Kapitel 14
Absol war immer noch bewusstlos. Das Feuer warf ein orange- farbenes Licht auf dessen Gesicht. Evoli erinnerte sich an das Fragment des Kristalls, dass Kapilz ihr gegeben hatte. Sie wühlte es aus ihrem Fell hervor und betrachtete es. Es glitzerte und schillerte im Licht des Feuers. Er war leicht bläulich. "Morgen gehen wir in die Ruine." sagte Evoli. Fritzelblitz nickte. "Aber du hast gehört, was Ohrdoch gesagt hat. Es ist gefährlich. Vielleicht enden wir ja wie sie.", "Werden wir nicht." sagte Evoli. Kirlia betrachtete Evolis Kristall. "Ich hab zwar keine Lust, als Slavin zu enden, aber... ich komme natürlich mit." Dann sah sie zu Absol. "Aber was machen wir mit dem da?" Evoli schüttlete den Kopf. "Keine Ahnung. Darüber machen wir uns morgen Gedanken." Damit senkte sie den Kopf auf ihre Pfoten und war rasch eingeschlafen.
Als Evoli aufwachte, war ihr Lagerfeuer erloschen. Sie stand auf und weckte Kirlia und Fritzelblitz. "Kommt. Wir müssen gehen.", "Wollt ihr das wirklich?" Evoli fuhr herum. Absol war wach und sah sie an. "Ja, ich will es." Absol stand auf. Er hatte sichtlich Schmerzen. "Ohrdoch war hier. Sie hat uns einige über dich erzählt." Absol horchte auf. "Ohrdoch?" Er lächelte traurig. "Sie ist so tapfer..." Er sah zum Himmel hinauf. "Das hier... ist alles meine Schuld.", "Deine Schuld?" fragte Kirlia. "Wie kommst du darauf?", "Ich habe es gesehen!" sagte Absol. "Ich hatte eine Vision dieser Katastrophe. Doch ich wahr zu weit weg um die Dorfbewohner von Mithras zu warnen. Ich ließ es zu dieser Katastrophe kommen... als ich ankam, war es zu spät. Einige Bewohner von Mithras, darunter auch meine Freundin Ohrdoch, wurden vom Kern der Dunkelheit und seinen Schergen versklavt... den anderen wurden die Seelen verunreinigt und so wurden sie zu willenlosen Geistern, deren Aufgabe es war, die Seelen ihrer Opfer zu rauben und sie damit zu seelenlosen Werkzeugen der Dunkelheit zu machen. Irgendwann... wenn der Kern der Dunkelheit genügend Kraft gesammelt hat, wird er sich ausbreiten und nicht nur das Milleniumtal verseuchen... Seine Schatten werden die felsen bezwingen, die ihn bis jetzt zurück gehalten haben... und dann wird er die ganze Welt in Dunkelheit hüllen." Absol seufzte. Kirlia war schockiert. "Amare...!" japste sie. Absol fuhr fort. "Für die Sklaven der Dunkelheit wurde ein spezielles Material erschaffen. Diese Handschellen. Sie enthalten sehr viel Elektrizität. Sie reagrieren, sobald ein Sklave die Ruinen verlässt. Je weiter man sich von ihnen entfernt, desto heftiger werden die Stromtöße.... außerhalb des Milleniumtals sind sie sogar.... tötlich." Er fröstelte. "Mich hätten sie auch fast erwischt... Mir gelang es aber, zu entkommen. Ihr spürte Ohrdoch auf und versuchte, sie und die anderen zu retten. Aber... ich konnte nicht. Stattdessen traf ich auf Vulnona.", "Das wissen wir bereits." sagte Evoli. Absol biss die Zähne zusammen. "Hör zu... es ist nicht deine Schuld." sagte Fritzelblitz. "Du kannst nichts dafür." Absol sah ihn an. "Wir müssen die Dunkelheit aufhalten." Evoli nickte und sah Fritzelblitz und Kirlia an. "Amare und das Alastal... ihnen darf nichts zustoßen! Ich muss Vulnona retten... aber auch die gesmate Welt, wie es aussieht.", "Ihr wollt den kern der Dunkelheit zerstören?" fragte Absol. "Das sit unmöglich. Nicht mal ich könnte es schaffen...", "Je mehr wir sind, desto größer die Chance, oder?" fragte Evoli. "Absol... du kannst Mithras noch retten, nicht wahr? Dann komm mit uns und hilf uns!" Absol sah sie an. Seine roten Augen waren voller Trauer. "Meinst du, das ist möglich?" Er überlegte. "Ich bin mir nicht sicher, ob ich die Bewohner von Amare retten kann, aber... die Welt... muss sicher bleiben!" Er nickte. "Na gut... ich habe zwar Vulnona ein Versprechen gegeben... aber in dieser Verfassung zu kämpfen, könnte sehr fatal sein. Ich werde mit euch gehen und euch beschützen!" Evoli lächelte. "Absol!" Sie steckte das Kristallfragment in ihr Fell zurück und sah zu Absol. "Kannst du uns zu der Ruine führen?" Absol nickte. "Folgt mir."
