Kapitel 17
Miezunder führte die 4 weiter durch den Wald, bis plötzlich helle, goldene Sonnenstrahlen durch die dichten Baumwipfel fielen und ihr helles Licht eine Stadt enthüllte, die nur noch wenige 100 Meter weit entfernt war. "Wir sind da." sagte Miezunder. Seine Schritte beschleunigten sich. Floette schwebte etwas dichter neben Reptain. "Diese Menge an Energie... Ist fast unheimlich...!" wimmerte sie leise. Reptain sah zu ihr. "Hab keine Angst." sagte er ruhig. Floette nickte wortlos. Snibunna wirkte angespannt. Sie warf immer wieder einen Blick nach hinten, als ob die dachte, sie würde verfolgt werden. "Snibunna... Stimmt was nicht?" fragte Waaty seine Mentorin und Freundin. Snibunna warf ihm einen Blick zu. "N- nein, alles gut." Sie richtete ihren Blick nach vorne. Waaty betrachtete sie unsicher von der Seite. "Sag nichts." flüsterte ihm Reptain von hinten zu. Plötzlich blieb Miezunder stehen. Waaty wäre fast gegen ihn gelaufen. "Du Tölpel!" fauchte Miezunder ihn an. "Pass gefälligst auf!" Waaty taumelte rückwärts. "T- Tschuldigung!" Miezunders stechend gelbe Augen waren stramm auf ihn gerichtet. "Jaja." Sein Blick löste sich langsam von Waaty und wanderte zu Snibunna. "Bleibt einen Moment hier. Ich bin gleich wieder hier." Snibunna nickte stumm und Miezunder lief los. Seine Katzenpfoten machten selbst auf dem mit verwelktem Laub bedeckten Boden kaum ein Geräusch. Das Feuer- Pokémon ging auf das Dorf zu und war bald aus dem Sichtfeld der vier Freunde verschwunden. "Ich hoffe, wir dürfen rein..." murmelte Floette. Reptain seufzte. "Wenn nicht, haben wir ein Problem. Miezunder sagte, diese Vivillon kennt sich mit Schattenorbs aus... Wir brauchen ihre Informationen, sonst stehen wir im Regen." Snibunna nickte und verschränkte die Arme. "Hoffen wir das Beste..." murmelte sie.
Nach einer kurzen Zeit kam Miezunder mit einer weiteren Gestalt zurück. Es war ein großes Pokémon mit grüner Haut und Blättern an den Armen. "Ihr vier... Das ist Matrifol." sagte Miezunder, als er seine Begleiterin vorstellte. "Sie wäre bereit, euch Unterkunft bis Morgen zu gewähren... Fräulein Vivillon ist gerade nicht hier. Sie kommt erst am Abend wieder." Matrifol machte eine kleine, höfliche Verbeugung. "Ich hörte, was ihr vorhabt. Und ich unterstütze es gerne." Sie lächelte zaghaft. "Danke, Frau Matrifol." sagte Snibunna. "Wir schätzen Eure Gastfreundschaft und eure Bereitschaft, und Unterkunft zu gewähren." Matrifol nickte. "Aber gern. Kommt." Matrifol drehte sich um. "Ich geh wieder auf Streife..." murmelte Miezunder und verschwand in die andere Richtung. Waaty sah ihm hinterher. "Nun kommt!" sagte Matrifol freundlich. Waaty wendete sich ihr zu. "I- Ich komme!" Schnell schloss er sich den anderen an und folgte Matrifol. Das Käfer- Pokémon führte sie auf das Dorf zu, welches im Schatten der Bäume lag. Das Dorf war zwischen den Bäumen gebaut. Die Häuser waren schlichte Hütten, die einen gebührenden Abstand von einander besaßen. Die Häuser waren durch geplasterte Wege miteinander verbunden. An den Ecken standen mannshohe Bäume mit breiten und vollen Kronen, die einen Schatten auf Wege und Gebäude warfen. Manche Häuser waren umringt von bunten Blumen und Farnen. Das Gras, welches zwischen den Wegen und unter den Bäumen wuchs, war tiefgrün. Kleine, weiße Blümchen sprossen heraus. "Da wären wir." sagte Matrifol. "Willkommen in Arral." Waaty sah sich mit großen