Kapitel 29
Sie kämpften sich vorwärts, immer weiter und weiter. An einer Stelle war Wasser auf der Plattform. "Sieht aus wie ein riesiges Schwimmbecken." meinte Snibunna. Floette und Vivillon flogen zur anderen Seite. "Wir warten hier und sehen uns mal nach dem Weg um.", "Tut das." Snibunna drehte sich zu Waaty und Reptain. "Okay, ich manövriere uns da rüber." Sie erschuf eine Eisscholle, die groß genug war, dass alle drei darauf Platz fanden. "Ich kann euch rüber holen." meinte Floette. "Dann müsst ihr nicht paddeln." Noch während sie das sagte, leuchteten ihre Augen auf und die Eisscholle glitt über die unbewegte Oberfläche des kleinen Weihers. Das Wasser kräuselte sich kaum. "Okay...", sagte Snibunna, als die Scholle ans andere Ufer stieß. Sie sprang von der Scholle, Reptain und Waaty folgten ihr. "Danke, Floette.", "Kein Ding.", "Leute?" Vivillon flatterte mit dem Rücken zu ihnen und starrte auf die nächste Plattform. "Was?" Snibunna stellte sich neben sie und als sie sah, was Vivillon hatte, stöhnte sie. "Oh neiiin..." Die nächste Plattform stand Kopf. Auf ihr befand sich noch mehr Wasser, das nicht einen einzigen Tropfen verlor. In ihrer eigenen Welt wäre das Wasser schon längst in die Tiefe gestürzt. Und aus dem Wasser heraus stürzte ein Wasserfall nach unten, in das Wasser auf eine tiefer liegende Plattform. "Mir wird schon schlecht, wenn ich das sehe." sagte Snibunna und sah zu Vivillon. "Das sieht nach einer echten Wildwasserbahn aus.", "So witzig, wie es sich anhört, ist es vielleicht gar nicht." sagte Vivillon. "Waaty? Spürst du hier die Energie deutlicher? Bitte, sag nein!" Waaty sah Vivillon an und hatte selber eine Heidenangst vor dem, was vor ihnen lag. Aber er versuchte, es sich nicht anmerken zu lassen und schloss die Augen. Er hoffte inständig, dass die Energie hier nicht mehr zu spüren war, doch zu seinem Pech konnte er sie pulsieren spüren. Sie waren schon ganz in der Nähe der Quelle. Er sah auf und schien einen unglücklichen Gesichtsausdruck zu haben, denn Vivillon schüttelte sich. "Na toll....", "Ich verfasse schon mein mein mentales Testament." sagte Floette. Sie zitterte leicht und schüttelte sich. "Hm... Vielleicht wird das doch eher eine Wildwasserbahn." sagte Snibunna und sprang auf die Plattform. In der Luft wechselte plötzlich die Schwerkraft und überschlug sich, nur um auf dem hintern auf der Plattform zu landen. "Autsch!" fluchte sie. "Leute, Polster wären nicht schlecht." Sie stand auf und stand kopfüber auf der Plattform, als hätte sie Magnetschuhe an, die sie an der Decke haften ließen. "Und? Kopfschmerzen?" fragte Reptain. "Nö." meinte Snibunna grinsend. "Für mich steht ihr Kopfüber." Reptain zog die Augenbrauen hoch. "Ui. Na dann..." Er sprang und fing seinen Sturz mit seinen Armen ab, vollführte eine Vorwärtsrolle und kam in Kauerstellung zum Stehen, bevor er sich aufrichtete. "Wow... das ist echt krass... Leute, ihr fallt nicht runter!", "Hoffentlich bewegt die Plattform sich nicht..." wimmerte Floette, als sie langsam, ganz langsam nach vorne schwebte. Als die die Zone erreichte, wo die Schwerkraft wechselte, kreischte sie auf, als sie von der anderen Plattform angezogen wurde und schloss die Augen. Sie schwebte weiter vorwärts, bis sie gegen Reptain stieß. "Aua..." Sie öffnete die Augen. "R- Reptain! T- tut mir Leid...", "Kein Thema, ehrlich." Reptain winkte ab. "Alles in Ordnung mit dir?", "Ich lebe noch, so wie es aussieht." Floette zwang sich ein Lächeln ins Gesicht. "Woah... Ich bin froh, wenn wir wieder zuhause sind.", "Und ich erst." sagte Snibunna. "Kommt schon, Waaty, Vivillon! Es ist echt okay, ihr fallt nicht runter!", "Alles klar!" Vivillon flog los und überstand den Gravitations- Umschwung unbehelligt. Waaty war als letzter noch übrig. Er atmete tief ein und aus. "Sieh nicht nach unten..." redete er sich ein. Dann schloss er die Augen und sprang.
