Kapitel 5
Snibunna half Reptain auf. Reptain ächzte ein wenig. Als er auf seinen Füßen stand, sah er die beiden Reisenden an. „Reptain, kannst du uns zum anderen Ende des Wildwucherwaldes führen?" fragte Snibunna. „Klar... folgt mir." Reptain führte sie von der Lichtung fort tiefer in den Wald hinein. Schon nach einer kleinen Weile wirkten die Blätter der Bäume matt. Manche Bäume wirkten alt. Moos und Farne waren tot. „Was ist hier los?" fragte Waaty. Reptain sah zu den Bäumen. „Ich weiß ich nicht... So habe ich diesen Wald noch nie gesehen." Sein Blick wurde besorgt. „Je näher wir an die alte Eiche kommen... desto älter und lebloser wirkt der Wald..." Snibunna sah zu Reptain. „Alte Eiche?", „Ja. Sie ist das Herzstück dieses Waldes. Sie ist mehrere 100 Jahre alt. Unser Weg wird uns zu ihr führen." Snibunna nickte. „Verstehe." Waaty fühlte sich unwohl. Irgendetwas lauerte im Verborgenen, da war er sich sicher. Er hatte ein mulmiges Gefühl im Magen. Woher kam diese Unsicherheit? In dem Moment betraten sie eine Lichtung. Reptain entfuhr ein Schrei. Erschrocken sah Waaty auf. In der Mitte der Lichtung, umgeben von totem Gras, stand ein großer Eichbaum. Jedoch trug er keine Blätter mehr. Diese lagen um den Baum herum im Gras. Sie waren vollends verwelkt. Die Eiche selbst wirkte krank. „NEIN!" kreischte Reptain. „Was geschieht hier?", „Schatten..." murmelte Waaty. „Wie bitte?" verzweifelt sah Reptain ihn an. „Ich kann Schatten spüren..." Waaty sah auf die Eiche. „Was ist das da?" Er deutete auf etwas, das im Stamm der Eiche steckte. Schwarzes Licht ging von ihm aus. „Ich weiß es nicht... Lass uns nachsehen." Beschloss Snibunna. Sie bedeutete Waaty, ihr zu folgen. Das Eis- Pokémon trat näher an den Stamm heran und betrachtete das Teil. „Ist das... ein runder Stein?" fragte Waaty. Das, was in der Eiche steckte, sah aus, wie eine schwarze Kugel, die schwarzen Nebel aussendete. „Sieht aus wie ein Orb..." murmelte Snibunna. Sie streckte vorsichtig eine Hand nach dem schwarzen Orb aus. Als ihre Krallen ihn berührten, schoss gewaltiger Schmerz durch ihren Körper. Sie stöhnte. „Snibunna!" rief Waaty. Schnell nahm Snibunna ihren Arm runter. „Was... was ist das?" Mit ihrer anderen Hand hielt sie ihren Arm. „Das ist doch nicht normal..." Reptain begutachtete den Orb. „Jetzt, wo ich das Ding sehe....", murmelte er, „...glaube ich, dass es eine Art Verkörperung der Dunkelheit ist... Ein Gegenstand, der Dunkelheit aussendet, die sich in die Herzen der Pokémon bohrt und sie somit wütend macht..." Snibunna ließ ihren Arm los. Die Schmerzen ließen nach. „Schon möglich... Wenn es so ist, sollten wir das Teil zerstören. Vielleicht wird dann alles wieder normal..." Sie knurrte leise. „Waaty, wir machen es zusammen, okay? Reptain, so Leid es mir auch tut... Aber wenn du das Ding berührst, bekommst du Schmerzen." Reptain nickte niedergeschlagen. Snibunna hob beide Arme und erschuf Eissplitter vor ihr. Diese schoss sie auf die Kugel. Waaty leitete elektrische Energie in seinen Schweif. Dieser begann, hell zu leuchten. Eine Elektrokugel entstand. Dann schleuderte er diese den Splittern hinterher. Ein leises Klicken ertönte. Dann begann der Boden zu beben. „Was geschieht hier?" fragte Reptain. Eine Schockwelle aus Schatten jagte über den Boden. Dann blitzte etwas vor ihnen auf. Es sah so aus, als würde sich die Luft vor ihnen teilen. Etwas öffnete sich. Es war eine Art Tunnel aus blauweißlichem Licht. „Was... was ist das?" fragte Waaty. Snibunnas Augen verengten sich. „Sieht aus... wie ein Portal, würde ich sagen.", „Wohin führt es?" fragte Reptain misstrauisch. „Ich weiß es nicht.... Aber ich vermute... In eine andere Dimension oder so ähnlich..." Snibunna trat näher an den Tunnel heran. „Du willst da doch nicht etwa reingehen, oder?" fragte Reptain. „Ich weiß nicht, ob wir eine andere Wahl haben..." murmelte Snibunna. „Wenn wir die Dimension betreten, finden wir vielleicht... näheres heraus." Sie drehte sich um. „Waaty, kommst du mit?", „Aber sowas von! Du gehst nirgendwo ohne mich hin!" Snibunna lächelte. „Super. Dann komm her." Waaty lief zu ihr. Snibunna griff sanft nach seiner Hand. „Auf drei. Eins, zwei..." Waaty spürte Anspannung in sich aufsteigen. Was wartete auf der anderen Seite des Tunnels auf sie? „Drei." rief Snibunna. Zusammen sprangen sie in das Licht. „Hey, wartet!" rief Reptain. Kurzerhand sprang er hinterher.