Augen um. "Woah...!" Er traute seinen Augen nicht. Diese Stadt war friedlich. Sie unterschied sich in allen Maßen von Bloomville. Die Blumenstadt war voller Trubel gewesen, mit vielen Straßen und Häusern. Doch Arral wirkte, wie als seien Häuser und Natur aufeinander abgestimmt. Die Hütten standen im Schatten der Bäume und wirkten, wie als wären sie schon immer dagewesen. "Das... das ist umwerfend!" rief Waaty. Matrifol lächelte. "Ja... Schön, nicht wahr?" Waaty nickte. Auch Floette nickte. Reptain grinste. "Der Energiewald ist anders als der Wildwucherwald. Deutlich anders." Matrifol bedeutete ihnen mit einer Bewegung, ihr zu folgen. "Kommt!" Sie führte die vier zu einer größeren Holzhütte, deren Dach mit Blättern von tiefem grün bedeckt war. Die Tür war aus massivem Holz und in der Mitte hing ein Schild, auf dem "Matrifol" stand. Matrifol streckte eine Hand aus und schob die Tür auf, die knarrend nach innen aufschwang. Matrifol ging einen Schritt zur Seite. "Geht rein." sagte sie. Snibunna betrat als erstes die Hütte. Waaty folgte ihr dicht auf den Fersen. Reptain und Floette zögerten einen Moment, dann folgten sie den beiden anderen. Matrifol bildete das Schlusslicht und schloss die Tür hinter ihnen. "Ich zeige euch eure Zimmer." sagte sie und lief an den Vieren vorbei und führte sie zu einem kleinen Zimmer. Es hatte ein Fenster, welches fahles Licht in das Zimmer fallen ließ. An der Wand stand ein Bücherregal und der Boden war mit Holzdielen ausgelegt. "Wenn ihr Betten haben wollt, müsst ihr euch Laub aus dem Wald besorgen." sagte Matrifol lächelnd. "Ich werde euch bescheid geben, wenn Fräulein Vivillon zurückgekehrt ist." Matrifol machte eine kleine Verbeugung und verließ das Zimmer.
"Und was jetzt?" fragte Reptain und verschränkte die Arme. "Jetzt... müssen wir uns wohl ein Bett kreiren." murmelte Snibunna. "Und warten, bis Vivillon nach Arral zurückkommt. Immerhin brauchen wir ihr Wissen um die Schattenorbs zu vernichten.... Vielleicht wird uns dann auch das klarer, was Meditalis uns in Bloomville gesagt hat, meint ihr nicht?" Reptain nickte. "Irgendwie schon, ja... Dann los...." Er drehte sich um und verließ das Zimmer. "Floette... Ich könnte deine Hilfe gebrauchen. Snibunna, Waaty, ihr wartet hier. Wir regeln das mit den Betten schon.", "Bist du dir sicher?" fragte Snibunna. "Ja, ja. Sehr sicher." Er nickte Floette zu. Dann verließen die Beiden das Haus. Snibunna ließ sich auf den Boden sinken. "Das ist ja schon fast ein Traum..." murmelte sie. "Ein... Traum? Was meinst du damit, Snibunna?" fragte Waaty. Snibunna sah Waaty prüfend an. "Ich hatte eigentlich vorgehabt nach Arkadia zu reisen... Jetzt stecke ich mitten in einem komplizierten Abenteuer und Fall, noch dazu hat uns keiner auf unserem Weg über den Klippenkamm angegriffen. Ist dir das schon aufgefallen?" Waaty nickte. "Stimmt, du hast Recht." Er wedelte mit dem Schweif. "Aber das ist was sehr, sehr, sehr Positives!" Snibunna schwieg. "Stimmt es nicht?" fragte Waaty. "Nein... nein alles gut. Ich dachte nur ab und zu... als wir mit Miezunder durch den Wald gelaufen sind... Das wir beobachtet wurden. Es hätte natürlich auch ein Wächter- Pokémon aus Arral sein können... Aber wenn ich mir das wirklich nicht eingebildet habe und unser Verfolger nicht zu diesem Dorf gehört... Dann will er vermutlich definitiv nichts Gutes."
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