen um den Waldesfrieden kämpfen. Und es wäre lächerlich von uns, ein paar Querschneider durchzulassen." „Aber... wir sind schon an Luxtra und den Stamm Luxio, den Pyroleo und Tandrak vorbei gekommen. Warum wollt ihr uns nicht gehen lassen?" „Wir fallen nicht wie die auf dummes Gequatsche anderer herein. Es wäre auch zu schön für euch." Die Wald- Pokémon umzingelten sie. „Mitkommen!" sagte eines barsch und sie trieben Riolu, Milza, Eneco und Roselia in die Düsternis des Waldes.
Die vier Freunde wurden von den sechs Wächtern des Waldes vorwärts getrieben. Immer wieder fühlte Riolu einen Kopf im Rücken. Bald schienen sie anzukommen, denn die Pokémon blieben stehen. „Wir sind da. Hier ist der Schrein der Herrin des Waldes. Vulnona wird sie her rufen!" sagte Absol. „Herrin des Waldes, erhöre meine Stimme! Hier sind Eindringlinge, die wir gefangen genommen haben! Oh, Herrin, fällen sie ihr Urteil über diese bösartigen Geschöpfe!" „Hey, wir sind keine..." schrie Milza, doch Voltenso brachte es zum Schweigen. Es wurde plötzlich hell. Zwei Fackeln flackerten im Dunkeln. „Erhabene Meisterin Fennexis!" sagten die sechs Wächter im Chor und verneigten sich. Snobilikat zwang Riolu, Milza, Eneco und Roselia, das Gleiche zu tun. „Thronfolgerin Rutena!" sagte Arkani. Sie traten zurück.
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