Natürlich hatte er mit seinem Sprung nicht so viel Glück wie die anderen und knallte volle Kanne auf die Plattform. "Autsch!" rief er und rappelte sich auf. "Alles klar bei dir?" fragte Reptain und half ihm auf. "Ja, alles klar...", "Dann wollen wir mal die Wildwasserbahn ansteuern." meinte Snibunna und rieb sich die Hände. "Wenn wir das nicht überleben, töte ich dich im Jenseits, Snibunna." stellte Floette klar. Snibunna lachte. "Was seid ihr denn alle so pessimistisch? Kommt jetzt!" Sie lief zum Wasser und erschuf eine weitere Eisscholle. Die anderen folgten ihr, allen voran Reptain, der am wenigsten Angst zu haben schien. Snibunna sprang auf die Eisscholle, kniete sich hin und stützte ihre Arme auf die glatte Oberfläche. Reptain sprang hinter ihr auf die Scholle, rutschte fast aus und konnte sich noch rechtzeitig retten, in dem er seine Krallen in das Eis bohrte und dort Halt fand. "Wer sagt uns, dass wir nicht von der Eisscholle runter fliegen, so rutschig wie die ist?" fragte Floette. "Stell dich nicht so an." sagte Snibunna. Waaty krabbelte auf die Eisscholle und klammerte sich an Snibunnas Arm fest. Floette schwebte zögernd auf die Scholle und hielt sich an Reptain fest. Vivillon setzte sich auf Snibunnas Rücken. "Okay, es kann los gehen." meinte sie. Snibunna nickte. "Okidoki! Floette?" Floette schluckte und nickte dann. Ihre Augen leuchteten auf und die Eisscholle trieb vorwärts auf den Wasserfall zu, als sie das Wasser erreichten, spürten sie dessen Wucht schon aus nächster Nähe. "Ich kriege gleich einen Herznfarkt..." sagte Waaty. Die Scholle war nur noch wenige Zentimeter vom Wasserfall entfernt, da packte sie die Strömung auch schon und riss sie den Wasserfall herunter. "UAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAH!" kreischte Waaty und klammerte sich wie ein kleines Äffchen an Snibunnas Arm. Die Scholle nahm immer mehr an Fahrt auf und raste den Wasserfall herab.
Nach einem unendlich lang erscheinenden Fall klatschten die auf Wasser. Waaty konnte sich nicht mehr festhalten. Die Wucht warf ihn von der Scholle runter und er klatschte ins Wasser. Wasser sprudelte in seinen Mund und er strampelte mit Armen und Beinen, um sich an die Oberfläche zu kämpfen. Reptain hielt ihm seine Hand entgegen. "Hier, Waaty!" Waaty griff danach. "Wehe du schockst mich!" mahnte Reptain ihn, als er Waaty wieder auf das Eis zog. Die Scholle trieb ans Ufer und sie konnten endlich wieder auf unbewegtem Untergrund stehen. Waaty hustete und schüttelte sich. "Uärg... Ich hasse es, nass zu sein!"
In dem Moment erschütterte ein lautes Kreischen die Erde. Waaty federte auf und sah sich hektisch um. Vivillon hob von Snibunna ab und blickte in die Tiefe. "D- da ist etwas!" schrie sie. "Psssssst! Runter!" brüllte Snibunna. Sie ließen sich in einen Krater fallen, als ein riesiger, schwarzer Schatten über sie hinweg jagte und ein markerschütterndes Kreischen die Leere erfüllte. Snibunna lugte über den Rand des Kraters und sah gerade noch, wie der Schatten in den Tiefen verschwand. "Es ist weg..." sagte Snibunna. Sie kamen aus der Deckung. "Was war das?", "Keine Ahnung..." Vivillon schüttelte ratlos den Kopf. "Es sind nur wenige Dinge über die Zerrwelt bekannt, müsst ihr wissen. Sie wird unter anderem auch als "Gegen-" oder "Spiegelwelt" bezeichnet, weil sie eine Art... Wiederspiegelung unserer eigenen Welt ist. Keine Welt kann ohne die andere existieren.... Hier existiert weder Raum noch Zeit, es ist eine Welt, in der die Regeln gebrochen worden sind.", "Sehr hilfreich." sagte Snibunna. "Gibt es etwas, was hier leben kann? Ich meine... so ganz ohne Schwierigkeiten?", "Es gibt da so eine Legende..." murmelte Vivillon. "Aber... Wenn sie wahr wäre... Dann hätten wir mehr als nur ein Problem."
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