Absol führte sie zu einem Wald. Die Blätter der Bäume waren... schwarz. "Selbst die Wälder sind von der Dunkelheit verseucht." sagte Absol und betrat den Wald. "Hier wird es sicher Wächter geben... seid also leise." Auf dem Boden lag totes Laub. Schwarzes Unkraut wucherte auf dem Boden und von den Stämmen der Bäume stieg ein lila- farbenes Gas auf. "Der Wald ist krank und vergiftet." Absol knurrte sauer. Sie liefen einen schmalen Weg entlang. Plötzlich duckte sich Absol hinter einen Busch. Evoli und ihre Freunde taten es ihm nach. Sie hörten Stimmen.
"Will dieses starrsinnige Fuchsviech denn überhaupt nichts sagen?" fragte eine Stimme.
"Nein, sie weigert sich strikt." sagte das andere.
"Das kann nicht lange so weitergehen. So kommen wir bei unserem Projekt nicht weiter. Wir müssen sie irgendwie dazu zwingen uns zu sagen, wo dieses kleine Balg steckt." Das war wieder die erste.
"Dann müssen wir sie eben foltern... aber ich denke, dass wird eventuell nicht nötig sein. Ich sagte ja bereits, vielleicht taucht das Balg hier irgendwann auf."
"Vielleicht aber auch nicht. Wir können nicht länger warten, denn der Boss wird langsam ungeduldig."
"Dann sei es so." Die Stimmen entfernten sich. Absol lugte über den Rand des Busches. "Die Luft ist rein." sagte er leise. "Das Pokémon, über dass sie gesprochen haben..." sagte Fritzelblitz. "Das war Vulnona, oder?", "Ich fürchte, ja." sagte Absol. "Sie weigert sich immer noch, den Leuten zu sagen, dass du sie retten willst. Darum hat sie mich auch gebeten, dich aufzuhalten... Sie nimmt so viel Schmerz auf sich für dich." sagte Absol. "Sie wollen dich, Evoli. Nicht Vulnona. Nur dich! Aber Vulnona will dich nicht verraten." Evoli nickte. Schmerz brannte in ihrer Kehle. "Aber was wollen sie mit mir?" fragte sie. "Ich weiß es nicht." Absol schüttelte den Kopf. Dann kam er hinter dem Busch hervor. "Kommt, schnell! Bevor sie zurück kommen." Sie schlichen geduckt weiter. Bald öffnete sich eine Lichtung. Mitten auf der Lichtung stand eine große, schwarze Ruine. "Hier ist es." sagte Absol. "Die Schwarze Ruine... Die Quelle des Bösen. Das Quartier des Kerns der Dunkelheit." Evoli starrte auf den finsteren Eingang. Sie konnte schwaches Licht erkennen. Absol sah sich um. Nichts war zu sehen. Leise schlichen sie zum Eingang. Fackeln erhellten einen dunklen Gang. Evoli zögerte kurz, dann trat sie in die Dunkelheit hinein.
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