Waatys Sicht verschwand. Er spürte einen enormen Druck auf sich lasten. Es viel ihm schwer, Snibunnas Hand festzuhalten. Er kniff die Augen zusammen.
Nach einem Bruchteil von wenigen Sekunden spürte Waaty weichen Boden unter sich. Er öffnete seine Augen. Snibunna und Reptain lagen neben ihm. „Bist du okay, Waaty?" fragte Snibunna matt. „Ja, mir geht es gut." sagte Waaty und setzte sich auf. Snibunna richtete sich auf. Reptain stöhnte. „Gaaah..." Er rappelte sich auf. „Bist du okay, Reptain?" fragte Waaty. „Ja... Glaub schon." Er nickte. Waaty atmete erleichtert auf. Dann sah er sich um. Sie lagen in einem Blumenfeld, bestehend aus Blumen mit weißen Blüten, schillernd wie Silber. Sanfter Wind fuhr durch das Feld und verursachte ein sanftes Rauschen. Es wirkte sehr friedlich. Dann viel Waatys Blick in den Himmel. Regenbogen durchzogen ihn und Seifenblasen schwebten durch die Luft. Diese schillerten in bunten Farben. Doch dann fiel Waaty etwas auf. Weiter hinten, wo die Ebene hügeliger wurde, waren die Blüten schwarz und glanzlos. Ihre Blätter hingen schlapp und kraftlos herab. Snibunna folgte seinem Blick. „Ich weiß nicht, wo wir hier sind... Aber hier scheint es auch zu beginnen..." In dem Moment kam jemand auf sie zu. „Wer seid ihr?" Es war ein feminin- aussehendes Pokémon mit einem langen, weißen Kleid und grünen Haaren. „Verzeihung." sagte Snibunna. „Wir haben Fragen." Das Pokémon verneigte sich leicht. „Verzeiht meine Rohheit und Unhöflichkeit. Ich bin Guardevoir." Sie betrachtete die drei mit traurigen, rosafarbenen Augen. „Ich bin Snibunna." sagte Snibunna und deutete mit ihren Krallen auf sich. „Das hier sind meine Begleiter, Waaty und Reptain." Reptain nickte Guardevoir leicht zu. „Willkommen. Folgt mir." Guardevoir bedeutete ihnen, ihr zu folgen und drehte sich um. Dann schritt sie durch die Blumen auf ein Schloss zu, dass auf einem Hügel stand.
Als Guardevoir es erreichte, streckte sie ihren Arm aus. Das Tor, welches den Blick auf einen großen, hübschen Garten freigab, schwang auf. Guardevoir führte sie in das Schloss zu einem Raum. „Mein Bruder Galagladi und ich wären nun bereit, euren Fragen Gehör zu schenken." Die Tür schwang auf. Waaty konnte erkennen, das Guardevoirs Augen kurz aufleuchteten. Dann wies sie den Dreien an, den Raum zu betreten. Der Raum sah aus wie ein Saal mit Marmorfliesen auf dem Boden. Im Raum stand ein anderes Pokémon. „Galagladi, wir haben Gäste." sagte Guardevoir. Das Pokémon, welches offensichtlich Galagladi war, kam auf sie zu. „Es freut mich." Er verbeugte sich leicht. „Nun, Fremde, stellt eure Fragen." forderte Guardevoir sie mit einem freundlichen Lächeln auf. Snibunna atmete tief durch. „Zunächst... Wo sind wir hier?", „Ihr seid im Reich des Lichtes." klärte Galagladi sie auf. „Die Lichtdimendion.", „Also sind wir in einer anderen Dimension gelandet..." raunte Reptain. Waaty nickte. „Okay. Dann habe ich gleich noch eine Frage." Snibunna überlegte kurz, wie sie es ausdrücken sollte. „Warum ist es möglich, von der Realen Welt ohne Umstände hierherzugelangen?" Guardevoir sah auf den Boden, bevor sie antwortete. „Das ist schwer zu erklären..." flüsterte sie fast.
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